Alkoven Ducato 280 trockenlegen

  • Hallo beisammen,


    bei meinem Winterprojekt Ducato 280 möchte ich den Alkoven trockenlegen. Auf den Fotos ist zu sehen (rot markiert) welcher Bereich feucht ist. Ich vermute einen Eintritt des Wassers an der rechten Kante oder am Bug-Alkovenfenster. Die rechte Wand ist komplett trocken. Die bodenplatte ist nur auf der rechten Seite feucht (roter Bereich).

    Was habe ich vor:

    Austauschen der Alkovenbodenplatte - zumindest auf der rechten Seite, da diese feucht ist. Vorübergehende Entfernung der latten - also Verkleidung im vorderen Teil, um die eintrittsstelle besser zu lokalisieren. Dabei natürlich Austausch wo nötig.


    Nachdem ich auf dem Gebiet Neuling bin: hat jemand einen Tipp, was beim Ausbau der Platte zu beachten ist. Wäre ggf. auch ein teilaustausch (nur rechte Seite) möglich?

    Ansonsten nehme ich natürlich auch jeden anderen Hinweis gern an.

    Danke Euch.

  • Ganz wichtig: die undichte Stelle finden und nicht nur vermuten. ;)

    Ich hatte bei mir im Alkoven auch erst das Fenster im Verdacht, letztendlich war es dann aber der vom Vorbesitzer teilweise erneuterte Alkoven. In einer Blechfalte draußen hatte der vermutlich Silikon zur Abdichtung verwendet ;( (das Zeug ist nicht UV-stabil und bröselt dann einfach weg; außen nur Karosseriebaukleber wie Sikaflex 252i verwenden!). Fenster und Naht des Alkovens vorne sind aber in der Tat die häufigsten Leckagen, da ruhig weiter suchen.

    Von daher würde ich dir empfehlen, die Front- und Seitenverkleidung rechts ebenfalls zu entfernen, um den Wasserlauf nachvollziehen zu können. Dahinter sind meist vertikal und horizontal angeordnete Dachlatten als Träger verbaut. Zwischen den Latten und dem Dämmstoff ist meist eine Ritze, in denen das Wasser lang läuft und sich dann erst an der tiefsten Stelle sammelt und dort "spürbar" wird. Diese hatte ich im hitneren Aufbau mehrfach; im Dach ist es in fehlerhaft abgedichteten Löchern reingelaufen bis zu den Fenstern. Dort hat es dann gemodert.

    Zur Bodenplatte: Prinzipiell lassen sich Platten oder Latten auch teilweise tauschen. Man muss sich da halt vorher überlegen ob und wie man sie wieder kraftschlüssig zusammen bekommt (verkeilt sägen und einpassen, schrauben, kleben...). In deinem Fall würde ich mir die Funktion der Bodenplatte nochmal genau ansehen; verteilt die irgendwelche Kräfte gleichmäßig und sollte daher aus einem Stück sein? Sah bei mir halt alles etwas anders aus....

  • Danke gunnar

    Werde deine Tipps beherzigen. Deine Bildchen sieht ja auch nach einer ordentlichen Arbeit aus. Der Aufbau ist aber wirklich ganz anders. Hat zufällig noch jemand Erfahrung mit dieser speziellen Bodenplatte mit dem abgebildeten Ausschnitt?


    Vielen Dank und Gruß.

  • Danke gunnar

    Werde deine Tipps beherzigen. Deine Bildchen sieht ja auch nach einer ordentlichen Arbeit aus. Der Aufbau ist aber wirklich ganz anders. Hat zufällig noch jemand Erfahrung mit dieser speziellen Bodenplatte mit dem abgebildeten Ausschnitt?


    Vielen Dank und Gruß.

    hat sich erledigt. Ich kann sie prima heraustrennen.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal ein Update geben. Es war bisher schon viel Arbeit. Hatte das bisher noch nie gemacht und wollte aber die lockdown Zeit mal nutzen uns habe mir daher dieses winterprojekt zugelegt.

    Also der Alkoven ist bzw. war wie oben abgebildet rechts ziemlich durch.

    Aufgrund des angekündigten schlechten Wetters mussten ich das Wochenende Gas geben. Habe mit 3 Tuben Caravankleber von Ruderer, 2 Tuben Montage karosseriekleber, dachlatten, 0,5 qm Alu, reichlich Styropor und Sperrholz. Und natürlich dekalin.

    Anbei mal ein paar Bilder.
    update: die Bilder reiche ich nach. Sie lassen sich gerade noch hochladen.

  • Hallo sisk0191,

    der Alkoven sieht ja genauso aus wie bei meinem Dethleffs!
    Ich hatte letztes Jahr das gleiche Problem mit Wasserschaden am Alkoven. Da hat auch ein Vorbesitzer irgendwann mal einen Schaden an der Ecke ungenügend abgedichtet. Und dann sammelt sich das eben an der tiefsten Stelle und kann da nicht mehr weg.


    Ein Teilausbau ist möglich - und aus Stabilitätsgründen auch dringend zu bevorzugen, sofern möglich. Bei mir war zusätzlich auch auf der Fahrerseite gegenüberliegend ein Bereich gammlig, so dass am Ende eigentlich nur noch ein kleines Stück in der Mitte und das Dach alles zusammengehalten haben.

    Ich habe von außen mit Deckenstützen, wie man sie im Trockenbau verwendet, den Alkoven abgestützt. Also direkt neben Fahrer- und Beifahrertür. Sah ein bisschen prekär aus, aber hat geholfen.

    Tragbar ist der Alkoven in dem Zustand natürlich trotzdem nicht mehr. Pass also gut auf, wo du dich beim Werkeln abstützt - sonst bricht dir das Ganze noch ein.

    Wichtig ist, großzügig sämtliches Gammelzeug bis aufs nackte Blech rauszumachen. Du siehst dann schon, wo das Holz noch gut ist und wo nicht. Im Zweifel: weg.

    Mit einem Drahtbürstenaufsatz am Akkuschrauber bekommst du auch die letzten Styroporreste gut weg (Staubsauger bereit halten). Danach kannst du gut erkennen, ob und wo überall der Alufraß gewütet hat:

    Ich habe alle freigelegten Stellen von innen mit Glasfaser und Epoxy verstärkt und abgedichtet und als Finish sowie insbesondere in allen Kanten und Ecken ordentlich MEM Water Stop aufgetragen. Das ist eine Art Gummifarbe aus dem Baumarkt, die man u.a. auch zum Abdichten von Rohren, Kellerwänden, etc. verwendet.

    Und anschließend wird eben alles wieder mit neuen Latten und Styrodur aufgebaut. Ist leider auch mit Kreis- und Stichsäge eine ziemliche Frickelarbeit die ihre Zeit braucht.
    Wo kleine Spalten zwischen den Styrodurplatten offen bleiben sollten, kannst du Montageschaum reinsprühen. Der dämmt und verklebt in einem.

    Ich habe beim Wiederaufbau weder an Baukleber noch an Winkeleisen (für die Latten) gespart und ein paar Stellen auch zusätzlich noch mit Glasfaser & Epoxy verstärkt.

    Außerdem habe ich anschließend noch über den kompletten Bodenbereich (nicht nur über die ausgebesserten Bereiche) rund um den Ausschnitt vom Fahrerhausdach eine zusätzliche 5mm Multiplex-Platte gemacht, die dem Alkoven insgesamt wieder mehr Steifigkeit verleiht.

    Wie du dann die Wände wieder hübsch machst, ist sicher Geschmackssache. Es gibt im Baumarkt jedenfalls so dünne Teppiche zum Verkleben, die sich per Cutter recht gut an die ganzen Geometrien des Alkoven anpassen lassen. Mit Vliestapetenkleber hält der Teppich gut, gleicht kleinere Unebenheiten aus und macht eine gemütliche Atmosphäre im Alkoven.

    Ach ja, und das Allerwichtigste: nicht entmutigen lassen.
    Wenn man so ein Hochmoor im Wohnmobil entdeckt, kann das erstmal echt demotivieren. Aber das ist alles keine Raketenwissenschaft und mit gewöhnlichem Werkzeug und Material in endlicher Zeit behebbar. Viel Erfolg!

    Viele Grüße,

    Philipp

  • Hallo Cypax ,


    danke für den Bericht. Ich finde das nicht entmutigend. Ich hatte mir das ja extra so für den Winter ausgesucht und das meiste ist schon erledigt. Ich habe auch abgestützt, wie auf dem eine Foto zu sehen. Das mit den Teppichen überlege ich mir. Sieht ja gemütlich aus.
    Hast du die Teppiche direkt auf das Styropor geklebt oder darunter noch eine Sperrholzplatte?

    Und wie lange brauchst du ungefähr mit dieser teppichverkleidung? Nur so als Eckwert?

  • Hast du die Teppiche direkt auf das Styropor geklebt oder darunter noch eine Sperrholzplatte?

    Natürlich erst noch eine Sperrholzplatte da darunter. Etwa 3mm dick, glaube ich. Kleine Übergänge zwischen den Platten gleicht der Teppich dann aus. Da er selbst aber auch nur um die 3mm dick ist, darf man aber auch keine Wunder erwarten. Wenn du noch kleine Spalten zwischen den Platten oder Unebenheiten hast, kannst du die vorab sonst auch mit übriggebliebenem Baukleber glatt spachteln. Man muss da einfach ein bisschen experimentieren, was für einen am besten funktioniert.
    Ich habe nur leider kein Zwischenfoto vom Zustand vor dem Teppichverlegen, weil ich schneller am Werkeln als am Dokumentieren war.

    meinen allergrößten Respekt für Deine Arbeit.

    Danke! :)

    Viele Grüße,

    Philipp

  • Guten Morgen zusammen,

    Ohne die Arbeit zu schmälern denke ich, wenn ich sehe, dass manche den ganzen Aufbau teilweise entkernen müssen, dass man mit so einer Alkovensanierung noch gut bedient ist.


    Manchmal ist es etwas eng, aber man kommt doch überall gut ran,


    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Was du vielleicht meinen könntest, sind diese selbstklebenden Samt-Dekorfolien aus dem Bastelbedarf. Die wären dann nochmal etwas dünner.

    Der Teppich jedenfalls ist nicht selbstklebend:

    Viele Grüße,

    Philipp

  • Kann sich das nicht mit Kondenswasser ansaugen und gibt das schwer wieder her? Bzw. trocknet in „kalten Ecken“ schlecht und erhöht das Risiko von Stockflecken/Schimmel?
    Oder hab ich jetzt nen Denkfehler?

  • Hmm - ich habe bei obi kleine 40x40 klebeteppiche gefunden. Die habe ich bestellt. Das sind sogenannte Teppich Fliesen. Mal schauen.

    Ich möchte zu bedenken geben, das diese Selbstklebenden eigentlich für den Wohnbereich bestimmt sind. Ich hoffe der Kleber hält die hohen Temperaturschwankungen im Wohnmobil aus. Wir hatte schon mal mit Sprühkleber von Pattex gearbeitet das hielt jedenfalls schon einmal 8 Jahre (Dann haben wir den Bus verkauft) ;)

  • Kann sich das nicht mit Kondenswasser ansaugen und gibt das schwer wieder her? Bzw. trocknet in „kalten Ecken“ schlecht und erhöht das Risiko von Stockflecken/Schimmel?
    Oder hab ich jetzt nen Denkfehler?

    Hallo Yogibear,

    Das beziehst du jetzt auf die klebeteppiche oder Teppiche insgesamt? Ich sehe solche Lösungen sehr häufig in Wohnmobilen.

  • Hallo Yogibear,

    Das beziehst du jetzt auf die klebeteppiche oder Teppiche insgesamt? Ich sehe solche Lösungen sehr häufig in Wohnmobilen.

    Allgemein auf Teppiche an Wänden. Die Isolierung gerade bei den älteren Fahrzeugen ist doch nicht so gut. Ich hätte da glaub ich bedenken. Aber ich lerne auch gern dazu.

    Und nur weil das sehr häufig gemacht wird heißt das ja nicht, dass es gut ist.

  • Würde vielleicht auch kein Styropor nehmen sondern nicht speicherndes Material.

    Gruß Moto72