Bremsscheibenrost nach Standzeit

  • Unser WoMo standen den bisherigen Winter frei vorm Haus, 3 Monate.

    Heute quatschte meine Frau mit unserem Nachbarn (Polizist) und der sagte, dass unsere Bremsscheiben sehr stark verrostet wären, könnten wir so nicht mit fahren. Sollten diese erst entrosten... das erzählt sie mir dann im Plauderton. Wie soll ich denn die Scheiben entrosten? Dafür müssen die runter oder wie soll ich da dran kommen. Ich war wenig begeistert und habe mir das mal angesehen. Sooo schlimm verrostet fand ich die jetzt nicht. Ja, Rost halt aber das passiert halt beim Stehen. Hätte ich mir ohne Hinweis keine weiteren Gedanken zu gemacht. Ich habe dann natürlich doch einen Fahrversuch gemacht, mit meiner Frau im PKW hinterher. Zum Absichern, wegen unmotivierter Bremsaktionen. Und was soll ich sagen, das typische Reiben auf den ersten 300m und das war es dann schon. Ich habe eine sehr langsame Fahrt durchs Wohngebiet gemacht, alles normal. Und dann auf der Bundesstraße bei ca. 50kmh immer wieder auf 25 runter gebremst, das ca. 20x und wieder nach hause. Scheiben untersucht. Sie sind fast blank, minimale Rostriefen, eine längere Fährt und alles ist blank. Also Aufregung um nix...

    Frage, wie haltet ihr es mit den Bremsscheiben beim ungeschützten Überwintern? Lohnt es diese Schutzsprays beim Abstellen drauf zu machen?

    Vielen Dank für jeden Tip :)

  • Genau so mache ich das auch, Bedenkenträger, Besserwisser und Oberlehrer sind halt deutsche Grundeigenschaften. Auf den eigenen Bauch hören passt in der Regel gut.

  • Genau so mache ich das auch, Bedenkenträger, Besserwisser und Oberlehrer sind halt deutsche Grundeigenschaften. Auf den eigenen Bauch hören passt in der Regel gut.

    Aber der Nachbar ist doch Polizist....:D

    Grüße aus dem Lipperland :wink

    Hans

  • catalpa, sowas habe ich aber auch noch nicht gehört.

    Du kannst dem Herren Polizist ja sagen,dass du extra Bremsscheibenfett aufgetragen hast und sie trotzdem angerostet sind .

  • Polizist hin oder her, ist er auch Sachverständiger?

    Flugrost an Bremsscheiben ist völlig normal und unschädlich. Ich habe immer Flugrost bei meinen Fahrzeugen mit Saisonkennzeichen, die stehen ja auch immer einige Monate und müssen dann zum TÜV. Entscheidend ist da nicht der Flugrost sondern das Tragbild.

    Wenn du es dem Nachbar recht machen willst dann fahr halt eine kurze Strecke mit dem Wagen durch die Gegend und gut ist es. Und für stehenden Verkehr ist er sowieso nicht zuständig

    Gruß

    Frank

  • So sehe ich das auch und mache es bei einem PKW schon genau so, der hat aber irgendwann diese gerieften Scheiben bekommen. Die bremsen sich wirklich schnell „sauber“.

    Der Polizist hat das auch nicht böse gemeint, ist ein netter Typ und „zuständig“ im Sinne von meckern war das nicht. Eher als wohlwollender Ratschlag. Aber halt total übertrieben für meinen Geschmack. Er war der Meinung „normaler Flugrost ist das nicht mehr“ und ich „geht noch“. Die Grenze ist fließend. Beim nächsten Einmotten probiere ich mal so einen Schutzlack aus.

  • Moin,

    wozu einen Schutzlack?

    Da kannst du das Geld auch verschenken!

    Ich habe Autos gesehn die über 10 Jahre in der freien Wildnis standen, aber keine der Bremsscheiben war durchgerostet und da sind deine paar Monate ein Witz!

  • Bei meinem Range Rover waren die Bremsscheiben sehr rostanfällig.( minderwertige Legierung ab Werk)

    Nachdem ich mir angewöhnt hatte, die Bremsen bei Regen noch mal auf den letzten Metern durch festeres Bremsen „ trockenzubremsen „ hat die Rostbildung erheblich nachgelassen, da wohl hauptsächlich die Restfeuchte auf den Scheiben zur Rostbildung führte.:):wink

    Martin

  • Ich fahre als Pkw ein E-Auto, da sind die Bremsscheiben im Winter durch permanente Nässe immer angerostet. Man braucht die Scheiben ja immer nur auf den letzten Metern (so ca. unterhalb 6km/h.

    Also ich mache mir bei Flugrost keine Gedanken. :)

    Gruß, Christian

  • Naja etwas Gedanken kann man sich schon machen. Sonst muß man öfters Scheiben wechseln als einem lieb ist.

    Meine ersten Scheiben an der Hinterachse musste ich wechseln wegen dem Tragbild und nicht wegen Verschleiß, sprich die waren ungleich abgefahren wegen Rostbildung. Und das kommt eben wenn zu wenig und zu schwach gebremst wird und durch Flugrost der nicht durch eine heftige Bremsung abgefahren wird.

    Ich habs mir angewöhnt vor dem längeren Abstellen die Bremsen nochmals ordentlich zu betätigen, damit sie richtig heiss sind.

  • dass hier keiner auf die Idee kommt, dass der Nachbar evtl. lediglich einen kleinen Scherz machen wollte, um ins Gespräch zu kommen :)

    Ich hoffe es zumindest...

  • Genau so mache ich das auch, Bedenkenträger, Besserwisser und Oberlehrer sind halt deutsche Grundeigenschaften. Auf den eigenen Bauch hören passt in der Regel gut.

    Sehr gut beschrieben. :thumbup:

    Das Bremsscheiben rosten wenn sie nicht benutzt werden ist absolut normal. Das kann auch Geräusche erzeugen beim ersten Bremsen, aber nach ein paar Bremsungen sehen die in der Regel wieder aus wie neu. :)

  • Das gibt es schon Abstufungen. Ein bisschen Flugrost ist kein Problem. Alles was komplett verschwindet nach ein paar mal Bremsen ist unbedenklich.

    Sollte aber nach einer Fahrt noch ein rostiger Ring auf der Scheibe sein wird's doof. Der wird dann bleiben und sich in den Bremsbelag arbeiten. Die Scheibe wird dann nicht mehr gleichmässig abgenutzt. Da bildet sich dann eine Erhöhung die sich in den Belag arbeitet.
    Das kann mal nur ein Streifen von ein paar MM Breite sein, aber auch fast die ganze Breite der Reibfläche. Da sollte man dann schon ein Auge drauf haben.

    Und nur weil die äußere Seite der Scheibe blank ist, muss es die Innenseite nicht sein....

    Die Standzeit allein ist auch nur ein Faktor. Ich hab mal nach einem Monat Rundrum neue Scheiben gebraucht weil sie unrettbar rostig waren. Abe rich hab auch schon Scheiben gesehen die nach drei Jahren stillstand noch gut waren.

    Was auf jeden Fall die beste Prophylaxe ist wurde oben schon geschrieben. Warm und trocken gebremst abstellen.

  • So als Beispiel:

    Sohnemann hatte im März 2020 ein neues Auto bekommen und den alten abgemeldet draussen hingestellt.

    Nachdem der dann im Oktober wieder parat gemacht werden sollte, waren die Bremsscheiben angerostet und die hinter Bremsleitung über dem Tank komplett durch!

    Die Scheiben haben wir abmontiert und zuerst mit einer rotierenden Bürste versucht zu entrosten.

    Da waren aber recht dicke Krater drin, sodass schließlich die ganze Scheibe vorsichtig mit Flex und Schleifmopteller bearbeitet wurde,

    Auch die Beläge hatten schon Fraß.

    Das hat ganz schön lange gedauert und zum Schluß (auf der Fahrt zum TÜV) sind sie den Berg runter noch eingebremst worden.

    Die anschließende Bremsprüfung auf der Rolle haben sie mit Bravour überstanden.

    Daher wären vielleicht ein paar Bilder zur genaueren Beurteilung nicht schlecht.

    Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur.7yg5-3h-bc40.gif