Antriebswellen ausbauen bei Getriebe-/Kupplungsausbau

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Frohe Ostern uns ALLEN
  • Liebe Leute,

    ich muss nochmals das Antriebswellenthema aufwärmen ;)

    Ich habe eine sechs monatige Reise unterbrochen, weil sich mein 290er Duc, Bj. '94 zeitweise nicht mehr überreden lässt, den Rückwärtsgang einzulegen - auch die anderen gehen dann recht "haklig". Ich bin nach Hause gefahren und will mir die Kupplung ansehen, bevor irgendwo am Talende der französischen Seealpen gar nichts mehr geht.


    Mit Hilfe der Anleitung von Marco47 habe ich mich schnell vorangearbeitet, hänge aber nun daran, die Antriebswellen aus dem Differential zu bekommen. Ich habe die verschiedensten Threads leider erst nach Studium des Reparaturhandbuchs gelesen, und anfangs vielleicht zu viel Kraft angewandt, evtl. auch nicht. Jedenfalls tut sich jetzt aber nichts mit Wackeln, möglichst gleichmäßigem Druck auf gegenüberliegenden Seiten und Geduld.

    Wenn ich das richtig gelesen habe, und so wie mir das aussieht, sollte ich ja das Getriebe und die Kupplung ausbauen können, wenn ich die Antriebswelle aus dem Tripode Gehäuse ziehe und neue Manschetten montiere.

    Meine Frage: Komme ich, wenn ich das Differential öffne, an die Halteringe der Antriebswelle?

    Ich würde gerne kontrollieren, ob durch meine Aktionen da etwas kaputt gegangen ist.

    Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich in einem Thread gelesen, dass auf den Kegelzahnrädern Deckel montiert sind, die es einmal bei Augustin als Ersaatzteil gab. Die finde ich aber dort nicht mehr.

    Kann jemand weiter helfen? Tipps?

    Danke und Grüße,

    Chris

  • Moin ,

    uff, dicker Hund die Frage.

    Also, ..

    die Kupplung störts reineweg garnicht, was Du da am Diff werkeln willst.

    Darum mein Rat, mach da garnichts.

    A-Wellentöpfe raus, wenn die nicht mit Gefühl aus dem Diff rauskommen, lass die stecken wo sie sind!!

    Zerlegen des Diff ist ein weiterer Dicker Hund, lass es !

    Gruss Emil

  • Lass das Diff zu. Kommst eh nicht an die Ringe.

    Wie oben beschrieben Tripoden aus den Töpfen ziehen, aber die Einbaulage kennzeichnen. Die Lager der Tripoden müssen wieder zu „ihren“ Laufspuren im Topf passen.

    Aber bevor das alles machst.
    Kupplung ist eingestellt/nachgestellt? Hebel zur Kupplungsbetätigung unten am Getriebe ist nicht verbogen? Schaltmimik ist in Ordnung? Mechanik des Schalthebels leichtgängig?

    Um sich nämlich nur „mal die Kupplung anzusehen“ ist das ein ganz schöner Aufwand. Habs zwar noch nie selber gemacht, aber die Anleitungen sprechen für sich.

  • Bin auch der Meinung das wenn man das getriebe runternimmt ,die kupplung und das pilotlager mal wechseln muss , sonst droht möglicherweise in kürze wieder der gleiche Arbeitsaufwand , wenn dich die wellen nicht ziehen lassen , dann die tripoden ziehen ,kennzeichnen wie schon von andren geschrieben , wenn da nix an öl rauskommt an den wellenausgängen , dann hast bis jetzt auch nix kaputt gemacht und vom öffnen würde ich absehen wenn nicht ganz genau weißt was tust , die deckel gibt's aber schon noch , aber das ähnelt dann einer halben Getriebe Revision wenn da rangehst

    Gruß Karl

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • Danke für die Antworten!

    Vor allem der Hinweis zum Markieren der Tripoden Einbaulage - logisch, das muss wieder zusammenpassen. Aber aufs Markieren hätte ich wohl vergessen.

    Generell trau ich mir die mechanischen Arbeiten inkl. zerlegen des Getriebes zu. Ich dachte, ich schau mir die Halteringe und deren Sitz an, wenn es mit überschaubaren Aufwand gehen würde.

    Dazu kommt, dass seit Jahren der dritte Gang bei Null-Last, zB leicht bergab dahinrollen ohne Schub oder Zug, hin und wieder einfach rausspringt. Das passiert mal mehr, mal weniger oft und ist schon seit Jahren so. Das wollte ich mir jetzt, da alles draussen ist, eben auch mal ansehen. Dda ist also noch einiges zu tun...

    Yogibear Kupplung ist "nachgestellt", also Seilzug zum zweiten Mal etwas verkürzt, und sie kuppelt auch früh aus. Aber, wie beschrieben, geht der Rückwärtsgang immer öfter nur bei stehendem Motor rein (ansonsten kreischt es), und die anderen Gänge immer schwerer. Auch habe ich das Gefühl, dass für das Durchtreten des K-Pedals immer mehr Kraft notwendig ist. K-Seilzug ist leichtgängig (nicht wie ein Bremsbowdenzug am Fahrrad, aber so, wie ich das erwarte). Die Schaltmechanik flutscht: Die habe ich am Getriebe bereits gelöst und konnte dort mit drehen/heben/senken direkt die Gänge schalten.

    Karl-it hast Du einen Tipp, wo man die Deckel bekommt? Ich find die Teile nicht.

    Viele Grüße, und schönen Sonntag noch. Ich leg mich mal wieder raus und wackel an den Wellen...

    Chris

  • Gut , zuallererst wirst mal schauen müssen was die kupplungswelle mitzieht , und ein einlegen der gänge erschwert , ( Kupplung , Drucklager oder pilotlager ) , das raushüpfen vom dritten könnte eine verschlissene Platte unter dem 5. Gang oder schaltmuffe von dem 3. sein eventuell , platte erneuern ist kein grosses ding , schon gar nicht bei ausgebauten getriebe , wenn an die muffe musst , wirds wohl eher eine totalrevision , alles machbar , erfordert halt etwas Zeit

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • Bin da bei Yogibär , wenn das Differential zerlegst , dann kannst auch gleich alles zerlegen , revisionieren und neu ausrichten

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • Moin,

    der Deckel ist bei AA für 5€ unter oben abgebildeter Nummer zu finden.

    Zurück zum Diff, da wäre ev eine Lagererneuerung und insbesondere eine Neuausdistanzierung, idR. durch nachsetzen der Seitendeckel machbar, sicherlich wichtiger, als das hintere Gehäuse abzuschrauben.

    Dazu müssen die Töpfe der Antriebswellen allerdings zwingend raus sein.

    Wenn die garnicht wollen und Du die raus haben möchtest, ja der Weg über Diff komplett zerlegen, Deckel raus und Nadeln von innen einschieben, sodas der Sicherungsring zusammengedrückt werden kann, ist schon möglich.

    In der Regel bekommst Du fast jeden Topf spätestens heraus, wenn das Getriebe ausgebaut auf der Seite liegt, Du mit einer Spritze mit Nadel ein rostlösendes Mittel am Zapfen des Topfs in das Planetenrad, in Richtung Deckel, hinein gibst und am Topf ruckelst und zuckelst. Bitte nicht jedoch mit Gewalt.

    Ich hatte im letzten Jahr einen Fall, da ging wirklich garnichts :( . Selbst der Nadeltrick wurde zut Torture.

    Vor Wiedereinbau hab ich mir den fall vorgenommen, versucht soweit möglich, die Ursache zu finden, so nachgearbeitet, dass der Topf mit leichtem Ruck herauszubekommen ist.

    Soweit ich das beurteilen kann, lag das störrische Verhalten daran, daß der Sicherungsring die Innenschräge im Planetenrad, welche man bei herausgeklopften Deckel und herausgenommenen Topf zu sehen bekommt, vom Sicherungsring so eingearbeitet war, das ein grat verhinderte, das der Sicherungsring in die Ringnut des Topf hineingedrückt wird, wenn man den Topf in Richtung außen klopft.

    Lange Rede, kurzer Sinn, vieles geht, wenn man sich daran machen möchte :wink

    Gruss Emil

  • Hallo,

    ich hab den Sonntagnachmittags-Kaffee-Kuchen hinter mir :essen Den hab ich mir zur Belohnung ausgeschrieben ;)

    Ich gab mir noch 10 Minuten um den linken Topf runter zu bekommen und hab dann das Tripode auseinander genommen. Auf der rechten Seite ging der Topf problemlos. Gut, stell ich mich also nicht generell blöd an...
    Mittlerweile liegt das Getriebe in der Garage, noch hat sich der linke Topf nicht überreden lassen.

    Um das, was emil77b beschreibt ggf. zu korrigieren, interressiert mich, wie es auf der linken Seite aussieht. Die Antriebswellen sind zwar erst 20.000 km alt, aber noch Renovierung eines Ecks in der Bodenplatt und der Polster, Umbau der Dusche/Toilette und Einbau von LiFeYPo Akku + Solarzellen, soll der Duc noch eine Zeit laufen. Da kann es schon sein, dass nochmals Antriebswellen notwendig werden. Und ich möchte mich nicht hören, wenn ich dann die linke genau deswegen nicht rausbekomme...

    Ich werde es weiter mit R-Zuckeln am Topf versuchen, ansonsten eben Differential zerlegen.
    Karl-it Danke für die Nummer des Deckels!

    Schönen Sonntag noch!
    Chris

  • Moin Chris,

    ein kleines Loch in dem Deckel kannst aber auch gut zulöten, beidseitig bischen angephast :wink

    Topf raus idt ein Geduldsspiel. mach das so mit dem Rostlöser einbringen, iwi an dem 0-Ring vorbei, bis es beim drücken/ziehen darin richtig quatscht

    Geduld, Geduld , immer wieder. Bischen mit nem Meißel oder hebel zwischen deckelschraube und topfrand versuchen, mal bischen auf den Rand hämmern ..

    Die meisten kommen irgendwann heraus :wink

    Gruss Emil

  • Stell das getriebe auf die glocke und träufle automatiköl hinter die tripode , hebel den 0 ring weg notfalls damit das in die verzahnung rinnt , mach das mehrmals , wenn das öl unten ankommt am sicherungsring , lässt sich der womöglich überreden zu kooperieren in ein paar tagen ,

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • Dem Rostlöser hab ich jetzt mal eine Nacht Zeit gegeben.

    Frage zu Kupplung: Auf der Verzahnung der Antriebswelle war irgendein weißes, zähes Zeug drauf. Eher klebrig, als fettig. Es ließ sich aber vergleichsweise leicht abwischen. Evtl. war das der Grund(?). Neue Kupplung inkl. Ausrücklager, sowie Kupplungszug sund bestellt.
    Wird die Verzahnung eigentlich leicht gefettet - wenn ja: Kupferpaste?

    Grüße,

    Chris

  • Dem Rostlöser hab ich jetzt mal eine Nacht Zeit gegeben.

    Frage zu Kupplung: Auf der Verzahnung der Antriebswelle war irgendein weißes, zähes Zeug drauf. Eher klebrig, als fettig. Es ließ sich aber vergleichsweise leicht abwischen. Evtl. war das der Grund(?). Neue Kupplung inkl. Ausrücklager, sowie Kupplungszug sund bestellt.
    Wird die Verzahnung eigentlich leicht gefettet - wenn ja: Kupferpaste?

    Grüße,

    Chris

    Moin,

    könnte Keramikfett gewesen sein.

    Machs so wie Lupo schreibt, oder aber auch jedes gute Lagerfett sollte iO. sein. Gut einschmieren, aber keine Fetthaufen bilden., dann passt das :wink

    Gruss Emil

  • Ich hab da einen hauch von kupferpaste drauf , aber nicht zu viel daß das nicht mit der fliehkraft richtung scheibe zieht

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • Dem Rostlöser hab ich jetzt mal eine Nacht Zeit gegeben.

    Frage zu Kupplung: Auf der Verzahnung der Antriebswelle war irgendein weißes, zähes Zeug drauf. Eher klebrig, als fettig. Es ließ sich aber vergleichsweise leicht abwischen. Evtl. war das der Grund(?). Neue Kupplung inkl. Ausrücklager, sowie Kupplungszug sund bestellt.
    Wird die Verzahnung eigentlich leicht gefettet - wenn ja: Kupferpaste?

    Grüße,

    Chris

    Das weiße Zeug ist ein Schmiermittel auf Keramik- und/oder PTFE-Basis. Sowas wird heute auch großteils bei Bremsen genommen. Ist in manchen Eigenschaften wohl besser geeignet als Kupferpaste, ist halt heutiger Stand der Technik.
    Interflon HT1200 ist z.B. sowas. Gibt’s aber auch günstiger von LM o.ä..

  • Alles klar - Danke für's morgendliche Update!

    Vom weißen Zeug waren nur Reste vorhanden - ich würde sagen da war nicht mal 1/5 der Verzahnung damit bedeckt.
    Pilotlager ist natürlich auch bestellt (kompletter Austauschsatz).

    Grüße,

    Chris

  • Guten Abend die Herrschaften, ein Update:


    Hinsichtlich des 3. Gangs:

    Die Platte unterm 5. Gang ist auf der Seite der Antriebswelle eingelaufen. Mich hat dann noch das Spaltmass der Synchronringe interessiert und ob evtl. noch etwas nicht passt. Synchronringe passen. Aber der zweigeteilte Halte Ring, der auf der Getriebewelle sitzt (ich weiß nicht, wie das Teil heißt) ist einmal gebrochen (s. Foto). Ich war einmal mehr erfolglos bei der Suche... gibt es diesen Ring irgendwo?

    Der Tripode Topf rührt sich noch nicht. Ich denke, ich mach morgen das Diff. auf.

    Zum Vorschlag von Yogibear auch das Pilotlager zu tauschen:
    Mein Fehler: Pilotlager != Ausrücklager :saint:
    Alles klar, das werde ich auch austauschen ;)
    Aktuell am wichtigsten wäre der gebrochene Ring. Ich habe keine Ahnung, wie lange der schon so im Getriebe liegt. Aber ein gutes Gewissen hätte ich nihct, das so wieder zusammen zu bauen.

    Viele Grüße,

    Chris