Ölfilterung

  • Ölfilterung?


    Moin,
    vor 2,5 Jahren habe ich ein Womo gekauft der für mich ein Phänomen hatte,


    der 9 Jahre alte Diesel hatte glasklares Öl bei der Anlieferung am Messstab.


    Das habe ich so noch nie gesehen, ich kannte es nur so, dass auch nach
    dem Ölwechsel, nach dem Anlassen das Öl sofort wieder schwarz war.


    Das Öl blieb auch das ganze Jahr über so klar.

    Nach dem nächsten Ölwechsel war es auch wieder klar, wurde nach
    Monaten aber sichtlich dunkler, aber in einem Jahr immer noch nicht
    schwarz.


    Von Ölspülungen habe ich schon gehört, aber das kann ich mir nicht erklären.


    Ich kann den Verkäufer nicht mehr fragen, hat jemand eine Idee, was das für ein Öl oder Technik das sein könnte?


    Edit Burchi: Präfix hinzugefügt

    Einmal editiert, zuletzt von Burchi (20. Dezember 2011 um 19:54)

  • Beim Wessels&Müller hier in Stuttgart habe ich auf dem Tisch eine Werbung mit zwei Schaugläsern mit sauberem und mit schwarzem Öl gesehen. Hat mich aber ansonsten nicht weiter interessiert, daher weiß ich nichts außer das es eine Spülung war und kein Ölzusatz. Vielleicht findest Du auf den Seiten von W&M mehr. Allerdings würde ich eine solche Kur nicht machen, denn alle jetzt durch Ölablagerungen abgedichteten Stellen einschließlich der spaltveringernden Ablagerungen in Gleitlagern (Kurbelwelle) werden ebenfalls entfernt und ob die dann entstehenden Spiele wirklich gut sind, bezweifle ich.

    Gruß Sven

  • Hallo,

    das kann ich nicht sagen, die 2 folgenden Ölwechsel habe ich in einer freien LKW-Werkstatt machen lassen. Für 4,40€/liter wird es nichts aussergewöhnliches gewesen sein, habe aber nicht hinterfragt..
    Jedenfalls war das Öl sauber, wie bei einem neuen Benziner.

  • Wenn bei einem älteren Motor eine Innenreinigung gemacht wurde bleibt das neue Öl eine ganze Zeit lang klar. Entweder mit den käuflichen Reiniger- Zusätzen in das Altöl oder in ein billiges Öl, das nur für die Reinigung eingefüllt wird.
    Eine sehr radikale Methode, die bei Traktorenwerkstätten gemacht wird, ist , statt Motorenöl Diesel einzufüllen und den Motor damit gut warmlaufen lassen. Die Schmierfähigkeit des Diesels reicht. Danach ist der Motor so sauber, wie Einer, der noch nie gelaufen hat!
    Gemacht wird die Spülung oft, wenn bei irgend einem Eingriff in den Motor fest gestellt wird ( oder vermutet wird ) das sich Ölschlamm gebildet hat und grundsätzlich, wenn der Motor mit Pflanzenöl betrieben wurde ( PöL ).

  • Allerdings würde ich eine solche Kur nicht machen, denn alle jetzt durch Ölablagerungen abgedichteten Stellen einschließlich der spaltveringernden Ablagerungen in Gleitlagern (Kurbelwelle) werden ebenfalls entfernt und ob die dann entstehenden Spiele wirklich gut sind, bezweifle ich.

    Das ist nachvollziehbar.
    Der Verkäufer war Chef eines grossen Autohauses mit Werkstatt, vielleicht gab es dort nur das beste vom Besten und das regelmässig. Auch hatte der Wagen einen ungewöhnlich niedriegen Dieselverbrauch. Vielleicht resultiert ja auch der geringe Verbrauch durch das saubere Innenleben, weil ja keine unnötigen Partikel mit transportiert werden müssen.

  • Ich denke eher, das die Verlust-Reibung im sauberen Motor geringer ist.

    Mit dem MoS2-Zusatz von Liqui Molly zur Beschichtung und damit Glättung der Gleitflächen habe ich diesen Effekt bislang bei allem meinen motorgetriebenen Fahrzeugen seit rund 30 Jahren immer wieder deutlich 'erfahren'. In den Getrieben habe ich es auch drin...

    Aus meiner Erfahrung sind 10% Minderverbrauch gegen Serie durchaus möglich.

    Gruß Sven

  • Wenn bei einem älteren Motor eine Innenreinigung gemacht wurde bleibt das neue Öl eine ganze Zeit lang klar


    Ich habe in den 70ern bei einem /8 einen 220D den Motor komplett überholen lassen (3000,-DM). Nach 1000km musste ein Ölwechsel erfolgen. Als ich den Wagen abholte fragte ich ob die mich verar...en wollen, weil das Öl immer noch schwarz war. Da wurde mir erklärt, dass das Öl bei einem Diesel nach einem Start sofort wieder schwarz ist.
    Aber dieses Womo war 9 Jahre alt mit 90.000km.
    Eine Spülung mit Diesel würde ich nicht zustimmen, klappt wohl auch nur bei sehr alten, robusten Motoren.

  • Eine Spülung mit Diesel würde ich nicht zustimmen, klappt wohl auch nur bei sehr alten, robusten Motoren.

    Ne, das ist mir auch zu hart.

    Die Erklärung, das das Öl bei Dieseln sofort wieder schwarz ist, ist im Zsammenhang mit einer gewöhnlichen Wartung völlig richtig. Sobald der Motor einmal gelaufen hat, und das muss er ja, um die richtige Menge nach entlüften des Ölfilters ein zu stellen, ist die Suppe wieder schwarz, wenn auch nicht ganz so dunkel wie zuvor.
    Trotzdem kann man sie so nicht stehen lassen. Das ist so eine Ja-aber-Sache.
    Das sofortige Einschwärzen liegt am Restschmutz und an drin bleibenden Ölmengen, die sich ja in jeder Nische und Vertiefung befinden und das neue Öl sofort wieder verschmutzen. Das ist auch nichts Schlimmes. Es zeigt nur, das der Motor halt nicht gespült wurde ( was nur bei Schlammbildung gemacht werden muss ) und das das Öl eine seiner Aufgaben erfüllt, nähmlich die Schmutzpartikel in der Schwebe zu halten.

  • Das sofortige Einschwärzen liegt am Restschmutz und an drin bleibenden Ölmengen, die sich ja in jeder Nische und Vertiefung befinden und das neue Öl sofort wieder verschmutzen.

    Also müsste man 20x hintereinander das Öl mit Filter wechseln und zwischendurch immer 5km fahren um auf "Dauer" sauberes Öl zu behalten?

    sven,
    das mit dem MoS2-Zusatz könnte ich nachvollziehen, die Spritersparnis gegenüber einem Vergleichsmodell lag sogar eher bei 20%.

  • Hallo Thomasd, liebe Leserinen u. Leser.
    Es gibt auf dem Markt sogenannte Ölreinigungszentrifugen. Kommen, wenn ich mich recht erinnere aus den USA.
    Einige große deutschen Transportunternehmen setzen diese Technik bei den LKW-Motoren ein. Dann verlängert sich
    der Ölwechselintervall von 40.000 KM auf 120.000 KM. Lediglich wird nach XX KM die Zentriefuge gereinigt.
    Das Motorenöl soll immer aussehen wie frisch eingefüllt.

    guck doch mal bei Tante Googgel.

    m.f.G. der Rolf aus dem Rheinland

    mit freundlichem Gruß, der Rolf aus dem Rheinland

    Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul (1763-1825)

  • Moinmoin,

    alle Grossdiesel, auch Schnellaeufer, von MTU, Maybach, Mercedes, MAN, Deutz, Burmeisten und Wain, Mitsubishi usw haben diese Zentrifugen, die im Nebenstrom zur Oelfilter-Batterie arbeiten. Sie sollen die groben Schmutzteile absondern und tun das auch.
    Das Zentrifugengehaeuse ist von innen mit einem Spezialpapier belegt, auf dem sich der Dreck ablagert und dass periodisch im Rahmen der Wartungsintervalle ausgewechselt wird.
    Ich habe das immer mikroskopisch/magnetisch untersucht, weil das Aufschluesse ueber den inneren Verschleiss gab.
    Allerdings, trotz Zentrifuge wird das neue Motorenoel innerhalb von wenigen Betriebsstunden schwarz und bleibt auch schwarz.

    Gruss
    Innoey

  • Hallo,
    kann mir schon vorstellen, dass die Zentrifugen im normalen Fahrbetrieb funktionieren.
    Aber zumindest bei meinem Womo mit einer Jahresleistung von vielleicht 9000km, etlichen Kaltstarts, die Kurzstrecken wie mal eben zur Entsorgung oder Einkaufen. Wie ist das da mit Kondenswasser oder Diesel im Öl?

  • Hallo,
    kann mir schon vorstellen, dass die Zentrifugen im normalen Fahrbetrieb funktionieren.
    Aber zumindest bei meinem Womo mit einer Jahresleistung von vielleicht 9000km, etlichen Kaltstarts, die Kurzstrecken wie mal eben zur Entsorgung oder Einkaufen. Wie ist das da mit Kondenswasser oder Diesel im Öl?

    Moinmoin,

    beides werden von der Zentrifuge nicht oder nur unwesentlich beeinflusst. evtl gibt es etwas Wasser im Zentrifugensumpf, wenn es etwas mehr wird, zB wenn eine Zylinderkopfdichtung leicht blaest.

    Ansonsten wird Diesel und Wasser (als Dampf) nur bei hoherer Belastung des Motors durch die Kurbelwannenentlueftung in den Ansaugkanal gefuehrt und dann mit 'verbrannt'.

    Gruss
    Innoey

  • Moin, Zentrifuge hatte auch schon der alte 500er Fiat - in einem Deckel in der Riemenscheibe. Ein freund von mir kaufte Anfang 1970 einen neuen Kadett. Nach Ablauf der Garantie gab es keinen Ölwechsel mehr. Ende 1973 hatte er 80 000km ohne Ölwechsel drauf. Ich sprach ihn Jahre später darauf an: Rost hat das Ende des Kadetts besiegelt, kein Motorschaden. Wie viel der da gelaufen hatte, konnte er nicht sagen, weil irgendwann der Tacho versagte.
    Bei mir liegt noch ein Trabold filter aus einem Kühlaggregat für Container. Die machten im Jahr um die 5000 Betriebsstunden, außer Filterwechsel wurde nur Öl nachgefüllt. Es scheint also zu gehen. Man kann die sache von 2 Seiten sehen: Vom Geld her oder vom Verbrauch endlicher Rohstoffe
    Gruß, Burgfried

  • Ansonsten wird Diesel und Wasser (als Dampf) nur bei hohere Belastung durch die Kurbelwannenentlueftung in den Ansaugkanal gefuehrt und dann mit 'verbrannt'.

    Moin,
    also gibt es keine Ablagerungen diesbezüglich? Höhere Belastungen ausser den Kaltstarts habe ich nicht.

    Ich habe das jedes Jahr gewechselt, auch wenn ich nur 1000km gefahren bin, vor 10 Jahren habe ich sogar zum winter auf 5W40 umgestellt.
    Frage: Wieviel KM oder welche Zeit darf man Öl aus der LKW-Werkstatt drin lassen?

  • Moin,
    also gibt es keine Ablagerungen diesbezüglich? Höhere Belastungen ausser den Kaltstarts habe ich nicht.

    Ich habe das jedes Jahr gewechselt, auch wenn ich nur 1000km gefahren bin, vor 10 Jahren habe ich sogar zum winter auf 5W40 umgestellt.
    Frage: Wieviel KM oder welche Zeit darf man Öl aus der LKW-Werkstatt drin lassen?

    Das ist "Geschmackssache". Fiat hat eigene Vorschriften, aber die bezahlen mir ja auch nicht den verreckten Motor.

    Wir haben eine hohe Kilometerleistung und bei den sonstigen Ausgaben fuer das Leben kommt es mir nicht jaehrlich auf 5.3Ltr Mobil1 bzw einen Filter fuer 28Eur an.

    Ich wechsele jaehrlich, alte Maschinistenerfahrung, denn ich habe kein Labor z Vfg. Andererseits kostet eine Lab Untersuchung mehr als der Oelwechsel, bei unseren Motoren.

    Gruss
    Innoey

  • Hallo, Womotreiber.

    Die alten Porsche Diesel Traktoren hatte ab den fünfziger Jahren schon eine Ölzentrifuge, welche immer gesäubert werden mußte. Der Metallabrieb setzte sich dann in den Außenkammern ab. Zentrifugen setzte man

    damals ein, weil es noch keine hochwertigen Ölfilter gab. Ein feiner Drahtfilter tat seinen Dienst,der wurde bei jedem Ölwechsel mit Benzin ausgewaschen. Das Öl sah auch bei einer Zentrifuge sofort wieder schwarz aus.

    Spülen mit Diesel hätte bei uns in der Werkstadt bestimmt keiner gemacht. Das warmlaufen aleine mit Diesel als Schmiermittel hätte jeden Motor zerstört. Auch halte ich Angaben von 10 - 20% Treibstoffeinsparung bei Ölzusätzen für übertrieben. Bei einem gesunden Motor und niederigen Öltemperaturen sind alle Laufflächen der Gleitlager mit einem Ölfilm von einander getrennt und berühren sich kaum . Ich habe selbst zwischen 5W40 und 15W40 kaum unterschiede im verbrauch ausgemacht.


    Immer genug Öl am Peilstab wünscht Aristoblau

  • Also müsste man 20x hintereinander das Öl mit Filter wechseln und zwischendurch immer 5km fahren um auf "Dauer" sauberes Öl zu behalten?


    Nein. Das Öl wäre dann "erst einmal" sauber. Meiner Erfahrung nach bleibt es das aber nicht. Nach spätestens 200 km ist es wieder genau so schwarz, wie zuvor. Verbrennungsmotoren sind "nicht dicht". Unvermeidbar gelangen immer Schmutzstoffe an den Kolbenringen vorbei ins Öl, auch bei Benzinern, nur das es bei Denen nicht so schwarz ist. Dieselruß ist eben eine extrem färbende Angelegenheit.
    Wären die Kolbenringe so dicht, das keinerlei Schmutz daran vorbei kommen könnte, würden sie auch jegliches Öl verdrängen und die Motoren könnten gar nicht laufen.