Gasprüfung nicht bestanden, DuoControl CS von August 2012

  • Also es geht hier schließlich nicht um einen Kernreaktor mit Hunderten von sicherheitsrelevanten Subsystemen, sondern um eine simple Gasanlage. Und da stellen sich bei der Prüfung letztlich nur zwei Fragen:

    1. Ist die Anlage dicht?
      Dabei muss der Prüfer noch nicht einmal die Frage beantworten, wo genau das Leck sitzt. Sondern nur, ob es überhaupt eins gibt. Und als Messinstrument reicht ein Manometer.
    2. Funktionieren die Zündsicherungen an den angeschlossenen Geräten?
      Für die offen zugänglichen Geräte wie Herd und manchmal auch Kühlschrank reicht zur Prüfung eine Stoppuhr, mehr braucht es nicht.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was hinter der Messmittel-Debatte steckt. Ich vermute aber irgendein absurdes Theater um juristische Spitzfindigkeiten. Klar ist nur, an der Messtechnik fehlt es nicht. Geeignete - und notfalls eichfähige - Manometer und Stoppuhren gibt es seit vielen Jahrzehnten.

    MfG

    Gerhard

    Genauso ist es. Aber wir leben in Deutschland ...

  • Klar ist nur, an der Messtechnik fehlt es nicht. Geeignete - und notfalls eichfähige - Manometer und Stoppuhren gibt es seit vielen Jahrzehnten.

    MfG

    Gerhard

    Mein Sohn ist selbstständier Saniinstallateur, der hat auch hochgenaue Meßgeräte um Gasanlagen auf Dichtigkeit zu prüfen.

    Die muß er auch in bestimmten Intervallen zum kallibrieren einschicken.

    Und die wollen einen Weismachen das es sowas nicht gibt.

    Gruss, Dieter

  • Das ist es ja und wurde zuletzt auch immer wieder so kommentiert. Es sind "vage" Andeutungen und vor allem "schwammige" Formulierungen, die immer wieder zu solchen Diskussionen führen.

    Zu mir kommen in immer kürzeren Abständen 2 Mitarbeiter des Gasversorgers ins Haus. Natürlich unangemeldet.

    Die prüfen mit einem digitalen Gerät, ob und wenn ja wo ein Gasaustritt vorhanden ist. Es gibt also derartige Geräte. Ich fürchte, es geht im Moment darum, wie viel man uns für die Prüfung abknöpfen kann, und wer die Investkosten übernimmt. Denn es gibt ja nicht nur eine Handvoll Prüfstellen. Die betriebswirtschaftliche Seite der Investition will ich hier mal außer Acht lassen.

    LG AL

  • Moin

    ich habe mir tankflaschen eingebaut und einen Umschalter für die Flaschen.

    Dann wollte ich, bei uns im Norden, bei einem großen WoMo Händler die Anlage prüfen lassen.

    Der Werkjstadtmeister sagte mir dann, das er NICHT nach G607 Prüfen kann und darf.

    Er hat seine Prüfnummer eingestampft.

    Un was soll ich nun tun?

    Gruß Christian

  • Also es geht hier schließlich nicht um einen Kernreaktor mit Hunderten von sicherheitsrelevanten Subsystemen, sondern um eine simple Gasanlage. Und da stellen sich bei der Prüfung letztlich nur zwei Fragen:

    1. Ist die Anlage dicht?
      Dabei muss der Prüfer noch nicht einmal die Frage beantworten, wo genau das Leck sitzt. Sondern nur, ob es überhaupt eins gibt. Und als Messinstrument reicht ein Manometer.

    Der Druck ändert sich mit der Temperatur. Legt man beim Prüfen bspw. die Hand ans Ausgleichsvolumen schafft man locker Druckdifferenzen von 30mbar.

    Den gleichen Effekt hat man, sobald es nicht windstill ist & das Fahrzeug außenliegende Gasleitungen hat oder man sein Messmittel ungünstig positioniert.

    Der Druck bleibt nicht konstant, obwohl die Anlage dicht ist.

    Grüße,

    Sebastian

  • Der Druck ändert sich mit der Temperatur. Legt man beim Prüfen bspw. die Hand ans Ausgleichsvolumen schafft man locker Druckdifferenzen von 30mbar.

    Deswegen prüft man ja die Dichtigkeit bei korrekt durchgeführter Gasprüfung auch mit Luft und nicht mit Gas. Bei Luft ist die Druckdifferenz proportional zum Verhältnis der absoluten Temperatur, also der Temperatur bezogen auf den absoluten Nullpunkt bei -273,15 °C, gemessen in Kelvin.

    In der Praxis bedeutet das: Selbst wenn Du das komplette, mit Luft auf 150 mbar gefüllte Volumen der Gasanlage von sagen wir 10°C auf 30°C aufwärmst, steigt der Druck gerade mal von 150 auf 160 mbar. Und die Temperatur des kompletten Volumens wirst Du weder durch Handauflegen noch durch Wind in den 5 Minuten, die die Prüfung dauert, um so viel verändern können. 2 oder 3 mbar lasse ich mir eingehen, 30 mbar nie und nimmer.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Gerhard, wenn du magst komm vorbei, dann zeige ich es dir. ;)

    Das ist nicht irgend ein Bullshit sondern entstammt meiner Erfahrung als Prüfer.

    Mit 10mbar wäre eine aktuelle Gasprüfung übrigens auch schon durchgefallen.

    Gruß,

    Sebastian

  • Deswegen prüft man ja die Dichtigkeit bei korrekt durchgeführter Gasprüfung auch mit Luft und nicht mit Gas. Bei Luft ist die Druckdifferenz proportional zum Verhältnis der absoluten Temperatur, also der Temperatur bezogen auf den absoluten Nullpunkt bei -273,15 °C, gemessen in Kelvin.

    In der Praxis bedeutet das: Selbst wenn Du das komplette, mit Luft auf 150 mbar gefüllte Volumen der Gasanlage von sagen wir 10°C auf 30°C aufwärmst, steigt der Druck gerade mal von 150 auf 160 mbar. Und die Temperatur des kompletten Volumens wirst Du weder durch Handauflegen noch durch Wind in den 5 Minuten, die die Prüfung dauert, um so viel verändern können. 2 oder 3 mbar lasse ich mir eingehen, 30 mbar nie und nimmer.

    MfG

    Gerhard

    Jup, und die Arbeitsvorschriften für die G607 sagen zunachst ja auch mal nach dem füllen 5min Wartezeit für einen Druckausgleich (eben um evtl Drucksprünge zu vermeiden) und dann heißt es, ein ABSINKEN des Drucks führt zum nicht bestehen - von einem Druckanstieg ist nicht die Rede.

    Viele Grüße

    Oliver

  • Hallo,


    jetzt macht Ihr mir aber Sorgen - wenn ich das jetzt richtig verstehe würde eine Gassprüfung in etwa wie folgt ablaufen:

    Gasversorgung runter - Druckluftflasche/Schlauch anschließen - noch vorhandenes Gas in den Leitungen "abfackeln, raus drücken?" - zwischen Luftdruckquelle und der Gasanlage einen Druckmesser einsetzen - alle Verbraucher schließen und Druckluft auf die Anlage geben - dann die Druckluftquelle schließem und schauen ob am Druckluftmesser ein Abfall "undichtigkeit" abgelesen werden kann - dauer der Prüfung mindestens 5 Minuten.

    Hm - so etwas habe ich noch nicht erlebt bei den letzten 4 Prüfungen.

  • Mindestens 10 min, denn vor beginn der 5min Wartezeit auf (hoffentlich keinen) Druckabfall sind ja erst 5 min zu warten bis sich das beruhigt hat. Dazu noch Rüstzeit davor/danach...das summiert sich :) Verdient ist da kaum was.

    Die Geschichte mit den eichfähigen Prüfmitteln ist übrigens auf die Verbraucher zurück zu führen, nicht die Prüforganisationen. Die bekamen immer wieder Stress wg angeblicher "Fehler" bei den Prüfungen, es wurden Rechstmittel bei negativen Prüfungen eingelegt und und und- Deutsch halt.

    Als Ergebniss wollen sich die Organisationen nun absolut rechtsverbindlich absichern -dazu werden bei vielen Prüfungen auch mitlerweile Bilder archiviert, um bei beanstandungen hieb und stichfest argumentieren zu können.

    Kennt man ja von Tempokontrollen: wurde jemand geblitzt, wird zunächst mal geschaut ob es an dem Messgerät bzw dem Aufbau dessen nicht etwas zu nörgeln gibt statt einfach mal zuzugeben, OK ich war zu schnell :) Aber das kann ein Deutscher halt nicht.

    Ich weiß um die Misere bei anderen Prüfungen. "Eichfähiges" Lecksuchspray gibt´s halt nicht, und Gasschnüffler zZ auch (noch) nicht. Wenn es die mal gibt, wird das wieder schön teurer aber die Prüfung nur ein grober Abriß: Stinkt nach Gas- durchgefallen! Wo? KA, Spray wird ja nicht verwendet - der Verbraucher WILL es so....Die Werkstatt darf es später zur Suche natürlich verwenden.

    Viele Grüße

    Oliver

  • Gasschnüffler zZ auch (noch)

    Bei mir im Hotel waren letzt Techniker die haben genau das gehabt. die haben mit einem Detektor die Flansche der Gasleitungen geprüft, nur von außen.

  • Also ich kenn das nach 3 Gasprüfungen nach Termin so

    Alle Gasgeräte werden in Betrieb genommen, dann die Gaszufuhr( Gasflasche) abgedreht, Messgerät geeicht ohne Druckminderer am Schlauch im Gaskasten angeschlossen Gerät eingestellt und nach Wartezeit von 5 bis 10 Minuten, hatte keine Stoppuhr dabei;)wird das Prüfprotokoll ausgedruckt, so aus der Erinnerung heraus waren nur wenige Mbar zulässig.

    Ehrlich gesagt versteh ich den ganzen Hallas um eine Geregelte Gasprüfung absolut nicht, entweder die Anlage ist dicht oder nicht.

    Und wenn Die Prüfung dann eben 100€ kostet für Zwei Jahre , dann hab ich meine Ruhe, ich schraub ja nicht ständig dran rum

    Und was #1 angeht ich finds ne Frechheit vom Caravan......

    Alles nur meine Ansichtsweise wie immer

    Gruß

  • dann hab ich mal noch eine Frage - habe gerade TÜV Prüfung hinter mir - die Gasprüfung wurde als fehlt aufgeführt aber nicht als schwerwiegender Mangel angezeigt.

    Überlege natürlich tortzdem eine Prüfung vorzunehmen - bin aber meistens Faul - was sagt eigentlich die Versicherung wenn ich dann ohne Gasprüfung - dann doch einen Gasunfall habe - Kiste brennt ab - Nachbar gleich mit. - Stellen die sich dann auf blöd - war zwar nicht zwingend notwenidg aber Vorraussetzung für Schadensregulierung?

  • Überlege natürlich tortzdem eine Prüfung vorzunehmen - bin aber meistens Faul - was sagt eigentlich die Versicherung wenn ich dann ohne Gasprüfung - dann doch einen Gasunfall habe - Kiste brennt ab - Nachbar gleich mit. - Stellen die sich dann auf blöd - war zwar nicht zwingend notwenidg aber Vorraussetzung für Schadensregulierung?

    Da sind wir wieder: Keine Gasprüfung = größt möglicher Unfall. Dieser Alarmismuß nervt.

  • Da sind wir wieder: Keine Gasprüfung = größt möglicher Unfall. Dieser Alarmismuß nervt.

    Haha, genau.

    Zufällig steht ein voller Tanklastzug daneben, der explodiert dann noch und das AKW in der Nähe geht gleich mit hoch.

    Aus dem Grund erschrickt der Russe, schlägt mit dem Kopf auf die Tastatur und der Atomsprengkopf fliegt gen USA.

    Nun ist die Welt nicht mehr zu retten, nur wegen der Gasprüfung.:P

  • dann hab ich mal noch eine Frage - habe gerade TÜV Prüfung hinter mir - die Gasprüfung wurde als fehlt aufgeführt aber nicht als schwerwiegender Mangel angezeigt.

    Überlege natürlich tortzdem eine Prüfung vorzunehmen - bin aber meistens Faul - was sagt eigentlich die Versicherung wenn ich dann ohne Gasprüfung - dann doch einen Gasunfall habe - Kiste brennt ab - Nachbar gleich mit. - Stellen die sich dann auf blöd - war zwar nicht zwingend notwenidg aber Vorraussetzung für Schadensregulierung?

    Wo ist das Problem. Es ist eindeutig geregelt, das die Gasprüfung (zur erlangung der HU Plakette) zZ ausgesetzt ist. zB:

    https://www.caravaning.de/ratgeber/gasan…uefung-caravan/

    Nur der TÜV Süd bockt und verlangt die (zu unrecht) Solange dagegen niemand klagt, werden sie das weiterhin machen. Wird aber kaum Jemand tun, weil ja jeder diese Prüfung als überlebenswichtig erachtet und freiwillig zahlt.

    Hier steht sogar, das auch die DEKRA das NICHT verlangt (wird ja Gegenteiliges behauptet), sondern eben nur TÜV süd:

    https://www.promobil.de/tipps/gaspruef…3-nicht-noetig/

    Daher- warum überlegst bzw fragst du, wenn du eh zweifelst? Machen lassen, fertig- auch wenns kein muss ist.

    Viele Grüße

    Oliver

  • jetzt macht Ihr mir aber Sorgen - wenn ich das jetzt richtig verstehe würde eine Gassprüfung in etwa wie folgt ablaufen:

    Ganz so dramatisch dann doch nicht.:)

    Der Überdruck während der Druckprüfung beträgt 150 Millibar, da braucht man keine Druckluftanlage, da reicht eine kleine "Gummiballpumpe". Trotzdem ist des das Fünffache des normalen Gasüberdrucks, bzw. bei alten 50-mbar-Anlagen immer noch das Dreifache, weshalb man sich bei der Prüfzeit von 5 Minuten auch um Gasreste in der Anlage keine Sorgen machen muss. Wenn da der Druck nennenswert abfällt, dann liegt das nicht an der Temperatur, dann pfeift es irgendwo raus.

    Die Geschichte mit den eichfähigen Prüfmitteln ist übrigens auf die Verbraucher zurück zu führen, nicht die Prüforganisationen. Die bekamen immer wieder Stress wg angeblicher "Fehler" bei den Prüfungen, es wurden Rechstmittel bei negativen Prüfungen eingelegt und und und- Deutsch halt.

    Genau das vermute ich auch.

    Bei mir in Schweden ist übrigens keine regelmäßige Gasprüfung vorgeschrieben. Ich lasse sie trotzdem alle zwei Jahre freiwillig machen. Kostet nicht viel, wenn ich sie zusammen mit der - in Schweden für alle Kfz jährlich vorgeschriebenen - "Bilprovning", dem Gegenstück zur HU in Deutschland, machen lasse. Beim ersten Mal, nach dem Umzug allerdings, da hatten die Prüfer wohl noch nie zuvor eine DuoControl CS gesehen. Was die da herumgestümpert haben, bis sie sich schließlich - widerwillig - von mir haben zeigen lassen, wo der Prüfanschluss ist, da habe ich mir hinterher schon überlegt, ob es das jetzt gebracht hat. Inzwischen haben sie aber dazugelernt, das muss man ihnen lassen.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Haha, genau.

    Zufällig steht ein voller Tanklastzug daneben, der explodiert dann noch und das AKW in der Nähe geht gleich mit hoch.

    Aus dem Grund erschrickt der Russe, schlägt mit dem Kopf auf die Tastatur und der Atomsprengkopf fliegt gen USA.

    Nun ist die Welt nicht mehr zu retten, nur wegen der Gasprüfung.:P

    Und das deckt dann Deine Versicherung nicht mehr, Du mußt den Rest selber bezahlen :wein

    Gruss, Dieter

  • Habe jetzt lange hier mit gelesen und möchte auch mal etwas schreiben.

    Ich lasse, seitdem die Gasprüfung ausgesetzt ist keine mehr machen.

    Nicht, weil ich nicht gut finde, dass es so etwas gibt. Ich halte es sogar für sinnvoll, jedoch ist diese Prüfung so ungenau, das erst bei größeren Leckagen überhaupt ein Druckverlust festgestellt wird.

    Ich mache fast täglich Gasprüfung bei Einfamilienhäusern.

    Diese Messgeräte, die dafür genutzt werden, sind kein Vergleich zu den "Luftpumpen" einer Gasprüfung für Campingfahrzeuge.

    Von Anfang an prüfe ich meine Gasanlage im Wohnmobil selbst, zusätzlich zu der damals noch vorgeschriebenen Prüfung, weil ich so auch die kleinste Undichtigkeit erkennen kann. Der von Hugo erwähnte Temperatur bedingte Anstieg und Abfall des Prüfdrucks ist genau so, wie er ihn beschreibt. Desshalb prüfe ich auch immer nur im Wohnmobil wenn es bedeckt oder draußen schon dunkel ist.

    Alles andere verfälscht die Messergebnisse so stark, das keine Prüfung möglich ist.

    Jetzt stehen wir da. Das Messgerät für die Gasprüfung an Campingfahrzeugen ist so ungenau, dass keine großen Temperaturschwankungen angezeigt werden, (Gasprüfung wird ja auch mal bei Sonnigem Wetter durchgeführt) aber auch keine geringen Undichtigkeiten. Was macht man da? Gasprüfung aussetzten.

    So stehen wir nun also von dem Problem über welches hier nun schon irre lange diskutiert wird und natürlich ist es so, das mit einer ordentlichen Portion Verstand theoretisch keine Gasprüfung nötig wäre, aber wenn ich an die Unwissenheit vieler denke, finde ich sogar die ungenaue Prüfung gut. Wenn bei dieser Prüfung wirklich jemand durchfällt, dann ist das auch wirklich schon höchste Zeit zu handeln. Aber das ist es doch eigentlich, was man braucht, eine Gasprüfung die dann nicht bestanden ist, wenn es auch wirklich akut ist.

    Mit besseren Messgeräten kostet die Gasprüfung dann bald 200 Euro und dauert 1 Stunde. Bei wechselhalftem oder Sonnigem Wetter ist keine Prüfung möglich. Wollen wir das?

    Also sollte so bleiben wie es jahrelang mit der Gasprüfung gehandhabt wurde.

    Viele Grüße