Kleines Loch im Einstiegsblech Beifahrerseite

Moin zusammen,

ich bin momentan dabei, meinen Kastenwagen vom Rost zu entfernen und für den TÜV vorzubereiten.

Grundsätzlich ist es "so wenig Rost", dass ich mit einer CSD-Scheibe bisher alles abbekommen habe und das Blech und Metall darunter sieht echt gut aus.

Auf der Beifahrerseite habe ich jedoch den Lack und Rost am Einstiegsblech entfernt. Dadurch kam aber nun ein 2x1,5 cm großes Loch zum Vorschein. Foto kommt noch.

Für den TÜV muss das ja geschweißt werden. Frickelkram wie "Zuspachteln und Drüberlackieren" etc. fällt weg.

Jetzt habe ich mehrere Fragen.

• Ich will mir schon seit langem das Schweißen beibringen.
  Bestehen die Einstiegsbleche aus irgendwas besonderem, irgendeine Legierung oder ist das einfach nur "Blech ausm Baumarkt"?
  (Kann mir vorstellen, dass ein richtiger Schweißer jetzt schon Schnappatmung bekommt. Sorry dafür schonmal. )
• Ich benötige ein Schweißgerät.
  Fülldraht oder Elektrode? Was ist besser für Schweißarbeiten am Fahrzeug geeignet?
  Wie hoch sollte der Schweißstrom sein? Da gibts ja von 10-100A über 30-120A alles mögliche.
  Würde für das Flicken von kleineren Löchern ein bspw. --> Lidl-Gerät <-- reichen?
  (Falls mir irgendwann mal der gesamte Schweller wegfaulen sollte, lasse ich das einen Karosseriebauer machen)

Oder schweißt das einem ein Karosseriebauer für nen Fuffi zu?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße

Paul

Zitat von Springer12

Also für so ein kleines Loch würde ich nicht so ein Aufwand betreiben.Gehe in eine selbstschraubenwerkstatt und mache es dort. Da wird Dir es auch gezeigt wenn nicht macht es der Mitarbeiter,den kannste dann den fuffi in die Hand drücken.

Ja, das würde ich gerne, aber hier im Raum Karlsruhe sind Selbstschrauberwerkstätten sehr selten und wenn es eine gibt, passt der H3 nicht rein.

Hi,

Soweit ich weiß, benötigt man für MIG/MAG eine Halle, um Wind und Wetter fernzuhalten.

Fülldraht und Elektrode ging auch im Freien. Da is aber die Frage, ob man das Schwellerblech mit Elektrode nicht eher durchbrennt.

Und ein Elektroden- oder Fülldrahtschweißgerät kann ich mir dann auch selber holen, weil:

Ich will das vorausschauend erlernen. Der Bus hat zwar ansonsten keine großen Rostbaustellen, aber wer weiß, was über die Jahre noch kommt.

Da wäre es schon hilfreich, wenn ich kleinere Arbeiten frühzeitig und vorsorglich selber machen kann.

Klar ist, dass irgendwann ein Karosseriebauer dran muss, wenn man einfach nix macht und dem Rost beim wachsen zusieht.

Das will ich verhindern.

Zitat von Dethleffs 6731

Hallo Paul,

wenn du selbst schweißen willst kaufe dir ein Fülldraht- Schweißgerät. Es gibt darüber verschiedene Youtube Videos und Tests.

Ich habe mir vor ein paar Jahren ein Fülldraht Gerät gekauft und bin bestens damit zufrieden. Achte nur darauf, dass das Gerät auch dünnes Blech (z.B. 0,6mm) schweißen kann. Damit habe ich auch schon das eine, oder andere Blech in Fahrzeuge geschweißt. Auch für "daheim" kann man hin- und wieder so ein Gerät brauchen. Sicher sind die Fülldraht Geräte nicht mit einem professionelem Schutzgas Gerät zu vergleichen, aber für den Hausgebrauch völlig ausreichend. Vorteil ist- 230V damit an nahezu jeder Steckdose zu verwenden, Klein/ Handlich und (fast) überall einsetzbar. Am besten zu besorgst dir (bevor zu ans Fahrzeug gehst) ein paar Blechstücke verschiedener Stärken (bekommst du bei jedem Karosseriebetrieb/ Spenglerei/ Schrotthandel usw., nur keine verzinkten Bleche nehmen) und übst vorher. Du wirst sehen das ist kein Hexenwerk. Wenn du dich dafür entscheidest, bestelle dir am besten gleich ein "paar" Ersatzdüsen und ein Schweißschutzspray (z.B. Ebay) und wichtig einen Schweißschutzschirm (am besten automatisch/ Ebay??) dazu. Die eine, oder andere Düse wirst du am Anfang sicherlich brauchen. Das Spray verhindert das der Draht nicht so leicht an der Düse festbrennt. Auch ein paar Schweißschtzhandschuhe (Ebay??) sind sinnvoll. Das Ganze solltest du für 200.-/ 250.- in vernünftiger (Hobby-) Qualtät bekommen. Falls du noch Fragen hast- gerne.

Grüße

Bernd

Hi Bernd,

Vielen Dank.

Bin auch bereits auf der Suche nach nem passenden Gerät.

Deine Auflistung hilft mir bei der Zubehörsuche.

Viele Grüße

Paul

Hi,

ich hab mir jetzt einfach mal das PARKSIDE® Schweißgerät Inverter- Fülldraht »PIFDS 120 A1« bestellt.

Das soll ab einer Materialdicke von 0,8mm gehen und ist, glaube ich, ganz gut für den Anfang.

Dazu noch 0,6mm Fülldraht, einen automatischen Schweißhelm und Handschuhe.

Vorteil am Bus ist, dass ich bisher kein weiteres Loch gefunden habe.

Dafür einiges an Oberflächenrost an Quer- und Längsträgern, der mit einer CSD-Scheibe aber sofort weg war.

Für die schadlosen Teile verwende ich Brunox und lackiere später drüber bzw. verwende Unterbodenschutz.

Das einzige Loch werde ich, nach Übung, selber schweißen.

Batterien abklemmen: klar.

Ich bin mal gespannt.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße

Paul

Moin zusammen,

nachdem das PIFDS 120 A1 geliefert wurde, habe ich mich ans üben und danach an den Bus gemacht.

Neben dem Einstiegsblech gab es noch zwei weitere relativ große Löcher, bei denen dringender Handlungsbedarf bestand.

Fahrerseite vor dem hinteren Radkasten (74*6)

Beifahrerseite hinter der Schiebetür (42*6)

Und der Schweller an der Beifahrertür hat sich vom kleinen Loch zu ner 20*4cm großen Öffnung entwickelt.

Nachdem ich mich zwei Tage mit Übungsblechen beschäftigt hatte, habe ich erfolgreich alles geschweißt, gespachtelt, abgeschliffen und lackiert bzw. Unterbodenschutz aufgesprüht.

Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden, man muss aber echt höllisch aufpassen, dass man mit dem Fülldrahtschweißgerät keine Löcher in die Karosse brutzelt.

In der Youtubeuniversität sah das alles so einfach aus. 😂

Aber den Job als Schweißer gibt's ja nicht ohne Grund und großen Respekt an die Leute, die das echt können.

Junge junge.

In diesem Sinne,

Beitrag kann geschlossen werden und wie immer vielen Dank für euren Input.