Kühlbox mit LiFePo4 betreiben

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Frohe Ostern uns ALLEN
  • Moin,

    eine Freundin möchte in ihrem Minicamper eine Kühlbox Waeco TCX 21 betreiben.

    Das Teil hat ein Leistungsaufnahme von max.46W bei 12V (im ECO-Modus 8,8W)

    Kommt man da mit einer 100Ah LiFePo4 über 3 Tage klar?

    Ich möchte ihr ungern normale Bleibatterien empfehlen, da die dann ja oft tiefentladen werden.

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Wenn man einen Durchschnittsverbrauch von 9 Watt zugrunde legt, kann sie mit einer 100 Ah-LiFePO4 knapp eine Woche den Kühli betreiben. Ob das für drei Tage reicht, hängt davon ab, was sie ansonsten noch so an Verbrauchern hat - das ist jetzt Kristallkugel...

  • 2 Antworten und schon sieht man mein Problem, was ist ein realistischer Verbrauchswert? andere Verbraucher sind nicht vorgesehen.

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Das wird Dir nur der Versuch mit Verbrauchsmessung über eine etwas längere Zeit oder eine Anfrage beim Hersteller beantworten können.

    Da aber auch hier Faktoren wie Außentemperatur, Füllstand der Box, Temperatur des Kühlguts, Häufigkeit und Länge des Öffnens usw eine signifikante Rolle spielen, wird eine verlässliche Aussage ohne Langzeitmessung nur schwer möglich sein.

  • Die Verbrauchswerte hängen von s e h r vielen Faktoren ab.

    Da hilft nur eine Messung des tats. Verbrauchs.

    Messgeräte gibt es in der Bucht für 12,82--Suchwort Wattmeter...

    Danach ist eine sinnvolle Entscheidung möglich

    VG

    DieterR

  • Ich schließe mich an: seeeehr individuell...

    Messen ist immer gut, aber hilft nur, wenn die Box schon angeschafft ist.

    Vielleicht steht ja erst die Planung.

    Meine Praxis-Erfahrung mit der Waeco-Box im Minicamper:

    Ich habe die Waeco TropiCool TC-14 im Bus. Die Anschlusswerte sind vergleichbar, trotz etwas

    geringerem Nutzvolumen: 46 W max / 15 W Eco-Mode. Als Quelle dient im Stand ohne Netzanschluss

    eine AGM mit 80 AH. Weitere Verbraucher sind drei Halogenspots (nur immer einer gleichzeitig) und

    die Tauchpumpe für die Spüle (zu vernachlässigen).

    - Drei Tage am Stück ohne Netzanschluss und ohne Fahrt zwischendrin kommt bei uns eher

    selten vor. Hier sind dem Minicamper auch (andere) Grenzen gesetzt.

    - Die Temperatur im Auto ist ein großer Faktor. Bei hohen Innentemperaturen kommt das System

    an seine Grenzen und man muss die Box schon auf volle Leistung stellen, damit ein guter Kühleffekt

    zu merken ist. Steht die Kollegin drei Tage in Sizilien , dann...

    - In der Nacht stellen wir die Box immer manuell runter, auch wegen dem Geräusch. Das kommt

    natürlich auch dem Stromverbrauch zugute (nur "Stützbetrieb") . Zudem ist es i. d. R. nachts nicht so

    warm im Auto und der Deckel bleibt zu (bis auf das Mitternachtsbierchen...).

    - Beim Packen der Box sollte beachtet werden, dass die inneren Lüftungsgitter einigermaßen frei

    bleiben. Sind diese zugestellt, dann geht die Leistung runter und der Verbrauch hoch.

    --> Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die TropiCool-Box schon eher sparsam ist.

    --> Das automatische Herunterregeln der Leistung funktioniert gut. Merkt man am Takten des Lüfters.

    --> Unter meinen Bedingungen können zwei Tage ohne Nachladen gut praktiziert werden.

    --> Bei drei Tagen in der Sonne wäre ich vorsichtig. Ich denke (!), das würde meine Batterie nicht packen.

    Etwas off-topic: Der doppelte Anschluss der Box 12V/220V mit automatischer Vorrangschaltung für das

    Netz ist klasse und funktioniert bestens. Natürlich nur, wenn man eine Steckdose im Auto hat. Ich empfehle

    auch beim Mini-Camper eine Außensteckdose zur Einspeisung. Den Komfort möchte ich nicht mehr missen.

    Beste Grüße

    Onny

  • Danke für die Antworten, besonders an Onny, das hilft mir schon mal weiter.

    Die Kühlbox ist schon vorhanden, sonst hätte ich eh zu einer Kompressorbox geraten.

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Moin Sven,

    Solar ist auch angedacht, aber immer schön ein Schritt nach dem anderen;)


    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Solarpanels sind inzwischen deutlich billiger als Akkus, wenn es um die Autarkie geht. Wenn also das Budget wichtig ist, sollte man m.E. gleich überlegen, ein oder zwei Panels zu installieren, statt erst in einen teuren Akku zu investieren, der dann nach Hinzufügen der Panels komplett überdimensioniert ist. Man bekommt inzwischen 300Wp Zellen für um die 85€, wer muss da noch lange rechnen?

    Wenn das Kühlbox-Ding eine Max-Leistung von 46W aufnimmt, dann kann man sowas gut mit einem solchen PV-Panel betreiben, das mit 1,65 x 1m auf eigentlich jedes Camperdach passt, selbst wenn es den ganzen Tag rennt. Man muss dann im Wesentlichen die Akkukapazität nur dafür berechnen, über die Nacht oder vielleicht einen trüben Tag zu kommen. Nachts besteht zudem eher die Wahrscheinlichkeit, dass Abschaltpausen auftreten, weil weniger Sonne einstrahlt und die Box seltener geöffnet wird. Das zusammen spart ggf. mehrere hundert Euro am Akku, zudem braucht man kein Akkuladegerät mehr, und am Ende fällt dadurch ein anständiger MPPT-Solarregler noch mit ab.

    Wenn man noch etwas sparen will, baut man eine zusätzliche Isolierbox z.B. aus Baumarkt-Hartschaumplatten um die Kühlbox, denn die sind meist viel zu schlecht isoliert und verpulvern das meiste auf diesem Wege. Man könnte auch eine flexible Hülle mit Schaumgummipolsterung nähen. Wichtig ist auch, dass die Box möglichst kühle Luft ansaugt, da die erreichbare Innentemperatur von der Differenz zur Ansauglufttemperatur abhängt. Die Thermo-Elemente in der Box haben ihren besten Wirkungsgrad bei einer Temperaturdifferenz innen zu aussen von Null (!) Grad, aber bei 30° Temperaturdiferenz geht der Wirkungsgrad gegen null. Das muss man in Betracht ziehen und sicherstellen, dass das nie erreicht wird.

    Sonne, die auf die Box scheint, ist ebenfalls ein Problem. Von daher sind dunkelgraue Boxen eigentlich kontraproduktiv. Ich habe mal getestet, was es bringt, wenn man eine Rettungsdecke drüberlegt, nur um die direkte Strahlung zu reduzieren, die durch die Scheiben ins Auto fällt. Der Effekt war sehr deutlich. Danach habe ich meine Box in eine 30mm-Hartschaumverkleidung gestellt, die außen komplett mit Spiegelfolie beklebt war, was den Verbrauch gut und gerne halbiert hat (!) (Lüfter natürlich freigelassen). Mit dem Verbrauch lassen sich logischerweise auch die Kosten für die Stromversorgung nahezu halbieren. Mit der alten Peltier-Box im vorigen Camper (35W) konnte ich dank dieser Maßnahmen mit der 120Ah-Fahrbatterie (Es gab nur diese) über's Wochenende kommen und am Sonntag Abend noch starten, um nach Hause zu fahren, weil die Box wirklich zwischendurch abschaltete. Ohne ging es nur einen Tag, weil das Ding eigentlich permanent lief.

    Ich habe das Konzept beibehalten, auch als ich später einen Kompressor gekauft habe (der aber, weil gößer und kälter, ebenso viel verbraucht), und seit dem kann ich mit einer 300Wp PV-Zelle und einem 12V/40Ah LiFePO4 Akku beliebig lange Eiswürfel machen und die ganze Saison kühles Bier trinken, ohne Landstrom in Anspruch nehmen zu müssen. Schon seit ein paar Jahren.

    Was ich also damit sagen will:

    1. Verbrauchsoptimierung

    2. Energierzeugung

    3. Energiespeicherung

    In dieser Reihenfolge anzugehen, spart nicht nur Kosten und Resourcen, sondern hält am Ende auch länger durch.

    Viel Erfolg! :0)

  • Da ich gerade den Küchenblock neu mache, und daher alles einzeln habe, hier mal ein Beispielbild von einem Kühli in einer Hartschaumbox mit Spiegelfolie. Materialkosten ca. €25 im Baumarkt.

    Man sieht auch, dass der Hartschaumkasten nicht nur die Außenwände bedeckt, sondern speziell noch über die Magnetdichtung hinwegreicht, die ja für sich schon eine besonders "effektive" Wärmebrücke darstellt.

    Der so verkleidete Kühli kommt im nächsten Schritt in den gerade im Bau befindlichen Küchenblock (im Bild rechts unten), der dann auch noch für eine optimierte Kühlluftzu- und Abfuhr sorgen wird, sowie Geräuschdämmung, da das Gebläse als lautestes Bauteil des Kühlis dann verdeckt montiert sein wird.

    Das nur hier, weil die Sache mit der zusätzlichen Isolierung ein Aspekt zur Ursprungsfrage war. Falls der weitere Fortschritt des Küchenbaus interessant ist, kann ich dafür aber auch einen neuen Thread aufmachen.