290er Reifen Außenkante abefahren / Zusatzluftfeder 6" oder 8"

  • Ducato 290, 92er Hymer, 14er Fahrgestell
    Vorderachse Reifen Außenkante abgefahren, Hinderachse Blattfedern hängen durch / Überhang + Fahrradträger

    Hallo,

    Bitte um Erfahrungsaustausch bzw. Vorgehensweise.
    Mein 92er Hymer 290er auf einem 14er Fahrgestell hat einen längeren Überhang + Fahrräder hintendrauf.
    Die Blattfedern hängen schon im Leerzustand leicht durch, beladen umso mehr. Wir sind nicht überladen aber am Limit.
    Wir versuchen schon so viel wie möglich Gewicht auf die Vorderachse zu bekommen. Leider aber duruch Innenraumaufteilung nur begrenzt möglich.

    Die vorderen Reifen sind nun nach knapp 19.000km auf der Außenkante abgefahren und müssen erneuert werden.
    Jetzt stellt sich mir erstmal die Frage warum nur die Außenkante abgefahren. --> Spur verstellt???

    Nun aber zur Schräglage des Womos durch die Situation mit den Blattfedern hinten.
    Kann es sein, dass durch die Schräglage nach hinten die Reifen der Vorderachse sich außen abfahren und die Spur überhaupt nicht verstellt ist?????
    Hatte jemand ähnliche Erfahrungen gemacht???

    Daher meine Überlegung bzgl. einer Zusatzluftfeder hinten
    Von Goldschmidt / Dunlop gibt es 6" und 8" für den 290er

    Wer hat Erfahrung mit den 6" bzw. 8". Preislich wäre die Zweikreis 8" für ca. 520.- zu haben.
    Ist für den Einbau eine Hebebühne erforderlich oder geht's auf der Straße????

    Danke für alle Infos.

  • Hallo,

    ich habe in unserem 290er vor Jahren Linnepe Luftfedern verbaut und bin sehr zufrieden damit. Hatte als Forumsmitglied Rabatt bekommen.
    Einbau im Hof ohne Bühne, Preislich damals - um die 350 Euro.

    Nehme im Urlaub meine Honda Dax mit. Habe jetzt kein durchhängen der Federn mehr, und die Fahreigenschaften haben sich um Welten verbessert.

    Zum einseitigen Ablaufen der Reifen an den Vorderrädern müßtest Du die Achse / Spur vermessen lassen - sofern die Traggelenke oder Spurstangengelenke nicht ausgeschlagen sind.

    Viele Grüße

    Willy

  • Hallo Surfistar,

    wenn ich Deine Beschreibung richtig lese hast Du schon ohne Fahräder und Urlaubsgepäck auf der Hinterachse eine relativ hohe Belastung. Natürlich kann man mit einer Luftfederung die Straßenlage deutlich verbessern, bevor man hier Lösungsvorschläge diskutiert, solltest Du mit Deinem Duc auf eine Waage fahren und achsweise wiegen. Auch wenn das Gesamtgewicht gerade noch stimmt, kann die Hinterachse überladen sein.

    Wenn man diese Zahlen hat, dann kann man nach einem Blick auf die eingetragenen Achslasten eine Aussage darüber tätigen ob hier eine zusätzliche Luftfederung reicht um die ermüdeten Blattfedern zu unterstützen ... oder ob nicht sogar eine Auflastung notwendig ist.

    Ich kenne Deinen Fahrstil nicht und weiss auch nicht welchen Luftdruck du fährst. Bei schnell gefahrenen Kurven (z.B. Autobahnausfahrten) drückt das gesamte Fahrzeuggewicht auf das jeweils äussere Vorderrad. Da Du derzeit noch keine Zusatzfedern hinten eingebaut hast, legt sich dein Fahrzeug dabei wahrscheinlich richtig in die Kurve bzw. vielmehr nach aussen!

    Das Fahrzeug versucht über das Vorderad nach aussen zu schieben, der Reifen stemmt sich dagegen, dass kostet Gummi!

    Bei einem frontgetriebenen Fahrzeug verschleißen die Vorderräder ohnehin etwas schneller als bei einen Hecktriebler.

    Mit einer Luftfederung sollte das Reifenproblem besser werden. Du solltest aber nach Einbau der Luftfederung nicht nur die Spur, sondern auch den Sturz prüfen lassen. Den Reifenverschleiß an den Aussenkanten kann man nicht verhindern. Man kann aber die Lebensdauer der Reifen verlängern, wenn man diese bei einem Reifendienst auf der Felge drehen lässt und dann auf die Hinterachse setzt.

    Achtung! Die Hinterreifen setzt man dabei auf der gleichen Fahrzeugseite nach vorne. Die ummontierten Vorderreifen werden diagonal nach Hinten gesetzt, dann bleibt die Laufrichtung erhalten.

    Gruß Gerd

  • Hallo surfistar.
    Das Problem deiner außen abgefahrenen Vorderreifen ist ein ganz einfaches, du hattest dir da schon selbst die Antwort gegeben.

    Im Leerzustand haben unserer alten Tonnen bereits einen sogenannten positiven Sturz. Geh mal ca 10m zurück und schau dir die vertikale Vorderräderstellung genau an.
    Im Neuzustand konnten die Blattfedern mit ihrer Spannung den Aufbau noch waagerecht halten, die im Laufe vieler Jahre einfach abnimmt.
    Durch das abgesunkene Heck, welches durch Beladung noch extremer einsinkt, werden zwangsläufig die Vorderräder entlastet, wodurch sich der Sturz weiter in Richtung Positiv verändert. Ich sage bewußt verändert, da eine Einstellung nicht möglich ist!
    Trotzdem solltest du unmittelbar nach dem Aufziehen der neuen Reifen eine Spurvermessung durchführen lassen (kostet ohne Rechnung etwa 50€), damit die neuen Reifen ganz sicher nicht durch eine falsche Lenkgeometrie verschleißen.

    Der Einbau einer Luftfederung ist für dich Unabdingbar, allein schon der Reifen wegen. Ob du da jetzt eine Anlage von Goldschmitt, Linnepe oder Contitech unterbaust, überlasse ich ganz deinem Geldbeutel.
    Ich hatte erst vor Kurzem mit der Firma Goldschmitt mehrfachen Kontakt, das kommt jedoch nie wieder vor, heiliges Indianer-Ehrenwort!!!
    Welche Odysee ich bei der Bestellung meines geplatzten Sackes erlebt hatte, geht auf keine Kuhhaut.
    Im Übrigen, wissen die wenigsten, ist nur einer am Markt der Hersteller von Luftfedern und bietet sein Produkt auch noch am günstigsten an (glücklicherweise waren genau die bei mir eingebaut).

    Und diesen Quatsch mit dem Reifenverschleiß an den Außenkanten aufgrund Aufbauneigung durch zu schnelles Ausfahren aus Autobahnen hör ich von Laien immer wieder. Es ist zum Heulen :wein :wein :wein
    !!!Wenn's so wäre, dürfte nur der linke Vorderreifen aussen abgefahren sein!!!
    Gehe ich recht in der Annahme, das auch die Außenkante deines rechten Vorderreifens verschlissen ist?
    Danke für's Abnicken.


    "Soziale Netzwerke sind eine Kombination aus Denkfaulheit, Rechtschreibschwäche und Internetanschluss..." Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig

  • Es nervt doch recht deutlich, wenn Leute hier im Forum einen Beitrag nicht Lesen ....oder .... nur das Lesen was Sie daraus Lesen wollen.

    @ Marco

    ....und es ist aus meiner Sicht ein schlechter persönlicher Stil, wenn man Mitglieder dieses Forums öffentlich als Laien und deren Beitrag als Quatsch bezeichnen.

    Aber klar.... wenn die Vorderreifen eines Ducato nach 19.000 km an den Aussenseiten komplett abgefahren sind, dann sind dafür nicht die auftretende Belastungen bei Kurvenfahrten verantwortlich, sondern auschließlich der positive Sturz.

    Gut das es Fachleute wie Dich gibt !

    Gerd

  • Heul :wein und ich habe soeben meine 4 fast perfekt aussehenden Reifen mit 6000-7000 km Laufleistung weg geschmissen. Grund: Die Dinger haben 8 Jahre auf dem Buckel.

    Ahoi

  • Hallo Surfistar,

    ich selber fahre den Camp 64 aus 91. Somit kenne ich dein Problem recht gut.
    Also die hinteren Federpakete sind sogenannte Camping Federn. Diese sind im entlasteten Zustand nicht wie normale nach oben gebogen.
    Die Dinger sehen recht schnell nach unten gebogen aus.
    Meiner ist auf 3,4t aufgelastet und habe auch ein 14 Fahrgestell mit 16" Reifen und Maxibremse.
    An der Hinterachse sind Zusatzfedern verbaut. zB. die hier
    Und diese würde ich auch in deinem Fall an deinen Camp verbauen.
    A sind sie preiswerter und B ist dein Camp eh schon sehr hochbeinig.
    Mit Fähren und Brücken und dergleichen haben wir noch nie Probleme gehabt.

    Udo

    Hymer Camp 64 auf Ducato 290, Baujahr 1991, 95 gnadenlose PS, Spurtstark am Hang.
    Alt aber unser und nun offiziell mit grüner Plakette. 8o

    Ja und es lohnt sich doch. 160€ weniger Steuern und überall fahren dürfen wo man will.
    Mal sehen wie lange noch. :cursing:

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank schon mal für alle Antworten.
    Hier noch ein paar Infos.
    Conti Vanco Camper 195/75 r16 cp, 3,5 Jahre alt
    beladen: hinten 5,2 bar, vorne 4,6bar.

    Den passenden Druck habe ich bisher an Wärmeentwicklung und Abrieb Mitte/Außen ermittelt. Die Werte vom Womohersteller waren viel zu gering, obwohl wir als Gesamtfahrzeug nicht überladen sind.
    Jetzt werde ich mal im Leerzustand und Beladungszustand die Achsen wiegen lassen. Auf der Basis werde ich dann auch den Reifenluftdruck anpassen.

    Außenkante Beifahrerseite ist mehr abgefahren. Auf dieser Seite ist auch weniger Gewicht, da Frau häufig hinten beim Kind sitzt.
    Faherseite sitze ich mit 80kg und 2*100AH SolarBattereien unterm Sitz. Beifahrerseite nochmal 100AH. An Strom mangelt es nicht:))
    Fahrweise ist sehr sehr vernüftig, gerade in Kurven.

    Meine nun geplante Vorgehensweise:
    1. neue Reifen vorne
    2. Luftfedern Hinterachse einbauen
    2.5. Entrümpeln in der kleinen Heckluke
    3. Achslasten wiegen leer und beladen
    4. Reifendruck auf Basis Achslasten anpassen. Gibt's da Anhaltspunkte?
    4.5 Luftfederdruck ermitteln? wie?
    5. Spur vorne vermessen und ggf einstellen, Sturz geht ja nicht
    6. fahren und beobachten

    Denke das passt so oder??

  • Doch noch eine Frage:
    Bei der Spurvermessung... soll das Womo dann beladen sein oder leer??

    Danke

  • 4. Reifendruck auf Basis Achslasten anpassen. Gibt's da Anhaltspunkte?

    Hallo Surfistar,

    natürlich macht es Sinn das Fahrzeug einmal unbeladen zu wiegen, damit man weiss was man zuladen kann.

    Wenn es aber darum geht die optimale Fahrwerkskonfiguration geht solltest Du das Fahrzeug reisefertig wiegen!

    Für den Reifendruck gibt es natürlich grobe Anhaltspunkte. Von Conti gibt es für Leicht LKW Reifen einige Informationen als Download

    Reifenbroschüre Continental

    Mfg Gerd