Ölverlust am Kurbelwellendichtring Stirnseite

  • Am DUC - Motor 2,8l 146PS in meinem Womo tritt seit nun 10 Jahren immer wieder eine Ölundichtigkeit an der Stirnseite auf.

    Bei jedem der drei bisher durchgeführten Zahnriemenwechsel wurde immer folgendes Teil mit der OE Teilenummer:

    Deckel Fiatteilenummer 50 40 86 312, als Verursacher festgestellt. Im allgemeinen als Kurbelwellendichtring  oder

    Kurbelwellensimmerring bezeichnet.

    Jede der drei Fiat - Professional - Werkstätten, welche die Zahnriemenwechsel durchgeführt haben, haben diesen Deckel durch

    das Originale Fiat - Ersatzteil 50 40 86 312 erneuert.

    Ergebnis, nach ca. 3.000 KM war die Ölundichtigkeit wieder da. Auf Gewährleistung / Kulanz nichts zu machen,

    da 8 Monate und länger ins Land gegangen waren. Jahresfahrleistung 5.000 KM.

    Theorie:

    Ich gehe nun davon aus, dass der erste Kurbelwellendichtring eine kleine Nut in der Kurbelwelle hinterlassen hat.

    Jeder neue KW-Simmerring sitzt ebenfalls dort, nach einer geringen Laufzeit, setzt er sich wieder hinein und die Undichtigkeit ist wieder da.

    Nun steht wieder ein Wechsel des Zahnriemens an und ich möchte jetzt das Problem folgender Maßen lösen.

    Bei meinen Recherchen habe ich die Maße des o.g. Teiles bekommen. Bei den anderen Herstellern auf dem Markt, die den baugleichen

    KW - Dichtring produzieren, sind alle Maße gleich, bis auf die Höhe.

    Höhe bei Fiat / Iveco ist 14 mm. Auf dem Markt sind als Alternative Höhen von 12 mm / 14 mm / 16 mm und 18 mm zu bekommen.

    Nun denke ich, sollte bei einem KW - Dichtring mit einer niedrigen oder größeren Höhe dann die Dichtlippe an einer anderen Stelle

    der KW anliegen und die Undichtigkeit könnte ein Ende haben.

    Paktisch :

    es ergeben sich nun für mich mehrere Fragen:

    1. wer hatte ein gleiches Problem und wie ist es behoben worden?

    2. wenn niemand Erfahrung hat, könnte meine Denkweise richtig sein?

    3. wenn ich richtig denke, einen Deckel mit der größeren Höhe 16 mm oder 18 mm, oder besser den niedrigeren Deckel 12 mm verbauen lassen?

    im Vorfeld schon mal Danke für Eure Erfahrung oder sachdienlichen Meinungen.

    mit freundlichem Gruß, der Rolf aus dem Rheinland

    Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul (1763-1825)

  • Dieses Thema scheint wohl ein "Dauerbrenner" zu sein. Ich habe dasselbe Problem, aber es gibt anscheinend keine dauerhafte Lösung. Nach Rücksprache mit mehreren Werkstätten und Schraubern komme ich zu folgendem (einem zugegebenermaßen sehr persönlichen) Ergebnis:

    1. Die Öl-Sifferei ist grässlich und zu vermeiden! Ich denke, darüber sind wir uns alle einig.
    2. Verbrennungsmotoren können eigentlich nie völlig dicht sein.
    3. Verbrennungsmotoren haben eine "Verlustschmierung".
    4. Die Undichtigkeiten könnten auch von einem sich aufbauenden Überdruck im Kurbelgehäuse herrühren.
    5. Die Radial-Wellendichtringe/Simmeringe hinterlassen immer eine Riefe, egal welche Höhe der Dichtring hat.
    6. Weil der Motor "leckt", habe ich eine Öl-Auffangwanne zwischen Motor und Unterfahr-Abdeckung angebracht. In einem Jahr verliere ich etwa ein Pinnchen Öl, vielleicht auch weniger. Dadurch verliert der Motor zwar Öl, dieses tropft aber nicht auf die Straße! Der tatsächliche Ölverbrauch beträgt derzeit ca. 800 ml auf 15.000 km.
    7. Die meisten Werkstätten kennen dieses Problem! Vor der HU werden der Motor und die Wanne gereinigt, usw.
    8. Auch wenn meine Vorgehensweise nicht wirklich befriedigend ist, wäre imho alles andere unwirtschaftlich. Zumindest verursache ich keine Sauerei auf der Straße.

    Mit freundlichem Gruß aus'm Pott

    Glückauf - Ralf

    Spritmonitor.de

  • Dieses Thema scheint wohl ein "Dauerbrenner" zu sein. Ich habe dasselbe Problem, aber es gibt anscheinend keine dauerhafte Lösung. Nach Rücksprache mit mehreren Werkstätten und Schraubern komme ich zu folgendem (einem zugegebenermaßen sehr persönlichen) Ergebnis:

    1. Die Öl-Sifferei ist grässlich und zu vermeiden! Ich denke, darüber sind wir uns alle einig.
    2. Verbrennungsmotoren können eigentlich nie völlig dicht sein.
    3. Verbrennungsmotoren haben eine "Verlustschmierung".
    4. Die Undichtigkeiten könnten auch von einem sich aufbauenden Überdruck im Kurbelgehäuse herrühren.
    5. Die Radial-Wellendichtringe/Simmeringe hinterlassen immer eine Riefe, egal welche Höhe der Dichtring hat.
    6. Weil der Motor "leckt", habe ich eine Öl-Auffangwanne zwischen Motor und Unterfahr-Abdeckung angebracht. In einem Jahr verliere ich etwa ein Pinnchen Öl, vielleicht auch weniger. Dadurch verliert der Motor zwar Öl, dieses tropft aber nicht auf die Straße! Der tatsächliche Ölverbrauch beträgt derzeit ca. 800 ml auf 15.000 km.
    7. Die meisten Werkstätten kennen dieses Problem! Vor der HU werden der Motor und die Wanne gereinigt, usw.
    8. Auch wenn meine Vorgehensweise nicht wirklich befriedigend ist, wäre imho alles andere unwirtschaftlich. Zumindest verursache ich keine Sauerei auf der Straße.

    Habe wahrscheinlich ein ähnliches Problem auf der Getriebeseite. Deine Herangehensweise gefällt mir ganz gut und genau so werde ich es in Zukunft wohl auch halten.:thumbup:

    Bergauf glüht der Motor, bergab glühen die Bremsen :D
    Reisemobil 6/16

  • Hallo zusammen,

    unser 230 der grundsätzlich dem 244 entspricht hatte das gleiche Problem.

    Der Ölverlust ließ sich leider nicht abstellen. Jeder neue Dichtring fing nach

    kurzerzeit wieder an zu lecken.

    Bedutet vor dem HU Termin mit Bremsenreiniger saubermachen.

    Gruss Hans

  • Hallo Zusammen,

    ich danke hbert, Glückauf Ralf, Vogtlandschwabe und Hans1000 für die Anmerkungen und Meinungen.

    Eigentlich hatte ich auf eine größere Ausbeute an Erfahrungen und Lösungsvorschlägen zu diesem Problem gehofft.

    Es soll sich ja um ein Massenproblem und nicht um einen Einzelfall handeln. Ist diese Ölundichtigkeit wirklich nicht lösbar?

    In Absprache mit der Werkstatt, welche den Zahnriemenwechsel durchführen wird, habe ich einen KW - Simmerring in Netz

    bestellt, welcher dann dort eingebaut wird.

    Da die Anzahl der KW - Dichtring mit einer Bauhöhe 16 mm (Original 14 mm) sehr bescheiden ist, habe ich mich für einen

    Dichtring dieses Herstellers https://www.drivparts.com/de-de/brands/payen.html entschieden. Dazu habe ich einen mir

    unbekannten Lieferanten gesucht https://www.motointegrator.de/ der den Hersteller "Payen" erst seit kurzem in sein

    Programm aufgenommen hat.

    Ich erhoffe mir davon, keinen Dichtring bekommen zuhaben, welcher schon eine lange Zeit im Regal liegt und die Dichtlippe

    schon hart geworden ist.

    Ich lege diesen Thread auf Wiedervorlage und hoffe Euch in 3.000 Km oder einem halben Jahr berichten zu können

    "alles dicht "

    mit freundlichem Gruß, der Rolf aus dem Rheinland

    Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul (1763-1825)

  • Hallo, Motorintegrator ist ein riesig grosser Autoteilehändler in Berlin am Westhafen, die Firma gibt es dort schon über 25 Jahre. Die Teile die ich da bisher für meine anderen Autos gekauft habe halten noch. Bei eBay sind sie auch einer der größten Händler.

    #BERLINBRENNT

  • Hallo, Rolf,

    Hallo Zusammen,

    ich danke hbert, Glückauf Ralf, Vogtlandschwabe und Hans1000 für die Anmerkungen und Meinungen.

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    Ich lege diesen Thread auf Wiedervorlage und hoffe Euch in 3.000 Km oder einem halben Jahr berichten zu können

    "alles dicht "

    ich wünsche Dir dabei den erhofften Erfolg!

    Ergänzend zu der "Dichtigkeitslösung" meines obigen Beitrages noch etwas aus meinem "früheren Leben" (Bergbau untertage), ohne in "Klugsch . . . verfallen zu wollen:

    In der Wasserhaltung hatten wir Hochdruck-Kreiselpumpen derselben Bautypen, jedoch mit unterschiedlichen Dichtungs-Prinzipien:

    • Gleitring-Dichtungen, bei denen die Dichtung durch präzisions-polierte, aufeinandergleitende Dichtscheiben bewirkt wurde (teuer und empfindlich; erforderte gutes handwerkliches Geschick zum Einbau)
    • Simmering-Dichtungen (preiswert; konnte "jeder" einbauen)
    • Stopfbuchs-Packungen (sehr preiswert, brauchte jedoch Fachwissen und "ein gutes Händchen" für das richtige Vorspannen des Dichtungsgewebes)

    Alle Wirkungsweisen sind zuverlässig und haben Vor-/Nachteile; alle jedoch beruhen auf dem Prinzip "Dichtung durch verlustbehafteten Flüssigkeitsverlust". Eben, weil drehende gegen feststehende Teile abgedichtet werden müssen und Verschleiß zwangsläufig ist.

    So stelle ich mir das auch bei Verbrennungsmotoren vor, auch wenn an der einen oder anderen Stelle zusätzliche Abdeckungen/Deckel zur Dichtigkeit beitragen sollen - der Motor ist kein hermetisch abschirmbarer Raum. Und weil das leider so ist, kann ich mit einem "geordneten" Auffangen und Entsorgen des Öles besser leben, als mit immer wiederkehrenden, nur temporär helfenden und somit imho unwirtschaftlichen Reparaturen. Selbstredend: Würde der Motor hierbei "literweise" Öl verlieren, würde ich das auch nicht hinnehmen, aber bei max. 1 Schnaps-Pinnchen (in der zusätzlichen Ölwanne) . . .

    So, jetzt kann jeder über mich herfallen uns sagen: "Der Kerl ist nicht ganz dicht";)

    Mit freundlichem Gruß aus'm Pott

    Glückauf - Ralf

    Spritmonitor.de

  • Aber verteilt nicht auch bei der Auffanglösung der Fahrtwind einen Teil des ausgetretenen Öls trotzdem Richtung Unterboden und Heck?


    Ich habe letzen Sommer beide Simmeringe (am Getriebe und am Riemen) sowie die Ventildeckeldichtung und die Dichtung an der Nockenwelle erneuern lassen. Danach war’s trocken. Oft kommt das Öl von weiter oben, aber man denkt fälschlicherweise, dass wieder der Kurbelwellen Simmering undicht ist....


    Just my two Cents ....

  • wie sieht das bei einer Autobahnfahrt im strömenden Regen aus?. Wäscht da das Wasser nicht auch das Auffangbehältnis aus und verteilt diese Emulsion auf der Straase?

  • wie sieht das bei einer Autobahnfahrt im strömenden Regen aus?. Wäscht da das Wasser nicht auch das Auffangbehältnis aus und verteilt diese Emulsion auf der Straase?

    Sorgt dann wenigstens für schöne Farben auf der Straße;)

  • Hallo Fliegerbaer,

    ich beziehe mich mal auf diesen Beitrag und auf diesen Beitrag:

    Ich genieße es zuweilen mit mir zu lachen und mich selbst nicht zu ernst zu nehmen, deswegen das Wortspiel zwischen Kurbelwellendichtring und "der Kerl ist nicht ganz dicht" (Das Eine bedingt nicht das andere;))

    Im Übrigen ist unser WoMo seit gestern u. a. dieses Themas wegen in Reparatur. Ich berichte an dieser Stelle, wie es gelaufen ist. Aber ich bitte bis Anfang März 2020 um Geduld.

    Mit freundlichem Gruß aus'm Pott

    Glückauf - Ralf

    Spritmonitor.de

  • Nachtrag zu #3 und #9:

    Bei der Besprechung zur Reparatur/Beseitigung des Ölverlustes gab mir der Seniorchef (selber Wohnmobilist) eine interessante Information. Es gibt wohl Radialwellendichtringe (RWDR), die nach dem Einbau 24h ohne Bewegung dessen (keine "Rundlaufprobe, kein Verschieben, keine Dichtsitzprüfung, usw.) ruhen müssen, ansonsten würden diese nicht mehr dichten! Die RWDR müssten sich erst setzt und quellen, bevor die Restarbeiten hierzu erfolgen können.

    Ist jemandem so etwas bekannt? Mir ist nur bekannt, dass die RWDR beim Einbau "feucht" gemacht werden müssen (z. B. durch Öl oder Fett).

    Mit freundlichem Gruß aus'm Pott

    Glückauf - Ralf

    Spritmonitor.de

  • Abschlussbericht zu meinem Thread.

    Gestern zum Zahnriemenwechsel in die Werkstatt.

    Erste Feststellung, der KW - Dichtung ist absolut dicht. Also kann ich nichts dies bzgl. an Erkenntnissen liefern.

    Zweite Feststellung, am Dichtring der Nockenwelle ist ein geringer Ölaustritt zu erkennen gewesen.

    Dichtring erneuert und fertig.

    Ansonsten wurde mir für ZR - Wechsel, Bremsflüssigkeitstausch, angelieferten Kraftstofffilter und Luftfilter einbauen

    bei 52,5 AW Arbeitszeit 449,33 € Lohnkosten und 296,44 € Materialkosten incl. der MWSt. in Rechnung gestellt.

    mit freundlichem Gruß, der Rolf aus dem Rheinland

    Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul (1763-1825)

  • Nachtrag zu #3, #9 und #8.346:

    Bei der Reparatur hat der Instandsetzer auch die Undichtigkeit an dem Motor genauer untersucht. Diese zu beseitigen ist nur mit unwirtschaftlichem Aufwand möglich: Der Motor muss ausgebaut und kpl. zerlegt werden, weil der Motor aus drei "Komponenten" besteht und sich die Undichtigkeit an einer der ungünstigsten Stellen befindet. Somit bleibt mir zunächst nur die zusätzliche Öl-Auffangwanne als Lösung (Beitrag #3).

    Mit freundlichem Gruß aus'm Pott

    Glückauf - Ralf

    Spritmonitor.de

  • Nachtrag zu #3, #9 und #8.346:

    Bei der Reparatur hat der Instandsetzer auch die Undichtigkeit an dem Motor genauer untersucht. Diese zu beseitigen ist nur mit unwirtschaftlichem Aufwand möglich: Der Motor muss ausgebaut und kpl. zerlegt werden, weil der Motor aus drei "Komponenten" besteht und sich die Undichtigkeit an einer der ungünstigsten Stellen befindet. Somit bleibt mir zunächst nur die zusätzliche Öl-Auffangwanne als Lösung (Beitrag #3).

    Die gummi Dichtung zwischen den beiden Motorhälften?

  • Nachtrag zu #3 und #9:

    Bei der Besprechung zur Reparatur/Beseitigung des Ölverlustes gab mir der Seniorchef (selber Wohnmobilist) eine interessante Information. Es gibt wohl Radialwellendichtringe (RWDR), die nach dem Einbau 24h ohne Bewegung dessen (keine "Rundlaufprobe, kein Verschieben, keine Dichtsitzprüfung, usw.) ruhen müssen, ansonsten würden diese nicht mehr dichten! Die RWDR müssten sich erst setzt und quellen, bevor die Restarbeiten hierzu erfolgen können.

    Ist jemandem so etwas bekannt? Mir ist nur bekannt, dass die RWDR beim Einbau "feucht" gemacht werden müssen (z. B. durch Öl oder Fett).

    Du meinst die modernen PTFE- RWDR ("Teflon"). Hier gibt's zur Umrüstung Infos von Elring:

    https://www.elring.de/fileadmin/Date…i06-2017_de.pdf

    Es gibt auf der Seite von Elring noch weitere gute Dokumente dazu. Z.B.

    https://www.elring.de/fileadmin/Date…011_deutsch.pdf

    So einen PTFE WeDi habe ich gerade bei einem anderen Auto eingebaut, und es ist erstmal dicht geworden. Leider kann ich noch keine langfristige Aussage dazu machen.

    Gruß

    klacks

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    Ducato 250 2,3L F1A 120 PS Euro4, Maxi