Wechselrichter... und unliebsame Erfahrungen

  • Die Erfahrung die ich mit dem Spannungsabfall bei hoher4 Stromentnahme gemacht habe, war der Grund zu meinem vorigen Beitrag. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Ihr bei Euren hohen Strömen die 12 V halten könnt. Beim Motorstart zieht der Anlasser auch so viel Strom, dass die Spannung auf 6-8 V zusammen bricht. Deshalb geht auch fast alles andere aus, wenn der Anlasser läuft.

    Die Mindestspannung damit die Steuergeräte richtig funktionieren beträgt zur Zeit nach den anerkannten Regeln der Technik 9,6 Volt und darunter darf die Spannung beim starten nicht fallen.
    In der Tat sind es zumeist noch deutlich über 10 Volt, wobei die Stromaufnahme von so nem Dieselanlasser um die 140 Ampere ist.

    Alles andere geht nicht aus, wegen dem hohen Strom, sondern weil es abgeschaltet wird ;)

  • Hallo,
    Habe in unserem gestern beendeten Andalusien Urlaub mal alles getestet im Womo.
    Haben 200WP Solar / 95AH AGM / WR Waeco Max.2000W mod. Sinus drei Meter 30qm² DC Hochspannungskabel
    Fön 1200W u. Kaffeemaschine 850W ohne Probleme
    Batt.-Anzeige im Panell ging bei Gebrauch von 85% auf ca. 68% runter nach abschalten des Fön z.B. war die Kapazität auf 82% gesunken.
    Soll ja nur ein Notbehelf sein
    Gruß
    Ralph

    Allzeit Knitterfreie Fahrt!

  • Um mal etwas Öl ins Feuer der Pessimisten zu giesen schreibt jetzt hier
    ein totaler Laie mit null Ahnung von solchen Sachen, aber auch immer mal
    wieder auf der Suche nach neuem Wissen. Meistens erfolgt diese
    Wissensaufnahme durch Lernen wärend des Ausprobieren.

    Wir sind keine Freisteher oder SP-fahrer, eigentlich sind wir immer auf CP mit Rundumversorgung (Toilette, Dusche, Strom und Wasser). Aber um auch mal ohne alles auszukommen muss ja dann eine Alternative da sein.

    Aus einer Laune heraus habe Ich mir einen WR 2500 W/ 5000W mit echter Sinuswelle gekauft und testweise ins WoMo gepflanzt um zu sehen was damit alles machbar ist. ?(
    Zu der bestehenden 100 Ah Aufbaubatterie habe Ich noch eine weitere 80 Ah gepackt und dann an den WR mit einem dicken Anlasserkabel vom 290er/ 55Kw Duc angeschlossen, musste die Öse sogar noch aufbohren da es ein M10 Anschluss am WR gibt.

    Weil auch andere immer schreien das wird dir alles abfackeln, habe Ich dann auch mal gleich alles an 220 V-Abnehmern
    angeschlossen was es im und am Womo gibt sogar das 12V Ladegerät habe Ich nicht abgeklemmt, sondern damit sinnlos 220V-Strom (den Ich vorher aus 12V erzeugt habe) zu 12V Ladestrom umgewandelt um möglichst viel Strom zu verbrauchen.

    Es waren Klimaanlage (20 Jahre alt,1700W), Kühlschrank (auch 20 jahre alt), Ladegerät, TV und Padmaschine (immer wieder Wasser durchlaufen lassen) auf 220V angeschlossen. Das Ganze habe Ich dann unter Aufsicht mehr als 2 Stunden in Dauerlast betrieben. Womo hatte danach eine Innentemperatur von 17°gegenüber 26° außen und das bei offener Tür und Fenster :D

    Weder die Lüfter vom WR haben sich eingeschaltet noch ist irgendein Kabel warm bzw. heiß geworden. Die WR-Temperatur hatte sich auch nur etwas mehr als handwarm angefühlt und eine Abschaltung wegen Unterspannung hat es auch nicht gegeben. 8o
    Von anfangs 13,5V waren es nach 2 Stunden Volllast noch gute 12.8V die das Multimeter angezeigt hat. :thumbup:

    Eure Sicherheitsberechnungen und Vorsicht in Ehren, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. 8)

    Wenn meine Klima 1,7 Kw/h an leistungsaufnahme hat, dann hat sie diese in einer Stunde, also nur knappe 28,33 Watt in der Minute. Der Anlaufstrom ist natürlich sehr hoch aber danach ist doch wieder Normalspannung angesagt. Da fliest doch dann nicht die Megamenge an Strom durch die Leitung. Wie geschrieben, es ist nichts warm oder heiss geworden und geschmolzen ist auch nichts. Also ist doch ab und zu mal etwas Strom für Kaffee, Haare und TV kein Problem wenn es nicht den ganzen Tag betrieben wird.

    So seh Ich das als Laie oder ist meine Milchmädchenrechnung da an der Realität vorbeigeschrammt.

    Gruß Robert

  • Also mit dieser Rechnung liegst du heftig daneben!

    Du wirfst hier Leistung, Energie und Arbeit in einen Topf, verwechselst Einheiten und teilst fröhlich durch die Zeit. Das geht so nicht.

    Mal davon abgesehen, dass die Berechnung nicht stimmt, muss auch am Versuchsaufbau etwas nicht stimmen. Wenn wir mal von 1700W für die Klima und 800W für die Kaffemaschine ausgehen, haben wir 2500W gesamt. Großzügig gehen wir von 100% Wirkungsgrad des Wechselrichters und keinem Spannungsabfall in den Leitungen aus und teilen sogar durch die Maximalspannung von 13,5V, kommen also auf 2500W/13,5V=185A. Beide Batterien (zusammen 180Ah) wären nach weniger als einer Stunde restlos leer. Wie gesagt, bei absolut unrealistischen Annahmen zu Wirkungsgrad und Verlustleistungen.

    Unter realistischen Annahmen könnte man das so überschlagen: 180Ah werden um 80% (bis auf 20% Restladung) in 2 Stunden entladen, also 144Ah in 2 Stunden, ergibt 72Ah in einer Stunde, also 72Ah/1h=72A Strom. Aus denen zaubern wir bei idealen 12V Eingangsspannung (recht dicke und kurze Kabel) genau 72A*12V=864W Eingangsleistung in den Wechselrichter, können also selbst bei sehr guten 90% Wirkungsgrad bestenfalls 778W Ausgangsleistung ziehen. Viel mehr geht da nicht, schon gar keine 2500W.


    Gruß

    MadGyver

  • Hallo,

    vermutlich hat die Klimaanlage eine Kälteleistung von 1700W. Bei einem Kompressorgerät dürfte die Arbeitszahl dann mindestens bei 4 liegen. Wegen des geringen Temperaturunterschied vermutlich aber höher. Wenn man nun von der Arbeitszahl 4 ausgeht sind das nur noch 425W. Dies sind dann immer noch keine 40A bei 12V und einem Wirkungsgrad von 90%. Nur mal so zu den Angaben auf dem Typenschild.

    Wie viel mm² hat den das Anlasserkabel? 25mm², 35mm², 50mm² oder noch mehr? Der Anschluss am Kabelschuh in M.. sagt nichts über den Kabelquerschnitt aus. Es gibt z.B. Rohrkabelschuhe in 35mm² mit M5 bis M12 oder vielleicht noch mehr.

    Vielleicht solltest du mal einen Batteriemonitor mit Messshunt einbauen und die Ströme messen.

    Gruß

    Hans - Peter

  • Danke für diese Erklärungen :thumbup: , wie geschrieben, bin Laie was Strom angeht.

    Das Kabel dürfte ein 50m² sein und ist ca. 70 cm lang. Für eine dauerhafte Instalation müsste Ich eh das Verbindungskabel zwischen den Batterien ändern, bzw. auch die beiden Batterien näher zusammenbringen. Habe ja jetzt nur mal zum Testen alles miteinander verbunden. Wenn es eine feste Instalation wird, müssen eh neue Batterien eingebaut werden da beide unteschiedliche Leistungen haben und auch unterschiedlich alt sind. War halt nur um zu probieren ob die Geräte überhaupt damit zu betreiben sind.

    Jetzt ist die 100 Ah noch in der Viererdinette und die 80 Ah erst mal unter dem Fahrersitz. Der WR hängt zwischen Fahrersitz und
    Viererdinette. Wenn Ich neue Batterien verbaue werden diese unter dem Beifahrersitz eingebaut und sind dann nur für den WR, der dann auch an die Konsole vom Beifahrersitz montiert wird damit kurze Wege machbar sind.
    Wenn es dann so weit ist, werde Ich eh alle hier im Forum eingestellten Tips durchlesen um möglichst alles richtig zu verkabeln
    und abzusichern.

    Für mich war es ja nur ein Test und der hat mir gesagt dass Ich meine Verbraucher ruhig mal einschalten kann ohne gleich stromlos zu sein. Wir haben es anschließend noch am NOK getestet und waren dort 2 Tage ohne Landstrom und haben alles (auser Kühli, der lief auf Gas) so genutzt wie wir es auch auf dem CP mit Landstrom nutzen. Kaffee-Pad-Maschine, TV und Receiver, Laptop's und
    Minibackofen. Ich denke ohne die Klima würde das auch für eine Woche und mehr reichen. Zusätzlich habe Ich jetzt auch eine mobile Solaranlage mit 120 Watt die dann bei schönem Wetter auch noch die Laufzeit etwas verlängert. Bei optimaler Ausrichtung kommen am Solarregler im Womo 21V an. Werde das alles in der Winterpause so verbauen dass es sicher und funktionsfähig ist.

    Da wäre auch schon meine nächste Frage.
    Ich habe einen Solarregler (12V- 10A) der für 2 Batterien ist und individuell eingestellt werden kann für die Verteilung des Ladestroms. Wenn die bevorzugte Batterie voll ist wird automatisch dann die volle Leistung auf die nachrangige Batterie umgeleitet wenn diese noch Ladestrom benötigt.

    Da Ich ja 2 Batterien unter dem Beifahrersitz verbauen möchte und meine jetzige Aufbaubatterie in der Viererdinette belassen will ist meine nächste Frage:
    Gibt es ein Problem (auser das eh nicht viel Saft an Ladestrom zur Verfügung steht) wenn Ich die paralellgeschalteten Batterien an einen Ausgang des Solarreglers hänge und an den anderen meine Aufbaubatterie?

    Gruß Robert

  • Hallo

    Wenn es eine feste Instalation wird, müssen eh neue Batterien eingebaut werden da beide unteschiedliche Leistungen haben und auch unterschiedlich alt sind

    Spar das Geld und lasse beide Batterien drin solange wie sie funktionieren.Die müssen ja beide keine 100 % an Kapazität bringen.Kaufe erst dann neue Akkus ,wenn eine "schwächelt". Was willst Du denn sonst mit den offensichtlich noch guten Akkus machen? Wegschmeissen kannst Du sie immer noch.

    Gibt es ein Problem (auser das eh nicht viel Saft an Ladestrom zur Verfügung steht) wenn Ich die paralellgeschalteten Batterien an einen Ausgang des Solarreglers hänge und an den anderen meine Aufbaubatterie?

    Ich gehe mal davon aus,dass Du dich verschrieben hast, also anstelle Aufbaubatterie Starterbatterie schreiben wolltest.So macht es Sinn und gibt auch kein Problem
    Gruss Opti :)

  • Das ist schon so wie Ich es geschrieben habe. Meine Starterbatterie ist mit Relais vom Aufbau getrennt und steht im Motorraum. Meine 100Ah Aufbaubatterie steht in der Viererdinette neben dem Schaud LA 110 B Ladegerät und dem Truma-Boiler. Die zusätzliche 80 Ah-Batterie war unter dem Fahrersitz verbaut.

    Die 80Ah-Batterie wird nicht weggeworfen sondern wieder ihrer Bestimmung zugeführt. Eigentlich wird diese in meinen Speedwayfahrzeugen verbaut um genug Strom für mehrere Rennläufe zu liefern, da diese Fahrzeuge ohne Lichtmaschine betrieben werden.

    Die Aufbaubatterie in der Viererdinette bleibt ja weiterhin nur für den Aufbau.

    Für den WR möchte Ich dann unter dem Beifahrersitz zwei neue Batterien einbauen die nur den WR versorgen. Diese werden dann auch mit einem Relais von der Starterbatterie getrennt und somit nur wärend der Fahrt oder über Solar geladen.

    Das diese verbundenen Batterien dann nur als eine Batterie vom Solarregler erkannt werden ist mir bewusst, aber sie werden dann gemeinsam geladen. Jedenfalls deute Ich das so aus der Antwort von Werner55.

    Der zweite Ausgang am Solarregler wird ja dann nur an die Aufbaubatterie (die dann nicht mehr mit den Batterien für den WR verbunden ist) angeschlossen um diese separat zu laden.

    Gruß Robert

  • Nachdem ich es nun aufgegeben habe, die nachfolgende Grafik (kopiert) zu verändern :rolleyes: , denn es sollen halt nur 2 Batterien sein, nehme ich doch diese Zeichnung und ihr denkt euch einfach die 2 mittleren Batterien weg:


    Wenn ich eine 2. Batterie anklemme und dafür diese Schaltung verwende, dann muss der Wechselrichter mit den dicken 32mm2-Kabeln doch an

    + von der unteren Batterie
    und
    - der oberen Batterie

    Richtig?

  • Moin
    Ich würde es genau umgekehrt machen.Plus oben /Minus unten
    Weil, a)ich dann jeweils an den Polklemmen nur zwei Kabelschuhe habe.3 Stück ist nicht falsch, aber fummeliger .
    b)bei dieser Art kann ich den Wechselrichter an bzw. abklemmen ohne das möglicherweise die anderen Kabelschuhe (Verbindungskabel der Batterien) abrutschen..Die Spannungsversorgung des Fahrzeuges bleibt garantiert erhalten.
    Je nach Ablassventil hätte ich dann auch schon mal einige Liter Wasser auf dem Boden .Als Beispiel.
    Gruß roma :wink