Ich wollte heute das Wohnmobil auf dem Hof umdrehen und musste dazu 1x zurückstossen.
Soweit kam es aber gar nicht. Als das Wohnmobil stand, stand es.
Beide Vorderräder hatten sich in die Erde gegraben, an ein Rauskommen war nicht zu denken.
Nun wogen meine Allradfahrzeuge auch allesamt leer über 2t, den Allrad habe ich aber ohne Anhänger in Matsch, Schnee oder Sand nur äusserst selten gebraucht. Selbst mit 4t Holz am Haken ging es Problemlos im Allrad durch den tiefsten Matsch im Wald.
Sich festzufahren ist also eine fast neue Erfahrung für mich.
Ich bin aber erstaunt, wie wenig bei einem Wohnmobil dazugehört. Da fragt man sich, wieso solche Fahrzeuge überhaupt eine Zulassung bekommen dürfen - in sowas gehört von Hause aus ein Allradantrieb und ein paar vernünftige Reifen ab 255er aufwärts.
Ein Antrieb auf einer Achse ist ein kastrierter Antrieb. Es kann ja nicht sein, dass ein Reisemobil nur auf der Strasse bewegt werden kann - ganz im Gegenteil: Gerade ein Reisemobil sollte viel Bodenfreiheit (hat es) und einen brauchbaren Antrieb für unbefestigtes Gelände haben (hat es nicht).
Gesucht hatte ich daher ja nach einem Mobil mit Zwillingsbreifung, musste dann aber die Suche in Ermangelung passender Angebote aufgeben.
Man wohnt am Meer und kann nicht mal mehr auf den Strand Egal, alles Jammern ändert ja nichts.
Mögliche Lösungen für (sicherlich mit so einem Fahrzeug häufige) Problemfälle:
-Eine elektrische Winde -4t habe ich, finde das nur unheimlich umständlich - zumal eh kein Baum da ist wenn man ihn braucht.
-Gibt es Spiralbohrer, die man mit einer langen Stange in die Erde drehen kann, um die Winde einzupicken (Weil ja nie ein Baum da ist )?
Der Standardwagenheber ist nichtmal hydraulisch, muss also schnellstens gegen ein brauchbares Gerät ersetzt werden. Bei Japanern ist ein mehrstufiger hyd. Wagenheber Standard, zumindest seit den 90ern.
-Ich überlege daher die Anschaffung von Hebekissen oder eines pneumatischen Wagenhebers und den Einbau einer Pressluftflasche (200Bar) ins Fahrzeug. Damit kann man dann auch den Reifendruck prüfen und verändern oder das Boot auf Druck bringen.
Hat jemand mit Hebekissen oder pneu. Wagenehbern am WoMo Erfahrungen?
-Sind Traktionsmatten wirklich so schlecht? Beim Geländewagen haben Fussmatten in Extremsituationen bei Tiefschnee mit Eisboden schon geholfen.
-Schneeketten gelten unter den Allradfahrern als Wunderwaffe. Bringt das was ohne Differentialsperre? Sind ja nicht billig und der Gebrauch macht viel Dreck.
-Gibts ein Stecksystem für Spikes?
-Gibt es Anfahrhilfen zum "auf die Reifen stecken"? Ich habe sowas mal mit 3 Armen gesehen, die um die Laufflächen der Reifen griffen. Keine Ahnung wie die hiessen und ob das was taugt.
Mein Ziel ist es, mithilfe einer geeigenten Ausrüstung mein Wohnmobil in ein halbwegs brauchbares Fahrzeug zu verwandeln. Das Bergen des Fahrzeugs soll nicht anstrengend sein und vor allem schnell gehen.
Heute morgen habe ich eine 3/4 Stunde unter der Karre gelegen, weil ich nicht vom Hof kam
Unterwegs bin ich (meist mit Trailer) zu Hause an der nordfriesischen Küste und in Kroatien- Lehmboden, weicher Sand und nasse Wiesen sind daher meine (neuen) Feinde.
Meine Ziele haben allesamt unbefestigten Boden, Asphalt bewege ich mich nur zur Überbrückung von Entfernungen.
Über das Slippen des RIBs (max. 900kg incl. Trailer) schreibe ich hier mal nicht allzuviel, das Desaster war auch nicht so gewaltig wie ich erwartet hatte. Trotzdem ohne Allrad auch kein wirklicher Spass mehr,
zumal hier nur die Sliprampe gepflastert ist. Der Platz davor - wo das Womo mit den Vorderrädern steht - ist Lehmboden und wird regelmässig von der Nordsee überspült.
Hier wären z.B. Spikes eine klasse Sache.
Ich hoffe auf Euren reichhaltigen Erfahrungsschatz. Bestimmt haben die alten Hasen hier im Forum noch nen Kniff den ich als Neuling noch nicht kenne.
Ihr fahrt Euch doch auch mal fest, oder?
PS: Den Tipp mit dem Luftablassen liest man hier häufiger. Ich stelle mir nur die Frage, ob die Reifen eines Wohnmobils das vertragen. Gern bricht dabei die Karkasse.
Wenn man das will bracht man i.d.R. spezielle Reifen dafür. Geländewagen haben soche Reifen auch nicht standardmässig.
PPS: Ich weiss, dass andere Threads dieses Thema auch behandeln, allerdings liegt die letzte Antwort hier über 700 Tage zurück und die Forensoftware empfiehlt ein neues Thema.
Möglicherweise gibts jetzt ja neue Helferlein die da noch nicht bekannt waren.
PPPS: Das Wohnmobil wieder gegen einen Geländewagen zu tauschen ist keine Option, da wir jetzt Nachwuchs haben und daher nicht mehr im Dachzelt durch die Weltgeschichte fahren wollen.
Das habe ich bereits 17 Jahre lang auf vier Kontinenten getan und muss eben jetzt an die Familie denken. Aber auch die will nicht dauernd schaufeln.
Der Ducato /J5 erschien uns daher aufgrund seiner Robustheit und des Preises als einzig brauchbare Basis.