Stauklappe gammelig

  • Hallo,

    nach den letzten Regenfällen hier und nachdem wir unseren Schorsch für Kärnten klar gemacht haben, ist mir aufgefallen, dass sich an der Stauklappe links unten der Teppichboden gelöst hat. Da ich neugierig bin, habe ich ihn ein Wenig weiter gelöst und festgestellt, dass das Holz dahinter ziemlich gammelig ist. So wie es aussieht, hat da schonmal jemand ein Stück Holz dagegen geklebt. Ziemlich Stümperhaft.
    Problem ist, dass Feuchtigkeit zwischen Rahmen und Füllung gekommen ist. Den Spalt habe ich mal provisorisch zugekleistert, damit nicht noch mehr Feuchtifkeit rein zieht. Die Klappe lasse ich offen, damit der Gammel trocknet und nicht weiter ins Material einzieht.

    Prinzipiell betrifft es ca. 1/8tel der ganzen Klappe.

    Frage: Wenn ich die Klappe ausbaue, den gammeligen Teil ausschneide und mit neuem Material ergänze... oder wäre es besser die komplette Füllung der Klappe zu ersetzen. Was kommt als Füllung (egal ob Teil- oder Komplettersatz) am Besten in Frage? Holz ist wohl nicht so ganz der letzte Schrei. Muss auf jeden Fall gut vorbehandelt und imprägniert werden.

    Noch was: wir möchten irgendwann eine zusätzliche Stauraumklappe für den hinteren Stauraum einbauen. Die ist von innen nur schwar zu erreichen. Welche Hersteller würdet ihr da empfehlen? Füllung wird ja das ausgeschnittene Teil des Aufbaus. Habe ich bei unserem Wohnwagen schonmal gemacht. Aber das ist 10 Jahre her und es ändert sich ja immer mal wieder was bei den Herstellern.

    Danke euch!

    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo Holger,

    Stell mal Fotos ein. Welche Klappe, wo kommt da Feuchtigkeit 'rein?

    Neue Klappe einbauen :
    Es gibt Rahmen, die Du mit der ausgeschnittenen Fläche wieder füllst.
    Es gibt aber auch bereits gefüllte Serviceklappen, bei denen Du nur noch mit etwas Farbe die Anpassung an das Fahrzeug machst.
    In jedem Falls solltest Du einen ordentlich abgefangenen Holzrahmen zur Aufnahme der Zarge in die Wand einsetzen!

    LG,
    Jo...

  • Servus Jo,

    was versteht man unter einem "ordentlich abgefangenen" Holzrahmen?

    Vermutlich kam oder kommt das Wasser zwischen Rahmen und Außenhaut oder am Schloss rein. Da es vom Rahmen her gammeliger aussieht als um das Schloss rum eher ersteres und das von oben her. Für Fotos reicht es mir heute ganz sicher nicht mehr, da wir heute Nachmittag für eine Woche in einen Kurzurlaub starten. Wenn wir am Ziel sind habe ich wieder Internet. Foto haben wir sowieso dabei, dann komme ich sicher dazu. Kein Problem.

    Ich werde jedenfalls versuchen den Rahmen zu erhalten (der ist eigentlich noch sehr gut, weil aus Kunststoff) und nur die Füllung zu tauschen. Entweder teilweise oder eben ganz. Die Außenhaut ist Alu. Von daher wäre es sinnvoll, die wieder zu verwenden. dann brauch ich auch keine neuen Zierstreifen von Concorde...

    Nachdem es gestern ein richtig fieses Unwetter mit einem (Fast-) Tornado bei uns gab muss ich noch nachsehen, ob das jetzt dicht war was ich da versucht hab abzudichten.

    Ich meld' mich dann wieder mit Foto :)

    Danke Dir!

    Liebe Grüße
    Holger

  • Hallo Holger,

    erst mal : gute Fahrt und schönen Urlaub... :thumbup:


    "ordentlich abgefangener Rahmen":

    Dein Wandaufbau dürfte sein : 0,3mm Alu, darauf ein Holzständerwerk verklebt und mit Styropor gefüllt. Von Innen dann ein 2-3mm starkes Sperrholz dagegen geklebt. Wenn Du jetzt beim Schneiden des Lochs für die neue Klappe nur Styropor schneidest, dich also "innerhalbe" eines solchen Fachwerk-Faches befindest, hängst Du Deine Klappe quasi nur in 0,3mm Alu auf. Wie lange und wie gut das hält kannst Du Dir vorstellen, oder?

    Also gilt es, das Styropor 3-4cm breit zwischen Holz und Alu "wegzupopeln" und eine Holzrahmen einzusetzen. Und den Rahmen würde ich versuchen, an das vorhandene Holz-Ständerwerk anzuschliessen - also mit einer angespitzten M3-Gewindestange oder vergleichbarem als Sonde mal durch das Styropor zu tasten, wo nach oben und unten die nächsten Holzleisten sind, und dann den Rahmen eben ggf. nach oben, bestimmt nach unten gegen das vorhandene Holz mit zwei eingeklebten senkrechten Abstanndsstücken abzustützen.
    Wenn Du beim Schneiden bestehende Lattung unterbrochen hast, sollte diese in Druckrichtung abgefangen werden. Latte von oben zum Beispiel in der Wand 4cm kürzen, Querholz von Deinem 4cm-breiten Rahmen direkt 'dran, das muß seitlich überstehen. Unter die Überstände die senkrechten Teile Deines Rahmens, die sich auf dem unteren Querholz abstützen. Das muß wieder auf dem Rest der ursprünglichen Latte aufliegen. Damit werden Druckkräfte von Oben um das Loch herum "umgeleitet".

    Zum Einkleben der Holzteile würde ich auf einen wenig schäumenden PU-Kleber aus der Kartusche zurückgrefen, verbunden mit einer entsprechenden Pressung von Aussen und Innen (Schraubzwingen und Dachlatten) - dazu gibt es hier schon viele Empfehlungen.


    Hintergrund : Die Holzlattung ist das, was das ganze Dach (und den Dachgepäckträger, die Solaranlage, die Fahrräder am Heck u.s.w.) letztendlich oben hält. Häng mal Deine Fahrräder an ein 0,3mm Alublech, das Du senkrecht hinstellst... :)
    Ob die Hersteller vor 20 und mehr Jahren BERECHNET haben, wo wie viele Streben hin müssen, damit das alles oben bleibt - ich weiss es nicht.
    Da aber alles altert, und viele Stellen der Verklebungen schon nicht mehr halten, würde ich viel Aufwand betreiben, um die Konstruktion nicht durch Umbaumaßnahmen weiter zu schwächen.

    Die Biegesteifigkeit von einem solchen Alublech ist zu vernachlässigen.
    Hier erreichst Du durch die flächige Verklebung von Innen- und Aussenwand über das Trägerwerk und das Styropor für das Endprodukt eine Biegefestigkeit, die weit über dem der einzelnen Teile liegt. (Eine Seite wird dabei auf Zug, die andere auf Druck belastet.) Dafür darf aber nicht auf der Innenseite "Patchwork" betrieben werden; wenn die Furnierfläche getrennt / geschnitten wird, sollte das möglichst mittig auf vorhandenen Holzleisten erfolgen, und danach dort ordentlich neu aufgeklebt werden. Gerne darf das durch Schrauben oder Tacker unterstützt werden. (Sonst ist da das Thema ZUGbelastung erledigt...)

    :ironie_an: Also aus meiner Sicht ein 3 Stunden Projekt... :ironie_aus:

    LG,
    Jo...

  • Hallo Holger,

    noch ein Nachtrag :
    Als Holz ist zum Beispiel sibirische Lärche zu empfehlen. Ist unbehandelt feucht / nass länger haltbar als kesseldruckimprägnierte Kiefer, und doch noch leichter als die ganz harten Hölzer... - trocken hält Holz sowieso länger als wir :)

    Viel Erfolg
    Jo...

  • Hallo, eine schöne Arbeit von Dir, ich habe einmal hier im Forum gelesen, man kann an Stellen wo man (Laie) schlecht dran kommt, wenn das Wasser raus ist, das Holz mit flüssigen Kundstoff wieder härten. Dann kann dieses Teil am Platz bleiben, und mann kann es auch wieder belastent.
    Vieleicht hilft Dir dies?
    Jochy

  • Servus zusammen,

    also alle Achtung Jo, super gemacht! Wenn meins hab so gut wird, wäre ich schon zufrieden ;)

    Urlaub war übrigens super. Der See ist wirklich toll, auch der Campingplatz (hatten ja noch einen Gutschein für 3 Nächte) war echt toll. Aber sauteuer, wenn man "normal" bezahlen muss. Gottseidank haben wir die CampCard vom ADAC. Da kann man echt gut sparen! Unser Schorsch hat seinen Durst von 11,2 auf (Hinweg) 10,4 und 9,8 (Rückweg) gezügelt. Dazu Diesel in Österreich zwischen 1,25 und 1,30€/l. Allerdings Achtung Autobahn, da kostet der Liter zwischen 1,549 und 1,589€/l. Ich dachte mich knutscht der Elch!

    Also hier mal die Bilder meiner Stauklappe:
    [gallery]5689[/gallery] [gallery]5690[/gallery]

    Sieht aus, als ob das "Fachwerk" (Ich kann nicht feststellen, ob's das tatsächlich ist) zumindest noch mit Sperrholz verkleidet ist. Die Reste des Holzes lassen darauf schließen. Irgendjemand hat da schonmal so einen Bäbber draufgeklebt. Das Alublech habe ich vorsorglich mal rundherum abgedichtet, damit's drunter trocknen kann und nicht weiter Nässe saugt.

    Werde den ganzen Mist wohl mal ausräumen um festzustellen, was tatsächlich drunter ist.

    LG
    Holger

    Einmal editiert, zuletzt von WOMOfrank (2. Juli 2012 um 13:14)

  • Hallo Holger,

    also alle Achtung Jo, super gemacht! Wenn meins hab so gut wird, wäre ich schon zufrieden ;)

    jetzt schmücken einen schon die anderen mit fremden Federn :D ,
    die Bilder von der - zugegeben sehr ordentlichen - Reparatur waren von Andreas Christoph.... :thumbup:

    Das mit der Folie ist an der Stelle nicht grundsätzlich falsch, da die geöffnete Klappe eventuell mal dem Regen ausgesetzt sein könnte.

    Viel Erfolg,
    Jo...

  • Servus Jo,

    uiuiuiui... da bin ich ins Näpfchen getreten.... das habe ich gar nicht gesehen! Hoffe >a.christoph< nimmt's mir nicht allzu übel und akzeptiert meine "Anerkennung auf Umwegen" auch noch ;)

    Und, naja, die "Folie" ist ein Klebe-Kleks von der Größe etwa einer Streichholz bis Kippenschachtel. Das hat den Verfall sicher nicht verhindert. Ist etwa als ob Du am Bug der Titanic die Motorhaube eines 7,5m-Amischlittens angepappt hättest. Der hätte den Untergang ganz sicher auch nicht verhindert :)

    Werde auf jeden Fall berichten...

    Liebe Grüße
    Holger

  • Hallo Holger,


    immer wieder dasselbe Wasserschaden an den Fzgen. Schau mal unter Boden gammelt, da steht der Weg zum Spezialisten. Ich hab auch lange rumprobiert, aber Turbokurtla hat schon so viel Torf restauriert, wie ich hoffe nie sehen zu müssen.

    Viel Erfolg

    Nessie

  • Hallo Uwe oder Nessie :)

    Boden ist i.O. Ist wirklich nur die blöse Klappe :)

    Wird schon schief gehen. Bin handwerklich ja nicht ganz unbeleckt. Ist eben immer wieder eine neue Herausforderung...

    LG
    Holger