Bremsen quietschen wie Straßenbahn

  • Hallo, komme gerade aus GR zurück und hatte die letzten 2000 km-chen laufend eine elende Quietscherei auf der Hinterachse, habe dann unterwegs nachgeschaut und festgestellt das die Bremssättel sich nur noch mäßig bewegen. Kann ich die Bremssättel selbst lösen, sie sind ja eigentlich nur mit zwei Bolzen fixiert. Aber was für ein Fett wäre dann zu verwenden? Ist das überhaupt was zum selbst erledigen?

  • Hallo Fildrian, Deine Erläuterungen sagen mir, dass Du lieber die Finger von den Bremsen lassen solltest und Dir besser jemanden suchst, der Dir kompetent hilft. :nono

  • und du wirst leben. :perdono Sonst fährst du mit verfetteten Bremsen gegen den nächsten Baum. An Bremssättel und deren Zubehör gehört kein Fett ran. Bremssättel bewegen sich auch nur mäßigt, da das Spiel zwischen Bremsscheibe und Bremssteinen sehr gering ist. Die Demontage ist unkompliziert. Allerdings sollte man sich seiner Sache auch sicher sein!!!! Sonst gefährdest du dich und andere Unschuldige. Aber Bremssättel auf der Hinterachse? Was hast Du für einen Typ? Bist du dir sicher, das daß Quitschen von den Bremsen kommt? Könnte ja auch eine andere Ursache haben.

  • Also ich hatte da eher an so ne Info gedacht, hab da was gefunden:

    "...Ein wichtiger Arbeitsschritt ist das Gängigmachen der beiden Führungsbolzen des Bremssattels: Sind Führung oder Bolzen angerostet den Rost mit feinem Schleifpapier und Stahlwolle entfernen. Anschließend Führung und Bolzen mit hitzefestem Fett neu einfetten. Nach Einsetzen des Bolzens muss sich dieser leicht in Pfeilrichtung bewegen lassen. ..."

    (Ansonsten ist mir die Problematik wohl bekannt, sonst hätte ich das Teil ja schon im Urlaub zerlegt, am Ducato X 250 sind übrigens vorne und hinten Scheibenbremsen.)

  • mit hitzefestem Fett neu einfetten

    Hallo fildrian,
    nimm Kupferpaste nachdem alles entrostet wurde.
    Deine Frage welches Fett hat die Kollegen zur ablehnenden Aussage getrieben.
    Fett und Bremse :nono da haben die zwei schon Recht.

    Guß und schönen Sonntag
    Hans

  • Danke und richtig,

    da hab ich mich sicher zu ungenau ausgedrückt, bei BREMSE / FETT - klar da zieht man gleich die Reißleine! War schon richtig so, danke! Iich hab jetzt auch was gefunden bei Bilder-Google, da kommt das auch ganz deutlich rüber, also, es sind wohl offensichtlich bei mir die Führungsbolzen schwergängig, schaun wir mal.

  • Hallo
    Ich würde kein kupfer fett benutzen. Es ist zwar hitze beständig aber es verklumpt sehr schnell. Es gibt ( z.bsp. ) eine bremszylinder paste von ate die extra dafür geeignet ist. Es gibt auch keramik fett was auch dafür geeignet ist. Mit keramik fett habe ich keine erfahrung und kann dir daher nicht sagen ob es gut ist. Wir nutzen auf der arbeit nur die paste von ate.

  • Hallo,
    das mit den Führungsbolzen ist absolut richtig.
    Noch ein Tipp,würde noch die Beläge 45 Grad vorsichtig mit einer Feile anschrägen.
    Denk mal dann müsste dein Proplem erledigt sein. :thumbup:
    mfG Andreas

  • Hey... dass Bremsen eine heikle Sache sind ist klar, da will ich nicht näher drauf eingehen (muss selbst wissen ob du dir das zutraust). Aber sie sind auch kein Geheimnis.

    Du bist schon auf dem richtigen Weg. Das Quietschen muss allerdings nicht von den schwergängigen Bolzen kommen. Meist ist ein Zusammenspiel von vielen kleinen Komponenten. Ich würde folgendes machen:

    Bremse wie zum Belagwechsel auseinanderbauen. Dabei gehe ich davon aus dass du weißt wie man das macht.

    Beläge rausziehen, natürlich darauf achten welcher wo war. Säubern (Rückseite Haltelaschen etc.) und Beläge an den Kanten leicht anfasen. Auf die Belagrückseite Kupferpaste vielleicht auch ganz wenig an Führungen.

    Das machst du an allen Belägen. Das ist auch die Stelle an der man mit Kupferpaste arbeitet (gibt zu Kupferpaste im Kfz-Zubehör auch eine Alternative).

    Wenn die Bolzenführungen wirklich schwergängig sind, kannst du sie noch gänig machen. Aber denke daran. Sie bewegen sich nur zäh. Also so, als ob sie in Honig laufen würden. Das kommt von den kleinen Gummimanschetten die die Bolzen in einer bestimmtne Stellung halten und dem Ziehen und Drücken einen gewissen Wiederstand entggenstzen und liegt auch daran, dass die Bohrung in der sie laufen mit Fett gefüllt ist.

    Ich habe diese Bolzen beim alten 230er (geiches System) mal komplett erneuern müssen da sie zu sehr angegriffen werden. Es war eine kleine Tube bzw. so ein Folienbeutel mit Spezialfett dabei. Habe ich danach auch nochmal bei Fiat bekommen.

    Alles zusammenbauen. Selbstredend ist dass kein Fett auf Belag und Scheibe darf. Und -------------- keine Kupferpaste ------------ in die Bolzenführungen. Das wäre das falsche Fett.

    Vielleicht hilfts dir ja. Hört sich schlimm an ist aber nicht wirklich ein Akt.....

    Viel Spass,

    reini
    :wink

  • aus Erfahrung: Beläge herausnehmen, Führungsbolzen mit feinem Schmirgel glätten/entrosten und leicht einfetten - Staucherfett reicht. Dann die Kanten der eigentlichen Beläge sowie der Belagträger brechen, d.h. z.B. mit einer kleinen Schlüsselfeile eine leichte Phase einfeilen. Nicht mit einer Klinge abziehen, dann quitscht es danach noch mehr ! Scheibe kontollieren, ob außen ein Steg steht - wenn ja, dann Scheibe tauschen.

    Kupferpaste nur sehr mäßig verwenden, eine hauchdichte Schicht (nur !) auf der Rückseite des Belags - hin zum Kolben - reicht. NICHT in die Führungen geben, NICHT auf die Gleit-Seiten des Belags geben, denn CU-Paste verhärtet und dann klemmt die Bremse.

    Bei meinen alten Autos, bei denen noch keine dämpfende Belagrückseite Usus war, bekomme ich so das Quitschen gut weg...

    Gruß Sven

  • Svens Hinweis zu Kupferpaste ist ok.

    Wollte zu dem Link noch schreiben dass da meines Erachtens mit der Kupferpaste sehr übertrieben wurde.

    Insbesonder was die Führungen anbelangt. Sven schreibt gar nichst rein, ich habe sie sauber gemacht und einfach ein wenig mit dem Finger aufgetragen. Das ist dann aber wirklich nur ein hauchfünner Film (also eher so als ob was reingekommen wäre und ich es dann wieder mit dem Finger entfernen wollte).

    Wenn dann eben einfach sparsam.

    Übrigens ein gutes Gefühl wenn´s nicht mehr quietscht!!!

    reini :wink

  • Vielen Dank auch für den großen Aufwand und vor allem für den ausführlichen Beitrag von "reini" sehr nett von Euch! Ich schwör auch das ich mit den Info`s sehr verantwortungsvoll umgehen werde. Auf meiner Fahrt nach GR ist das Quietschen auf der Hinfahrt schon aufgetreten und dann bin ich der "Freundlichen" vom FIAT Camper Service zu einer passenden Werkstatt in der Nähe von Ankona gelotst worden und dort hat man für 20 € auf die Hand den hinteren linken Bremssattel abgenommen und wieder gängig gemacht. Wollte das bewußt zunächst nicht selbst machen. Auf der Rückfahrt vorgestern ging`s dann schon wieder nervig los. Ich denke der gute Tipp mit dem Entgraten wird wohl entscheidene Wirkung entfalten wenn ich´s dann mache. Und keine Bange Leute, ich hat schon vor 40 Jahren VW-Motörchen (4 Steckschrauben) am Straßenrand in Marrakesch gewechselt!

  • Hallo, komme gerade aus GR zurück und hatte die letzten 2000 km-chen laufend eine elende Quietscherei auf der Hinterachse, habe dann unterwegs nachgeschaut und festgestellt das die Bremssättel sich nur noch mäßig bewegen. Kann ich die Bremssättel selbst lösen, sie sind ja eigentlich nur mit zwei Bolzen fixiert. Aber was für ein Fett wäre dann zu verwenden? Ist das überhaupt was zum selbst erledigen?


    Also ich nehme dafür Kupferpaste. Möglicherweise sind deine Führungsstangen aber bereits sehr korrodiert. Dann solltest du sie ersetzen. Wenn einer der Sättel nicht mehr richtig gleitet, kann es passieren, dass ein Belagelement beinahe allein die Verzögerungsarbeit leistet und schnell bis auf´s Metall runter gerubbelt ist.....und dann quietscht es höllisch :)

    Also fix alle 4 Beläge hinten prüfen.


    Ups....wurde hier ja alles schon geschrieben. Sorry, bin blind heute?

  • Sorry, wenn meine Antwort etwas krass war, aber bei Bremsen in Verbindung mit Fett gingen bei mir sofort alle Alarmglocken los. Ich hatte das so interpretiert, das du alle beweglichen Teile (auch die Führungen der Bremsklötze)mit Fett einschmieren woltest. :prost

  • Hallo,

    hatte auch immer das leichte Quietschen bei den vorderen Bremsbelägen.
    Nun hat mein Neffe (KFZ-Meister) vor einiger Zeit mal alles an den Bolzen des Bremssattels und auch Bremsbeläge akribisch gereinigt. Dann hat er dort (dünn) Keramikpaste aufgetragen. Nun seit einigen tausend Kilometern absolute Ruhe! Hatte ich vorher noch nie bei meinem 230er.
    Er sagte, dass viele bei der Wagenwäsche mit dem Dampfstrahler sehr lange ihre Felgen reinigen, damit natürlich auch die Keramikpaste (oder andere Mittel) weg spülen. So können dann wieder die Bremsbeläge vibrieren (quietschen).

    Gruß Andreas

  • Zitat

    Führungsbolzen mit feinem Schmirgel glätten/entrosten und leicht einfetten - Staucherfett reicht

    Bloss nicht. Denn das ganze wird ziemlich warm, das Staucherfett dann flüssig, läuft dahin wos nicht hingehört und dann brennt es oder vermindert Bremswirkung. Beides ergibt enorme unnötige schäden und es spart nichts ein, ausser ner Fahrt ins Autozubehör und die paar Euro fürs richtige Schmiermittel.

    Die Keramikpaste bzw. das spezialzeugs ist da schon die Richtige geschichte, weil das eben hitzebeständig sein muss.