Bremse oder Radlager oder was sonst?

  • Hallo und Moin Moin,

    ich weiß grad nicht, da wievielte Forum es ist, bei dem ich nun auch Mitglied bin, aber ich habe immer wieder feststellen können, dass man in den Foren die besten und hilfreichsten Antworten bekommt. Gut, manchmal sind auch ein paar platte dabei, aber damit kann man leben.

    Ich denke, dass Problem, mit dem ich mich an euch wende, ist schon absonderlich, wenn nicht sogar einmalig. Ich fahre seit 1985 die verschiedensten Wohnmobile, davon 5 Ducatos. Und als Hobbybastler habe ich auch schon vieles erlebt und repariert, so etwas ist mir jedoch noch nicht untergekommen. Es ist wie ein Ratespiel und ebenso rätselhaft.

    Jetzt: LMC Liberty A 561 G auf Ducato 250, Bj. 2007, 96 KW, 130 PS, KM eben mal 36.000....

    - Problem begann so Mitte 2010 (weiß nicht mehr exakt)

    - Problem: ein schleifendes Geräusch von vorne rechts, nicht dauerhaft, sondern an und abschwellend, sagen wir mal die Hälfte einer Radumdrehung da und die andere Hälfte weg :wein

    - auf ebener Strecke kann ich hunderte von Kilometern fahren und bremsen und nichts passiert

    - aber auf Gefällstrecken tritt es schon nach kurzer Zeit auf (oft schon nach 2 km, spätestens nach dem 1. oder 2. Bremsen vor einer Kurve - kann ja nicht ungebremst den Berg runter donnern - jedenfalls nicht immer

    - wohne zwar an der Küste, fahre aber oft zum Harz, der hat schon Gefällstrecken

    - Geräusch beginnt mit leichtem Schleifen (so wie Belag scheuert an Scheibe) wird aber schnell lauter (auch ohne Bremsen), erreicht bei längerer Abwärtsfahrt dezent kreischende Akustik (Regionalzug fährt in Landbahnhof ein)

    - Geräusch an- und abschwellend (eiernd) wird durch Betätigen der Bremse nicht verändert :hauen:

    - Geräusch ist auch gleichartig, wenn das Fahrzeug nur rollt (Motor aus, um irgendwelche Geräuschwentwicklung anderer, sich drehender Teile auszuschließen)

    - Geräusch (eiernd) abhängig von Geschwindigkeit, langsam fahren = langsam eiern, schnell fahren = schnell eiern (und dran denken, bremsen verändert das Geräusch nicht

    - zum Auslösen des Geräusches reichen auch mehrere kurze Gefällstrecken (Auf und Ab wie im Mittelgebirge, also so 1 km hoch und einen runter und das dann 10x hintreinander = Summationseffekt)

    - und jetzt das Tollste: ist man unten (so lange dauert das ja nun auch nicht im Harz z.B.) gibt es 2 Möglichkeiten. 1.: stehen bleiben oder 2.: weiter fahren auf ebener Strecke. Egal wie, nach etwa 2-5 Minuten ist das Geräusch weg :stopp

    Noch 2009 sind wir den Schauinsland hinauf und wieder herunter, ich will nicht lügen, aber ich denke, es sind über 100 Kurven, die Bremsen waren danach heiß und haben gestunken, mein Fiat-Händler vor Ort in Bremerhaven hat nur abgewunken und gesagt, die Scheiben könnten auch glühen, da würde auch nichts passieren.

    Nur weil bei trocken-heißem Wetter die Bremsen immer so gerne nervtötend quietschten, wurden mal die Beläge herausgenommen und die Kanten gebrochen, eigentlich wollte die Werkstatt auch eine Kante an den Scheiben abflexen, aber das haben sie dann doch nicht gemacht, warum nicht, hat nie jemand verraten.

    Ich kann selbst im Harz nicht in die nächstliegende Werkstatt fahren, weil das Problem dann weg ist und im ebenen Land lässt es sich gar nicht erst erzeugen. Da könnte ich froh sein, nicht als Simulant angesehen zu werden.

    Wer denkt, ich sei vielleicht geräuschtechnisch überempfindlich, muss wissen, dass selbst mein Frau und die Kinder, sonst in Sachen Geräusche ziemlich schmerz- und merkbefreit, das Geräusch sofort hören und mit allen möglichen, ebenso nutzlosen Kommentaren versehen.

    Ich hatte schon in Erwägung gezogen, die Bremsen komplett gegen Sportbremsen, also nichts originales von Fiat mehr, ersetzen zu lassen, aber nach der letzten Fahrt (vor 3 Tagen im Umkreis von Göttingen, und wahrlich, so steil ist das da acuh nicht) habe ich doch Bedenken. Denn wenn das Betätigen der Bremse das Geräusch (eiern!!!) nicht ändert, würde ich mehr an das Radlager denken - aber vielleicht denke ich ja auch falsch, oder? Was sonst dreht sich und kann Geräusche erzeugen?

    Die Bremsen ziehen sonst absolut gleich und gut.

    Und noch zu guter Letzt: Fahre ich den gleichen Berg aufwärts, gibt es kein Problem...


    In der Werkstatt war ich noch nicht, falls es jemanden interessiert, da ich im Laufe vieler Jahre die Erfahrung gemacht habe, dass dort allenfalls etwas gefunden wird, wenn man das Geräusch in einer Lautstärke demonstrieren kann, die selbst den meisten Bewohnern eines Altersheims noch gehörgängig wäre. Erst wenn es dauerhaft und so laut wäre, dass alle auf der Straße sich umdrehen, könnte es ggf. erfolgreich sein, eine Fiat-Werkstatt zu konsultieren.

    Hat jemand von euch so etwas schon mal erlebt oder ansonsten eine konstruktive Idee??

  • Guten Morgen,

    Ich hatte mal ein ähnliches Problem. Da hat sich ein Steinchen zwischen Bremsscheibe und Bremssattel bzw. Luftleitblech eingeklemmt und je nach Erwärmung der Bremse hat es mehr oder weniger zu schleifen angefangen.

    Ich würde Dir empfehlen, die Bremse vorne rechts diesbezüglich mal untersuchen zu lassen.

    Mit Radlager hat das m.E. nichts zu tun.


    Grüsse

    greybeard

  • Ja, das würde ich auch mal machen (lassen - an Bremsen sollten nur Fachleute arbeiten). Das klingt sehr nach einem Fremdkörper zwischen Scheibe und Belag. Evtl. ist auch der Bremskolben etwas schwergängig und alles sollte gründlich gereinigt werden.

    Gruß Hartwig

  • Danke für eure Antworten. Ich erinnere mich, dass bei dem 1. Auto meiner Eltrn ein solches Problem mal aufgetreten ist und werde es morgen mal angehen, die Bremse nach zu sehen, wenn das Wetter es zu lassen sollte. Ist schon klar, an Bremsen arbeitet man nur, wenn man Ahnung hat. Habe ich in meiner Studentenzeit Bremsen noch in alle Einzelbestandteile zerlegt und auch wieder zusammen gesetzt, würde ich heute größere Arbeiten der Wrkstatt überlassen.

  • So, heute war es trocken und Zeit war auch.

    Bremse untersucht, aber ein Stein ist nicht da. Allerdings ist die Scheibe rundherum stark verrostet und trotz erst 36.000 km schon ein wenig eingeschliffen von den Belägen. Ich habe den Rost entfernt und die Kanten geglättet, jetzt sieht es schon mal wieder viel besser aus und beim Drehen hört sich das auch besser an.

    Könnte doch sein, dass bei Wärmeausdehnung der Rost irgendwo an den Bremsträger kam. Ich werde es aber frühestens bei der nächsten Fahrt in die "Berge" (Harz) feststellen können.