Trommelbremsen werden auf dem Bremsenprüfstand zerstört

  • Er meint bestimmt die Haltestifte selbst. Die Löcher sind ja in der Ankerplatte vorgegeben. Und da die Beläge ja sauber in die Ankerplatte passen sind die schon richtig so.

    Würden die Haltestifte in anderen Bohrungen der Beläge passen würde sich die Trommel sicher nicht mehr montieren lassen.

    Schade dass die alten Beläge nicht mehr existieren um sie zu vergleichen.

    Aber mal ne andere Idee: Hatte selbst schon das Problem mit Teilen für ein Fahrzeug. Da war schlichtweg eine Teilenummer falsch hinterlegt, die dann von allen möglichen Anbietern so übernommen wurde. So waren die Teile angeblich nicht für ein Fahrzeug passend (obwohl es in der Baureihe keine Änderungen gab), anderseits kamen auch schon falsche Teile von verschiedenen Herstellern/Lieferanten welche angeblich für genau das Fahrzeug passend sein soll.

    Gruß Ralf

  • Also Bremskraftverteiler scheint mir als Erklärung nicht wirklich plausibel. Selbst wenn es keinen gäbe und immer voller Druck durchgereicht würde an den Zylinder, dann wäre noch immer der Druck aufs Pedal massgeblich für die am Rad ankommende Bremskraft.

    Die Reibung auf dem Prüfstand zwischen Rad und Rollen ist natürlich gut. Aber was passiert wenn man das ein Rad auf dem Prüfstand bis zum Blockierten bremst? Das Fahrzeug wird ausgehoben.

    Genau das passiert bei der Hinterachse i.d.R. nicht .

    Der Grund ist, das die Vorderräder ja ebenso angebremst werden und zusätzlichen „ Druck von hinten bekommen und deutlich größer dimensioniert sind als die Trommeln hinten.

    Das aushebeln erfolgt daher auf dem Prüfstand auch immer nur beim Handbremstest nach „ hinten „ da hier die Vorderbremse die Fuhre nicht festhalten.

    Da das Ganze auf beiden Seiten passiert ist , scheidet ein Fehler an der Umlenkung oder den Ankerpunkten m.E. aus.

    Irgendetwas sorgt hier dafür , das die maximale Bremskraft um einen Wert erhöht wird der im normalen Fahr- und Bremszustand auf Asphalt nie erreicht wird .

    Normalerweise würde hier das Rad blockieren, kann es aber nicht, da die Bremsrollen des Prüfstandes auch einen erheblichen Trägheitsfaktor haben und durch die extrem griffige Oberfläche ein „ blockieren“ unmöglich machen.

    Und dadurch kommen hier m.E. Solche brutalen Kräfte zusammen die den Bremsbelaguntergrund dann zusammenschieben.

    Durch das zusammenschieben ( verbiegen) wird dann die Trommel wieder „ frei“ .

    Aber der Moment dafür ist das „ Kreischen „ ( wo das Rad auf normalem Untergrund normalerweise blockieren würde ) hier aber durch die Griffigkeit der Bremsrollenbeschaffenheit eben genau das nicht kann.

    Ob nun der BKR auch noch ne Macke hat wäre zusätzlich zu klären und würde das Ganze erklären .:):wink

    Martin

  • Man stelle sich mal vor dass da tatsächlich was mit der Teilenummer schief gelaufen ist und Stefan jetzt drei mal Beläge eingebaut hat, die bei einem anderen Hobel als reine Handbremsbeläge Verwendung finden......

    Die fünf Millimeter die Toronto da zeigt sind ja mal ne Aussage.....


  • Moin Moin

    Grundsätzlich würde ich behaupten, das ein Belag egal welche Kräfte auch in einer Bremsanlage auftreten, nicht dieses Schadensbild liefern darf.

    Gehen wir davon aus das es richtig verbaut worden ist, kann ich mir nur vorstellen, dass wie schon erwähnt der Einsteller durch hohe Belastung und durch das eintauchen wärend der Messung sich der Druck so erhöht das das Material der Beläge über die berechnete belastungsgrenze belastet wird.

    Wenn schon eine Lufi verbaut ist. Würde ich die auf Max Druck einstellen um den Hintern hoch zu bekommen und noch einen Versuch wagen.

    Was bei mir noch so aus längst vergangen Zeiten im Kopf schlummert.

    Ich meine das war zu Käfer Zeiten.

    Wenn die Grundeinstellung zu weit war kam es einmal zum kippen der Beläge und ein damit verbundenes klemmen der Belege.

    Das Rad saß bombenfest und konnte nur durch das rückwärzdrehen des Rades behoben werden.

    Also die Beläge richtig einstellen eh man sie belastet.

  • Ich bleib mal bei meiner Theorie mit dem auflaufendem Backen :)

    Bisher- hab den fred jetzt mehrfach durchgegrast - ist mE immer noch nicht wirklich eindeutig beschrieben welcher Backen verbiegt (jeweils vorne also auflaufend?) Aussehen tuts danach...

    Dann sind auf den Bildern Backen mit unterschiedlichen Reibbelagmaßen/Längen sichtbar -da passt was vorne und hinten...nicht zusammen. So miese Materialqualität findest praktisch nicht auf dem Markt. Grad bei Bremsteilen hat das KBA auch ein Wörtchen mitzureden.

    Das es am Prüftsand liegt....die Reibungshaftung der Räder entspricht kaum dem auf der Straße (das sieht für den Laien nur immer brutal aus) Die Prüfstände schalten SOFORT beim blockieren des Rades -extremer Bremskraftverlust wg abreißender Haftung -ab, sofort! Die Elektronik merkt das umgehend.

    Und wenn eine normale Bremsanlage die Verzögerung bei Schrittgeschwindigkeit, die dort gefahren wird, nicht hält- gehört sie nicht auf die Straße!!

    Viele Grüße

    Oliver

  • Ich kenn die 230er nicht. Aber mir ist das was aufgefallen.

    Warum kommt dein Handbremsseil von hinten? Ist das bei den 230ern so? Oder hat da jemand mal dran geschraubt, sprich die Ankerplatten rechts-links vertauscht? Falls das an den Fahrzeugen überhaupt geht.

    Das würde doch genau das hervorrufen was du schreibst. Dann wären die Beläge nur falsch montierbar, sprich der längere von rechts hinten wäre links vorne wie auf deinem Foto. Du schreibst ja, dass das Einbaurichtung/-position durch das Handbremsseil vorgegeben ist.

    Aber so wie auf deinem Foto kommt mir das falsch vor, einmal die Richtung vom Seil und einmal eben längerer Belag vorne.

  • Hallo zusammen,

    Yogibear

    die linke Abbildung in #12 zeigt eindeutig eine rechte Bremse, wie in deinem oberen Foto mit DX = Desinistra gekennzeichnete Bremse, passt auch mit den Abbildung

    die rechte Abbildung in #12 zeigt eine linke Bremse, wie in deinem unteren Foto SX = Sinistra gekennzeichnete Bremse

    Darkside

    alle verbogenen Beläge haben den "langen Belag" und keinen Handbremseilhebel, sind je die vorderen auflaufenden Backen

    Bremse rechts am Fahrzeug:

    Bremse rechts Einzelteile:

    Bremse links:


    In den Reparaturanleitungen sind ua. folgende Arbeitsschritte beschrieben, welche für den aktuellen Schaden relevant sind:

    Neue Bremsbacken in die Trommel einlegen um den Durchmesser zu prüfen.

    Alle 6 Anlageflächen, je 3 vorne und hinten der Bremsbacken an der Trägerplatte mit Drahtbürste reinigen und fetten, dies erleichtert die zentrierung der Bremsbeläge auf der Trägerplatte.


    Stiefel Du hast alle erdenklichen Teile gewechselt, ich würde dann den nächsten Bremsentest in einer Werkstatt oder einer anderen Prüforganisation durchführen.


    Gruß Klaus

  • Mir geht die Bemerkung des TE bezüglich seiner ZLF nicht aus dem Kopf. Wenn er oder ein Vorbesitzer die eingebaut hat oder hat lassen, muss bei einem Fahrzeug ohne ABS zwingend die Bremskraftbegrenzung von einer autorisierten Werkstatt eingestellt werden.

    Ist nur mal so ein Gedanke.

    Die Verweise auf mangelhafte Materialstärken-Qualitäten halte ich für wenig zielführend. Auch sollte man nicht immer wieder die Handbremsbacken der Hinterrad Scheibenbremsanlage in die Diskussion bringen. Das ist nur verwirrend, weil diese Bremsbacken nur eine Feststellbremse darstellen. Die Trommelbremse beim 230 Duc hat eine echte Handbremsfunktion, kann also auch während der Fahrt betätig werden um das Fahrzeug abzubremsen.

    Ich bin sehr gespannt, wie diese Sache-hoffentlich mit einem guten Ausgang-für den TE endet. Er wird uns sicher informieren. LG AL

  • Hallo zusammen,


    hier kurz ein paar Informationen zu verschiedene Fragen:

    Es handelt sich bei den verbogenen Backen um die auflaufenden Bremsbacken, also die vorderen in Fahrtrichtung.

    Die Beläge sind bei den auflaufenden Bremsbacken dicker als bei den ablaufenden Bremsbelägen.

    Der letzte Test auf dem Rollenprüfstand wurde bei einer anderen Niederlassung der gleichen Prüforganisation durchgeführt.

    Der Wagen war bei diesem Test noch schwerer, da ich das gesamte Werkzeug mitgenommen hatte.

    Der Belag war noch schlimmer verbogen als die anderen, kann aber auch am Ehrgeiz des Prüfers gelegen haben. Der Prüfer hat das Fahrzeug mindestens 3 Minuten auf dem Bremsenprüfstand „geprüft“. Ich hätte gesagt malträtiert, der Wagen hat gekreischt wie ein waidwundes Wildschwein…

    Ich hätte als Prüfer nach dem Nachgeben des Bremspedals(durch das Verbiegen und verrutschen) ja an der Stelle abgebrochen….🤷‍♂️

    Ich habe jetzt die bisher noch nicht verbauten Beläge von Brembo bei AA wie immer mit der Fahrgestellnummer bestellt.

    Bisher Bosch, Magneti Marelli und unbekannter Dritter im Bremsen-Kit.

    Die neuen Beläge werden morgen kommen…

    Zusammengefasst:
    Ein vertauschen der Beläge links und rechts ist aufgrund der Bremsseilführung nicht möglich.

    Nach Einbau wird die Bremstrommel von mir aufgesetzt und befestigt, danach Bremsungen im Stand ohne Motor bis zum gleichbleibenden Druckpunkt.

    Bremstrommel nochmal abziehen und das Spiel der Beläge zur Trommel und die Mechanik der Bremsverstellung prüfen.

    Diese letzte Sichtkontrolle kann schon mal 5 Minuten dauern, da ja bereits dramatische vorherige Erlebnisse zu einer gewissen Unsicherheit führen.

    War jedesmal ok…

    Es wurden beim ersten Wechsel nicht gefaltete Bremsbacken ausgebaut. Da das Problem erst nach ein paar Tagen bei der Prüforganisation auftrat, sind diese leider nicht mehr vorhanden. Gefahrene Kilometer nach den ersten Einbau der neuen Beläge, Bremstrommeln und Radbremszylinder bis zur Prüforganisation vielleicht 10 km.

    So sieht es unmittelbar nach dem Abziehen der Bremstrommel aus wenn der Bremsbacken gefaltet wurde und das Bremspedal durch die Verkürzung dann durchfällt, Das ist jetzt die rechte Seite…

    Der Kolben droht rauszurutschen…


    Materialstärke des Steg


    Die vorletzte Bestellungen, als Bremsen-Kit



    Die letzte Bestellung nur noch die Bremsbacken und die zweite Bremstrommel von Zimmermann, die erste wurde rechts 2 Tage vorher erneuert.

    Beide Bremstrommeln wurden mit dem ersten Wechsel der Beläge zum ersten Mal gewechselt. Siehe Eingangsgeschichte…



    Ich hoffe ich habe keine Frage übersehen oder vergessen Informationen zu liefern.

    Dann bitte mich einfach kurz daran erinnern…

    Gestern hatte ich die ganzen Tag leider eine unterirdische Internetgeschwindigkeit, daher ging gestern nichts…


    Stefan

  • Mir geht die Bemerkung des TE bezüglich seiner ZLF nicht aus dem Kopf. Wenn er oder ein Vorbesitzer die eingebaut hat oder hat lassen, muss bei einem Fahrzeug ohne ABS zwingend die Bremskraftbegrenzung von einer autorisierten Werkstatt eingestellt werden.

    Ist nur mal so ein Gedanke.

    Die Verweise auf mangelhafte Materialstärken-Qualitäten halte ich für wenig zielführend. Auch sollte man nicht immer wieder die Handbremsbacken der Hinterrad Scheibenbremsanlage in die Diskussion bringen. Das ist nur verwirrend, weil diese Bremsbacken nur eine Feststellbremse darstellen. Die Trommelbremse beim 230 Duc hat eine echte Handbremsfunktion, kann also auch während der Fahrt betätig werden um das Fahrzeug abzubremsen.

    Ich bin sehr gespannt, wie diese Sache-hoffentlich mit einem guten Ausgang-für den TE endet. Er wird uns sicher informieren. LG AL

    Das Fahrzeug hat ABS.


    lg Stefan

  • Ich kann mir kaum vorstellen, dass in der Summe der unterschiedlichen Hersteller bei allen das selbe Problem mit dieser Art der Auswirkung passiert.


    Ich sehe das Problem nicht in der Bremse selbst, sondern eher in der Bremsinformation.


    Die Belastung geht ja direkt auf gradem Weg auf den Steg. Es gibt da ja keine Abscherrkräfte. Und die Trommel selbst sorgt ja dafür, dass die Beläge nicht kippen können.


    Ich bin nur Tischler, aber auch ich befasse mich ja mit Statik.


    Gruß Jerome

    Das mit dem Kippen der Bremsbeläge sehe ich auch so. Ich habe die Tiefe der Bremstrommel und die Tiefe der Mechanik vermessen. Da ist nach meiner Meinung ein zu geringes Spiel für ein Kippen….


    lg Stefan

  • Ein Kippen geht nicht, da der Belag formschlüssig ist. Über die Adhäsion des Bremsbelages selbst zieht er sich in die Trommel…

    Sogar, wenn die Achse nicht genau unter 90 Grad zur Bremsplatte stehen, würde sich der Belag grade draufzulegen.


    Ich habe meine Bremse ja auch grade getauscht, übrigens auch Bosch im Satz mit dem großen RBZ. Deswegen verfolge ich das hier auch ganz aufmerksam.


    Alles gewechselt, Nachsteller bis zum leichten Schleifen händisch vorgestellt, bis die Trommel knapp drauf geht. … wenn Du dann drehst, dann ist das Schleifen ungleichmäßig. Einmal Bremsen, dann wird es gleichmäßig. Das zeigt halt diese leicht schwimmende Befestigung über die Feder.


    Und dann die Handbremse entsprechend einstellen.


    So zumindest ist mein Weg. Wenn was falsch ist, gerne eine Richtigstellung.


    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...