Nach Abdichten der Einspritzpumpe starkes Rußen bei Last, Überhitzung und Kühlwasserverslust

  • Jo, Maxe.
    Du siehst den Entlüfternippel ja auf Seite 2 im Bild mit "E" markiert :wink

    "Soziale Netzwerke sind eine Kombination aus Denkfaulheit, Rechtschreibschwäche und Internetanschluss..." Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig

  • Die einfachste version des entlüftens ist bei kaltem motor den ausgleichsbehälter ganz voll machen und den Motor laufen lassen bis nichts mehr rein geht. Dann den Kühler deckel verschliesen und den Motor weiter laufen lassen. Dann Heizung auf warm und oben die entlüfter schraube raus. Das Wasser dehnt sich langsam aus und drückt oben raus. Und wenn da warmes Wasser rauskommt bist du fertig. Dann fahren bis er ganz warm ist und nochmal kontrollieren ob oben noch etwas luft drin ist. Zur sicherheit beim nächsten warmlaufen noch mal kontrollieren ob wieder etwas luft drin ist.
    Kopfdichtung hat bei Fiat andere merkmale. Dann würde bei eiskalter Maschine beim ersten Gasstoss das wasser aus dem Kühler gedrückt werden und das beschreiben die meisten anders.
    Die Junggesellen heutzutage kennen das klassische Entlüften kaum noch weil fast kein neueres Auto mehr so umständlich entlüftet werden muss. Und wenn stehts in der Autodata.

  • Beim Kühlertausch an meinem J5 hat das definitiv nicht gereicht. Entlüftungsschraube am Kühler hat der neue Kühler auch nicht, habe dafür den oberen Schlauch solange beim Einfüllen oben leicht abgezogen, bis dort keine Luft mehr kam. Als nächstes hat die Wapu einen Entlüftungsschraubnippel, den gibt es aber m.W. nicht beim Ducato. Während der gesamten Befüllung kam oben an der Schraube zwischen Lüfterkasten und Entgasungsbehälter IMMER Wasser heraus, auch gleich zu Beginn des Einfüllens. Das liegt daran, dass die Luftblase im halbgefüllten Kühler quasi unter der Wasserfüllung der Heizung steht und zwar das Heizungswasser oben aus der Schraube drückt, selber aber nicht 'daran vorbeikommt'. Nur an der eingefüllten Menge ist klar zu erkennen, dass da noch große Mengen Luft im System waren.

    Selbst nach dieser vollständigen Entlüftung fehlten bei der nächsten Kontrolle noch einmal 0,5 Liter, erst danach blieb und bleibt der Stand im Behälter gleich...

    Gruß Sven

  • Hallo mal wieder,

    habe heute schlechte Neuigkeiten erhalten.

    Hatte am Wochenende das Kühlsystem entlüftet. Dabei war mir schon aufgefallen, dass sofort nach starten des Motors, also bei noch kalten Kühlwasser bereits Dampf (also wohl Abgase) aus dem Überlaufschlauch austraten. Hatte da schon mit einer defekten ZKD gerechnet.

    Habe den Wagen dann gestern zu einem Motoreninstandsetzer gebracht und die haben heute den Kopf abgenommen. Risse in allen 4 Ventilstegen, wohl nicht zu schweissen. Laut Instandsetzen muss ein neuer Kopf her. Der Zahnriemen war wohl um einen Zahn versetzt. Ob das die Ursache von dem allen war weiss ich nicht. Habe im Netz gelesen, dass Haarrisse im Ventilsteg bis zu einem gewissen Ausmaß nicht weiter schlimm seien. Weiss da jemand was zu?
    Mir ist immer noch nicht klar was Henne und was Ei ist. Risse im Kopf wegen Überhitzung (wenn ja,warum die Überhitzung? ZR-Versatz?) oder erst die Risse, vielleicht wegen Materialermüdung und durch Übertritt der Abgase in das Kühlsystem dann die Überhitzung.

    Das ganze soll mit Austauschkopf, einschleifen der Ventile und Aus- und Einbau ca. 3500,- kosten.

    Mir ist schlecht

    Max

  • Für die Hälfte des Preises bekommst Du einen guten Ersatzteilspender.Den nicht benötigten Rest verkaufst Du dann weiter.

    LG Frank
    Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!!!

  • Habe im Netz gelesen, dass Haarrisse im Ventilsteg bis zu einem gewissen Ausmaß nicht weiter schlimm seien. Weiss da jemand was zu?

    Forumsbeitrag von einem der hilfreichen Autoren mit gediegenem Halbwissen, die andere Poster mit "Blabla's" bedenken?
    Wenn der Kopf erst so durch die Risse bläst, dass es schon beim Start blubbert, kann es viel schlimmer nicht sein. Dicht an den Ventilstegen leiten die Ventilsitze die Abwärme der Ventile ab, dort ist die thermisch am höchsten belasteten Stelle jedes Zylinders. Das wird niemand schweißen, der seine Sinne beisammen hat, abgesehen davon, das das technisch ein ziemliches Kunststückchen wäre.
    Wie schon empfohlen, geh auf die Suche bei den Schrottern nach einem gebrauchten Kopf oder ganzem Motor. Das dürfte die preisgünstigste Lösung sein.
    Und noch einmal mein Rat: Auch bei einem gebrauchen Kopf nichts machen lassen, was über Planen und Einstellen der Ventile hinausgeht, wenn Dein Motor mehr als 150 tkm auf dem Buckel hat. Die Pleuellager vertragen den Druck nicht und verabschieden sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, gute Motoreninstandsetzer wissen das aus Erfahrung. Es gibt dabei allerdings ein Problem, wenn bei dem gebrauchten Kopf die Ventilführungen ausgeschlagen sind. In dem Fall müssen die ausgetauscht und wenn es richtig gemacht wird neue Ventile eingesetzt und eingedichtet werden, weil sonst die Ventilschaftabdichtungen ums Verröcheln nicht mehr dichtzubekommen sind und der Motor Öl frisst. Das wäre eine teure Zwickmühle - die Suche gezielt nach einem guten Kopf oder guten Gebrauchtmotor mit vergleichsweise geringer Laufleistung macht sich auf jeden Fall bezahlt.
    Was Ei oder Henne anbelangt: Dass alle 4 Stege gleichzeitig dermaßen gerissen sind, ist im Normalbetrieb eher nicht der Fall. Vermutlich durch falschen Einspritzzeitpunkt überhitzt. Die Ventilteller können die Wärme nicht abführen und die Umgebung der Ventilsitze überhitzt, wenn ein Teil der Verbrennungsgase durch nicht vollständig geschlossene Ventile in den Abgaskrümmer zischt. Bei Motorrädern kann man in solchem Fall die Anlassfarben an den Chromauspuffrohren bewundern.

    Einmal editiert, zuletzt von Dukie (31. Juli 2014 um 00:59)

  • Bei VW Diesel motoren gibts sogar ein maß wie breit die Risse sein dürfen. Da hat fast jeder Kopf risse zwischen den Ventilsitzen. Ich weiss aber nicht in wieweit die bei Fiat sein dürfen und ob die stören.
    Und es gibt mehr als genug Instandsetzer die das schweissen können. Ist zwar fast kunst aber kein Hexenwerk.

  • Bei VW Diesel motoren gibts sogar ein maß wie breit die Risse sein dürfen. Da hat fast jeder Kopf risse zwischen den Ventilsitzen. Ich weiss aber nicht in wieweit die bei Fiat sein dürfen und ob die stören.

    Toleriert werden oberflächliche kleine Ermüdungsrisse, immer an den dünnsten Stellen, bevorzugt an den Ventilführungen wegen der Vorspannung bei der Montage, je nach Bauart des Kopfes. Die "dürfen" eigentlich gar nicht sein, gewünschte Leistungsausbeute moderner Motoren einerseits und das zur Verfügung stehende massenproduktionstaugliche Material andererseits zwingen die Hersteller zu Kompromissen.
    Das hat aber mit dem hier behandelten Fall nicht die Bohne zu tun, dieser Zylinderkopf ist weit über die konstruktiven Toleranzen hinaus beansprucht worden.

    Und es gibt mehr als genug Instandsetzer die das schweissen können. Ist zwar fast kunst aber kein Hexenwerk.

    Um Risse am Kopf zu schweißen muß das umgebende Material weit und bis unter den Riss ausgefräst werden. Am Steg zwischen den Ventilen mit einem Riss bis in den Wassermantel eher nicht zu machen. Hinzu kommt, dass das aufgeschweißte Material in Struktur und Gefüge physikalisch mit dem umgebenden Material nicht mehr identisch ist und das Schweißen Spannungen in das umgebende Material bringt. Der dauerhafte Sitz von Ventilführungen und Sitzringen ist nicht mehr gewährleistet.
    Der Motoreninstandsetzer hat nicht ohne Grund abgewinkt - solche schiefgegangenen Versuche hat er alle schon mal gesehen.

  • Hallo,

    ich glaube die ganze Diskussion ist doch theoretischer Natur. Wenn der Kopf an 4 Stellen gerissen ist, schon im Stand Abgase in das Wasser drückt halte ich eine Reparatur für nicht wirtschaftlich. Der ist hin! Auch die Frage der Ursache wird Spekulation bleiben, wenn der Schaden direkt nach einem falsch aufgesetzten Zahnriemen aufgetreten ist könnte man natürlich darin einen Zusammenhang sehen.
    Besorg dir einen gebrauchten Kopf, lass ihn bei einem Motoreninstandsetzer prüfen. Also Ventile auf Dichtheit und Spiel der Führungen prüfen. Nicht damit du den Job doppelt machst.
    Hiermit solltest du die Kosten erheblich reduzieren können.

    Grüße
    Rainer

  • Hallo mal wieder,

    wollte mich noch mal bei allen für die Beiträge und Anregungen bedanken.

    Letztendlich wäre einen gebrauchten Zylinderkopf einzubauen wohl die sinnvollste, weil wirtschaftlichste Lösung des Problems.

    Leider fehlt mir die Zeit, da ich Ende des Monats mit der Kiste nach Frankreich will. Also Kopf ausgeschaltet und jegliche Kosten/Nutzen-Kalkulationen ausgeblendet und heute mit neuem Zylinderkopf abgeholt. Der Heizungskreislauf war wohl verstopft, deswegen wurde die Heizung nicht warm.

    Der Wagen fährt gut, wird nicht heiß aber rußt immer noch ganz schön unter Last/Teillast.

    Ich hoffe es bleibt alles gut und ich kann endlich mal wieder etwas Freude an dem Wagen haben. Ich bin gespannt.


    PS:

    Da wie gesagt die Zeit drängt brauch ich dringend noch Hilfe bei meinem Elektrikproblem [url='http://www.ducatoforum-wohnmobile.de/forum/wbb/index.php?page=Thread&threadID=131049']

    Einmal editiert, zuletzt von ghost (8. August 2014 um 18:52)

  • Hallo ich noch mal,

    wegen des Rußens war ich inzwischen noch mal bei der Werkstatt die die ESP abgedichtet hatte. Deren Aussage; sie glauben nicht, dass es an der Pumpeneinstellung läge, denn sie hätten sie auf dem Prüfstand gehabt und ordnungsgemäß kalibriert. Sie hatten nun also die Düsen im Verdacht, diese wurden ausgebaut, gereinigt, nachgestellt und eine ausgetauscht.
    Das Rußen ist danach etwas besser geworden aber immer noch deutlich vorhanden.

    Ich muss nun ehrlicherweise sagen, dass die Radkappe hinter dem Auspuff schon immer schwarz war und ich vor dem Motorschaden auch nicht permanent im Rückspiegel meinen Schadstoffausstoß beobachtet habe. Die Leute von der Werke meinten dann also rußen unter Last sei normal und solange im Leerlauf keine Rauchwolken entstehen spreche das für eine korrekte Einstellung der ESP.

    Mir fehlt nun leider der direkte Vergleich, deshalb noch mal eine Beschreibung: Rußen tritt auf bei Teillast in niedertourigen Drehzahlbereichen kurz nach dem Hochschalten, v.a. im zweiten Gang. Ausserdem meine ich bei konstanter Fahrt so um 100 km/h eine leichte Rußfahne im Rückspiegel zu sehen, wenn ich dann noch leicht aufs Gas gehe kommst schwarz raus.

    Ist das noch normal?

    Was sollte ich noch prüfen? Luftfilter? Doch noch mal die Einstellung der Pumpe durch Fiat oder Boschdienst?

    Grüße

    Max