Trommelbremsen werden auf dem Bremsenprüfstand zerstört

  • Hallo Stefan,

    erst mal zur "Sicherstellung" :

    Auf Bild 3 ist Fahrtrichtung nach rechts ?

    Wenn ja, dann ist der rechte/alte Backen der auflaufende.

    Die sich "immer" verbiegenden sind also die ablaufenden Backen.

    Lasse dich nicht durch manch graue / haarstäubende Theorie verunsichern.

    Das die Bremsbacken 3 verschiedener Hersteller falsch gefertigt sind ist nahezu unmöglich.

    Ebenso daß sich die ablaufende Backe wegen Überlastung auf der "Zugseite" verbiegt !

    Nach meiner Ansicht bleibt nur Allhie`s Gedanken aus #18 übrig.

    Ich schreibe dir mal eine PN. Vvielleicht könnte ich mal bei dir vorbeikommen um gemeinsam

    die Ursache aufzudecken.

    VG Mike

  • Guten Morgen,


    Ablaufend- bzw. auflaufend wird schon produktiv berücksichtigt sein.


    Alleine die Handbremse gibt ja schon die Einbaurichtung vor.


    Vor dem Wechsel lief die Anlage.


    Kann es vielleicht mit der Lastabhängigkeit über der Hinterachse zu tun hat?! Die Bremse greift dann radikaler, wenn Ladezustand als schwer erkannt wird, ob er das nicht ist?


    Und auch die Beläge sind ja leicht schwimmend eingebaut, gleichen sich jedesmal beim Bremsen wieder dem Radius der Trommel an.


    Wenn das ein Materialfehler in Verbindung zur Doppelachse wäre, dann würde man davon bestimmt öfter hören.


    Vielleicht die Alten zur Kontrolle nochmal einbauen und testen?!


    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Es wurden von 3 verschiedenen Herstellern Bremsbeläge verbaut:

    Bosch, Magnetti Marelli und aus einem vormontierten kompletten Satz.

    Die schwarzen sind von Bosch…

    Der goldene von Magneti Marelli…


    lg Stefan

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  • Ich tippe auch mal auf einen falsch oder gar nicht funktionierenden Bremskraftregler der am Anschlag liegt und so viel zu hohe Bremskräfte „ freigibt“.

    Durch die extrem griffige Oberfläche der Rollen der Bremsenprüfstände ( die auch bei Nässe und Minustemperaturen höchste Reibwerte übertragen) wird da dann eine derart brutale ( kurzfristige) Kraft auf den Belagträger ausgeübt , das dieser sich verbiegt.

    So zumindest meine theoretische Erklärung.:):wink

    Martin

  • Hallo Wilfried,


    ich glaube Du hast es genau richtig beschrieben.
    Es wird eine ungünstige Verkettung von verschiedenen Faktoren sein.

    Da ich das Fahrzeug auch als fahrbares Büro nutze, ist das Fahrzeug immer voll beladen.

    Bei den beiden Bildern gibt es einen gravierenden Unterschied im Schadenbild.

    Bei den 3 Bremsbacken sind diese verbogen, aber unterschiedlich stark.

    Auf dem anderen Bild ist die extremste Faltung zu sehen.


    Der Unterschied muss in der Beladung liegen.

    Da das Fahrzeug in der Bremsleistung dramatisch beeinträchtigt ist, wenn der geknickte Belag drin ist, habe ich zum ersten Mal

    zusätzlich das komplette schwere Werkzeug mit Wagenheber mitgenommen, um vor Ort den Schaden reparieren zu können!

    Der Wagen wog mit Sicherheit deutlich mehr als 3850 kg….😬

    Ich werde jetzt die Bremsbeläge von Brembo bestellen und einbauen.

    Dann wird der Wagen entladen und ab zur Prüforganisation.

    Ich werde die Materialstärke der Bremsbeläge mal vermessen.

    Sollte es dann wieder zum Knicken kommen, werde ich über eine Verstärkung des Steges nachdenken.


    Ich möchte in diesem Jahr den Wagen auf 4to auflisten durch austauschen meiner 6“ Luftfederung gegen eine 8“ Luftfederung.

    Gedanken macht ich mir jetzt darüber, was passiert im unwahrscheinlichen des Ausfalls eine Bremskreises.

    Wird dann die letzte Bremsbacke gefaltet?

    Das war’s dann mit Bremsen von 4 to Gewicht.


    Es stellt sich jetzt die Frage ob man die Hinterachse auf Scheibenbremsen durch Einbau einer Achse eines neueren Ducato umrüsten kann.


    lg Stefan

  • Ich möchte mich jetzt mal bei Allen sehr herzlich für die vielen Beiträge und Ideen bedanken!

    Das ganze ist ein gutes Beispiel für Schwarmintelligenz.

    Das steht dazu im Internet😊

    Definition: Was ist "Schwarmintelligenz"?

    Schwarmintelligenz (im Sinne der kollektiven Intelligenz von Menschen, nicht von Agenten oder Robotern) ist der gezielte Einsatz von Fähigkeiten von Individuen und der Macht der Masse zur Lösung von Problemen und Bewältigung von Anforderungen.


    Viele von euch hatten schon den Ansatz, das die Stege irgendwie schwächlich wirken.

    Und auch das durch die Kräfte des Bremsprüfstandes da mit einer Kraft auf die Backen eingewirkt wird, die im normalen Betrieb durch die Lastverteilung nicht zum Tragen kommen.


    letztendlich hat Wilfried die wahrscheinlich entscheidende Idee mit dem Entladen gegeben.

    Denn alle 230er Fahrer fahren ja mit den gleichen OEM Belägen rum.

    Und ich habe keine geknickten Bremsbacken im Internet gefunden…

    Da wurde mir dann klar, das es genau das Problem sein muss. Genaueres zur Situation in der Antwort an Wilfried….


    Leider gibt es viele Teile mittlerweile nicht mehr von Fiat.

    Leider konnte ich die alten Bremsbeläge nicht mehr in Augenschein nehmen, da bereits entsorgt.

    Aber eine genaue Analyse der Zusammensetzung des Metallträgers der Bremsbeläge wäre sowieso nur mit hohen Kosten verbunden gewesen.Ich werde jetzt wie oben geschrieben Brembo Brembeläge bestellen, diese hatte ich noch nicht eingebaut.

    Dann wird das Fahrzeug entladen und ab zur Prüforganisation.


    Und wenn ich raus bin werde ich sofort berichten, ob es geklappt hat.


    Ansonsten denke ich ernsthaft darüber nach, die Hinterachse durch eine Achse mit Scheibenbremse zu ersetzen.

    Vielleicht hat hier jemand eine Ahnung ob und mit welchem Einsatz das geht, ansonsten werde ich mal bei den Werkstätten nachfragen…


    lg Stefan

  • Ich glaube Wilfried hat den richtigen Ansatz…😊

  • Leider entsorgt bevor das Problem aufgetaucht ist…

    Materialstärke des Metallträgers ist ja nicht alles, die Zusammensetzung des Metall könnte auch das Problem sein….

  • Ich kann mir kaum vorstellen, dass in der Summe der unterschiedlichen Hersteller bei allen das selbe Problem mit dieser Art der Auswirkung passiert.


    Ich sehe das Problem nicht in der Bremse selbst, sondern eher in der Bremsinformation.


    Die Belastung geht ja direkt auf gradem Weg auf den Steg. Es gibt da ja keine Abscherrkräfte. Und die Trommel selbst sorgt ja dafür, dass die Beläge nicht kippen können.


    Ich bin nur Tischler, aber auch ich befasse mich ja mit Statik.


    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Ich kann mir kaum vorstellen, dass in der Summe der unterschiedlichen Hersteller bei allen das selbe Problem mit dieser Art der Auswirkung passiert.


    Ich sehe das Problem nicht in der Bremse selbst, sondern eher in der Bremsinformation.


    Die Belastung geht ja direkt auf gradem Weg auf den Steg. Es gibt da ja keine Abscherrkräfte. Und die Trommel selbst sorgt ja dafür, dass die Beläge nicht kippen können.


    Ich bin nur Tischler, aber auch ich befasse mich ja mit Statik.


    Gruß Jerome

    Moin,

    wie auch immer , die volle Bremskraft, vll 400 daN, sollten die Backen abkönnen.

    Ggf. kann der Prüfer auch die Mindestabbremsung errechnen und bei Erreichen den Test beenden.

    Ob das jedoch im Sinne der Sicherheit im Straßenverkehr, Stichwort Vollbremsung, anzuraten ist?

    Mir würde der Gedanke, die Vorstellung, nicht gefallen :wink

    Gruss Emil

  • Hallo Stefan,

    ersteinmal mein Beileid, so eine Situation ist X(


    Ich würde genauso wie du, die Bremsenträgerplatte erneuern, mindestens jedoch genau untersuchen, ob diese keinen Schaden auf der auflaufenden Seite, jeweils in Fahrtrichtung vorne erlitten hat.

    Die Geometrie sollte der ablaufenden Seite entsprechen.

    Gleichfalls die Radlager prüfen, die aufgetretenden Kräfte waren ja erheblich.

    Als mögliche Ursache sehe ich eine nicht korrekte Positionierung der Bremsbacke in der unteren Aufnahme, welche nach dem wirksamwerden der Nachstelleinrichtung zu einer schiefstellung der auflaufenden Backe geführt haben könnte. Auf dem Foto sieht es aber korrekt aus.

    Der Belag könnte mit der, der Bremsträgerplatte zugewandeten Seite, zuerst die Trommel berührt haben, wurde mit steigendem Bremsdruck von der Trägerplatte ausgelenkt, berührt die innerere Seite der Bremstrommel. Das war dann wohl das kreischende Geräusch.

    Ich kann ebenfalls nur meine bedenken Äussern zu dem Vorhaben: Neuer Versuch mit geringerer Beladung, das fahrzeug muss über das zulässige Gesamtgewicht hinaus zuverlässig Bremsen !

    viel Erfolg, gutes ge geschick bei dem nächsten Versuch !

    Gruß Klaus

  • Ich würde auch den Bremskraftregler prüfen oder tauschen (ist nicht so teuer). Wenn der nicht funktioniert, nützt es dir auch nichts das Fahrzeug zu entladen.

    Ziemlich deutlich wirkt hier zu viel Kraft, sieht für mich nicht nach Montage- oder Materialfehler aus.

    Viele Erfolg!!

    Fiat Ducato Typ 280 im Hymermobil 534, Baujahr 1986, 2,4D, 53KW, Wohnausstattung Eriba

  • Ich würde auch den Bremskraftregler prüfen oder tauschen (ist nicht so teuer). Wenn der nicht funktioniert, nützt es dir auch nichts das Fahrzeug zu entladen.

    Ziemlich deutlich wirkt hier zu viel Kraft, sieht für mich nicht nach Montage- oder Materialfehler aus.

    Viele Erfolg!!

    Interessant ist auch, dass das Problem wechselseitig und nicht gleichzeitig auftritt…


    Kann es vielleicht sein, dass das Handbremsseil irgendwo hakt, der Belag schleift und sich massiv aufheizt, darüber sich dann das Elektronengitter des Belagträgers ändert und weich wird?!


    Weiterhin kann ja auch die Trägerplatte der Bremse schräg zur Trommel stehen, wenn z.B. die Achse einen wech hat.


    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Also Bremskraftverteiler scheint mir als Erklärung nicht wirklich plausibel. Selbst wenn es keinen gäbe und immer voller Druck durchgereicht würde an den Zylinder, dann wäre noch immer der Druck aufs Pedal massgeblich für die am Rad ankommende Bremskraft.

    Die Reibung auf dem Prüfstand zwischen Rad und Rollen ist natürlich gut. Aber was passiert wenn man das ein Rad auf dem Prüfstand bis zum Blockierten bremst? Das Fahrzeug wird ausgehoben. Und das muss eine Bremse schon abkönnen. Es seid denn er wäre wirklich massiv überladen.

    Das sich die Laschen immer nach innen biegen ist kein Wunder.Nach aussen können sie sich ja nicht biegen aufgrund des Ankerpunktes. Und das sich nur der in Fahrtrichtung gesehen vorderen Belag so biegen kann ist auch klar. Um das beim hinteren zu erreichen müsste man ja rückwärts fahren und bremsen.

    Interessant wäre es den Berührungspunkt zwischen Bremsbelag und Ankerplatte zu sehen. Sollte da evtl. etwas vorhanden sein dass ein seitliches wandern des Belages verhindert.

    Das das Pedal durchfällt wenn sich der Belag verbiegt ist auch klar. Interessant wäre aber auf jeden Fall bei welcher Bremsleistung das passiert ist. Waren da die vorgeschriebenen Werte schon erreicht? Oder gar überschritten (Überladung)

    Im Moment sieht es ja danach aus als halten die Beläge einfach nicht aus was da mit ihnen passiert. Die Frage ist eben wird ihnen zu viel abverlangt weil sie zu schwach ausgelegt sind? (Blechlasche zu dünn)

    Oder sind sie eigentlich ausreichend, aber durch die Überladung überbeansprucht?

    In ersterem fall ist es eben mit den alten gut gegangen weil die Reibung zwischen Belag und Trommel nicht mehr so groß war.

    Im zweiten Fall reiben die neuen Beläge in der neuen Trommel nun eben zunächst so gut, dass es zuviel wird für die Lasche in Verbindung mit dem Übergewicht.

    Im Gegensatz zu Scheibenbremsen ist ja bei neuen Trommelbremsen die Reibung erstmal größer.

    Hast du denn nähere angaben zu geforderten Bremsleistung und zur gemessenen bis zu dem Moment als sich der Belag verbogen hat?

  • Ich hatte im Verlauf des Threats irgendwo gelesen, daß du 18" Räder fährst. Sind diese Räder im Zuge der Bremserneuerung angeschraubt worden, oder waren die vorher auch schon dran? Von haus aus hat dein Duc ja 15" Räder. Das ist schon mal eine ziemliche Erhöhung der Kräfte, die auf die Bremse wirken, wegen der Erhöhung der Hebellänge bei größerem Rad. Selbst wenn du die 18" schon eine Weile fährst, die Kräfte, die nun auf dem Bremsenprüfstand künstlich erzeugt werden, übersteigen die des normalen Fahrbetriebs beträchtlich. Dazu das volle "Kampfgewicht" des Wohnmobils...

    Vielleicht sollte das mal eine Überlegung wert sein.

    Gruß Theo

  • Ja 18" ist größer als 15" und 16" aber das sind doch nur die Felgen. Der Hebel kommt mit der Lauffläche und beim Gesamtdurchmesser sind die nicht soweit auseinander, oder täusche ich mich?

    Gruß Markus

  • Bei 18 Zoll Rädern im Vergleich zu 15 Zoll ist der Hebelweg nicht unbedingt größer da ja bei größeren Felgen meist der Querschnitt entsprechend runter gesetzt wird um einen annähernd gleichen Abrollumfang beizubehalten. Davon abgesehen sollte sich das aber auch bei einem größeren Raddurchmesser (nicht Felgendurchmesser) nicht so extrem auswirken. Das wäre dann ja ein bekannteres Problem, nicht nur beim Ducato.

    Gruß Ralf

  • Ich kann mir vorstellen, dass die gefederten Haltestifte (kenne die genaue Bezeichnung nicht, hoffe aber man weis was gemeint ist) der Bremsbelege nicht dort oben wie auf den Bildern zu sehen, sondern in die weiter unten befindlichen Bohrlöcher gehören. Die Drehachse und der Auflauf ändert sich dann. (Entschuldigung für meine unfachmännische Ausdrucksweise. Bin Laie, habe aber selber schon erfolgreich meine Bremsen erneuert).