Frage an die Luftfahrwerksbesitzer

Hmm Axel,

schwer zu sagen. Mein Umbau ist schon 2 Jahre her und ich schreibe mal spontan was mir durch den Kopf geht.
Wie groß sind deine mittleren Achslasten vorne? Es gabt früher Federbeine für unter 1800 kg und welche darüber. Vielleicht gibt es heute noch eine Kategorie mehr. Ich habe bei mir die die stärkeren für über 1800 kg drin obwohl ich mit meinen Achlasten im Mittel knapp darüber liege. Wenn ich heute mein 150 Kg Mopped auf den 30 kg schweren Heckträger stelle, dann habe ich auch mal nur um die 1700 Kg VA-Last. Unter diesen Bedingungen sind an der VA grobe Unebenheiten oder Schlaglöcher auch schon mal mit einem kurzen Knall wahrnehmbar. Insgesamt fährt die VA aber noch mit deutlich weniger Straßengeräusch-Übertragung, als vor dem Umbau. Von der Stabiliät in allen Fahrsituationen einmal abgesehen. Wurde dein Auto voher gewogen und sind die richtigen Teile eingebaut?

Wer hat dir die Anlage eingbeut? Ich habe ich schon mal irgendwo gelesen, dass man noch leicht etwas an den Dämpferkurven oder sonstwas umprogrmmieren kann, für weitere Feineinstellungen. Das kann aber meistens nicht jede kleine Werkstatt um die Ecke. Unter der Annahme, dass die richtigen Federbeine eingebaut sind, klingt Poltern für mich nach etwas hohem Luftdruck in den Bälgen im Verhältnis zu deiner VA-Last.

Ein weiterer Gedanke ist, dass die Dämpfer bei -10 Grad anders reagieren könnten, als im "Normalbereich" zwischen 5 und 25 Grad. Bei der Werkstatt die Dinge nachfragen und überprüfen, und vielleicht noch Veränderungen bei wärmeren Temperaturen in ein paar Wochen erspüren.

Ganz wichtig war bei mir, dass ich vorne genauer den richtigen Luftdruck einstelle. Jeder Reifen hat eine bestimmte Traglast bei bestimmtem Luftdruck. Z.Bsp. dürfen meine Reifen (10 PR) pro Achse bei 5,75 bar 2900 kg tragen. Bei 4,5 bar tragen sie immer noch 2385 kg, das sind immer noch knappe 600 kg mehr als die Vorderachse benötigt, also Reserve satt. Wenn ich also den Luftdruck nicht in die Gegend um 4,5 bar an der VA runterstelle, fängt meine Achse auch zunehmend an zu poltern.

Soweit erstmal,
Gruß Mobilfred

Hallo Axel,
ich habe schon den zweiten Wagen mit Vollluftfederung auch an der Vorderachse. Bei beiden hat nichts gepoltert außer den normalen Geräuschen, wenn man durch große Schlaglöcher o.ä. fährt. Du solltest unbedingt prüfen oder prüfen lassen ob die neuen Federbeine richtig befestigt sind, auch oben an den Domlagern.

@ Mobilfred
der Vorteil der Vollluftfederung ist, das sie sich selbsttätig über Sensoren an verschiedene Beladungszustände anpasst, indem der Luftdruck in den Federn erhöht bzw. abgesenkt wird. Bei einem rundum vollluftgefederten Fahrzeug wird deshalb eigentlich auch die Leuchtweitenregulierung überflüssig, da die sich Luftfeder automatisch an alle Beladungszustände anpasst und die Fahrzeughöhe nachreguliert.

Mit freundlichen Grüßen von der kalten Ostsee
Hinnerk

Moin Moin Axel
Ich hab auch vor kurzer Zeit so ein Luftfederfahrwerk einbauen lassen. Dieses Poltern wie Du es nennst ist mir auch gleich aufgefallen, manchmal war es sogar im Bodenblech unter den Füssen zu spüren während der Fahrt. Kurze Zeit nach dem Einbau hat mein ganzes Steuerungssystem den Geist aufgegeben und die Steuereinheit von der Luftfederung wurde mitsamt dem Nivelliermodul ausgetauscht. Danach musste natürlich alles neueingestellt werden und die Nivellierwerte neu eingegeben werden. Ohne dass an mechanischen Teilen irgendetwas verändert wurde, ausser dass während den Einstellungsarbeiten über das Laptop, ständig das Fahrwerk auf und ab und in die unterschiedlichsten Niveau's gefahren wurde, bemerkte ich später auf der Fahrt nach Hause durch die Eifel, dass dieses rumpeln weg war und nun alles perfekt ist.
Kann sein dass sich das alles richtig setzen muss und es Verspannungen gibt bis alles eingefahren ist, ist ja nicht nur die Federung sondern auch noch ein neuer Stabilisator usw., auch wenn der Umbau recht schnell vonstatten geht ist es doch ein ziemlicher Aufwand alles aus und das neue Fahrwerk wieder einzubauen und besonders bei diesen Temperaturen die gerade vorherrschen kann es zu weiteren "komischen" Reaktionen der ganzen Technick kommen. Auch die Federung an sich wird mit der Zeit noch weicher. So hat man mir das alles jedenfalls erklärt und so hab ich es bei mir dann auch erlebt.

Hallo Axel

Deine Beobachtungen und Empfindungen was das Luftfederfahrwerk angeht sind genau dieselben wie ich es auch empfunden habe und ich sag Dir nochmal, das scheint alles so in Ordnung zu sein, ist ein komplett anderes Fahrgefühl in der Lenkung und beim Antrieb, ich hatte anfangs gar das Gefühl in einem amerikanischen Auto zu sitzen dermassen leicht und locker fühlte sich die Lenkung an.

Du kannst sehr wohl den Luftdruck an der Federung ändern, ich würde es allerdings nicht tun. Vorne rechts über dem Motor bauen die Goldschmitter 4 Autoreifenventile ein von denen aus jedes einzelne Federbein einzeln mit Luft befüllt oder entleert werden. Das dient für den Notfall falls mal ein Höhensnsor ausfällt und man die Stellung der Federung mit Zugabe von Aussenluft einstellen müsste. Klar geht, solange alles richtig funktioniert alles von selbst aber für den Notfall eben auch nicht und das ist gut so.

Fahr mal die ersten langen Kilometer mit dem Teil rum und Du bekommst ein richtiges Gefühl für diese tolle Federung und Du wirst sie nicht mehr missen wollen. Ich war bei Goldschmitt in Polch und bin mit der Serviceleistung der Goldschmitts sehr zufrieden. Leider hatte sich in meinem Material der Fehlerteufel eingeschlichen und es musste einiges ausgetauscht werden, aber auch das haben sie meisterhaft und mit aller Freundlichkeit erledigt und nun scheint alles zu funktionieren.

Einziges was ich im nachhinein als Kritikpunkt anführen möchte ist die Tatsache dass ich davon ausging dass Materialien aus "deutscher Wertarbeit" verbaut würden, am Ende ist es aber alles Material von Firestone USA. Zwar lässt Goldschmitt auch mittlerweile in der Türkei eigene Federbalge herstellen, doch die werden momentan nur bei Neuware vom Womowerk aus eingebaut, die Nachrüstungen in den Goldschmittwerkstätten sind noch vertraglich mit Firestone-Material ausgerüstet und solange die Verträge mit denen nicht ausgelaufen sind werden eben die Federbalge von Firestone verarbeitet. Da hatte ich das grosse Los gezogen und mir wurden gleich zwei kaputte eingebaut die einen Produktionsfehler aufwiesen. Dann ging später auch noch das Steuergerät und das Nivelliermodul kaputt. Aber da ich eh mittlerweile überzeugt bin dass nichts mehr beim ersten Anlauf klappt und funktioniert, gehnich dann auch immer mit dem Gedanken an etwas ran und so werde ich auch nie enttäuscht. Die guten alten Zeiten sind halt auch im Handwerk scheinbar vorbei.

Ich fahre diese Woche auch nochmal zu Riepert zur Kontrolle weil ich den GAsgestank an der Flaschentankanlage nicht wegbekomm und befürchte dass da was undicht ist. Muss dann da auch nochmal nachgebessert werden.

Verschiedene Einstellungen kannst Du auch mit der Fernbedienung selbst neu einstellen, aber aus Sicherheitsgründen nur verschiedene. Weil ich nicht an solchen Sachen fummeln will hat mich diese Möglichkeit nicht weiter interessiert, aber die Bedienungsanleitung kann Dir vielleicht weiterhelfen. Aber ich sags nochmal, fahren und sich daran gewöhnen heisst das Zauberberuhigungsmittel. Ich hatte das grosse Glück ein paarmal über die Nebenstrassen der Eifel nach Polch zu fahren und da lernt man das Fahrwerk gleich schätzen und man weiss was es kann. Ich fahre nie über Autobahnen und immer nur kleine holprige Nebenstrassen und deshalb hab ich schnell gelernt diese teure Nachrüstung zu schätzen und zu geniessen.

Hallo

Ich habe mein Womo (Eura Mobil, Terrestra T 650EB) neu mit einer Al-Ko 4 Kreis Voll-Luftfederung bestellt. Die erste Ausfahrt wahr enttäuschend. Jede Querrille auf der Autobahn wurde durch Poltern und Schlagen bemerkt. Bei einem Anruf bei Al-Ko wurde mir geraten, den Luftdruck der Räder von aktuell 5.5 bar auf 4.2-4.3 bar zu senken. Die Tragkraft der Pneu würde auch bei diesem Luftdruck ausreichen. Nun fahre ich mit 4.3 bar und bin von der Luftferderung voll begeistert. Ist zwar eine teure Investition aber der Komfortgewinn ist doch sehr gross und auf das Womo Leben gerechnet vertretbar.

Grüsse aus CH

Christian

Zitat von Buskutscher

@ Mobilfred
der Vorteil der Vollluftfederung ist, das sie sich selbsttätig über Sensoren an verschiedene Beladungszustände anpasst, indem der Luftdruck in den Federn erhöht bzw. abgesenkt wird. Bei einem rundum vollluftgefederten Fahrzeug wird deshalb eigentlich auch die Leuchtweitenregulierung überflüssig, da die sich Luftfeder automatisch an alle Beladungszustände anpasst und die Fahrzeughöhe nachreguliert.

Moin Buskutscher,

Ja - Nee, isss klar, natürlich ist auf den Querlenkern oder irgendwo in der Nähe eine Apparatur mit einer Sensorik verbaut, die immer die vorprogrmmierte Höhe je nach Beladung (Last) mit jeweiligem Luftdruck einstellt. Das habe ich auch nicht damit gemeint, wollte aber auch nicht zu kompliziert antworten. Gemeint war, dass man etwas an dieser vorprogrammierten Höhe verändern kann (zumindest in einem vordefiniertem Bereich), so dass dann die neue "Normalstellung" des Fahrzeuges beispielweise vorne etwas tiefer liegt, ergo dort dann etwas geringere Luftdrücke herrschen und somit veränderte Feder-und Dämpferwirkungen sich ergeben, die vielleicht besser zum Fahrzeug passen.

@ Axel,
alles prima, dass du die Anlage bei Goldschmitt einbauen lassen hast, das wird dann schon. Hier ist ja schon einiges geschrieben worden, also mein Vorschlag, kümmere dich um den richtigen Luftdruck (mit etwas Tragfähigkeitsreserve) deiner Reifen für deine VA-Last, warte etwas wärmeres Wetter ab (in der Kälte federn Reifen und Stoßdämpfer eher hart und untypisch) und wenn dann deine Beobachtungen noch immer nicht den Erwartungen entsprechen, dann lass die Grundeinstellung von Goldschmitt verändern/überprüfen (siehe meine Anmerkung an Buskutscher oben). Keinesfalls ist von mir ein Verändern der manuellen Notlauf-Fülldrücke und damit ein Ausschalten der Automatik gemeint gewesen, das ist ein ganz anderes Kapitel.

Mit etwas Langmut wird das schon,
Gruß Mobilfred

Hallo,

wir haben im vergangenen Jahr unseren Carthago bekommen und die Volluftfederung entsprach ebenfalls nicht unseren Erwartungen, insbesondere was die Federung der Vorderachse betraf. Ich habe mich dann bzgl. des Luftdrucks für die montierten Michelin Agilis bei Michelin selbst informiert und habe den Luftdruck lt. Michelintabelle den zulässigen Achslasten entsprechend angepasst, was einen deutlichen Komfortgewinn brachte. Vermutlich sind die Reifen auch nicht gerade von der weicheren Sorte.

Die von Fiat vorgegebenen 5,5 bar sind lt. Tabelle die Höchstgrenze für den Fülldruck bei kalten Reifen, eine Anpassung an die Tabelle stellt lt. Michelin keinerlei Sicherheitsrisiko dar. So fahre ich nun auf der VA 4,2 bar (2.100 kg) auf der HA 4,6 bar (2.400kg), wobei damit immer noch ein Sicherheitspuffer vorhanden ist. Den Druck überwache ich mit Tiremoni.
Im Herbst gab einer der beiden Kompressoren seinen Geist auf, ich hatte darauf hin bei Al-Ko einen Termin für den Austausch.
Bei dieser Gelegenheit wurde an den vorderen Bälgen der Druck noch etwas redudiert, wodurch die Federung etwas weicher wurde, die Front wurde dadurch allerdings geringfügig abgesenkt.

Nun werde ich im Frühjahr erst mal ausgiebig testen, aber wie es augenblicklich aussieht, dürfte es so ok. sein.

Gruß
Günter

hallo Axel,
leider kann ich Dir Deine Frage nicht beantworten, aber mich würde interessieren, wo Du es hast machen lassen und wer der Hersteller ist.
klichibil

Hallo klichibil -
Deine Frage wird in Post Nr. 6 dieses Thread schon beantwortet....

Gruß Thomas