290er 2,5 td - Ölverlust an Kurbelwelle hinten, trotz neuem Wellendichtring

  • Moin Gemeinde,

    erst einmal zu meiner Person: 62, geimpft, gelernter Kfz-Mechaniker, unermüdlicher Schrauber und seit gestern ratlos...

    Unser WoMo, FIAT Ducato 290, Bj. 05/92, mit 2,5 td Motor (Laufleistung 140.000) verbraucht kein Öl, qualmt entsprechend wenig, ist relativ leiste und hat richtig gut Leistung.

    Als wir nun im Sommer letzten Jahres in Richtung Sardinien aufgebrochen sind, hatte ich beim ersten Tankstop einen großen Motorölfleck unter dem Wagen und das trotz Motorabdeckung,

    also muss eine ganze Menge Öl ausgelaufen sein.

    Motorölstand war noch ok, ich dachte vielleicht hatte ich überfüllt und da die Fähre gebucht und bezahlt war entschieden wir weiter zu fahren und uns, wenn alles einigermaßen gut geht,

    mit dem Problem auf Sardinien zu befassen.

    Ab diesem Moment bis zur Rückkehr nach Bremen hatten wir nie wieder Öl unter dem Fahrzeug, trotz ca. 3500 km, teilweise bei weit über 30° Außentemperatur.

    Zurück in Bremen wurde das WoMo abgestellt und nach gut einer Woche machte uns unser Nachbar darauf aufmerksam, dass unter dem WoMo ein großer Ölfleck sei.

    Auf dem Asphalt hatte der Fleck einen Durchmesser von gut 30 cm.

    Der Wagen wurde dann im Herbst in einer Halle abgestellt die nur 1,5 km von zuhause entfernt ist. Dort bildete sich dann erneut ein großer Ölfleck.

    Im Frühjahr habe ich den Wagen dann auf einer Grube behandelt. Motorschutz abgebaut, Öl abgewaschen und laufen gelassen um zu sehen woher das Öl kommt.

    Es kam kein Öl! Wir haben dann mit dem Fahrzeug einen Wochenendtrip an die Ostsee unternommen (alles in allem 500 km) wieder ohne nennenswerten Ölverlust.

    Da ich im Frühjahr 2022 für das WoMo gern ein H-Kennzeichen haben möchte und wir in diesem Jahren keinen WoMo-Urlaub machen, habe ich vor einigen Wochen dann das Getriebe ausgebaut

    und die Kupplung erneuert.

    Bei der Gelegenheit habe ich dann den Wellendichtring hinter der Schwungscheibe erneuert. Nach der Fahrt von meiner Werkstatt nach Hause tropfte es dann fröhlich zwischen Motor und Getriebe.

    Sofort zurück, Getriebe wieder raus, vermutlich habe ich den Simmerring beschädigt, weil ich zu bequem war das Gehäuse in dem der Ring sitzt abzubauen und den Ring so erneuert hatte.

    Gehäuse also abgebaut, Wellendichtring erneuert, alles wieder zusammen gebaut, eine Runde über Hof gefahren und sofort wieder auf die Grube... ÖLVERLUST, als wäre kein neuer Simmerring drin.

    Getriebe wieder raus, Gehäuse ab, Simmerring erneuert, Kurbelwelle im Bereich des Simmerring mit Schmirgelleinen abgezogen, keine fühlbaren Laufspuren mehr. Alles wieder zusammen,

    Probelauf im Standgas, nach 20 Minuten erneut Öl unter dem Fahrzeug, eindeutig aus dem Wellendichtring. Motorentlüftung kontrolliert, absolut frei.

    Getriebe wieder raus (mittlerweile in nur 45 Minuten, mit dem entsprechend dicken Hals ) ;)

    Um bei diesem Wellendichtring nun auf Nummer Sicher zu gehen habe ich gestern eine Speedi-Sleeve Hülse über die Kurbelwelle gesetzt, sicherheitshalber mit etwas ATMOSIT, neuen Wellendichtring rein

    und was soll ich sagen... nach nur 10 Minuten Probelauf im Standgas erneut Ölverlust, die Rückseite der Schwungscheibe ist gleichmäßig eingeölt.

    Ich bin mit meinem Latein komplett am Ende und hoffe nun auf eine zündende Idee aus Euren Reihen.

    Die Kurbelwelle liegt ja nun nicht direkt im Öl, wie kann also nach so kurzer zeit derart viel Öl austreten bei neuem und auf der Hülse stramm sitzendem Simmerring?

    Die Motorentlüftung ist frei, einzig stutzig mach mich, dass ich meine bei aufgedrehtem Deckel im Ventildeckel einen wesentlich höheren Druck zu spüren als unten am Block durch die Entlüftung

    oder das Röhrchen vom Ölpeilstab.

    Kann das das denn überhaupt sein? Es müssen doch zwischen Kopf und Ölwanne so viele Bohrungen oder Kanäle sein durch die das Öl wieder in die Ölwanne läuft das immer ein Druckausgleich stattfindet!?

    Selbst wenn nicht, in dem Bereich der Kurbelwelle ist kaum Druck zu spüren.

    Wie kann es sein das mir das Öl durch den Simmerring gedrückt wird?

    Ich freue mich über jede Art von Anregung!

    Habe ich etwas wesentliches außer Acht gelassen?

    Hat dieser Motor eine Besonderheit die ich nicht kenne? :/

    Grüße aus Bremen, Ulf

    Wenn ich die See seh´ brauch´ ich kein Meer mehr... 8)

  • Hallo Ulf, so sah es bei meinem Simmerring auch aus, als ich ihn mal ohne die mitgelieferte Montagehilfe eingesetzt hatte. Ca. 1/5 der Dichtlippe innen war nach außen umgeklappt.

    Eine Motorwanne, zumal mit saugfähiger Schallisolierung ausgekleidet macht die zeitliche Zuordnung zwischen Ölaustritt und Ölfleck unter dem Fahrzeug schwierig.

    Der 8140.47 Motor entlüftet über ein kleines mit einer M8 Schraube befestigtes Blechgehäuse in einen Zyklonabscheider? Wenn Rußrückstände die Stahlwolle in dem Blechgehäuse verstopfen hat der Motor evtl. zuviel Innendruck, da ja die Vakuumpumpe im Betrieb auch ordentlich Luftvolumen reindrückt. Würde erklären, warum du am Einfüllstutzen und dem Ölmeßstab einen höheren Überdruck spürst.

    Mit dem Sleeve dürfte erforderliche Mindestrauhigkeit der Dichtfläche auf dem Kurbelwellenstumpf für dem CORTECO Simmering erfüllt sein. Soll so vergleich zwischen 240er und 320er Schleifleinen liegen, hochglanz-glatt würde die Simmerring Dichtfläche verbrennen und könnte mangels Schmierung die Dichtfunktion nicht aufrecht erhalten.

    Bei 140tkm dürfte erhöhter BlowBy kein Thema sein.

    Ich würde Entlüftung ab Blechgehäuse am Motorblock überprüfen. Im Motorblock selber ist reichlich Platz da kann nichts verstopfen.

    Am Ende des Entlüfterschlauches eine PE-Flasche befestigen, um den "Ausgang" zu überwachen.

    Machmal hat man solche Situationen wo einfach nichts klappen will.

    Gruß aus dem kühler werdendem Schraubergarten.

  • Wenn ich mir das Bild vergrößere sieht es so aus. als ob die Schutzlippe nicht einmal die KW berührt....ist das schon der passende?

    Ja, sieht komisch aus.

    Warum sollte die Vakuumpumpe dort ein „Luftvolumen“ reindrücken? Die Vakuumpumpe erniedrigt nur den Druck im BKV HBZ-Seite im Verhältnis zum Atmosphärendruck, damit eben genau dieser beim drücken des Pedals/HBZ-Kolben hilft. „Abgesaugt“ wird da nichts.

    Wenn da ein Luftvolumen bewegt werden würde, dann würde die Pumpe irgendwo Falschluft (Undichtigkeit) ziehen und deine Bremskraftverstärkung wäre verringert/weg.

    Da hast du einen Denkfehler.

    Auch würde bei einem erhöhten KW-Innendruck als Ursache wahrscheinlich der ältere Simmerring zuerst nachgeben.

  • Sofim Die Entlüftung ist absolut frei, im unteren Teil des Motors, also Block und Ölwanne, also der Bereich in dem die Kurbelwelle liegt, ist kein wirklich spürbarer Überdruck, auf keinen Fall soviel Druck der aus dem Wellendichtring, derart viel Öl drücken könnte...

    Darkside Ja, der Wellendichtring ist richtig und richtig montiert. Was du siehst ist die Staubschutzlippe, die, die das Öl zurück hält sieht man nicht.

    Grüße aus Bremen, Ulf

    Wenn ich die See seh´ brauch´ ich kein Meer mehr... 8)

  • Ich möchte noch einmal die Fakten (soweit sie mir bewusst sind) hervorheben:

    Ölverlust definitiv zwischen Kurbelwelle und neuem Simmerring (das Öl wird von der Schwungscheibe weggeschleudert)

    Kein übermäßiger Druck im Kurbelgehäuse

    Passender Simmering, auch wenn es nicht so aussieht, der alte Ring war genau so (118x100x12)

    Simmering mit Linksdrall, passend zur Drehrichtung der Kurbelwelle und lt. Herstellerangaben

    WAS übersehen wir hier??? Ich bin ratlos...

    Grüße aus Bremen, Ulf

    Wenn ich die See seh´ brauch´ ich kein Meer mehr... 8)

  • Was du siehst ist die Staubschutzlippe, die, die das Öl zurück hält sieht man nicht.

    Das ist mit schon klar, und den meinte ich auch :) Da dort aber das Öl geradezu herausläuft muss es ja wohl undicht sein, oder?

    Möglichkeit wäre noch, das der Gehäusedeckel nicht richtig sitzt und der Simmerring verdrückt wird - eigentlich wird sowas durch Zentrierbolzen genau pssend gehalten, eigentlich. aber da es ja nicht dicht ist- und der Ring passen soll....muss hier ein Fehler vorliegen, der immer und immer wieder gemacht wird.

    Viele Grüße

    Oliver

  • Hast du einen der undichten RWD unter dem Mikroskop angeschaut? GGF. hat er an der Dichtlippe eine Beschädigung, die vom Zusammenbau her kommt.

    Ich möchte ja nicht unhöflich wirken, aber bei einem Motor, der seit fast 40 Jahren gebaut wird, eine undichten Radialwellendichtring, der bereits mit aller nur erdenklicher Fachkenntnis und nun zum 4. mal erneuert und immer noch undicht ist, eine Untersuchung mit einem Mikroskop starten zu wollen kann nicht zielführend sein. Es muss eine Erklärung geben die offensichtlicher ist als mikroskopisch klein.

    Grüße aus Bremen, Ulf

    Wenn ich die See seh´ brauch´ ich kein Meer mehr... 8)

  • Das ist mit schon klar, und den meinte ich auch :) Da dort aber das Öl geradezu herausläuft muss es ja wohl undicht sein, oder?

    Möglichkeit wäre noch, das der Gehäusedeckel nicht richtig sitzt und der Simmerring verdrückt wird - eigentlich wird sowas durch Zentrierbolzen genau pssend gehalten, eigentlich. aber da es ja nicht dicht ist- und der Ring passen soll....muss hier ein Fehler vorliegen, der immer und immer wieder gemacht wird.

    Sollte ein Fehler bei der Montage vorliegen würde genau der mich interessieren... Was soll ich denn dort falsch machen können?

    Das Gehäuse ist mit 7 Stk. M8 Schrauben am Motorblock fixiert. Eine asymmetrische Anordnung der Bohrungen, sowie eine innenliegende Kerbe zur Rückführung des Öls, geben eine einzige Einbaulage vor. Einen Zentrierbolzen oder -Buchsen gibt es nicht. Da der Wellendichtring rund ist, kommt es auch nicht darauf an, ob er innerhalb der Bohrungen der Befestigungsbolzen etwas mehr nach links oder rechts gedreht montiert wird.

    Die Montage, das Gehäuse, die Gehäusedichtung, die Dichtfläche und der Wellendichtring sind einwandfrei.

    Irgendein Zustand oder Umstand drückt dennoch Öl raus ohne das in der Umgebung Überdruck herrscht.

    Wo kommt dieses Öl bei einem im Standgas laufenden Motor her? Die Welle ligt ja noch nicht einmal im Öl, es kann z. Bsp. nur durch den Ölkanal des letzten Kurbelwellenlagers dort hin gelangen oder es handelt sich nur um den Ölnebel im Kurbelgehäuse, was ich bei der Menge nicht glauben mag.

    Grüße aus Bremen, Ulf

    Wenn ich die See seh´ brauch´ ich kein Meer mehr... 8)

  • Sofim Diese Rücklaufbohrungen hat mein Motor nicht, nur die erwähnte Einkerbung in der Rückseite des Gehäuses.

    Durch das Aufbringen der Speedi Sleeve Hülse kann auch eine eingelaufenen Dichtfläche nicht die Ursache für den Ölverlust sein.

    Durch irgendeinen Umstand wird das Öl regelrecht rausgedrückt...

    Grüße aus Bremen, Ulf

    Wenn ich die See seh´ brauch´ ich kein Meer mehr... 8)

  • Hallo , ich habe mal gelesen das es bei dem Dichtringen unterschiede gibt , bei einer Art darf zB auf keinen Fall Öl oder Ähnliches auf die Welle bei der Montage gemacht werden und der Ring muss nach der Montage, ich meine so 24h , nicht bewegt werden weil der „Quellen „ muss um richtig zu sitzen, ob das für deinen gilt weiß ich jetzt nicht genau, aber vielleicht eine Möglichkeit.

    Schöne Grüße

  • ulf

    Hab bei gleichem Motor den Simmering mit der Montagehilfe und Abbau der Grundplatte erneurt, hatt geklappt.

    Eigentlich besteht da kein Problem, und ruhen oder quellen muß da nix.

    Entweder ist deine Grundplatte evtl. verzogen was ich mir nicht vorstellen kann, oder das Öl kommt aus der Gummidichtung zwischen den beiden Blockhälften.

    Nicht unwahrlich wäre 4mal einen alten Verhärteten Simmerring erwischt. solls auch geben||

    Ist alles nur Spekulativ, aber 4mal den gleichen Simmering erneurt kannst du eigentlich nichts falsch gemacht haben .

    Gruß

  • Die Dichtung zwischen den Blockhälften bleibt trocken, das Öl kommt aus dem Wellendichtring, es wird von der sich drehenden Kurbelwelle weg geschleudert, käme es aus den Dichtungen, egal aus welcher, würde es abtropfen.

    Wie lässt sich außerdem erklären das der Ölverlust 3500 km lang eine Pause gemacht hat? ?(

    Grüße aus Bremen, Ulf

    Wenn ich die See seh´ brauch´ ich kein Meer mehr... 8)

  • hallo.

    Eine Möglichkeit um die Dichtheit zu prüfen, mußten wir früher nach TE an Motoren machen;

    Über die Motorentlüftung mittel Druckminderer Pressluft auf dem Motor geben und mit Lecksucher Undichtigkeiten bewerten.

    Würde Schraubarbeit ersparen. Ev. mal die Maße des Alten und Neuen Wellendichtrings vergleichen....und den Dichtringträger mittels

    Rundmetalls entsprechenden Maßes zentrieren.

    So long

  • Hab dann halt keine Ideen mehr, außer der Motor baut zeitweilig so viel Öldruck auf und drückt das dann durch diesen Simmering.

    Is wieder Spekulativ ich weiß, ich meins doch nur gut:wink

    Zumindest kenn ich diesen Motor den hab ich komplett neu abgedichtet bis auf die Gummidichtung der 2. Blockhälften.

    Aber warte mal da kommen noch viele Spezialisten;) mit guten Antworten

    Gruß:|

  • hallo,

    ich habs mal so durchgelesen aber vielleicht ist das nicht der richtige simmering !!!!!!!

    vorne läuft der motor im uhrzeigersinn und hinten dagegen.. du schaust immer von vorne darauf

    und am hinteren nicht von innen.

    vielleicht hats du den vorderen gekauft und hinten aufgebaut !!!!

    zur ansicht mal zwei links. wenn ihr die anklickt und nicht geht dann in den browser kopieren.hab jetzt nichts schnelleres gefunden.

    hier der auf der kupplungsseite

    https://www.ebay.de/itm/1338241260…AkAAOSwekpg9o0T

    und hier an der stirnseite

    https://www.ebay.de/itm/3843523021…wYAAOSwhtRhJvPu

    ich denke mal das dies das problem ist.

    jedenfalls kommt im moment nichts anderes in verdacht.

    grüsse

    franz

  • Moin,

    ich kann auf dem Bild leider nur den mittleren Bereich des Kurbelwellenflansch sehen, unten leider nicht, am Handyfon :wein

    Schraubensicherung mittelfest hast du für die Schwungscheibenschrauben benutzt?

    Gruss Emil

  • hallo,

    ich habe das erste bild mal richtig vergrössert. ich weiss nicht ob ich mich täusche oder ob es so ist. es sieht auch so aus als das der dichtring zu gross ist. man kann sich auch täuschen.ein foto ist halt nur ein foto.

    grüsse

    franz