Fragen und Empfehlungen zum Ducato als Reisemobil

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Frohe Ostern uns ALLEN
  • Hallo zusammen und danke für's Freischalten!

    Ich würde gerne mal eure Empfehlung für einen (sehr niedrigschwelligen) Selbstausbau hören. Wir sind in die vergangenen fünf Jahre immer zu zweit mit einem Citroen Berlingo unterwegs gewesen, unter anderem mehr als 5000 km rund um die Ostsee. Das Schöne daran war, im Alltag ein ganz normales, überall parkbares Auto und gleichzeitig ein vollwertiges Bett drin zu haben. Mittlerweile haben wir keine Parkplatznot mehr, dafür aber Nachwuchs. Jetzt wollen wir einen adäquaten Ersatz für den Berlingo und ich bin nach einigem Suchen auf die Ducato/Boxer/Jumper-Reihe gestoßen.

    Mir schwebt ein Auto vor, in dem ich zwei Sitzreihen (mind. 4 Sitze) habe und hinten Platz um ein Doppelstock-Bett quer einzubauen, damit ich nicht ständig Sitze umklappen muss um Schlafen zu können (die einzige Schwäche des Berlingos). Wir brauchen keine Nasszelle und keine Küche (wir tingeln meistens von Campingplatz zu Campingplatz und kommen mit unserem kleinen Koch-und-Kackzelt aus). Ich habe gesehen, dass es von Vanable mal ein Doppelstock-Bett gab, sowas würde ich mir gerne wie beim Berlingo zum Herausnehmen selber bauen um den Duc auch als vollwertiges Familien-/Transportauto nutzen zu können.

    Passt das so? Und welchen Duc würdet ihr empfehlen? Unser Budget liegt bei ca. 6000 Euro zzgl. Umbau. Einen 244er oder einen 250er? Wir werden nicht mehr als 10000 km im Jahr fahren, Verbrauch ist also nicht unbedingt das Problem. Plakette auch nicht, wir sind fern jeder Umweltzone.

    Leider finde ich nicht wirklich Innenmaße zum 244er oder 250er. Ich habe es so verstanden, dass hinten eine Liegefläche quer von 187 cm möglich ist. Das gilt aber nicht für alle Versionen, oder? Die 250er mit Plastikverkleidung sind ja sicherlich schmaler? Geplant ist ein Doppelstockbett mit 187 x 160 cm unten und ca. 90 x 160 cm (quer) oben. Untere Liegefläche über dem Radkasten (30-35 cm?) und obere Liegefläche 70 cm darüber. Reicht dafür ein L1H1 oder muss es ein größerer sein? Kann man eigentlich beim DoKa/Mixto die Trennwand ausbauen (wegen der ganzen Plastik-Trennwandverkleidung)?

    Ich hoffe ihr versteht was ich meine und freue mich über eure Antworten!
    Christof

  • Hallo Christof,

    erst einmal ein herzliches Willkommen und ein kräftiges Schulterklopfen für dein

    Vorhaben. Vor 12 Jahren bin ich vor ganz ähnlichlicher Entscheidung gestanden.

    Feste Vorgabe: 3 Betten, 5 vollwertige Sitze und <5m wegen Innenstadtnutzung.

    Bei mir ist es ein Ausbau light eines 244er L1H1 Fensterbus geworden:

    - Festbett hinten quer für zwei, die sich mögen

    - zwei drehbare Vordersitze mit Mini-Tisch

    - Original 3er-Sitzbank mit Klappfunktion als Kinderbett-Grundlage

    - kleines Küchenabteil mit Spüle (12L-Frischwasser und 12L Abwasser) und zwei

    Curverbox-Schubladen

    - Porta-Potti, integriert

    - keine Dusche - kein Waschbecken - keine Standheizung - kein fester Kocher

    - keine Stehhöhe

    - mehr geht beim besten Willen nicht in einen L1H1 !

    Zu deinen Überlegungen...:

    - Stockbett geht (aus meiner Sicht) nicht sinnvoll beim H1. Höchstens der untere

    liegt auf dem Boden. Aber irgendwo muss auch Stauraum sein.

    - Meine Matratze hinten geht von einem Seitenblech unterm Fenster bis zum andern.

    Sie ist genau 1,80m lang. Durch die Ausweitungen an den Fenstern ergeben sich

    tatsächlich ca. 1,87m. Breite: 1,25m oben und 1,15m bei den Füßen.

    - Kinder werden größer. Damit sich der Ausbau lohnt: 3. Bett besser 1,80m lang

    - genaue Innenmaße für den 244er Fensterbus kann ich dir (bei Bedarf und mit ein

    wenig Zeitvorlauf) gerne ausmessen.

    - bei dem Budget...: Schaue besonders nach Rost unterm Auto und auf Geräusche

    von der Vorderachse. Bei höheren km-Leistungen neigen die Gelenke und Lager

    zum Ausschlagen. Motoren sind i.d.R. weniger ein Problem. Aber dafür gibts hier

    genug Cracks im Forum. Hatte ich schon gesagt, dass es Rost geben kann?

    - Ich würde (vor dem Ausbau...) ein wenig an der Dämmung von Blechen > 30cm

    arbeiten. Weniger wegen Heizung - mehr als Schall- und Dröhnschutz.

    Auf was ich nicht mehr verzichten möchte:

    - Klo im Auto, wegen Nachwuchs und weil sonst Stellplätze tabu sind

    - meine Markise, die in 2 Minuten ein Wohnzimmer vor dem Auto schafft

    - meine 12V-Stromversorgung (80AH AGM) mit Ladegerät und Einspeisung außen,

    weil die Kühlbox weiterlaufen kann

    - die drei Spots an der Decke zum Lesen im Bett - ohne Stirnlampe

    Den Ausbau fahre ich bis heute unverändert seit 2008.


    Viel Spaß, Onny

  • Hallo Christof,

    erst mal herzlich willkommen und Glückwunsch zum Nachwuchs.

    Da euer Budget ja begrenzt ist, solltest ihr es etwas auf stocken. (Du schreibst ja zuzüglich Umbau).

    Welche Version des Basisfahrzeugs spielt bei euch auch keine Rolle, denn ihr fahrt wenige Kilometer pro Jahr und solltet euch eher nach den Bedürfnissen und der Ausstattung richten die ihr findet, egal welche Marke. Selbst ein alter T3/T4 von VW könnte für euch in Frage kommen.

    Aber unabhängig davon: Ihr habt jetzt Nachwuchs, da steigen ja schon die Anforderungen etwas in Sachen Komfort was das Reisefahrzeug bieten sollte. Ich wollt ja nicht mehr mit dem xxx-Zelt alle zusammen übernachten nehme ich mal an.

    Ich würde an eurer Stelle ein möglichst vom Innenraum her großes Wohnmobil nehmen, damit ihr euch vernünftig um euren Nachwuchs kümmern könnt auch wenn es mal schlechtes Wetter ist. Und eine abgetrennte Schlafmöglichkeit für den Nachwuchs sollte auch möglich sein.

    Ich würde mich an der 3,5 t Klasse orientieren, ist zwar mit ca. 7 Metern nicht unbedingt parkplatzfreundlich, aber Komfort für den Nachwuchs würde ich vorziehen. Dann habt ihr auch keine Probleme mehr Betten umbauen zu müssen usw.

    Gruß

    Frank