Unterbodenschutz bei GFK

  • Hallo,

    wir haben zwar keinen GFK-Boden sondern aus Unterboden aus Holz, sind aber so verfahren. :wink

    Unterboden wird nix gemacht, da kontrolliert ja der Händler jedes Jahr bei der Dichth.-Kontrolle. Wir haben Korrossionschutz machen lassen + Hohlraumschutz am Fahrzeug.

    An der Bodenplatte wurde nix gemacht. Gruß Joachim

    Liebe Grüße Joachim

    Ein Leben ohne Freunde
    Ist wie eine weite Reise
    Ohne Gasthäuser.

    Demokrit 460-370 v.Christi

  • Unsere Kabine hat seit 20 Jahren einen GFK Unterboden, da wurde nie wirklich was gemacht außer ab und zu mal reinigen und ist dicht und sieht gut aus.
    Olli

  • GFK ist glasfaserverstärkter Kunststoff, in der Regel Polyester. Dies ist witterungsbeständig, man braucht keinen Unterbodenschutz auftragen. Über 98% der Boote werden so hergestellt. Bis jetzt habe ich noch kein Boot mit Unterbodenschutz gesehen.

    Küstennebel schreibt, daß man Holz nicht versiegeln soll, da habe ich eine andere Auffassung. Ich würde Holz außen versiegeln (z.B. mit unterbodenschutz) und innen roh lassen. Von Außen gibts bei Regen nicht nur Wasser sondern alle möglichen abrasiv wirkenden Bestandteile (Sand, Steinchen,Teer) die im Wasser enthalten sind. Also hat der Unterbodenschutz auf Holz durchaus einen schützenden Sinn. Eine im Holz vorhandene Restfeuchte geht mit dem Raumklima innen einen Gleichgewichtszustand ein, ganz normal , nicht gefährlich. Ein Wohnzimmerschrank hat auch eine messbare Restfeuchte und Niemand stört sich daran.
    Erst wenn von Innen sich irgendwo aufgrund eines Defekts mehr Wasser angesammelt wird als verdunsten kann , dann gammelt es.

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

    Einmal editiert, zuletzt von Werner55 (21. November 2012 um 20:17)

  • Zitat

    Ich würde Holz
    außen versiegeln (z.B. mit unterbodenschutz) und innen roh lassen

    Hätte ich auch so gedacht, bis ich mich mehr mit der Materie beschäftigte. Nicht das Wasser von außen, sprich unten, sondern das von oben, Kondenswasser oder sonstwie von oben in den Boden gelaufenes ist das Problem, denn das könnte nun bei Abdichtung von unten nicht mehr ausdunsten. Klingt logisch und heute im Gespräch mit Korrosionsschutzspezialisten wurde auch allenfalls für solche Holzfußböden etwas atmungsaktives empfohlen.

  • Hallo
    auch mein Unterboden am alten und neuen Mobil ist und war aus GEK . Der alte ist jetzt (hat ein Kollege von mir , darum weis ich es noch) über 20 Jahre alt
    wurde nie behandelt und ist immer noch in Top zustand.
    Aus meiner Erfahrung braucht man ausser gelegentlichem waschen nichts am Unterboden zu machen.
    Rudi :fahren

  • Zitat

    auch mein Unterboden am alten und neuen Mobil ist und war aus GEK . Der
    alte ist jetzt (hat ein Kollege von mir , darum weis ich es noch) über
    20 Jahre alt

    wurde nie behandelt und ist immer noch in Top zustand.

    Aus meiner Erfahrung braucht man ausser gelegentlichem waschen nichts am Unterboden zu machen.

    Hallo Rudi,

    das hört sich gut an. Und wenn das Teil so alt war, hast Du Unterbodenschutz am Fahrgestell oder Hohlraumkonservierung gehabt? Wenn ja oder nein, wie sah das Fahrzeug von unten aus? Bist Du auch im Winter gefahren?

  • im Gespräch mit Korrosionsschutzspezialisten


    Ein Gespräch mit Korrosionsschutzspezialisten hilft bei Holz nicht weiter. Schau Dir mal ein Riva Boot oder ein Boesch Boot genauer an. Diese Holzboote haben eine perfekte Versiegelung nach außen zum Medium Wasser und sind auch nach innen atmungsaktiv und nicht etwa umgekehrt. Wenn nun wie Du schreibst innen regelmäßig mehr Wasser auf das Holz kommt als verdunsten kann ist auch das Wort atmungsaktiv nach draußen nicht die Lösung, es wird trotzdem gammeln, denn das Problem liegt dann woanders. Der Feuchteeintrag und die Feuchteabgabe erfolgt hauptsächlich über bewegte Luft. Die meisten Ursachen für vergammelte Holzkonstruktionen sind mangelde Lüftung und eine thermisch falsch ausgelegte Wand. Wenn im vorkommenden Klimabereich der Taupunkt auf eine Oberfläche wandert, kondensiert dort Wasser und kann herunterlaufen. Legt man durch thermische Auslegung den Taupunkt im relevanten Temperatur-Bereich in ein Material, so kann dort niemals Wasser aus der Luft kondensieren. Im Temperaturbereich von 0 bis 30 GradC können je nach Klima 0 bis 25 Gramm Wasser pro Kg Luft vorhanden sein ( Siehe h,x Diagramm oder Mollier Diagramm) daran ändert das Wort atmungsaktiv garnichts, das ist Physik. Bei 25 g/Kg sind dies bei 27m^3 Luft bereits 1 Liter Wasser im Luftvolumen eines Womos. Dieser Liter ist aber bei Klimaänderung blitzartig durch Lüftung wieder verschwunden, nicht etwa durch atmungsaktive Oberflächen.

    Die meisten Feuchteschäden entstehen durch Lecks in der Außenhaut durch die Regenwasser eindringt und dann über manchmal unergründliche Wege in versteckte Bereiche laufen und sich dort sammeln .
    Mich würde mal interessieren wie der Korrosionsspezialist eine Wohnmobilaußenhaut bauen würde: Wasserdicht oder atmungsaktiv? Wenn er wasserdicht antwortet, würde ich zurückfragen warum dann nicht auch der Unterboden wasserdicht sein sollte.
    Nebenbei bemerkt ist das Wort atmungsaktiv nicht korrekt, denn da ist nichts aktiv, eine normale Diffusion halt.

    Es gibt einen Womo Hersteller am Markt, der verwendet eine Sandwich Konstruktion bestehend aus Alu / Schaumstoff / Alu. Wer in diese Wand außen ein Leck erzeugt wird seines Lebens nicht mehr froh, denn dann gammelt es ohne daß Feuchtigkeit messbar wäre. Durch die beidseitige Alu Versiegelung kann auch nichts mehr wegdiffundieren.

    Also nochmal: GFK braucht nicht mit Unterbodenschutz versehen zu werden, denn da geht sowieso kein Wasser durch, es wäre rausgeschmissenes Geld und totes Gewicht. Bei Holz ist es bei Kenntnisse der Zusammenhänge klar, außen dicht, innen unbehandelt lassen

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

    4 Mal editiert, zuletzt von Werner55 (22. November 2012 um 09:38)

  • Hallo
    Das Fahrzeug war auf Iveco 35-10 auf gebaut , siehe Bild . Nach 18 Jahren und ca 280 000 km war das Chassis stark verrostet trotz vielen Reparaturen und
    Entrostungen. Ja ich bin das ganze Jahr gefahren vor dem Aufsetzen der Kabine wurde das Chassis sogar neu Lackiert aber die alten Ivecos haben halt gerostet.
    Ich habe in den Jahren in denen ich das Fahrzeug fuhr ca 10 - 12 tausend Schweizer Franken investiert gegen Rost , neue innen und aussen Kotflügel Chassis entrosten usw. war ein ständiger Kampf. Gut sind die heutigen Fahrzeuge besser. Hohlraum behandlung am Fahrzeug schadet nie.


    Mein Kollege hat letztes Jahr die Kabine auf ein neues Ford Chassis umgesetzt neu Lackieren lassen. Sieht Top aus leider habe ich kein Bild von seinem Auto . Die Kabine ist von Ormocar nach Mass gefertigt und Top, an der gibts nichts auszusetzen ist rund um Dicht wurde noch nie etwas daran gemacht. Der innen Boden ist auch eine 10mm Sperrholzplatte die wurde auch nie behandelt ist ein Bodenbelag auf geklebt.
    Darum habe ich auch mein neues so machen lassen.
    Viel Spass mit dem Neuen
    Rudi

  • Wenn ich mich an meine Bootszeit erinnere, dann waren da immer heiße Diskussionen, wie man die Haarrisse im GFK rechtzeitig entdecken und reparieren kann. Hat man das versäumt, dann hat sich durch die Kapilarwirkung Feuchtigkeit in diese Kapilaren eingelagert und spätestens im nächsten Winter hat der Frost an diesen Stellen seine Arbeit geleistet und das Gfk ist aufgebläht worden. Dann hat man deutlich sehen können, wo man schleifen, spachteln und lackieren mußte. Da habe ich einiges an Schleif- und Lackmaterialien verarbeitet.

    Mich wundert, dass dieser Effekt bei den Womo Unterböden nicht vorkommen soll. Da knallen in einem Womoleben, viele Steine dagegen. Und da soll es zu keiner Beschädigung kommen? Wenn da ein größerer Stein dagegen knallt, dann sieht man wahrscheinlich die Harrisse erst mal nicht. Und dann geht es weiter, wie oben beschrieben. wenn dann noch irgenwo Holz unter dem GFK ist, dann ist die Torfproduktion gesichert.
    Keines meiner Womos mit Holzboden hatte Probleme von unten. Nach einer gewissen Trockenzeit war in dem Holz kaum Feuchtigkeit meßbar. Versiegeln hindert das Austrocknen.

    Gruß
    slomo

  • GFK ist glasfaserverstärkter Kunststoff, in der Regel Polyester. Dies ist witterungsbeständig, man braucht keinen Unterbodenschutz auftragen.


    Der einzige Schutz ist das äußere Gelcoat (auf die Glasfasermatten aufgetragen).
    Unsachgemäße Verarbeitung oder Risse in dieser dünnen Schicht erzeugen Osmose und das GFK fault wie Holz weg.
    Es beginnt mit kleinen Bläschen. Sticht man sie auf, kommt Flüssigkeit raus.

    Bis jetzt habe ich noch kein Boot mit Unterbodenschutz gesehen.


    OK, wenn's im Wasser ist, siehst Du nicht viel davon. :D
    Schau mal hier. Eine Sauarbeit unter einem 14 m Schiff.

  • Hallo Joachim,

    bei Holz soll man ja nichts dauerhaft versiegeln, höchstens atmungsaktiv, das ist schon richtig.

    Gruß, Michael


    Nun, die Holzböden sind eigentlich durch ihre mehrfachverleimung keine lebender Holz- Boden mehr, das hat mit Holz nicht mehr viel zu tun, sondern eher schon wie GFK zu betrachten.
    Nicht selten werden gerade diese wasserfesten Mehrschichtplatten mit Kunststoff-Harzen verkebt und getränkt, da gibt es nicht mehr viel zu atmen.
    Bei uns gehen die LKW Böden von unten nie kaputt, selbst alte Fahrzeuge über 10 Jahre sehen fast wie neu aus (Übertrieben), wenn dann faulen die von innen durch das kommt aber daher das es Beschädigungen gibt wo dann alles möglich eindringen kann.
    Mir erscheint es wichtig das die Rahmenträger sowie Karosserie eine guten Hohlraumschutz bekommt, von aussen auch , dann eher ein Wachs, und dieses immer wieder nach 3-5 Jahren Checken und erneuern.
    GFK ich würde nicht behandeln.....

    L.G.
    Lucian

  • Ja , Frank-Harald , eine Antifoulingschicht bei Booten verhindert einen Algen und Muschelansatz. Dieser sollte alle 1 bis 2 Jahre gemacht werden. Früher hatte man Kupferfarben für diesen Zweck, das ist aber nicht mehr erlaubt. Osmose kam soweit ich weiß nur bei Booten mit bestimmten Kunststoffmischungen vor, die anfällig für Mikrorisse waren. Das liegt aber mehr als 20 Jahre zurück. In jedem Fall kann ich mir nicht vorstellen, daß es Osmose an einem Wohnmobilboden gibt, denn es gibt ja reichlich Zeit zum Austrocknen, nicht so wie bei einem Boot. Die meisten Beiträge hier bestätigen, daß ein Kofferraumboden niemals ein Problem war. Wohl aber Fahrgestell und Karosserie. Dort lieber mehr schützen als zuwenig. Gerade bei Firmen, die an der Metallegierung sparen ist das wichtig. Leider kommt man nicht an alle Stellen hin.
    Es muß schon klar sein , daß bei den Fiat Kampfpreisen keine verzinkte Karosserie zu erwarten ist. Das ist eigentlich schade, denn viele Wohnmobile laufen ja viele Jahre und werden weniger gewechselt als PKW´s

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

    Einmal editiert, zuletzt von Werner55 (23. November 2012 um 17:18)

  • Also jetzt bitte mal nur für mich, damit ich die Rede richtig verstehe,

    Wenn von einem GFK Boden die Rede ist, heißt das das da eine 20 oder 25 mm starke Platte auf GFK den Boden bildet oder ist es eine Sperrholz- Schicht oder sonstwas Platte die unten eine GFK Schicht hat ?

    Gruß Peter

    (ich wills nur verstehen :?: :?: :?: )

  • Die eingangs gestellte Frage war: Braucht man Unterbodenschutz bei GFK. Klare Antwort : NEIN

    - Zwischendurch gings hier mal um Fahrgestelle, anderes Thema, dort muß ein Korrosionsschutz sein.
    - Die Stärke von Plattenaufbau wurde hier nicht besprochen und hat auch keinen Zusammenhang mit dem Feuchtigkeitsschutz.
    - Das Thema Antifouling richtet sich ausschließlich gegen Algen und Muschelbewuchs , hat nichts mit Eindringen von Feuchtigkeit zu tun.
    - Osmose war ein Problem vor 40 bis 50 Jahren, das gibts heute nicht mehr.

    Wenn Jemand GFK zusätzlich anstreichen will, kann er es ja tun, er soll nur nicht behaupten, daß es dafür einen begründbaren, nachvollziehbaren Grund gibt.
    Wo kein Problem ist, sollte man auch keins herbeireden.

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....