Hallo zusammen,
ich bin ja schon länger hier im Forum, ich lese viel über eure Probleme, habe bisher wenig an meinem Ducato zu Schrauben gehabt. Eher machte der Aufbau die Probleme.
Bis jetzt. Ich habe einige Tage überlegt, ob ich mich an alle wenden soll.
Aber da mehrere Meister und insgesamt 9 Prüfingenieure keine Ahnung haben, woher das Problem kommt, wende ich mich jetzt an euch…
Ich fahre einen Ducato 230, 16 Zoll Bremsanlage, 2,5 TDI, 3,85to.
Ich habe ein Problem mit den Trommelbremsen an der Hinterachse.
Es ist eine unendliche Geschichte in nur wenigen Tagen mit vielen Neuteilen.
Ich muss das ganze leider so ausführlich schildern, weil es eine unglaubliche Geschichte ist.
Vorweggenommen haben 3 Ducatowerkstätten und insgesamt 9 Prüfer meiner Prüforganisation sowas noch nicht gesehen.
Mein Sohn als gelernter Kfz-Mechaniker mit mir zusammen die Bremsen hinten komplett erneuert.
Alles war verschlissen, die Trommeln eingelaufen.
Bremszylinder, Beläge und Bremstrommel, alles neu. Die Teile wurden alle bei Augustin eingekauft.
Ich bin dann zwei Tage später zur Prüfstelle für die jährliche HU.
Bei der Bremsenprüfung der Vorderachse alles in Ordnung. An der Hinterachse ging die Bremsleistung auf der rechten Seite kontinuierlich zurück. Es stellte sich ein kreischendes Geräusch ein. Dann wurde noch die Handbremse getestet, rechts null Bremswirkung.
Zuhause die Bremstrommel abgebaut und eine Sichtkontrolle durchgeführt. Alles schien auf den ersten Blick in Ordnung. Auf dem zweiten Blick ergab sich ein anderes Bild. Im unteren Bereich am vorderen Bremsbelag in Fahrtrichtung gab es einen Knick des Steg, der sonst im Widerlager unten anliegt. Der Steg wurde im 90 Grad Winkel Richtung Ankerblech verbogen..
Siehe diese zwei Bilder…
Das Kreischen der Bremse ist dann das Ergebnis vom Druck der Bremsbacke durch das gefaltete Metall und dadurch ein Druck auf das Blech, auf dem der Belag sitzt, gegen die Bremstrommel.
Es wurde dann ein neuer Satz Bremsbeläge geordert und die Bremsbacken rechts nochmal erneuert.
Auf zur Prüforganisation, erneut Bremsentest, gleiches Problem. Bremsleistung links in Ordnung, rechts unter 25%. Der Prüfer teilte mir mit das der Bremsdruck am Pedal wie bei der ersten Prüfung zuerst in Ordnung ist und dann plötzlich das Bremspedal durchfällt.
Zuhause Bremstrommel runter, selbes Ergebnis. Bremsbelag erneut gefaltet. Bremszylinder wurde nochmals vermessen, 28,6mm Durchmesser. Wir haben dann eine neue Bremsbacke eingebaut und nochmal eine neue Bremstrommel. Auf Verdacht, irgendwas stimmt ja nicht…
Erneut zur Prüforganisation, neuer Bremsentest. Ab auf den Prüfstand. Ergebnis:
Jetzt linke Seite Bremswirkung gegen Null, links keine Handbremse, recht wäre aber jetzt ok.
Als links Bremstrommel runter: Diesmal auf der linken Seite ein gefalteter Bremsbelag der vorderen Bremsbacke im Bereich Widerlager. Neue Bremsbacke eingebaut, und auch gleich die Bremstrommel nochmals erneuert. Ich war mir sicher das die Bremstrommel irgendwas damit zu tun hat.
Prüforganisation neuer Bremsentest. Die Bremsleistung links wäre etwas niedriger als rechts. Er vermutete, das der Schutzlack der neuen Bremstrommel innen noch nicht runter wäre. Die Bremse sich auch etwas an die Trommel anpassen müsste. Finde ich merkwürdig, da alles neu ist. Bin dann aber eine halbe Stunde rumgefahren mit moderaten Bremsungen. Vor dem nächsten Versuch habe ich beide Bremstrommeln abgenommen und die Bremse nochmal überprüft. Alles ok, nichts verbogen.
Ich bin dann total entspannt zur Prüforganisation, letzter Bremsentest. Dachte ich…
Ich schaue mir das auch nicht mehr an, sitze entspannt bei einem Becher Kaffee auf einer Bank. Warte auf meine Plakette. Der Prüfer kommt mit Kopfschütteln raus uns sagt mir, die Bremsleitung links wäre zu gering, Handbremse geht links garnicht.
Zuhause Bremstrommel runter: Ergebnis Bremsbelag am Steg gefaltet. Neuer Bremsbelag wurde eingebaut, beide Radbremszylinder nochmals erneuert.
Prüforganisation Bremsentest Bremsleistung links unter 25%, Handbremse keine Bremswirkung…
Überprüfung ergab Bremsbelag erneut gefaltet.
Wie gesagt hatte ich auch mit 2 Ducatowerkstätten und mit zwei Werkstatt für Nutzfahrzeuge, die auch Ducato reparieren Gespräche.
Ich habe allen die Bremsbacken auf den Tisch gelegt, alle machten nur große Augen.
Ich fahre das Fahrzeug jetzt seit 11 Jahren.
An der Bremsanlage wurden in dieser Zeit die vorderen Scheiben und Beläge vor 3 Jahren erneuert, der Hauptbremszylinder vor ca 2 Jahren.
Eine Meister meinte, das ich mir den Fehler irgendwie eingebaut haben muss.
Ein anderer meinte, der Druck auf den Bremsbelag muss so ungeheuer groß sein, das die vorderen Beläge in Fahrtrichtung durch den zu großen Druck der Bremszylinder der Steg sich faltet. Und er meinte, das es Zufall wäre, welcher Steg links oder rechts zuerst nachgibt. Denn der Bremsdruck reicht vom Pedalweg nicht um zwei zu Knicken. Denn wenn ein Bremsbelag geknickt ist reicht die Bremsleistung gerade für die Heimfahrt.
Es wurden die Radbremszylinder auf jeder Seite 2 mal erneuert,
3 Sätze Bremsbeläge
und 2 Sätze Bremstrommeln erneuert.
Jedem der bis hierher gelesen hat, schonmal herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit…
Hat irgendjemand sowas schon mal gesehen oder gehört?
Oder eine Idee, was da passiert?
Ich kann mir echt nicht vorstellen, das es an den eingebauten Bremsteilen liegt. Wurde ja alles doppelt gewechselt. Alles von Augustin, nichts aus der Bucht. Aber ich kann mich ja täuschen…
Vorab schon mal das Versprechen das ich die Lösung des Problems auch euch mitteilen werde…