Kaufberatung 250er Fiat Ducato

  • Hallo zusammen,

    Erstmal vielen Dank für die Aufnahme in das Forum.

    Ich würde gerne - wie so viele - einen Van selber ausbauen und bin dafür auf der Suche nach einem passenden Basisfahrzeug. Ich würde gerne einen FiatDucato in L2H2 nehmen, da er aufgrund seiner Kastenform gut für den Ausbau geeignet ist und die Pannenstatistik vom Ducato mir mehr zusagt als die vom Boxer oder Jumper.

    Ich lebe und studiere gerade in Frankreich und würde das Auto gerne auch hier kaufen, die Preise sind etwas besser als in Deutschland. Außerdem würde ich mich als Student natürlich über einen etwas günstigeres Modell freuen. Ich habe mir gestern also einen Ducato angeguckt, die Anzeige findet ihr hier (leider in Französisch, aber die Bilder sagen ja genug aus) .

    Anzeige:

    https://occasion.largus.fr/auto/annonce-4…-152000-km.html

    Der Ducato hat den 2.3l 130er Multijet Motor verbaut, sprich 130 PS. Erstzulassung war 2018 und er ist 150.000km gelaufen. Der Wagen wurde von UPS geleast und als Lieferwagen genutzt, da wurde also auf jedenfall viel Kurzstrecke gefahren.

    Das Auto hat auf der Fahrerseite im mittleren Teil und im vorderen Teil, quasi über dem Fahrerkopf einen Blechschaden, die Abdeckung des Tankdeckels ist gebrochen und generell hat das Auto einige Kratzer. Als UPS Lieferwagen kann ich mir auch vorstellen, dass es nicht gerade verschont wurde. Im Motorraum habe ich auch gesehen dass einige Schläuche mit Klebeband umwickelt sind, siehe Foto (ist das normal? ).

    Bei der Probefahrt hat der Wagen in meinen Augen aber doch einen guten Eindruck gemacht. Er verzieht nicht, der Motor klingt gut, keine Warnleuchten und Klima/Radio/Rückfahrkamera funktioniert auch.

    Die Verkäufer haben dagegen nicht so einen guten Eindruck gemacht, mir wurde versichert, dass das Auto nie einen Unfall hatte, sondern die Blechschäden wohl anders entstanden seien. Im digitalen Pass des Autos (so etwas gibt es in Frankreich, findet ihr hier: https://autoviza.fr/kit/report/b71…?ref=from_email) ist aber doch ein Unfall aufgeführt. Das habe ich aber erst nach der Probefahrt herausgefunden, konnte die Verkäufer also nicht mehr draufansprechen. Zudem war der Unfall wohl bei 60.000km und die betroffene Stelle hinten rechts, also nicht da wo der Blechschaden ist. Mir ist aber bei meiner Besichtigung nichts aufälliges am hinteren Teil auf der Beifahrerseite aufgefallen.

    Der Preis nach Verhandeln ist aber bei 9300€, was bei den aktuellen Preisen (gerade im Vergleich mit Deutschland) mir trozdem wie ein gutes Angebot erscheint. Ein Gebrauchtwagencheck habe ich leider noch nicht gemacht.

    Daher also meine Fragen:

    Was denkt ihr darüber, lieber Finger weg oder wäre das eine Option?

    Wisst Ihr wie teuer es ungefähr wäre die Beule auf der Fahrerseite des Autos zu entfernen?

    Vielen lieben Dank schon Mal an potentielle Antworten.

  • Hallo Skerres,

    eigentlich hast Du schon die wichtige Dinge angesprochen.

    UPS Auto mit 150000Km überwiegend Kurzstrecke, warmfahren gibt es bei den Fahrern eher selten.

    Bordstein hoch und runter ist normal, Domlager, Spurstangen also Vorderachse ist genau zu prüfen.

    Unfallschaden und Beueln oder Dellen kann man ohne Bilder nicht beurteilen.

    Wenn Du technisch versiert bist und nicht immer eine Werkstatt brauchst, wäre er bei dem Bj eine Option.

    Deine finanziellen Mittel als Student musst Du selbst beurteilen.

    Gruß Bernd

  • Hallo Skerres, tu Dir das nicht an! Auch wenn Dir der Preis günstig erscheint, mit Rückfahrkamera und vielleicht auch noch Navi, aber der Wagen ist eigentlich "erledigt". Wenn ich nur die große Beule unten links betrachte, läßt sich da eine Undichtigkeit vermuten - Wassereintritt bei Fahrten im Regen -.

    Aus Erfahrung weiß ich: die Autos werden "geschrubbt"; was geht , geht! Was Bernd schon erwähnt hat: Bordstein hoch und runter, nicht sanft/vorsichtig, sondern mit Gas, "time is Money", Du verstehst?

    Du wist für die Dir zu Verfügung stehende "Knete" bestimmt noch was Anderes finden, aber bloß keinen Wagen, der von irgendeinem Paketdienst zu Schunden gefahren ist. Vielleicht ein Handwerker-Auto. Die z. B. wisssen, warum sie ihre Fahrzeuge pflegen.

    Viel Glück

    Pequ49


    auto

  • Hallo Bernd,

    Vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich hab dir hier mal ein Foto von der Beule im Auto angehangen. Hilft dir das um die Reparaturkosten zu beurteilen. Ich bin technisch ganz ok und würde mir auch zutrauen dass mit dem ausbessern selber ein bisschen zu versuchen.

    skerres

  • Ja, wahrscheinlich hast du da Recht. Leider kann man dem Wagen und insbesondere dem Motor ja nicht direkt von außen ansehen wie lange der es noch tun wird.

    Ich könnte mir auch vorstellen ein bisschen mehr Geld für das Basisfahrzeug hinzulegen um davon auch etwas länger was zu haben. Ich hatte mir da grob ein Ducato mit einer Laufleistung um die 100.000 bis 150.000 km vorgestellt und als BJ etwas zwischen 2014 und 2018, also nicht die Euro 6d Motoren. Ergibt das in Euren Augen Sinn?

  • Hallo Skerres ,

    wenn ich das auf dem Bild richtig sehe ist das ein massiver Schaden am Schweller und nicht mal eben repariert.

    Ich würde so ein Auto nicht kaufen, da sind mir zuviele unvorhergsehbare Dinge dran. Das kann mal richtig ins Geld gehen, was Dir dann im Endeffekt zum Ausbau fehlen wird.

    Die Fahrer von Paket oder Lieferdiensten scheren sich einen Dreck um das Auto weil es nicht Ihres ist.
    Ich hoffe Du triffst die für Dich richtig Entscheidung.
    Gruß Bernd

  • Ich würde da auch die Finger von lassen.

    Als mein oller Sprinter ausgedient hatte, habe ich jede Menge gebrauchte Transporter angesehen

    und ALLE Ex-Paketdienstler waren total zerbombt.

    Die packt man am besten nict mal mit derKneifzange an.

    Ein ehemaliger Mitarbeiter von mir war mal eine Zeit lang bei DPD, da hatte er genug Stories auf lager,

    wie die mit den Autos umgegangen sind.

    Sehe ich ja auch selber, was hier jeden Tag ankommt (und wer da am Lenkrad sitzt).

    Karosse und Fahrwerk sind oft runtergeritten, die Motoren sollten aber recht lange halten.

    Klar werden die nicht warmgefahren, aber vom Depot geht es erst mal auf die Autobahn und die Motoren laufen den ganzen Tag durch, die werden bei den Kunden doch nicht abgestellt.

    Übrigens zum Thema Pannenstatistik: ich habe einen Peugeot Boxer 3,0 HDi von einer Firma übernommen, die früher Möbel und Küchen montiert hat. Der war in einem guten Zustand.

    Und der 3,0er ist im Ducato, im Boxer und im Jumper baugleich!

    Unterschiede bei den Fabrikaten haben nur die kleineren Motoren, da Peugeot/Citroen eine Zeitlang die erbärmlichen Ford PUMA-Motoren verbaut hat. Die verfälschen dann die Statistik eines im Grunde ordentlichen Autos.

    Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur.7yg5-3h-bc40.gif