Korrodierte Bremsleitung nur entrosten und konservieren oder doch besser erneuern ?

  • Hallo,

    habe beim Entrosten und Konservieren meines Unterbodens Korrosion an der Bremsleitung festgestellt (siehe Bilder).

    Die Kunststoffummantelung war aufgequollen und verdickt im Bereich der Verbinder. Nach Entrostung mit Drahtbürstenaufsatz für Bohrmaschine sieht es jetzt so aus wie auf den Bilder.

    Geht das noch so durch nur mit konservieren (K-Line Roststop Primer + UBS) oder sollte man die Bremsleitung erneuern ?

    Könnte man nur das angerostete Stück teilersetzen, oder muss die ganze Leitung neu? Bei Amazon gibt es ja für kleines Geld Bördergerät, Rohrbieger, Ersatzleitung (Meterware) + Verbinder.

    Problem ist halt, dass dann auch die Bremse entlüftet werden müsste, d.h. nochmal Geld ausgeben für Entlüfter-Gerät und falls die Schraube am Bremssattel nicht aufgeht und abbricht ..... :(

    TÜV steht an!

    Für Tipps wäre ich euch sehr dankbar!

    LG

    Tobias

  • Ich habe bei meinen die Bremsleitungen mit der Handdrahtbürste den groben Dreck runter, an den Stellen, wo Korrosion gewesen ist, mit groben Schleifpapier die oberflächliche Korrosion runter, also weniger als bei Dir, dann diese Stellen mit einen Rostwandler auf Epoxidharzbasis aus der Sprühdose behandelt und zum Schluss Wachs drauf.


    für den Ing. war das schon ein positiver Punkt in Bezug auf den allgemeinen Pflegezustand.


    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • ja, aber da muss man schon beherzt mit der Drahtbürste rangehen, damit auch alles, was lose ist weggeht.

    Mir ist aufgefallen, dass unter dem aufgequollenem schwarzen Kunststoff so ein weißes Zeug rausgebröselt ist, die jetzt blanke Oberfläche der Leitungen sehen auch eher nicht nach Stahl sondern nach der Zinkbeschichtung aus, die noch über dem Stahlkern ist ?? Stahl ist doch wesentlich dunkler.

    Kann das sein? In diesem Fall wäre es ja möglich nur zu konservieren.

    Wie ist denn eigentlich so eine Bremsleitung aufgebaut? Innen das Stahlrohr, dann Zinkbeschichtung und dann harter Kunststoff?

    LG

    Tobias

  • Mach es neu. Irgendwann bist Du auf einer Passstraße und plötzlich bricht die Leitung komplett. Kein schöner Gedanke und mit einem 3,5t Wohnmobil kein Spaß. Wenn du es Dir nicht zutraust gehe in eine kleine Privatwerkstatt. Die machen das auch für kleines Geld.

    Die Gedanken sind Frei, wer soll sie erraten....

  • man muss auch immer Bedenken wie dick der Matel noch ist allein durch bürsten trägt man auch Material ab.

    Wenn man die Photos mal richtig aufzieht, dann sieht man schon deutlich den Materialabtrag, wie ich finde.

    Händisch kann man da meiner Meinung nach feiner abtragen. Wenn man mit der Maschine da so gut rankommt, dann händisch alle Male.


    Und mache Rostwandler brauchen auch noch etwas Rostrückstand um wirken zu können, zumindest steht das bei einigen Herstellern drauf.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Na ja, willst ja nix zum Fahrzeug preisgeben und so weiter. Deshalb von mir der Vorschlag: Fahr die Karre auf den Schrottplatz , oder konserviere die Leitung. Tausend andere wären froh, wenn ihre Bremsleitungen noch so aussähen.;) Die Idee mit dem Amazon - Schrott kannste knicken. Kommst beim TÜV garantiert nicht durch. LG AL

  • Moin,

    den Bildern nach schauen die Leitungen doch noch gut aus.

    Konservieren und gut, sofern da in der Realität keine Krater in der Leitung sind.

    Es gibt mittlerweile auch brauchbare Bördelgeräte für 50...60 EUR.

    Mit dem ganz billigen Zeug, ist es allerdings schwer ordentliche Bördel auf Stahlleitungen hinzubekommen.

    Ich hatte das auch Angfangs verwendet, aber selbst auf CuNiFer Leitungen sehen die Bördel nur mittelmäßig aus.

    Rohrbieger & Rohrschneider kann man schon billig kaufen. Das funktioniert für die paar Leitungen, die man als Bastler so macht ;)


    Gruß,

    Sebastian

  • ok, danke!

    Habe die Leitungen doppelt und dreifach konserviert (Rostumwandler, Brantho Korrux 3in1, Dinitrol UB Wachs + Seilfett obendrauf !! Werde die Stelle ganz genau im Auge behalten ...

    Grüße und eine gute Woche!

    Tobias

  • Bei meinem seeligen E-Kadett ist auf dem Bremsprüfstand mal eine Leitung zur hinteren Bremse geplatzt. Die Leitungen waren allerdings weit stärker von Rost befallen als die, die Du auf den Bilder zeigst. Für mich sehen die Leitungen eigentlich noch ziemlich gut aus. Hätte auch gesagt, daß man da nichts neu machen muss sondern daß da eine Konservierung völlig reicht.

    Gruss

    Jürgen

    BMW 540i Touring XDrive mit MHD Stage 1
    Astra K Sports Tourer 1.4T
    Humbaur HN 253118 Tandem (0PS / 0Nm, aber 2.1 Tonnen Zuladung)

    Dethleffs Advantage 7871-2 auf Basis Fiat Ducato 3.0 Multijet

  • ÜV steht an!


    Für Tipps wäre ich euch sehr dankbar!

    LG

    Tobias

    Bremsleitungen hatte man früher (im anderen Jhtsd:)) mit 120 Schmiergelleinen abgeschliffen. Ohne Behandlung zum TÜV, damit konnte der Prüfer sehen ob Rostfraß vorhanden war (kleine Einschlüsse).

    Dann gabs den Stempel und anschl. konserviert.

    Ich würde ich die Leitungen tauschen lassen. Sicherheitsrelevant!

    Wie schon oben erwähnt, brems die Fuhre mal wenn die Leitung geplatzt ist. Nicht schön.

    Grüsse aus der Pfalz

    Als er sich ein Haar am Hintern herausriss bekam er Tränen in die Augen. Da wußte er, es hängt alles zusammen!

  • tobias4511

    Egal was hier bis jetzt andere geschrieben haben oder noch schreiben werden:)

    Nach deinen Fotos sind die Bremsleitungen FERTIG!

    Erster Fehler mit Bohrmaschine und Drahtbürste||

    #2 würde ich Beherzigen😑

    Und besondere Bremsleitungen sind mir bis jetzt nicht

    aufgefallen in Bezug auf deinen Beitrag#4:)

    Werkstätten können auch Teilstücke reparieren...

    Denke mal eher die Fotos sagen nicht den Realzustand aus

    Ich

  • Also mir gefallen die „ abgeschliffenen „ Bremsleitungen auch überhaupt nicht .

    Ganz offensichtlich hat hier schon deutlicher Rostfrass die Oberschicht durch und unterwandert und somit geschädigt .
    bei nicht tragenden Teilen kann man so etwas akzeptieren und einfach „ überkonservieren“ .

    Aber bei Bremsen ganz sicher nicht .

    Da geht es um dein und vor allen Dingen auch um das Leben von anderen Verkehrsteilnehmern und da macht man keine wie auch immer gearteten halben Sachen.

    Zumal es hier nicht um Tausende von Euros geht , sondern um überschaubare Beträge unter 100 €.

    Meine Meinung.

    Martin

  • Nach dem" Drahtbürstenaufsatz für Bohrmaschine"! Massaker kann man nicht mehr den wirklichen Schaden erkennen.

    Egal: Auswechseln ist der einzige wirklich richtige Tip!

    Teilersatz ist möglich (mach ich schon seit Jahren wenn nicht anders machbar).

    Selbermachen würde ich es, schon nach der Fragestellung, nicht empfehlen!

    Und ein vernüftiges Bördelgerät kostet halt auch vernünftiges Geld (meins gut 450€)!

    Nach deiner Attake mit dem Drahtbürstenaufsatz ist die Materialstärke nicht mehr erkennbar.

    Alles an Rostumwandlern und Konservierungsmitteln (egal wie toll diese angepriesen werden) sind in meinen Augen Augenwischereien.

    Neu machen und danach versiegeln ist der richtige Weg!

    Gruß Manfred B.

  • Hallo,

    danke für die zahlreichen Tipps.

    Es sah für mich nur nach Zink-Korrosion (weißes Pulver) aus, die Leitungen haben ja unter dem Kunststoff-Mantel noch eine Zink-Schutzschicht.

    Was spricht denn gegen Entrostung mit einer rotierenden sehr langsam laufenden Drahtbürste ? Der Materialabtrag am gesunden Stahl ist fast vernachlässigbar. Versuch doch mal ein Stahlblech mit einer Drahtbürste dünner zu schleifen...

    Mit CSD-Scheiben komme ich leider nicht überall hin an dieser Stelle...

    Den einzigen Nachteil, die (schnell laufende) rotierende Drahtbürsten haben ist ja der, dass die Poren der Oberfläche verschlossen werden und eine Art Politur stattfindet.

    Somit können Rostumwandler nicht mehr vernünftig arbeiten und eindringen. Daher sollte man vor Auftrag des Umwandlers die Oberfläche vorsichtig von Hand mit einem feinen Schleifpapier wieder Aufrauhen.

    Der Materialabtrag am gesunden Stahl ist auch hier vernachlässigbar.

    Werde zum TÜV fahren und das mit dem TÜV-Prüfer besprechen und ihm auch die vorher gemachten Bilder zeigen.

    Wenn er der Meinung ist, die Leitungen zu tauschen, werde ich das natürlich machen.

    Und ja, ich werde es selber machen, nachdem ich Lenkgetriebe, Stoßdämpfer/Domlager vorne, Bremsscheiben/Klötze und und und gewechselt habe - und zwar ohne Hebebühne :wein

    LG

    Tobias

  • Moin,

    wenn das bloß die Zinkschicht war, streich die Leitung einfach. ;)

    Mit Rostumwandler würde ich da nicht unbedingt drauf gehen.

    Phosphor, was in den meisten Rostumwandlern ist, versprödet den Stahl, wenn er sich ins Material einlagert.

    Klar kannst du es einem Prüfer zeigen. Wenn du den falschen erwischst, kann es aber auch sein, dass du mit der Aktion den Eindruck erweckst, dass dir die Fachkenntnis fehlt, du aber was an den Leitungen machst...

    Gruß,

    Sebastian

  • Es ist schon traurig wo jetzt überall angefangen wird zu sparen. Hoffentlich kommt mir so jemand nicht mal an einen Pass entgegen.

    Das ist wahrscheinlich erst der Anfang vom Sparen......

    Die Gedanken sind Frei, wer soll sie erraten....

  • Mein TÜV Mensch hat mir immer empfohlen, wenn es noch nicht zu arg verrostet war, Drahtbürste fein und dann mit Fett einstreichen, niemals Farbe oder Lack oder Rostumwandler.

    Dann hätte der mich ohne Plakette nach Hause geschickt.

    Wenn zuviel Rost dann neu!!!!

    Gruß

    Werner