Projekt Berti 2.0

  • Hallo liebe Gemeinde,

    Vor knapp einem Jahr haben wir uns ein altes Wohnmobil gekauft. Dass das ein Projekt wird war uns von Anfang an klar und wir haben uns bewusst für dieses Womo entschieden. Vor einer Woche hat es auch mängellosen TÜV bekommen und die Gasprüfung erfolgreich absolviert.

    Allerdings macht uns nun der Aufbau sorgen und Gedanken. Ob das nun doch ein größeres Projekt geworden ist?!

    Eigentlich wollten wir noch die alte Papiertapete entfernen und eine neue drauf machen. Das Womo steht bei uns sonst immer trocken in einer Halle, die letzten Tage durch die Werkstatt draußen. Beim abziehen der Tapete sind uns zwischen Fenster und oberen Schrank an der Sitzgruppe leichte Schimmelspuren aufgefallen. Da wir mit ein Kleinkind haben, haben wir lieber mal den oberen Schrank ausgebaut um zu schauen was da noch ist. Und siehe da, oben zwischen Dach und Wand ist es schwarz und Morsch. Nachdem wir den Schrank ausgebaut hatten, ist aufgefallen das jemand hinter dem Schrank PVC-Boden an die Wand geklebt hat. Das Schaumstoff am PVC-Boden auch schon schwarz. Das ganze scheint auch weiter Richtung Bad zu gehen...also Supergau...

    Nun kreisen natürlich die Fragen...alles raus...alles neu...verkaufen...reparieren und hoffen das die andere Seite nichts hat...

    Hat da diesbezüglich schon jemand Erfahrungen gesammelt? Abgesehen vom finanziellen, lohnt sich das? Gibt es empfehlenswerte Lektüre?

    Grüße Rene

  • Machbar ist alles. Aufwendig ist es, den es kann sein, das ein Großteil der Innenausstattung raus muss.

    Handwerkliches Geschick mit Holz wird vorausgesetzt. Und man sollte das Womo überdacht abstellen können.

    Grundsätzlich besteht so ein Womo aus einem Holzgerüst das Außen mit Alu und innen mit Faserplatten beklebt ist. Dazwischen ist Styropor.

    ich möchte die Videos von Studio Osterhenne auf Youtube empfehlen. Grundlegend wird dort ein Wasserschade am Aufbau gezeigt, besprochen und reoariert.

    Ob es sich lohnt? Das ist eine persönliche Frage. Im Netz sieht man oft abgebrochene Projekte mit Wasserschaden.

    Der Zeitaufwand ist enorm und wenn es nicht richtig gemacht wird, für die Katz.

    Die Preislage auf dem Campermarkt ist Dank Corona extrem überhitzt, bis das Womo repariert ist könnte er sich wieder komplett umgedreht haben.

    Reparieren lassen, dürfte gar keine Option sein.

  • Das Womo habe ich direkt wieder in die Halle, trocken abgestellt. Denn ich gehe davon aus das die Abdichtung von Oben nicht mehr passt...

    Danke für die Empfehlung, über die bin ich auf YouTube schon gestoßen. Da werde ich mir das nochmal genauer anschauen.

    Ich denke reparieren lassen wird bei dem alter des Fahrzeugs keine Option sein. Ich bin mir auch nicht sicher ob wir die Innenausstattung noch nehmen können, teilweise waren die Schrauben schon locker. Ich denke auch dass das Lattengerüst in Mitleidenschaft gezogen ist. Und wie sieht es dann mit H-Abnahme aus, wenn man den Aufbau neu machen sollte?

  • Danke Uwe,

    ich habe die Berichte mir zurecht gelegt und beim mal kurz überfliegen und anhand der Bilder sieht mir das ja fast nach Restauration aus...

  • Moin,

    Ja ich habe gestern genug Berichte gefunden und auch Projekte die weitaus schlimmer aussehen als das hier.

    Ich werde mir das jetzt mal mit nem Schreiner anschauen und dann mal sehen. Ich würde das alte Fahrzeug schon gerne behalten wollen...

  • H-Kennzeichen ist kein Problem, wenn man es richtig macht sieht das kein Mensch.

    Wenn man die Innenausstattung verändert, durch Streichen/ Folie etc. Das ist eine gute Frage. das kommt wohl auf den Prüfer drauf an. Ein Kollege musste seinen Westfalia auf original blau-weiß lackieren, weil die gelb, orange, rot Hippie-Lackierung nicht original und nicht als Zeitgenössisch angesehen wurde.

    Mein Bus entpuppte sich als rollende Bombe. Rostlöcher am Schweller wurden mit Alublech zugenietet und mit Unterbodenschutz überstrichen.

    Aktuell ist unterhalb der Ladefläche im Heck kein Blech mehr. Das wird jetzt alles wieder aufgebaut.

  • Okay, ich werde da wohl mal mit dem TÜV sprechen...

    Ist schwierig die Möbel zu erhalten. Ich habe jetzt schon beim Oberschrank gesehen dass ich das lieber durch neues Holz ersetzen wollen würde...

    Ich habe in einem Beitrag Bilder von dir gesehen. Da hast du echt was zu tun! Respekt!

    Kannst du denn den Innenausbau wenigstens soweit übernehmen?

  • Der Innenausbau war Top (für sein Alter). den habe ich stück für Stück ausgebaut, dokumentiert, beschriftet und eingelagert.

    Bestand fast alles aus eigenständigen Komponenten. Ich war über die massive Vorgehensweise überrascht. das kannte ich von unserem 86er Dethleffs Alkoven nicht.

    Man muss nur in die richtige Richtung ausbauen um an alle schrauben ranzukommen.

    Ich weiß allerdings nicht, ob man das vom Kasten direkt auf einen Aufbau übertragen kann.

    Wenn das Fahrzeug komplett fertig ist, geht es an den Innenausbau.

    Wenn du die Möbel in ähnlichem Design und Farbton nachbaust ist das denke ich kein Problem. Ich kann mir Probleme vorstellen wenn z.B. eine Nussbaum Ausstattung in Weiß und Pink umgestrichen wird. Oder jemand einfach passende Hausmöbel einbaut (alles schon gesehen!) .

    Der Prüfer bei der Kreisverwaltung Landau legt zum Beispiel sein Augenmerk auf das Fahrzeug und weniger auf die Einrichtung.

    Da ist jede Menge Spielraum, ich möchte nur nicht sagen das es gar kein Problem ist. Am Ende baust du um, und dann heißt es, nö so nicht.

  • Bei mir konnte ich noch keine Reihenfolge erkennen, ich komme an alle Schrauben ran und kann alle Segmente einzeln ausbauen. Zumindest mal auf der einen Seite.

    Die Schränke ansich sind auch gut befestigt, lediglich das Holz ist durch die Jahre bisschen am Ende.

    Hast du schon ne ungefähre Schätzung wie lange du brauchen wirst?

  • Dann hast du die richtige Seite zum ausbauen genommen.

    2024 wird der kleine Dicke 30 Jahre.

    Das ist so die Deadline, bis dahin spätestens sollte er fertig sein.

    Aber dieses Jahr wird auf jedenfall drauf gehen nur für die Karosserie des Hecks bis zur Vorderachse.

    Jedes Blech wird umgedreht, der gesamte Unterbodenschutz kommt runter, später kommt der Motor raus und wird überholt etc.

    Ich bin eher so der Typ, der Weg ist das Ziel.

  • so heute mal weiter geschaut und die Holzkonstruktion ist verfault. Scheinbar reingekommen ist es über die Schrauben der Winkelabdeckungen am Dach. Das muss ich mir aber nochmal anschauen. Im Prinzip zeigt sich aber das die komplette Seite raus muss...das Holz ist an mehreren Stellen durch. Das wäre dann schon fast ne komplette Restaurierung...

  • Moin Leute

    Ein sehr interessantes Thema...

    Wir haben unseren Bürstner T 620, EZ'88 im letzten Jahr mit H Kennzeichen gekauft.

    In Verbindung mit den neuen Solar Panelen musste ich das Dach neu abdichten.

    Der Übergang Aufbau/GFK war so kaputt das das bei Regen ein Wasserfall durch gibt.

    Vorne oben dicht - jetzt hinten unten links undicht...

    Ein Teufelskreis...

    Wenn Mann alles runter baut kann man wenigstens das Chassis von oben streichen...:/

    Viele Grüße

    Jörg

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    Bürstner T 620

    BJ. 1988

    Einer der ersten...

  • Moin,

    na ich weiss nicht wirklich ob das ein Vorteil ist. Die Kastenwagen sind bekannt für fast unlösbare Rostprobleme :wein

    Gruss Emil

    Ja, aber mit Blech kann ich umgehen, Holz, Leim und Aluminium zu einer stabilen Form zusammenzubringen, das traue ich mir nicht zu.

    Die Rostprobleme nach 30 Jahren sind fast unendlich, aber nicht unlösbar.

    Alkovenwohnmobile der 5m -Klasse sind auch recht selten.

  • Du hast Solarpanels drauf?

    Mir hat der TÜV in einem ewig langen Gespräch erzählt das die runter müssten fürs H-Kennzeichen...