Schaltung: 1 Gang und Rückwärtsgang schwer bis unmöglich_230er

  • Guten Tag Forum

    Ducato 230, 2,8 iDTD, Bj.2000, 90kw-122PS; kleines Womo, 175.000 klm gelaufen,neue Kupplung, Getriebeöl neu: auf der Rechnung steht: 3 Liter Petronas Tutela Matryx 75W-85

    so, nun bin ich stolz mit meiner neuen Kupplung losgefahren. Die Fiat- Werkstatt auf Bornholm hat angeblich 16 h dafür gebraucht. Werkstattführer Zitat: "die ( Kupplung ) war ganz und gar runter, die vordere Traverse mußte wegen Platzmangel raus und Schrauben saßen sooo fest."

    Die neue Kupplung trennt gut und das stottern beim anfahren ist auch weg. Nie im Leben habe ich damit gerechnet, das die vorher existierenden Schaltprobleme wieder auftreten könnten. Sind aber wieder da:

    Erster und Rückwärts: beide nicht zu schalten.

    Vor dem Kupplungswechsel (vor nur 300 km) war bei kaltem Motor für einige Zeit alles ok, warm dann aber dann wie oben genannt. Motor aus und Rückwärtsgang rein ging dann aber zum Glück noch.

    Jetzt ist es noch verschärfter: auch nach Stillstand über Nacht: nur 2ter bis 5 ter schalten ok, Motor aus und Rückwärtsgang rein: nur noch mit äußerster Anstrengung und ganz, ganz nach rechts mit dem Hebel. Mehrmals auskuppeln hilft nicht.

    Ich war oft und lange in Foren und habe mit meinem Halbwissen versucht zu verstehen:

    sicher ist wohl: die Synchronisation ist gestört- aber warum ?

    mögliche Fehlerquellen scheinen mir nun zu sein:

    · Schaltumlenkung der Seile Schwergängig/festgegammelt - ? aber kann das mal auftreten, dann wieder nicht? und wie sollte die Temperatur darauf großen Einfluß haben ?

    · ein sog. Pilotlager könnte bei erhöhter Temperatur schwergängig werden ? in einigen Beiträgen heißt es, ein 230 er hätte gar kein Pilotlager ???

    · die Kupplung könnte evtl. die Getriebewelle ein wenig mitziehen? Hier fehlt mir die Vorstellungskraft, wie so was aussieht und warum dann erster und Rückwärtsgang betroffen sein sollen.

    · eine teilweise ausgeglühte Schwungscheibe mit Wellen darauf, die dann bei höherer Temperatur größer werden ? Puha, in meiner Welt müßten dazu aber wirklich sehr hohe Temperaturen her und würden dann 2ter bis 5ter Gang noch ordentlich funzen? Und: kann eine Fachwerkstatt solch eine fehlerhafte Schwungscheibe beim Kupplungswechsel " übersehen "?

    · ein weiterer Beitragsgast beschreibt beim 230er mit ähnlichem Problem folgendes : "Die Ausrückgabel wird durch einen Bolzen gehalten. Dieser steckt in zwei Plastikhülsen und wird dadurch gehalten. Bei meinen Duc war der Bolzen lose und auf der einen Seite nicht ganz oder fast nicht mehr in der Führung. Beim drücken der Kupplung hatte somit die Gabel keine gerade Führung mehr"

    Tja, das ist alles, was ich finden konnte.

    Die Fiat- Werkstatt auf Bornholm will ich vorerst mal außen vor lassen ( wenn ich überhaupt bis dahin zurück kommen sollte ), bis ich verstanden habe, woran es wahrscheinlich liegt.

    Es muß doch wohl ein paar alte "Ducato- Hasen" geben, denen das Problem dieser nun schon alten Autos (und die Lösung dazu ) bekannt ist.

    Ich pflege und liebe unser Ducato-Womo, aber jetzt gerade ist es zum Heulen.

    Weiß jemand was genaueres ? Danke im Voraus. Gruß Wolfgang

  • Hallo, wie steht das Kupplungspedal gegenüber dem Bremspedal? Das Kupplungspedal sollte etwas höher stehen. Hatte selbes Problem. Zudem ist am Kupplungszug angeblich eine Plastikhülse. Diese hat er bei mir gefehlt und wenn der Motor warm war wurde das einlegen der Gänge immer schwerer. Die Werkstatt hatte dann irgendeine Klammer gebaut und seitdem ist alles gut

    Gruß, Alex

    Spritmonitor.de

  • Wenn es bei stehendem Motor geht und mit laufendem Motor nicht, dann trennt die Kupplung nicht richtig -> einstellen.

    Wenn es bei stehendem Motor auch nicht will, dann liegts am Getriebe.

    OpaLothar

  • Hallo,

    Also wenn es im kalten Zustand geht ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das Getriebe ok. Wenn Synchronisationringe defekt sind knartscht es beim schalten.

    Aus meiner Sicht liegt es irgendwie an der Kupplung.

    Daher würde ich mit der Werkstatt Kontakt aufnehmen. Die haben es eingebaut.

    Grüße Rainer

  • Lasse mal den Motor aus, lege die einzelnen Gänge ein und überprüfe mal das Schalthebelspiel. Das sollte max. 1,5-2cm sein. Ist es größer mal auf gelöste/lockere Anlenkung überprüfen. Ist zu 80% der Fall, da schlecht zugänglich und deshalb nicht fest genug angezogen wird. Wie sind die Vibrationen bei laufendem Motor? Ausgeleierte Gelenke, Umlenkungen oder abgenutzte Schaltgabeln sind eher selten sofern nicht ständig die Hand am Schalthebelliegt. So manche Unart schleicht sich da gerne ein und führt zu erhöhtem Verschleiß. Am besten lässt sich die justage zu zweit prüfen: 1. Motor warmlaufen lassen

    2. Der 2. hilft beim schalten der einzelnen Gänge mit einem Schraubendreher an der Getriebeanlenkung unterstützend mit. Dann sollte der jeweilige Gang rein gehen.

    3. Normalerweise sollte die Anlenkung/Achse am Getriebe eine konische Kerbverzahnung haben. Entweder ist diese von oben mit einer Beilegscheibe geschraubt oder durch eine seitliche Schraube geklemmt wie bei den Batteriepolen. Stellung der Achse/Anlenkung mit weißem Edding markieren oder Schraubendreher anritzen. 4. Schraube lösen bzw. entfernen und Anlenkung abhebleln, besser Abzieher sofern vorhanden verwenden und um einen Zahn versetzen und wieder montieren. 5. Testen ob es nun ohne Unterstützung geht. Falls nicht Schritt 4 um einen weiteren Zahn wiederholen. Oft ist auch keine Kerbverzahnung vorhanden, dann sollte beieingelegtem Gang der Schalthebel ca. 2mm von der Endlage zurückgenommen und dann festgezogen werden.diese Grundeinstellung sollte im 3. Gang erfolgen.

    Nun sollten sich alle Gänge wieder problemlos durchschalten lassen.

    Hoffe das es dir weiter hilft.

    Gruß Peter

  • Keiner liest so richtig, aber die Werkstatt die die neue Kupplung eingebaut hat, ist natürlich schuld...

    Er schreibt selber: Motor AUS und die zwei Gänge gehen nicht rein.....(was auch vorher schon schwer war) Somit ist ein nicht-trennen der neuen Kupplung egal!

    Da ferkeltes wohl schlicht und ergreifend an der Einstellung des Schaltgestänges /Züge/Seile -VORHER schon....das Zeug wird aufgrund des Alters Spiel haben.

    Peter ist wohl der Erste, der das richtig erkannt hat......

    R und Erster dürften in der selben Schaltgasse liegen, also wird da der Fehler liegen.

    Viele Grüße

    Oliver

  • hatte ich auch. Probier mal, Kupplungszug nachzustellen. War zu lose und dann geht 1. und Rückwärtsgang schwer.

    If Russia stops fighting, there is no more war. If Ukraine stops fighting, there is no more Ukraine :/

  • Hallo,

    So jetzt habe ich es nochmal genau gelesen.

    Ein Indiz ist: Rückwärtsgang geht nur rein wenn du mit Gewalt ganz nach rechts ziehst. Das könnte auch darauf hinweisen das der Schaltmechanismus ausgeschlagen, lose oder falsch eingestellt ist.

    Von einer Werkstatt kann ich aber erwarten, dass sie das Fahrzeug testen und vernünftig übergeben. Da das Getriebe raus war, waren sie auch an dem Schaltmechanismus. Wenn sie in der Nähe wäre würde ich da vorbei fahren. Ist sie wohl nicht. Daher jetzt der Versuch es selbst hinzubekommen.

    Grüße Rainer

  • hallo
    ich sag mal so: Bornholm da gibt viel Seewasser und Salzluft:

    Da werden die Seilzüge und Umlenkhebel ganz schön festgegammelt sein... da hilft nur viel WD 40....

    So long

  • Bei meinem ist es auch so. 1. Gang mit oder ohne laufenden Motor nur reinzubekommen wen ich alle anderen Gänge einmal durchgeschaltet habe. Danach habe ich keine Probs mehr erst wenn das WoMo wieder ein paar Tage steht.

  • danke Euch allen erst mal für s mitdenken_ ich stehe ja jetzt hier 200km von zu Hause_ Bornholm_ und damit von der Werkstatt und meinem Werkzeug.

    Alex und haitonno :K.pedal steht in gleicher Höhe_ wenn es aufhört zu schütten hier, stelle ich es etwas höher, das hatte aber auch vor neuer Kupplung nicht anhaltend geholfen. Und: Kupplungsseil ist auch neu_ hatte ich vergessen zu erwähnen.

    Lothar und Rainer: nach und auch vor neuer Kupplung ließen sich alle Gänge bei laufendem Motor gut schalten, erst nach warm fahren 50- 80 km Probleme mit 1.tem und Rückwärtsgang.......... Es knartscht NICHT beim schalten. .........Neue Kupplung trennt früher und kommt später. Anfahren im 2ten trotz 3,3 Tonnen in der Ebene ganz gut möglich. Trennen der neuen Kupplung scheint mir ok.

    Peter: größere Vibrationen nehme ich nicht wahr, Hand habe ich ausschließlich beim Schalten auf dem Hebel.

    Der horizontale Abstand zwischen den Ebenen Gang 1 und 2 sowie Gang 3 und 4 und dann 5 und Rück am Schalthebel ist bei mir wesentlich größer ( 4-5 cm ). Gelöste / lockere Anlenkung ?? Anlenkung wovon ? Geht es hier um den Übergang der Schaltseile zum Getriebe.? Konnte eben keine Bilder dazu finden. Wenn ich den Schaltseilen nach unten folge, sollte ich wohl dort ankommen..........

    Aber es klingt recht vielversprechend diesen Weg zu verfolgen , weil Fehler ja vor und nach neuer Kupplung da war. ( nur: warum nicht immer , stattdessen zumindest bei kaltem, laufenden Motor anfangs alles prima- später dann nicht mehr ?? )...........

    Wenn ich irgendwie da ran kommen kann ( du schreibst " weil schlecht zugänglich" ) ohne alles mögliche abschrauben zu müssen ( dazu fehlt mir die Traute ) versuche ich die vorgeschlagene Grund_Einstellung im 3 Gang, wenn ich wieder zu Hause bin. Danke für die Mühe der ausführlichen Beschreibung, Peter

    Rainer: Rückwärts geht bei warmen Motor AN gar nicht, bei warmen Motor AUS nur mit Gewalt. Wenn ich wieder zu Hause bin, kann ich schon bei der Werkstatt vorbei fahren- mach ich evtl.auch irgendwann, nur traue ich denen im Moment nicht recht über den Weg ( lies hierzu bei Interesse meinen Eintrag " Abdichtung der Kupplungsglocke nach oben" vom 5 April 21 hier im Forum )

    Kamann_ stimmt : auf Bornholm gibt es Seewasser und Salzluft, deshalb könnten die Seilzüge und Umlenkhebel ganz schön festgegammelt sein. Aber auch hier wieder: warum nicht immer , stattdessen zumindest bei kaltem, laufenden Motor anfangs alles prima- später dann nicht mehr ??

    So, heute mal vor 2 Uhr Nachts ins Bett. Der Familienbesuch hier in Kopenhagen ist schon genug beeinträchtigt . Gute Nacht. Gruß Wolfgang

  • Das Prinzip ist bei allen Fahrzeugen jeder Marke/Hersteller das gleiche, ob nun über Gestänge oder Schaltzüge. Bei den Zügen spielen natürlich Temperaturen eine größere Rolle wegen Wärmeausdehnung. Speziell am Duc habe ich mir das noch nicht angeschaut nur vom Handschaltgestänge bis zur Spritzwand. Ob nun über Kardangelenke und/oder Züge ist immer Spiel/Verschleiß die Ursache. Beispielbilder vom meinem 290er. Die Anlenkung sitzt auf der Fahrerseite oben am Getriebe unter dem Ersatzrad. Auf den Bildern ist es die diagonale schwarze Stange neben der grünen Leitung schlecht zu erkennen von Unten schlecht ran zu kommen und von oben braucht man lange Arme ?

  • Rückmeldung:

    Danke Peter,

    heute hat der Regen aufgehört. Mit meinem Bordwerkzeug habe ich die Anlenkung am Getriebe meines 230 igers gesucht und wohl gefunden. Siehe Foto oben. Ob es gut zu erkennen ist, weiß ich nicht.

    Luftschlauch vom Filter war ab . Hinter dem Schalter für das Rückfahrlicht kommen die Schaltzüge an und bewegen über Umwege letztlich einem Hebel direkt auf dem Getriebegehäuse. Dieser ist unten verzahnt und sitzt auf einer Welle. Aber es findet sich dort keine Schraube ö.ä. ( wie von Dir beschrieben ) zur Arretierung .Sondern ein Stift, der ca. 5 mm herausschaut. Wenn dieser Stift durch Hebel und die Welle ganz oder teilweise durchgeht, kann ich nicht verstehen, wie man die Hebelstellung auf der Welle verändern könnte.

    Es ist soo schwer zu beschreiben.

    Erst mal habe ich alles bewegliche der Züge und Umlenkunken mit Caramba 70 gut eingesprüht.

    Auch oben am Hebel. Die Züge sind hier an der Hebel- Konsole aus Winkelstahlblech und an Kugelköpfen eingeclipst.

    Die Konsole ist 4fach verschraubt offenbar auf Gummipuffern gelagert. Das ganze soll also wohl leicht beweglich sein. Mir kommt es aber zu "schlabberig" vor. Und außerdem wirkt es so, als sei die Konsole nach rechts hin ( Fahrtrichtung ) verzogen, jedenfalls sitzt das ganze nicht rechtwinklig und mittig. Konsole: Die Gummilagerung unter der Befestigungsmutter oben links war so lose ( ließ sich aber auch nicht anziehen )so dass ich provisorisch eine Scheibe darunter montiert habe, um die " Schlabberei " des Hebels zu vermindern.

    Auch das wird man auf dem Foto unten der Schalthebelkonsole schlecht erkennen können ?

    Ob Stellung der Konsole und die " Schlabberei " derselben einen größeren Einfluß auf das schlechte Schaltverhalten haben kann, weiß ich nicht. Ich will die Sache nicht auch immer noch komplizierter machen. Aber es ist halt auch nicht einfach.

    Gruß

    Wolfgang

  • Ist das auf dem ersten Bild unten links die Ölablasschraube? Scheint mir eher nach Kupplung auszusehen. Kann es aber nicht genau sagen da es evtl beim 230er anders ist. Auf alle Fälle muss sich die Welle Axial und Radial bewegen können. Axial liegen 1.und 2., 3.und 4. Gang auf jeweils einer Ebene sein 5.und R sollten eigene Ebenen haben.

  • So sollte dein Getriebe aussehen. Evtl sind noch Halterungen die dort nicht drauf sind. Die Kugelkopfanlenkung ist für die Drehung von 1.und2. bzw 3.und4. (Schalthebel vor und zurück) zuständig. Zwischen den Scheiben ist die Anlenkung ist für die Schaltkulissen(Ebene) R, 1.u2., 3.u4.,5.u6.

    Wo jetzt genau die jeweiligen Gänge liegen kommt drauf an wie die Anlenkung am Schalthebel angeschlagen ist.

  • Bei meinem 230iger war es nach dem Kupplungstausch auch so. Man kann mit Stellschrauben am Zug das Pedalspiel nachstellen. Prüfe am Kupplungspedal Mal das Spiel. Mein Pedal hatte im ersten Drittel keinen richtigen Druckpunkt. Nach dem nachstellen ging alles Butterweich. ( War vielleicht vorher auch schon das Thema) Guck Mal hier den Beitrag von SvenS.

    Kupplungspedal einstellen

    Ich bin nicht Faul, ich hab nur Geduld.