Gasprüfung durchgefallen, wie repariert man Herd Thermosicherung

  • Schönen Gruß ans Forum.

    Kroatien ruft und TÜV ist dran, ich als Neuling mit meinem 1992er Hymer Camp zum ersten Mal zur Gasprüfung. Gleich die Ohrfeige.
    Nach der Winterpause tut der Herd nicht mehr richtig, auf einer Kochstelle kommt Gas, lässt sich auch entzünden, brennt dann auch nach Loslassen des Stellknopfes weiter. Soweit, so gut. Nur nach dem Auspusten springt das Sicherheitsventil nicht auf zu, egal, wie lange man wartet. Kochmulde ist von Cramer.

    Alle anderen posts zu dem Thema waren eher: "Hilfe, Flamme geht sofort aus", das ist aber nicht mein Problem.

    Muss ich jetzt das Magnetventil tauschen (wenn ja, wo kriege ich das), oder das Thermoelement (der WoMohändler meinte, Cramer wäre pleite, Teile schwierig, kauf ein neues ...), spielt bei der Ersatzteilwahl eine Rolle, dass meine Gerätschaften alle noch auf 50mbar laufen?

    Ohne dass ich behaupten könnte, von Gas irgendeine Ahnung zu haben, stelle ich mir das so vor:
    Flame geht an, Thermofühler wird erhitzt und mach 20mV Spannung, Magnetventil bleibt auf. Flamme geht aus, Thermofühler kühlt ab, Magnetventil schließt automatisch, wahrscheinlich durch Federbelastung. Das würde dann bedeuten, ein Magnetventil hängt. Allerdings: die beiden Komiker in der Werkstatt behaupteten, das wäre ein kapilarer Thermofühler mit irgendeiner Flüssigkeit und der wäre gebrochen, also nix Magnetventil. Kann das stimmen?

    Die Anleitung im Campingwiki liegt mir vor, nur da steht auch mein Fall nicht beschrieben, werde trotzdem mal alles ausbauen und messen.

    Vielen Dank für Antworten

    Patrick

  • Mal ganz ehrlich: Tu Dir selber und den Campingplätzen einen gefallen und geh mit sowas zum Fachmann. Wird auch nicht so teuer aber dafür ist es dann ok.

  • Hallo Wolfgang

    Na ja, auf Fachleute scheine ich ja bisher nicht gestoßen zu sein, deshalb mache ich mich erst schlau und dann entscheide ich mich, ob und wie ich es repariere/reparieren lasse. Aber selbst, wenn es auf "reparieren lasse" hinaus läuft, möchte ich vorher wissen, was zu machen ist, damit ich mir nicht wieder Märchen erzählen lassen muss und nicht märchenhafte Preise bezahlen muss. Meine Frau sagte schon nicht ganz zu unrecht, bau den kaputten Brenner doch aus, für Kaffeekochen reicht auch einer. Denn auf dem Campingplatz kochen wir eh unter freiem Himmel. Und für 10 Mal Kaffeekochen während der Fahrt kaufe ich sicher kein neues Kochfeld.

    Also, danke für den sicherlich fürsorglich gemeinten Rat, ich wüsste trotzdem gerne, wie es funktioniert und vor allem, wo ich die Teile bekomme (denn auch das wusste der Campingfachbetrieb nicht). Ich habe dieses Forum auch bisher eher geprägt vom Do-it-yourself-Geist erlebt, ich hoffe also noch auf Erkenntnisse. Meiner Meinung nach gibt es wenig Dinge, die ein vorsichtiger und informierter Amateur nicht genauso gut oder besser erledigen kann wie ein gelangweilter und oft auch schlecht informierter Profi, gerade wenn es ein Profi der heutigen Teiletauschergeneration ist.

    Schöne Grüße
    Patrick

  • Hallo Patrick,
    die Achse von Deinem Gasstellgerät ist verknast.

    Wenn Du die Flamme zündest drückst Du am Gasstellgerät den Knopf rein bis die Zündsicherung greift. Dann lässt Du los und der Knopf am Stellgerät rutscht wieder nach außen. So müsste das Gerät korrekt funktionieren.

    Du ziehst den Knopf ab und polierst die Achse mit einem weichen Baumwolltuch blank. Dann gibst Du dünn etwas Vaseline auf die Achse drückst den Schalter einige male rein und ziehst ihn wieder raus falls er nicht von allein heraus kommt. Notfalls nochmals mit dem Baumwolltuch polieren und Vaseline nochmals drauf. Dann den Kunststoffknopf aufschieben und das Problem dürfte behoben sein.
    Wenn das nicht funktioniert gehe zu Fachmann.

    Gruß
    Hans

  • @minifahrer, erstens geht man vor der Gasprüfung zum Fachmann und lässt kontrollieren. Zweitens ist Gas nicht so ganz einfach und man sollte sich nicht auf Foren verlassen und dann noch meckern, wenn hier keine "Fachleute" antworten. Geh zum Fachbetrieb und lass Dich beraten. alles andere ist Unfug und kann gefährlich sein.

    Beste Grüße vom Gerd, der nicht möchte dass Du mit deiner Kiste in die Luft fliegst.

  • alles andere ist Unfug und kann gefährlich sein.

    Hallo,
    die von Hans beschriebene Ursache hatte ich auch einmal beim Wohnwagen und einmal bei unserem alten Mobil. Hatte das, was Hans schreibt auch gemacht, jedoch mit Silikonöl. Danach war das Problem beseitigt. Da das Ganze nicht gasseitig ist, kann dort auch nichts undicht werden/bleiben.
    Und wenn die Maßnahme nicht funktioniert kann man immer noch zum Service fahren. Aber häufig ( hier hatten schon einige das Problem ) ist es einfach nur verklebter Staub auf der Achse.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Hallo,
    ich kann zwar nicht wirklich helfen, lese aber immer mit. Leider muss ich wieder feststellen, dass die Fachmänner (bis auf Ausnahmen) wohl im Ulaub sind.
    Denn Äußerungen wie: Must du zum Fachmann oder in die Fachwerkstatt sind sowas von flüssig, nämlich überflüssig, diese Antworten kann ich mir auch selber geben und brauche kein eigentlichtliches Spitzen Forum.

    Grüße Michael :fire2:

  • So, nochmal schöne Grüße ans Forum.

    Ich gelobe, ich werde meinen Herd nicht zerlegen und wieder zusammensetzen, ohne einen Fachmann mit der Endabnahme zu beauftragen. Damit sollten alle, denen die Gesundheit von meiner Umgebung und mir am Herzen liegt, beruhigt sein können.

    Ich weiss halt gerne Bescheid vor Arbeiten oder Auftragsvergabe, denn was "man" macht ist nicht immer der beste Ratgeber. "Man" bringt seinen Toyota Avensis offensichtlich alle drei Jahre zum Händler und kauft eine neue Dieseleinspritzpumpe oder zumindest neue Steuerkolben, ich habe es vorgezogen, für meinen Schwiegervater ein wenig zu recherchieren, mit ein paar Leuten zu reden und dann für unter 20€ von Motul irgend so einen Einspritzzusatz zu kaufen, nach 15km war das Problem behoben. Mittlerweile weiss er, was er tanken darf und braucht auch keinen Zusatz mehr. Das Suchen hat ihm viele hundert Euro gespart und neue Freude mit seinem alten Auto geschenkt. Diese Art Information suche ich gelegentlich - und auch jetzt an dieser Stelle - , bevor ich mich ans Bauen/Kaufen/Modifizieren mache; weil es viele freundliche Menschen gibt, die ihre Erfahrung teilen (mache ich auch, wenn es was zu berichten gibt).

    Zurück zur Sache. Da ich heute vom Freundlichen seltsame Dinge gehört habe, die sich nicht mit hier früher geposteten Antworten oder meinem Verständnis decken und auch nicht mit dem hier (http://camping-wiki.kwherzog.de/Wartung_Kochmulde) einhergehen, habe ich einige konkrete Fragen:

    - Arbeitet das Thermoelement, dass die Gaszufuhr nach Erlöschen der Flamme automatisch stoppt,bei Cramer elektrisch und aktuiert ein elektrisches Magnetventil?

    - Gibt es bei alten Cramer Kochstellen auch Thermoelemente, die mittels Kapilarflüssigkeit ein Ventil steuern (wie vom Freundlichen und seinem Werkstattmann behauptet) oder steht gar die Kapilarfüssigkeit durch die Erwärmung unter Spannung (womit der Freundliche ja recht hätte), was dann das Magnetventil "merkt"

    - Wenn das Thermoelement defekt ist, sollte doch eigentlich die Flamme sofort nach loslassen des Stellknopfes verlöschen, denn erst die durch Hitze erzeugte Spannung im Thermoelement öffnet doch erst das Magnetventil bzw. hält das Magnetventil offen, nachdem es durch drücken den Stellknopfes mechanisch auf "offen" geschoben wurde?

    Heißt der vorhergehende Punkt, dass das Thermoelement heile sein muss, wohl aber das Magnetventil "hängt" bzw, wie schon vorgeschlagen, einfach das Stellgerät verdreckt ist?

    - Ist es für den Tausch des Thermoelements wichtig, ob mein Herd 30mbar oder 50mbar Gasdruck hat (beim Tausch des ganzen Magnetventils/Stellgeräts könnte ich mir das gut vorstellen, den Thermoelementen könnte das egal sein)

    - Weiss einer von euch, wie meine Cramerkochstelle heißt in einem 1992 Hymer Camp (bei caravanersatzteile.com unterscheiden die zwischen EK85 und EK2000, entspricht eins davon meinem Gerät?)?

    Ich würde es halt gerne verstehen, und für keine Antwort auf eine dieser Fragen müsste ich was zerlegen, dafür stelle ich sie ja gerade.


    Unabhängig davon gehe ich jetzt gleich mal raus und begutachte die "Gängigkeit" der Stellknöpfe, danke für den Tipp. Das wäre natürlich die schönste Lösung, dafür muss auch fürs Reparieren nix demontiert werden.

    Schöne Grüße
    Patrick

  • - Weiss einer von euch, wie meine Cramerkochstelle heißt in einem 1992 Hymer Camp (bei caravanersatzteile.com unterscheiden die zwischen EK85 und EK2000, entspricht eins davon meinem Gerät?)?

    Hallo,
    schaue mal im Kleiderschrank. Dort hat Hymer früher gerne den Aufkleber mit den techn. Daten des Kochers hingeklebt. Das ist jetzt keine verar... Bei unserem alten Hymercamp aus Bj. 88 hat der Service über 30 min. gesucht, bis er den Aufkleber gefunden hat.

    Wenn das Termoelement defekt ist, geht die Flamme nach dem loslassen des Reglers sofort aus ( Voraussetztung der hängt nicht wie oben beschrieben ).

    Ob Du eine 30mbar oder 50 mbar Anlage hast ist dem Thermoelement egal.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Einen letzten abendlichen Gruß ans Forum.

    Die gute Nachricht zuerst: Die automatische Gaszufuhrunterbrechung bei Flamme aus an meinem Kochfeld tut wieder.

    So blöd es klingt, da beide Stellknöpfe gleich gut auf ihren Achsen flutschten, habe ich bei dem "defekten" einfach ein paar Mal etwas heftiger draufgekloppt (mit Gefühl) und sofort tat er wieder. Ich kann mir nur vorstellen, dass das Magnetventil in seiner Führung etwas gehangen hat und es dies jetzt nicht mehr tut. Vielleicht sollte man das bei jedem Ersten Mal Betätigen nach der Winterpause machen oder zumindest vor der Gasprüfung ... aber ehrlich, bei unseren alten Hymer hat noch nie was nicht funktioniert, damit habe ich nicht gerechnet. Morgen kommt vielleicht noch ein Hauch Silikonöl dran, dann sollte es auch heile bleiben und dicht war er ja eh.

    Da wir nach dem Kochen oder bei Nichtbenutzung alle Haupthähne immer zudrehen oder sogar die Flasche, sollte es das für mich gewesen sein und morgen hole ich mir den Aufkleber.

    Der Typaufkleber für den Cramer sitzt auch beim 1992 Hymer Camp im Kleiderschrank direkt neben der Hauptgasleitung, danke Markus, hätte ich nie gefunden und ich habe da schon mal geputzt!

    Danke, dass ihr mir ermöglicht habt, die Kochstelle ein wenig besser zu verstehen und den Fehler einzugrenzen, wieder eine Blackbox weniger.

    Schöne Grüße
    Patrick

  • habe ich bei dem "defekten" einfach ein paar Mal etwas heftiger draufgekloppt (mit Gefühl) und sofort tat er wieder

    Hallo Patrick,
    das Gasstellgerät ist aus Messing.
    Messing wird deshalb zur Steuerung von Gasgeräten verwendet weil es keine Funken schlägt.
    Das Material ist aber auch recht weich und leicht verformbar. Deshalb sollte die Achse auch mit einem weichen Baumwolltuch poliert werden.
    Schläge mit einem Gegenstand, der härter als das Messsing ist, führt zu Verformungen.
    Nach diesem grobmotorischen Eingriff würde ich das Gasstellgerät auswechseln. (lassen).

    Gruß
    Hans

  • Jetzt muß ich mich mal als gelernter Heizungsbauer einmischen.

    Ein Thermoelement liefert bei Erhitzung etwa 40 mV Spannung und einen Strom von ca. 10 mA, mit dem der Magnetschalter (Elektromagnet), der zuvor manuell durch Eindrücken eines Knopfes geschlossen wurde, gehalten werden kann.

    D.h. im Umkehrschluss, daß wenn die Flamme ausgepustet wird, keine Spannung mehr anliegen kann.
    Also muß bzw. kann folglicherweise nur der Magnetschalter festhängen oder der Knopf/Welle hängen.

    Die beweglichen Teile wurden ab Werk mit einem ,,Gleitmittel " behandelt was natürlich irgendwann verharzen kann.
    Dann klemmt es halt.

    Jetzt kann man natürlich mit Silikonöl (das Aldispray ist sehr gut) versuchen, die Welle wieder gängig zu machen.
    Außerdem kann durch Wärmeeinwirkung (Brenner durch Halten des Knopfes am laufen halten) die Verharzung wieder gängig gemacht werden.
    Dabei aber darauf achten, daß diese Sicherheitsfunktion nach abkühlen des Brenners und erneutem starten immer noch greift.

    Leichtes Klopfen beschädigt die Messingwelle nicht.

    Aus jahrelanger Erfahrung kann ich behaupten daß das Problem mit Gasaustritt nach Auspusten der Flamme immer an einer verharzten und schwergängigen Welle lag.
    Noch nie gab es Probleme mit einem klemmenden Magnetventil.

    Ein Zerlegen der Sicherheitseinrichtung ist (auch für uns Fachleute) verboten.
    Eine defekte Sicherheitseinrichtung ist kompl. zu ersetzen.


    Grüße

  • Und noch einen Gruß ans Forum.

    Die Ersatzteiladresse kann ja noch mal hilfreich sein, vielen Dank dafür, Wolfgang.

    Wegen der Grobmotorik: ich kann mir nicht vorstellen, dass ein zwei- bis dreimaliges etwas schnelleres und kräftigeres Eindrücken des Stellschalters in Axialrichtung diesen beschädigt, das entspricht doch quasi der Alltagsbenutzung beim Kochen. Oder hattest du vermutet, dass ich da quer draufgehauen habe, Hans?

    Schöne Grüße
    Patrick

  • Oder hattest du vermutet, dass ich da quer draufgehauen habe

    Du hattest geschrieben " Mal etwas heftiger draufgekloppt"

    wenn dem so nicht ist ist ja gut und spart Dir Geld. Reinige die Achse und mach sie gängig.

    Viel Erfolg
    Hans