Hallo liebe Gemeinde,
hier möchte ich einmal meine Erfahrung mit der Zusatzluftfeder von „Fahrzeugtechnik24“ und deren Montage wieder geben. Hierbei soll es sich nicht um eine Montageanleitung handeln, sondern lediglich um einen Erfahrungsbericht und Dokumentation meiner Montagearbeit.
Die für diese Anlage und Arbeiten gültige Montageanleitung und das Teilegutachten liegen der Lieferung von „Fahrzeugtechnik24“ bei.
Ich habe mich für die Premium Variante der Anlage entschieden, da ich häufiger lange Strecken mit Segelflugzeuganhänger "hinten dran" fahre.
Aufgrund der Anhängermasse und -bewegung die am hintersten Fahrzeugpunkt (Kugelkopf) angreift, wird die Federung mehr beansprucht, als nur allein durch eine hohe Beladung.
Die Basic Variante hätte aber bestimmt auch ausgereicht.
Vorab muss ich vielleicht erwähnen, dass ich alle Arbeiten am Fahrzeug ohne Grube oder Hebebühne durchgeführt habe. Auffahrrampen, Wagenheber und stabile Dreibeinstützen waren ausreichend.
Ich habe mit der Montage des Bedienteils angefangen - alles unproblematisch.
Die Schläuche am Manometer gehen allerdings sehr schwer drauf.
Sie lassen sich etwas leichter aufschieben, wenn sie vorher mit einem Heißluftföhn gleichmäßig erwärmt werden.
Wichtig ist "gleichmäßig", da sich ansonsten der Querschnitt des Schlauches unrund verformt und dabei eine Undichtigkeit entstehen kann.
Die Stromführenden Kabel habe ich ebenfalls "vor konfektioniert" und beschriftet, damit es beim Einbau ins Fahrzeug dann keine Zweifel gibt.
Am Fahrzeug baut man am besten gleich am Anfang folgende Verkleidungen ab:
- Das kleine Ablagefach im Armaturenbrett, in das später die Instrumente eingepasst werden
- Das Unterteil am Armaturenbrett (das, in dem die Klappe für die Sicherungen eingebaut ist)
- Die seitliche Abdeckung der Kabel zum Armaturenbrett
- Die Abdeckung der Trittstufe
- Die Abdeckung am Sitz für den Handbremshebel
- Die Abdeckung für die Fahrzeugbatterie
In das kleinen Ablagefach habe ich einfach eine entsprechend große Öffnung gesägt, dass die Schläuche und Kabel problemlos nach hinten durchgeführt werden können.
Die Blende mit den vorinstallierten Manometern wird dann einfach mit zwei Schrauben davorgesetzt. Diese Verschraubung sollte man aber in eingebautem Zustand am Fahrzeug durchführen, damit alles gut passt und keine Verspannungen entstehen.
Den Kompressor habe ich mit dem Schalter direkt an die Fahrzeugbatterie angeschlossen.
Ursprünglich wollte ich die Stromversorgung über ein Relais das durch Zündungsplus angesteuert wird herstellen. Dann würde der Kompressor eben nur bei eingeschalteter Zündung arbeiten können.
Letztlich habe ich mich dann doch für den direkten Anschluss an die Batterie entschieden um auch bei Stillstand des Fahrzeuges auf dem Campingplatz die Neigung des Fahrzeugs verändern zu können.
Montiert ist er auf einem Holzbrett mit rückseitigen Einschlagmuttern. Das Holz ist mit einem Montagekleber aufgeklebt.
Über die Verlegung der Luftschläuche vom Kompressor nach „draußen“ zum Unterboden habe ich lange nachgedacht.
Letztlich schien mir aber die „schmerzhafte“ Variante mit zwei 10mm Löchern im Bereich der Trittstufe die beste Variante zu sein.
Die Löcher habe ich mit Zinkspray konserviert und die Luftleitungen später am Unterboden mit Dekalin (Sika geht sicher auch) abgedichtet.
Da ich an einer bestimmten Stellen am Unterboden den Austritt der Leitungen haben wollte, habe ich von unten mit 5mm vorgebohrt und danach von oben mit 10 mm fertig gebohrt.
Jeweils eine Gummitülle dient dann noch als Schutz bei der Schlauchführung.
Für die Montage der Luftbälge müssen zunächst die Polymeranschlag-Elemente demontiert werden.
Mit einem kleinen Klopfer mit Hammer und Meißel (Drehrichtung für das Lösen beachten!) ließen die sich leicht lösen und per Hand ausdrehen.
Beim Lösen der Federbriden ist zu beachten, dass die Hinterachse vor dem vollständigen Lösen der Briden leicht von unten gegen die Feder hochgedrückt wird, damit der Fixierzapfen der Blattfeder in seinem Loch an der Hinterachse bleibt.
Die Halter für die Kabel der Verschleiß und ABS Sensoren müssen aus den Haltern "ausgeclipst" werden und die Halter dann soweit nach hinten oder vorne gebogen werden, dass ein Kontakt mit den Bälgen nicht möglich ist.
Bei den 6" Bälgen soll es angeblich auch ohne Biegerei gut passen.
Die alte Blechabdeckung wird ersatzlos entfernt.
Die Befestigungsklammer des Handbremsseiles wird ebenfalls entfernt. An gleicher Stelle wird dann das Handbremsseil mit einem Kabelbinder an dem Loch am Rand der Halterung des Luftbalges befestigt.
Der Balg wird anstelle des alten Polymeranschlages mit seinem Gewindezapfen eingedreht.
Die Anbauanleitung von „Fahrzeugtechnik24“ beschreibt alles Notwendige ausführlich.
Die Luftleitungen führe ich am gesamten Fahrzeugboden in geschlitztem, flexiblem Wellrohr.
Von vorne bis zur Hinterachse mit 17 mm Innendurchmesser und danach die einzelnen Leitungen weiter in einem Rohr mit 10mm Innendurchmesser zum jeweiligen Luftbalg.