Seitz Seitenfenster undicht. Richtige Vorgehensweise?

  • Moin,

    bei einem Seitz Rahmenfenster habe ich vor 2 Tagen eine Undichtigkeit entdeckt. Es tropfte innen vom oberen Scheibenrahmen runter.

    Nachdem der Regen aufhörte, habe ich mir die obere Dichtfläche angesehen. Nach dem Drücken auf die Dichting sah ich zwei Risse aus denen dann das Wasser auf Druck rausspritzte.

    Also Fenster raus und neu abdichten.

    Gestern haben wir das Fenster rausgenommen. Es war anscheined mit Dekaseal oder ähnlich eingeklebt. Man konnte die Dichtmasse abtupfen. Zusätzlich war oben und an den Seiten als Abschluss

    Silikon oder ähnliches verwendet worden, welches wir nur mit dem Ceranfeldschaber abbekamen.

    Besorgt habe ich mir Dekaseal 8936, welches ja an den Seiten rausquellen soll und abtupfbar ist.

    Ich frage mich nun, ob ich etwas als Abschlussnaht für oben und die Seiten brauche? Also nochmal mit etwas drübergehen, um eine glatte Schicht zu haben, die nicht klebt, Dreck nicht anzieht und das Wasser besser drauf abläuft..

    Oder braucht man soetwas nicht?

    Silikon schliesse ich dabei vollkommen aus, da nicht Wetterbeständig.

    Wie sind eure Erfahrungen?

    VG

    Rüdi

  • Moin Rudi, ich mußte auch mal ein Seitenfenster demontieren,welches allerdings mit Sikaflex werksmäßig eingelebt war, sei erstmal froh daß es bei dir Dekalin war. Ich habe nach dem Wiedereinbau und reinigen ,nach dem Abkleben mit Sika -Dicht eine ganz dünne Fuge rundherum gezogen. Das Fenster ist nach sechs Jahren immer noch perfekt und immer schnell zu lösen.

    Allerdings stellte sich später raus das die ganze Arbeit umsonst war,weil nicht die Dichtmasse undicht war, sondern das bei Unwetter das Wasser das bisher mittig die Scheibe runterlief und durch die Schlauchdichtung eindrang. Abhilfe schaffte ein Rinne über dem Fenster.

    Man(n) lernt nie aus.

    Gr Egon

  • Folgende Info habe ich vor kurzem auf meine Anfrage bezüglich der Fenstermontage des Seitz S3 bekommen:

    Ein Fenster sollte eingedichtet und nicht eingeklebt werden. Hier gilt zu beachten, dass sich Fenster bei Hitze ausdehnen. Daher ist ein elastisches Dichtmittel einzusetzen.

    Zuerst muss der innere Rahmen abgeschraubt werden. Das Fenster kann nun gelöst werden. Vorsichtig von innen drücken. Diese Arbeit lässt sich am besten zu zweit erledigen.

    Fenster und Rahmen sollten gut gereinigt werden. Dann eine dicke Naht Dichtungsmittel (z.B. Dekaseal 8936) auftragen und das Fenster wieder einsetzen. Von innen den Rahmen anschrauben. Die Schrauben dabei nur leicht anziehen. Das überschüssige Dichtmaterial kann abgetupft werden.

  • Im Endefekt ist doch das einsetzen eines Fensters genauso wie das einer Dachluke.

    Im Forum gibt es Seitenweise zu lesen wie und mit welchen Mittel gearbeitet werden sollte.

    Und das kein Silikon benutz werden sollte dürfte mittlerweile auch jedem Foristen klar sein.

    Gruß Bernd

  • Moin,

    es ging mir hauptsächlich um eine abschließende Naht, die nicht so klebt und dauerelastisch aber eine glattere Oberfläche hat.

    Das Fenster haben wir heute eingesetzt mit Dekaseal 8936. Die Dichtmasse ist schön an den Seiten ausgetreten. Mittlerweile habe ich einen Betrag gelesen, dass jemand die Abschlußnaht mit Dekaseal 1512 ausgeführt hat. 1512 ist auch dauerelastisch und soll sich mit dem 8936 vertragen.

    Gruß

    Rüdi

  • Hallo Rüdi,

    wenn Du das Rahmenfenster sorgfältig gesäubert und gut zentriert eingedichtet hast müsste das Fenster dicht sein. Du kannst auch oben noch zusätzlich eine Fuge mit Sikaflex oder MS-Kleber anbringen - aber nur - wenn die Dichtmasse nach einer gewissen Zeit aufgehört hat herauszuquellen. Diese Fugen reißen aber auch gerne wegen der Materialdehnungen. Dann gibt es noch die Drip Stop von Fiamma. Dies ist eine kleine selbstklebende Regenrinne aus Gummimaterial die man oben über dem Rahmen anbringen kann. Hält dauerhaft und lässt sich, bei Bedarf, auch leicht entfernen. Bei Starkregen kann die kleine Rinne das Wasser allerdings nicht komplett zur Seite ableiten.

    Mein Adria hat einen weißen Aufbau mit hellgrauen Rahmenfenstern, weshalb ich weißes Dekaseal bevorzuge. Schwarz bildet mit der Zeit gerne Regenstreifen. Nach dem Einbau bitte das überschüssige Dekaseal vorsichtig abtupfen, damit keine Dichtmasse zwischen Rahmen und Aufbau herausgezogen wird. Man kann auch mit einem Kunststoffspachtel vorsichtig um den Rahmen herumfahren um die überschüssige Dichtmasse am Rahmen quasi abzuschneiden. Danach erst abtupfen! Das Dichtmaterial wird mit der Zeit auch weiterhin etwas herausquellen.

    Nach ein/zwei Monaten die Schrauben, innen am Rahmen, nochmals mit Gefühl nachziehen und diesen Vorgang je nach Laune später nochmals wiederholen. Letzlich einen kleinen Dekasealwulst um den Rahmen stehen lassen. Der sieht meistens nicht sehr elegant aus, dichtet aber gut und zusätzlich ab.

    Mir hat die Wekstatt auf Garantie drei mal das große Dinettenfenster vergeblich neu abgedichtet. Das vierte mal hätte es mich 200 Euro gekostet. Da habe ich mich entschlossen, das Fenster selbst einzudichten. Die schmale Gummidichtung innen im Rahmen war von der Wekstatt stark beschädigt/zerschnitten und wurde von mir komplett entfernt. Mehrere Sorten alter Dichtmasse musste ich entfernen und das Fenster war zudem schlecht zentriert eingebaut worden, wodurch es gar nicht dicht sein konnte. Der Einbau hat mich einiges an Zeit und Sorgfalt gekostet. Zur Belohnung ist das Fenster nun schon seit elf Jahren dicht.

    Diese Erfahrung war wieder ein weiterer Schritt auf dem Weg zu meiner Werkstattphobie :cursing: !

    Grüße von rodomo 8) Roland

  • Vielen Dank für die detaillierte Antwort. Das war genau das, worum es mir geht.

    Ich habe gestern auch das Fenster unterfüttern müssen, da der Ausschnitt zu groß war. Die flache Gummidichtung habe ich auch weggelassen,, da diese beim Einkleben keinen Sinn mehr macht. War eh total mit der alten Dichtmasse eingeschmiert.

    VG

    Rüdi

  • OT

    Ist - Wohnmobilaufbau Instandsetzung - mit all seinen Aufgaben ein Lehrberuf?

    Wenn ich teilweise hier so mitbekomme, was sich Fachwerkstätten da so leisten, so gibt es wohl auch die Abteilung

    -Leerberuf-

    So ein Fenster einzubauen ist doch nun wirklich kein Hexenwerk.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Carthago hatte den Fehler gemacht, bei unserem Baujahr die Ausschnitte zu groß zu machen. Daher rutschten die Fenster im laufe der Zeit nach unten und wurden undicht.

  • Carthago hatte den Fehler gemacht, bei unserem Baujahr die Ausschnitte zu groß zu machen. Daher rutschten die Fenster im laufe der Zeit nach unten und wurden undicht.

    Dann sollte auch Carthago bei dem bekannten Mangel einen verrutschsicheren Adapterahmen produzieren lassen, dann eine Rückrufaktion für die Fahrzeuge.

    Man bezahlt doch viel Geld für die Fahrzeuge. Und hier den Mangel gleich mit.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Die Lösung von Carthago ist eine schwarze Abdichtungsnaht über allen Fenstern, kann man gut die betroffenen Jahrgänge erkennen. Beim 3. Abdichtungsversuch hat der Techniker den Ausschnitt verkleinert,(entgegen der Anweisung von Carthago) und nun ist es dicht.

    LG Hartmut :thumbup:

  • Und warum…

    Weil carthago den Kostenaufwand gescheut hat. Und empfiehlt eine Verschlimmbesserung.

    Schweinerei!

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Über das Fensterproblem habe ich schon viel gelesen. Einige haben die Fenster selbst neu abgedichtet, nachdem Carthago es nicht dauerhaft dicht bekommen hatte durch die Nachschmieraktionen.

    Ist ein großes Thema. Ok, auch andere Hersteller haben immer wieder Fensterprobleme.

    Mein WoMo ist Baujahr 2011, da werde ich bei Carthago nichts mehr erreichen.

    Wir hatten 4 Stunden und 30 Euro Material als Aufwand. Wichtig für mich ist, dass ich es entdeckt hatte und kein sichtbarer Folgeschaden zu erkennen ist.

    VG

    Rüdi

  • Moin, ich klinge mich hier mal rein.

    Ich habe auch einen Carthago aus 2012 mit der berühmten Naht über den Fenstern. Diese ist jetzt natürlich mittlerweile gerissen, mit was für ein Material haben die das eigentlich gemacht?

    Das hintere Fenster war auch schon undicht und ich habe es neu eingedichtet.

    Jetzt ist eins an der Seite undicht. Bei den hinteren Fenster habe ich die original Dichtung zwischen Fensterrahmen und Außenhaut weggelassen und das Fenster nur mit Dekalin 8936 eingesetzt.

    Das Dekalin habe ich sauber abgetupft, aber es entstehen doch immer wieder unschöne Regenstreifen, wahrscheinlich durch das fehlen dieser Dichtung.

    Wie macht ihr das , mit oder ohne Dichtung. Was halte ihr eigentlich von Butyl Streifen statt Dekalin.

    Gruß Rolf