Wasserschaden in Weinsberg Aufbau (1992er Ducato 290 als Basis)

  • Moin liebe Ducato-Community!

    Wir haben einen 92er Ducato (Modell 290) - steht ja auch alles im Nutzernamen ;)

    Oben an den Seitenleisten haben wir einige undichte Stellen und wollen das nun von außen abdichten.

    Meine Frage an euch:

    Macht es Sinn, dass wir

    1. die alten Leisten abnehmen und neu mit Dekasyl und Leistenfüller abdichten oder

    2. neue (breitere) Leisten oben drauf und ordentlich (=haufenweise) Dekasyl dazwischen spachteln?

    Zweiterer Weg wurde uns empfohlen, damit nicht Gefahr besteht, dass der Aufbau auseinander fällt, wenn wir die Leisten abnehmen.

    Hier ein Bild vom guten Stück mit einer professionellen Zeichnung von mir, damit ihr wisst, worum es geht.

    Danke für eure Ratschläge!

    Marc

  • Woran erkennst denn die undichten Stellen?

    Wenn von innen was weich ist, dann solltest aufmachen und das Holz ersetzen. Erkennst auch, wenn mal ein paar Schrauben aus der Dichtleiste drehst. Wenn die nicht mehr halten, ist’s morsch. Trau mich fast Wetten, dass das so ist. Undicht werden se alle.

    Zu der Methode mit der breiten Leiste: Damit reparierst nicht den Schaden, sondern wenn überhaupt nur die Undichtigkeiten. Mehr Stabilität wirst damit nicht reinbringen. Entweder gehen die Schrauben der breiteren Leisten auch wieder ins morsche Holz oder dann nur ins Alublech und Styropor.

    Und wenn das nach und nach machst, dann fliegt auch der Aufbau nicht auseinander.

  • Danke  Reube!

    Danke auch dir Yogibear!

    Innen sind diverse Stellen morsch und wir sind gerade dabei,

    • alles aufzumachen und uns anzuschauen
    • die stark betroffenen Stellen (morsch, Schimmel, etc.) auszutauschen

    Mit einem Feuchtigkeitsmesser habe ich schon diverse Stellen ausgemacht, die feucht sind. Oben an den Leisten haben wir da in der Regel Volltreffer.

    Also Leisten einfach drüber hält keine für eine gute Idee? Gut, dann weiß ich Bescheid.

    Danke für die Tipps!

  • … Du solltest schauen, ob Dein Feuchtigkeitsmesser tatsächlich Feuchtigkeit anzeigt oder aber auch Metall, sprich Schrauben, Eck- oder Kederleisten oder Markisenhalter.

    Könnte also auch Falschmessung sein. Erstmal Leistenfüller raus, alle Schrauben nachziehen. Da, wie Yogibear schon geschrieben, die Schrauben ohne Widerstand drehen, da ist das Holz faul, oder zumindest so feucht, dass die Schrauben nicht mehr greifen. Wenn längere Schrauben noch greifen, dann kann das Holz noch gut sein. Das aber würde bedeuten, dass die Eckschienenandichtung zu überholen ist.

    Übrigens hat der Leistenfüller keine Dichtungsaufgabe, ist nur als Abdeckung zu sehen.

    Ich schreibe das jetzt nur als kleinen Hinweis, amit Du nicht etwas von Innen öffnest, was nicht Not tut.

    Ich würde nur da öffnen, wo sich wirklich Feuchtigkeit an den Wänden oder Decke zeigt.

    Kontrolle von Kaminen und möglicher Sat-Gelenkarmdurchführung sollte auch nicht außer Acht gelassen werden, auch die Gitter vom Kühlschrank.

    Alkoven ist vielfach Thema. Wenn der oben faul ist, dann meistens auch unten. Bugfenster ist genau so ein Thema.

    So ein Womo in dem Alter ist eine echte Wundertüte. Im Moment entsprechen die Marktpreise nicht dem entsprechenden guten Qualitätsstand, sondern der Nachfrage.

    Viel Erfolg

    Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Danke dir für die Tipps, Jerome,

    den Alkoven haben wir schon aufgemacht vor ein paar Tagen - genau wie du sagst ist er auch unten betroffen. Daher wollen wir jetzt den Rundumschlag machen und alles prüfen, bevor wir etwas übersehen. Hier ein Foto vom Alkoven - da war das Holz tlw. komplett morsch, so dass wir runter bis aufs Blech gegangen sind.

    Das werden wir mit Armaflex abdichten und Verkleidung drüber basteln - Tbd, was wir da genau nutzen. Mit der Holzverkleidung haben wir uns noch nicht auseinander gesetzt - das folgt noch.

  • Danke dir für die Tipps, Jerome,

    den Alkoven haben wir schon aufgemacht vor ein paar Tagen - genau wie du sagst ist er auch unten betroffen. Daher wollen wir jetzt den Rundumschlag machen und alles prüfen, bevor wir etwas übersehen. Hier ein Foto vom Alkoven - da war das Holz tlw. komplett morsch, so dass wir runter bis aufs Blech gegangen sind.

    Das werden wir mit Armaflex abdichten und Verkleidung drüber basteln - Tbd, was wir da genau nutzen. Mit der Holzverkleidung haben wir uns noch nicht auseinander gesetzt - das folgt noch.

    oh jehhhh ..

    richte Dich schon mal auf ne größere Baustelle, bis Großbaustelle, ein :wein

    Wände, Böden, Decken, in der regel ist das immer als sogenanntes Fachwerk gefertigt, sprich Außen- und Innenplatte, dazwischen Leisten geklebt und ausgeüllt mit Isolierungsmaterial, ebenfalls verklebt.

    So sollte dass auch wieder aufgebaut weren. Als Iso.-Material empfehle ich Styrodur, die Stärke kann gut mit einer Hobelmaschine hergestellt werden. Plattenmaterial, wo aus Holz, wasserfest verleimtes Sperrholz benutzen, speziell in begehbaren Bereichen, lieber eine Leiste mehr einleimen.

    Schadstellen sind idR. unterhalb der Fenstervorder und - Hinterkante, unter undichten Dachbefetigungspunkten, hinter den Fendern, in den Wänden zu finden,

    Im Heck und Bodenbereich, Boden gesamt die äußeren 20cm, Heck speziell unten, Wand und Boden.

    Auch recht wichtig, suche in den Außenblechen nach ggf. vorhandenen kleinen Löchern, manchmal nur Stecknadelgroß. Stichwort Alufraß. Sollte solcher Schaden mehrfach vorhanden sein, dann Auuuuuuweiaaaaaa :wein

    Kontrolliere vielleicht erst einmal alles durch! Neben Großbaustelle gibts auch noch Megabaustelle, die sich nicht jeder antun will und kann. So ein Mobil kann gewaltigzum Zeit- und Groschengrab werden, selbst bei besten Voraussetzungen !!

    Ist leider so :(

    Gruss Emil

  • Bange machen gilt nicht,

    in die Hände spucken und los geht’s.

    Diejenigen, die sowas dann hinter sich haben, die können mit Stolz auf ihr Ergebnis schauen. Nur so kann man wirklich für sich behauptet:

    Dicht und trocken.


    Auf jeden Fall so daran gehen, als wenn man es für immer behalten möchte. Dann macht man das vernünftig, sonst fängt wieder vorne, wenn bis hinten fertig, von vorne wieder von neuem an.

    Mit dem Spak ist dann auch der Muff raus.

    Bei mir z.B. ist das immer das allererste, was Besuchern auffällt.

    Alt aber hell trotz dunkler Polster und Einrichtung, aber vor allem frisch vom Geruch. Sowas schafft dann vom Gefühl her schon eine gewisse „Helligkeit“.

    Das liegt einfach daran, dass das Mobiliar nichts an Muff in der Luft aufsaugen kann.

    Du machst das schon ganz richtig. Ich hab ein Jahr saniert, bis das alles fertig gewesen ist. Und das war eben nicht nur Wasserschaden.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Moin Yogibear - logisch, mein ich doch 😉

    emil77b & Jerome - danke für die realistischen, aber aufmunternden Worte 💪

    Alufraß haben wir bisher im Alkoven gefunden - das werden wir entsprechend bearbeiten, dafür wurde uns sowas in der Art wie Oxiblock empfohlen.

    Kleine Löcher von Außen haben wir schon einige abgedichtet - mit Platten und Dekaysl.

    Für die Isolierung scheiden sich wohl die Geister - mehrfach haben wir Armaflex empfohlen bekommen, wovon wir eine Rolle schon von einem Freund geschenkt bekommen haben - aber auch Styrodur. Gibt es aus eurer Sicht Unterschiede zwischen Alkoven und anderen Flächen wie den normalen Wänden?

    Wir haben uns darauf eingestellt, dass es ein Großprojekt wird und lange dauert. Ein Megaprojekt kann ich nicht gebrauchen - aber das wird die Zeit zeigen.

    Das Gute ist, wir haben sowas noch nie gemacht, sind aber motiviert - also top Voraussetzungen 😂

    Frohe Ostern euch allen! 🐇🐣

  • Für die Isolierung scheiden sich wohl die Geister - mehrfach haben wir Armaflex empfohlen bekommen, wovon wir eine Rolle schon von einem Freund geschenkt bekommen haben - aber auch Styrodur. Gibt es aus eurer Sicht Unterschiede zwischen Alkoven und anderen Flächen wie den normalen Wänden?

    Moin,

    ähnlich einer selbsttragenden Karosse beim Kfz., sind Wände, Boden und Deckenteile konstruktive Teile mit 3-dimensionaler Aufbaustruktur.

    Soweit mir bekannt, ist Armaflex ein Weichstoff, welcher eine Steifigkeit der Elemente nicht gewährleistet.

    Keine frage, isolationstechnisch zusätzlich angebracht sicherlich nicht verkehrt, als Füllmaterial für den Sandwichaufbau mMn. ungeeignet.

    Du solltest nicht vergessen, dass die Rahmenstruktur des Fahrzeugfahrgestell die "Aufbaukiste" nicht zu wenig durchwalkt.

    Ein 3-Schichtaufbau mit komprimierbarer Innenfüllung passt nicht dazu.

    So meine Überzeugung :wink

    Gruss Emil

  • Hallo,

    Armaflex ist für den Wandaufbau ungeeignet, da weich, wie Emil geschrieben hat. Die Wand muss verwindungssteif werden, das wird durch das Holzfachwerk mit Ausgefache von Styrodur oder Styropor erreicht. Als Kleber Caravankleber von Zeus verwenden.

    Die Außenhaut mit Alufrass abdichten geht nur mit einem wasserfesten Kleber wie z.B. Sikaflex 221. Das normale Butyl Dekaseal ist hervorragend geeignet um Spalte abzudichten, die verpresst sind, also durch Schrauben permanent auf Spannung gehalten werden. Aber wenn nur eine Platte auf ein Loch geklebt werden soll, dann braucht man einen Kleber. Schrauben im normalen Wandaufbau hält auf Dauer auch nur dann, wenn die Schrauben in tragfähiges Holz geschraubt werden, gehen sie ins Styropor, halten die nix, Butyldichtung verliert die Spannung und es wird undicht.

    Im Netz mal nach Turbokurtla googeln, der hat ein paar gute Anleitungen gegeben.

    Viel Erfolg und nicht aufgeben.

  • Ich kenne den Weinsbergaufbau nicht, habe aber genau das selbe mit einem Karmann Cheetah durch. Massiver Wasserschaden in Alkoven und Heck.

    Wie schon geschrieben muss du eine aussteifende Struktur aus Holz haben, wenn der Alkoven nicht selbsttragend GFK ist wie beim Karmann. Dort konnten wir komplett mit K-flex (Wie Armaflex, aber IMMER mit Fungizid, denn bei Armaflex gibt es 3 verschiedene Qualitäten, also Obacht!) arbeiten. Wenn du die Steifigkeit des Fachwerks brauchst und Styrodur,... oder ähnliche verwendest achte das es nicht hydroskopisch (Wasseraufnehmend) ist.

    So oder oder so...dicht wirds von außen! Also hier anfangen, sonst hast du nichts vom neuen Innenleben, wenn es von außen nachläuft ;)

    Grüße

    DucDuc

    Grüße

    DucDuc

    ------------------------------------------

    -Leben- findet draußen statt!

  • Tach

    Mein Tipp für die Wand ist Styrodur ,weil es sich deutlich besser bearbeiten läßt als Styropor welches eigentlich nur mit dem Heizdraht gut schneiden läßt.Styrodur kann man sägen, schleifen .bohren und es ist Druckstabieler.

    Das häufig angemerkte hygroskopische Problem ist eigentlich nicht keines!Der Wassereintritt und das vermodern der Holzwerkstoffe ist das schlimme.Das wird ja nicht verhindert.