gerissener Keilriemen... am Duc 230

Hallo Insider,

am Montag begaben wir uns mit unserem 2.8. idT 122PS auf den Weg in den Urlaub. Nach 250 km war dieser leider schon vorbei.

Bei der Autobahnabfahrt in Höhe der Mautanlage von Belfort riss der
Keilriemen. Da es bereits dunkel war und der Pannenstreifen zu eng war,
konnte ich leider nicht direkt halten und fuhr so noch ca 2 km in
geringer Geschwindigkeit, bis ich anhalten konnte.

Am nächsten Morgen sah ich dann den gerissennen Keilriemen, doch ein
"hämmern" machte mich stutzig. Dieses Geräusch gab es schon, als der
Keilriemen riss.

Inzwischen sind wir und Womo (per ADAC Huckepack") wieder zu Hause.

Der Meister in unserer ortansässigen Fiatwerkstatt erklärte mir Folgendes:

Der Keilriemen riss so unglücklich, dass sich dieser im Zahnriemen
verfing und diesen um einen Zahn "verstellte". Das Hämmern ist also das
"Schlagen" des Kolbens auf das Ventil im 4. Zylinder. Das Ventil scheint
noch nicht gebrochen zu sein.

Was meinen die erfahrenen Insider und "Bastler". Den Zylinderkopf
abnehmen und Ventil tauschen mit allem was dazugehört (Kopfdichtung,
planschleifen usw.) oder nur den Zahnriemen und den Keilriemen erneuern?
Leider kann ich das nicht machen, so dass dies die Werkstatt machen
muss. Was kann passieren, wenn das Ventil nicht erneuert wird?

Danke für eure zahlreichen Tipps.

Gruß aus der Pfalz

Stefan

Servus Stefan,

Zitat von caotulus

...Was meinen die erfahrenen Insider und "Bastler". Den Zylinderkopf
abnehmen und Ventil tauschen mit allem was dazugehört (Kopfdichtung,
planschleifen usw.) oder nur den Zahnriemen und den Keilriemen erneuern?
Leider kann ich das nicht machen, so dass dies die Werkstatt machen
muss. Was kann passieren, wenn das Ventil nicht erneuert wird?

saublöd gelaufen :-/
Ich persönlich würde das natürlich von der Laufleistung und dem Zustand der Maschine abhängig machen.
Wenn die nicht eh schon 250.000 km auf dem Buckel hat und du der Meinung bist, sie könne durchaus noch einige Kilomter halten, dann würde ich in den sauren Apfel beißen und auf jeden Fall den Kopf runter, das Ventil raus und Ventil auf Verzug und Ventilsitz und -schaft überprüfen - den Kolben kann man sich dann auch gleich anschaun...

Eine Fachwerkstatt sollte dann ein Urteil abgeben können, was zu machen ist.

Ist die Maschine eher schon eine der älteren Sorte, kannst du natürlich auch hoffen und nur den Keilriemen (warum den Zahnriemen? Ist der beschädigt oder nur, weil man eh dabei ist?) wechslen und den Zahnriemen wieder justieren.
Das schlimmste, was passieren kann, ist wohl, dass dir das Ventil abreisst und sich im Zylinder verteilt, evtl. den Kolben durchschlägt und wenn's saudumm geht, haut der oder ein gebrochenes Pleuel noch die Ölwanne durch...also im Endeffekt ist dann mindestens eine Austauschmaschine fällig

Meine Meinung - könnten andere auch anders sehen - vielleicht kommt ja noch was.

MfG und auf jeden Fall viel Erfolg bei der Therapie!

Martin

Wenn es wirklich nur 1 Zahn ist den er Übergesprungen ist würd ich den alten Zahnriemen richtig setzen und dann Kompression messen. Wenn ein Ventil einen leichten Schaden hat zeigt es die Kompression sofort. Wenn die in Ordnung ist würd ich mir keine Gedanken machen. Neue Riemen und weiter. Und eine gute Werkstatt hat auch eine Kamera mit der mann in den Brennraum schauen kann und auch die Ventilsitze sehen kann ohne den Kopf abzunehmen. Aber bei einem Zahn passiert meistens nix.

Servus,

Zitat von bagcabasi

Wenn es wirklich nur 1 Zahn ist den er Übergesprungen ist... Aber bei einem Zahn passiert meistens nix.

das ist aber eine "mutige" Aussage
Wenn ich folgendes lese...

Zitat von caotulus

Das Hämmern ist also das "Schlagen" des Kolbens auf das Ventil im 4. Zylinder

...kann ich deiner Annahme leider nicht folgen - ich würde sagen, es ist sicher etwas passiert.
Über die Folgen kannman jetzt streiten und mit deinen Ausführungen zur Kamera usw. hast du vermutlich Recht, aber "nix passiert"...?

Nix für ungut und gute Nacht für heute an alle

Martin

danke für eure schnellen Antworten. Natürlich würde ich gerne die große Reperatur in Kauf nehmen, doch nach dem teuren Kauf im März, muss die Kohle erst einmal da sein. Es ist mein fünftes Womo (2 MB + 2 VW) und alle hatten sie beim Kauf und Verkauf einen wesentlich höheren Kilometerstand.
Ich habe nicht im geringsten damit gerechnet, dass mein Womo mit 60 000 km schon einen solchen Schaden haben kann.
Vielleicht kann einer von euch einschätzen, wie teuer die "große Reperatur" sein kann.

Gruß aus der Pfalz
Stefan

Es passiert aber oft das der Zahnriemen einen Zahn zurückspringt. Vor allem wenn der Keilriemen da reinkam. Dann wird der Motor die verdichtung nicht richtig los weil das Auslasswentil zu spät öffnet, und das hört sich an als ob die Ventile kontakt haben. Obwohl das nicht ist. Bei Benzinern wär das Zündungsklingeln. Auch die Aussage das im 4ten Zylinder das Ventil berührt. Entweder alle ein oder Auslassventile oder keins. So Kollegial sind die Ventile immer.

Hallo bagcabasi,

wenn deine Aussage stimmt, hätte ich Hoffnung, doch das "hämmern" ist eindeutig auf der rechten Seite des Motors (wenn man vor dem Motor steht) und nur dort.

Gruß
Stefan

hallo erstmal, möchte auch meinen senf dazu geben,bei meinem kapitallen zahnrieme riss mit kompletten ventielzerstörung (alle verbogen ),hatte ich mir einen kostenvoranschlag geben lasse von einem fiat meister 1800 euro. habe es dann selber gemacht neue ein und auslasventile neue dehnschrauben eine nummer höhere kopfdichtung ventilschaftdichtungen und neue ventileinstellplatten ,zahnriemen,spannrollen ferdisch kosten ca 500 euronen kopf muste ich nicht plan schleifen lassen ach zum schluss hat der fiat meister der mir auch den spezialschlüssel für die ventilplatten geliehen hatte noch die arbeit kontrolliert ferdisch .meine erfahrung sagt mir, aber nur mir, zahnriemen wechseln ventile austauschen , vorsicht ist die mutter der porzellankiste . viel glück .

Servus,

Zitat von bagcabasi

...Dann wird der Motor die verdichtung nicht richtig los weil das Auslasswentil zu spät öffnet, und das hört sich an als ob die Ventile kontakt haben. Obwohl das nicht ist. Bei Benzinern wär das Zündungsklingeln. Auch die Aussage das im 4ten Zylinder das Ventil berührt. Entweder alle ein oder Auslassventile oder keins. So Kollegial sind die Ventile immer.

also das mit der Verdichtung kann ich nicht nachvollziehen: eine Verdichtung hast du im 2. Takt, also vor der Zündung - wenn da die Ventile "zu spät" dran sind, dann hast du eher das Problem, dass du nicht genügend verdichten wirst, weil die Einlassventile beim Verdichtungshub noch geöffnet sind.
Im 4. Takt, dem Ausstoßen der Abgase, macht das sicher nicht viel aus, weil diese dann evtl. minimal verdichtet würden, bevor das/die Ventile öffnen - aber üblicherweise überschneiden sich die Steuerzeiten sowieso, sodass normalerweise die Auslassventile schon am Ende des 3. (Arbeitstaktes) öffnen - also verspätet dürfte in dieser Hinsicht kein Problem sein.

Das mit "alles oder nichts" ist bei dieser Beschreibung richtig, weil ja noch weitergefahren wurde - in anderen Fällen kann aber der Motor durch den ersten Kontakt ziemlich schnell stehen, wenn er nicht gerade Vollgas lief, sodass es da auch nur ein oder zwei Ventile treffen kann.

MfG Martin