Längere Zeit an Landstrom Lifepo4 trennen

  • Moin,

    Ich überlege auf Lifepo4 zu wechseln. Nun lese ich öfters das diese Akkus nicht gern lang an Landstrom hängen möchten.

    Außerdem steht das Womo zwischen den Fahrten in einer Halle und mein Vermieter ( sehr nett) lädt zwischendurch mit Landstrom nach, Fahrzeugbatterie Erhaltungsladung.

    Gibt es die Möglichkeit die Lipo4 vom Netz zu nehmen, zur Schonung aber weiterhin 230V im Womo zu haben ( Wasserkocher, Ladegeräte E-Bikes)?
    Der serienmäßige Trennschalter, trennt ja nur die 12V Verbraucher zur Batterie.

    Das Ladegerät soll ja die Fahrzeugbatterie weiterhin mit der Erhaltungsladung versorgen.

    Über das BMS lässt sich das nicht schalten ( Forster Lifepo4).

    Die Batterie und Ladegerät sind unter dem Beifahrersitz verbaut, der Zugang nicht ganz einfach.

    Vielleicht hat hier jemand eine brauchbare Idee??

  • Moin, da man nicht erkennen kann, was du für ein Fahrzeug, bzw. welche Elektik

    du hast (da ist es hilfreich, das Benutzerprofil auszufüllen), kann man wohl nur

    allgemeine Vorschläge machen.

    Ladekabel vom Ladegerät zum Akku mit Schalter unterbrechen.

    Batteriepol mit einem Trennschalter unterbrechen.

    Schönen Gruß

    Andreas :wink

  • Es ist die Frage, welche Lifepo4 willst du kaufen und ob man via App (BT) auf das BMS zugreifen kann. Wenn der Zugriff über die App auf das BMS möglich ist, dann kann man den Akku vom Bordnetz weg schalten.

    LG Mathias

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    Die Zeiten ändern sich..................................
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    12551300tg.jpg ...........nun unterwegs mit unserem LMC T674G !

  • Vielleicht hat hier jemand eine brauchbare Idee??

    naja, meine hängt im Winterlager auch am Landstrom, kann dein Problem nicht so ganz nachvollziehen. Ich habe allerdings ein Lifepo geeignetes Ladegerät ( Victron IP22) dort kann ich die Spannungen einstellen, also z.b. die Lagerungsspannung nicht 13,5 sondern 13,1 V, das sind so ca.60%. Genau so mache ich es übrigens im Sommer auch mit dem Solarregler wenn ich einfach nicht so viel Strom benötige. Geh mal auf die Amumot Seite und dort unter Lifepo richtig laden.

  • Moin,

    Nun lese ich öfters das diese Akkus nicht gern lang an Landstrom hängen möchten.

    Man sollte sich da aber auch nicht zu sehr beeinflussen lassen.....

    Die Alterung eines LFP Akkus ist am geringsten wenn er "nur" bei Temperaturen oberhalb von 5°C und idealerweise "nur" zwischen 20 - 80% Ladezustand genutzt wird. Vermutlich kann man dann bei guten Zellen runde 3000 Ladezyklen nutzen. Bei 100 Tagen Nutzung mit je einem Ladezyklus wären das 60 Ladezyklen (100x(80-20)) der Akku könnte dann rein theoretisch 50 Jahre halten. Das Thema mit den Ladezyklen kann man daher weitgehend vernachlässigen.

    Kommt jetzt halt noch die kalendarische Alterung dazu - d.h. auch wenn du keinen einzigen Ladezyklus verbrauchen würdest ist der Akku nach etwa 15-20 Jahren defekt.

    Von den theoretischen 50 Jahren wirst du also nur 15 nutzen können, das entspricht dann ca. 900 Ladezyklen.

    Ein vollgeladener Akku altert dann noch in Abhängigkeit von den Temperaturen. Dabei gilt je höher die Lagertemperatur ist, desto höher die Alterung

    Damit der Kapazitätsverlust bei der Lagerung möglichst gering ist, muss der Ladezustand zwischen 20 und 70% liegen. Bei einer Lagertemperatur von 25°C über eine Zeitdauer von 9 Monaten könnte der Kapazitätsverlust bei 100% Ladzustand etwa 5% betragen - liegt der Ladezustand zwischen 20 - 70% wäre der Kapazitätsverlust nach 9 Monaten bei etwa 3%. Wenn die Lagertemperatur bei 40°C für 9 Monate liegen würde, betrüge der Kapazitätsverlust 10% (Vollladung) bzw. 7% (20 - 70% geladen)

    Frage - haben wir über einen Zeitraum von 9 Monaten eine Temperatur von 25°C? und bleibt dein Akku für einen Zeitraum von 9 Monaten ungenutzt?

    In der Realität ist der Akku 3-5 Monate ungenutzt und wird bei durchschnittlichen Temperaturen von vielleicht 10 - 15°C (Winterhalbjahr) ungenutzt bleiben.

    Es ist daher anzunehmen, dass ein LFP Akku vollgeladen etwa 2% Kapazität pro Jahr verlieren wird und der teilgeladene Akku etwa 1 - 1,5% Kapazität verlieren wird. Macht dann nach 15 Jahren einen Kapazitätsverlust von 30% (wenn immer vollgeladen) bzw. 15 - 22,5% (wenn immer nur teilgeladen)

    Aus reinen Sicherheitsgründen einen Trennschalter (Natoknochen) in der Minusleitung zu verbauen ist kein Fehler - aber mit der Alterung des Akkus sollte man das vielleicht besser nicht begründen

  • Moin, danke schon mal für die Erläuterungen.

    Wie schon geschrieben über das BMS lässt sich nix abschalten ( Akku von der Firma Forster).

    Verbaut sind Aufbaubatterie, Ladegerät NE 287 Nordelettronika und EBL NE185 selbige Firma alles unter dem Beifahrersitz. Fiat Ducato Bj. 2018.

  • Manfred,

    danke!

    Nach deine Rechnung wäre der Einfluss der Qualität der Zellen selbst ja um ein vielfaches größer als die ganzen Alterungseinflüsse.

    Da man die Qualität der Zellen i.d.R. nicht oder nur sehr schwer beurteilen kann, ist das ja fast Glückssache, wie lange die LiFePO4s halten....


    Grüße,

    Sebastian

  • Die größte Gefahr der Zellqualität liegt wohl bei der Auswahl des Lieferenten.... bei besonders günstigen Angeboten sollte man vorsichtig sein. Da gibt es häufig Grade B Zellen oder recycelte Zellen die als "neu" verkauft werden.

    Bei Grade A Zellen z.b. von Calb oder ähnlichen Anbietern ist wohl eher alles ok.

  • hier ist ja die Frage gestellt ob es sinnvoll ist die LFP (ich kürze jetzt mal LiFePO4 ab) am Dauerstrom hängen zu lassen oder eben nicht?

    Die Frage ist wie immer ganz einfach: hängt davon ab wie sein System aufgebaut ist!

    Es gibt da sehr unterschiedliche Möglichkeiten z.B.:

    Nasslader und fertig LFP oder

    Spezieller LFP Lader (alle Energiequellen), programmierbares BMS mit Ladekreistrennung LFB aus Einzel Modulen

    Dazwischen gibt es zig Spielarten.

    Also wenn das Ladegerät es richtig macht und die Kennlinie der LFP kennt und auch noch das Nutzerverhalten der nächsten Zeit abschätzen kann, dann ist das kein Problem

    Wenn das Ladegerät aber irgendwelche Nass-Batteriekennlinien fährt und das BMS einfach voll macht und ggf auch noch nur die Zellen gleich hält, dann geht das auch aber optimal ist was anderes.

    Ja, wie schon mehrfach hier beschrieben wurde danken es die LFPs mit einer längeren Lebenszeit, wenn sie nicht voll lagern. Nicht voll ist aber eher um die 80% als um die 50% (nicht umsonst ist eine unterschiedliche Anzahl Ladezyklen angegeben wenn man nur auf min 70% entlädt und nicht auf 50% oder 20%).

    aber die Zellen sollten immer beim selben SoC sein und der ist nicht trivial zu erreichen (btw, das gilt eigentlich auch für Nassbatterien, aber dort hat man technisch nicht die Möglichkeit vorgesehen die einzelnen Zellspannungen zu erfassen oder gar zu beeinflussen).

    Wie ermittelt man den SoC? man macht die Zelle voll, bist die Spannung der Ladekennlinie überproportional ansteigt und weis dann dass jetzt voll ist.

    jetzt könnte man die Spannung im mV Bereich von zwei Zellen vergleichen und meinen darüber den Ladezustand ermitteln zu können. Das haut aber nicht hin, weil die Abweichung einzelner Zellen und zwar Spannung zu SoC unterschiedlich sein kann (eine Zelle hat bei einer bestimmten Spannung einen SoC von 40% und eine baugleiche vielleicht 60% (nagelt mich jetzt nicht auf exakte Werte fest, es geht hier ums Prinzip).

    im folgenden Bild habe ich mal einen Auszug aus der obigen Kennlinie herausgezogen (1a im flachen Teil, wenn noch nicht voll und 1b im steilen Teil wenn voll)

    Man sieht, dass sich der SoC Wert bei gleichen Spannungsdelta wesentlich weniger ändert.

    Aber es ist nun mal nicht jede Zelle gleich. Wenn man nur für jede Zelle eine Kennlinie Zeichnen würde und nicht nach Spannung sondern nach SoC ausrichten würde kommen die Diagramme nach 2a und 2b heraus.

    Stellt man den selben SoC ein, so haben die Zellen einen leicht unterschiedliche Spannung, je weiter man nach rechts geht je kleiner ist der SoC unterschied.

    wenn man jetzt wieder balanciert und die Spannungen angleicht ist man ganz wenig mit dem SoC auseinander. sobald aber sie Spannung im flachen teil der Kurve ist sollte man das Balancen seinlassen, sonst hat man ja wieder die staken SoC Unterschiede.

    beim entladen gehen die Zellen (angenommen sie sind gleich alt und aus der selben Serie) nicht soweit auseinander dass man da nachhelfen müsste. das kann man auch ein paar Zyklen so machen (also nie ganz voll laden.

    Aber irgendwann sind die Zellen soweit auseinandergedriftet, dass man sie wieder ins Gleichgewicht bringen muss. Und das geht meiner Meinung nach nur im steilen Teil der Kennlinie (also bei voll)

    Wenn man das alles im Hinterkopf hat sieht man wieso es so viele Meinungen zum Thema gibt. Man muss wissen wie die Technologie funktioniert und man muss berücksichtigen was für Komponenten man verbaut hat.

    Eine gute Lösung mit den einen Komponenten muss keine gute Lösung mit anderen sein.

    Sehr hilfreich ist aber wenn man den Ladekreis vom Entladekreis trennen kann. Dann kann man den einen oder anderen zu oder abschalten so wie man es braucht oder die Batterie es am liebsten hat.

    Wenn das BMS projektierbar ist und man das Womo über Winter nicht benutzt kann man das Wiederaufladen erst starten wenn z.B. 70% SoC erreicht ist (das verhindert die ständige Lagerung bei 100% falls das Landstromgerät oder die Solaranlage Strom liefert). Wenn man das nicht hat, dann kann man die Batterie trennen, muss aber gelegentlich nachsehen ob sie nicht in Unterspannung gerät. wie heäufig, das hang von den gegebenheiten ab (Ah, Temperatur, Alter, ...)

    So jetzt habe ich wieder viel geschrieben, was reichlich zerpflückt werden kann.

    Ich habe übrigens die "gelben" und ein 123BMS. Die Spannungsquelle ist somit zweitrangig.

    Gruß Markus

  • Ich habe unmittelbar vor meine LiFePo4 einen Trennschalter installiert. Schadet bestimmt nicht….

    Beste Grüße vom Tobi

    unterwegs mit 250er Schalter 2,3 l 160PS, 4,4to heavy von 04/2020 mit Knaus LiveWave 700MEG Aufbau :)

  • Bei meinem 202Ah Lifepo 4 habe ich das BMS ausgeschaltet und das BT Modul abgeschlossen. Der Akku hat eine Kapazität von knapp 40%. Anbei noch meine Akkudaten, wie es der Hersteller vorschreibt . Akku ist ein Selbstbau.