Peugeot J5 TD - Tachoantrieb inkl. Schnecke aus dem Getriebe gezogen. Chance oder Problem?

  • Liebes Forum,

    letzten Sommer, auf der Heimreise vom frz. Atlantik, hat es mich dann auch erwischt - der 5. Gang klemmte bei einer Autobahnausfahrt.

    Ich konnte ihne gerade noch lösen und wir fuhren noch 1500Km im vierten zurück. Die Ursache für das Klemmen des 5. Gangs habe ich gerade behoben - den inneren, gezahnten Teil des Synchronkörpers hatte es zur Hälfte weggeraspelt, da ging nix mehr. Und auch für dieses Problem gibt es eine blöde Ursache, die viele Ducato- oder J5 Treiber kennen.

    Mein Tachoantrieb erwies sich seit dem Kauf des Womos im Jahr 2013 als ertragreiche Ölquelle (davor sicher auch schon). Was mich dazu brachte, bei wirklich jeder Rast einer jeden Reise den Messstab herauszufrickeln und immer wieder Getriebeöl nachzufüllen.

    Für den Tausch des Synchronkörpers musste ich zwecks Getriebeabsenkung die Tachowelle ziehen. Vor der ersten Probefahrt baute ich sie wieder ein.

    Dabei muss ich sie irgendwie verkantet haben. Der Tacho ging jedenfalls nicht. Also kroch ich wieder mal wie eine Schildkröte unter das Auto, zog die Welle ein weiteres Mal hinaus, und schwupps- halte die komplette Führungshülse inklusive Schneckenantrieb in der Hand.

    Nun wäre die erste Frage:

    Wie genau sollte ich die Hülse im unteren, schmalen Teil anbohren, einsägen, was auch immer, damit das hochgeförderte

    Getriebeöl endlich ins Getriebe zurücklaufen kann? Das wäre jetzt mal die Chance an der Sache.

    und zweitens - kann ich die Schnecke ohne Weiteres von oben wieder ins (eingebaute) Getriebe absenken, einsetzen, ev. einfach hineinplumpsen lassen?

    Die hängt da drin ja nicht einfach in der Luft.. sitzt aber schon recht tief im Getriebe drin. Von oben sehe ich da nichts aus einem scharzen Loch.

    Präzise einführen kann ich sie von "unter dem Auto" aus jedenfalls kaum.

    Und drittens- die seitliche Aussparung in der Hülse- geht da der Stift der Fixierungsschraube durch? Davon gehe ich mal aus..

    Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit! Es würde mich wirklich freuen, wenn mir hier ein Mensch mit Fachwissen etwas dazu sagen könnte..

    Herzliche Grüße,

    Volka

  • Also , an der seitlichen aussparung geht die schraube durch die hülse und auch den eingesteckten Tachoantrieb fixiert , wenn das alles ordentlich gemacht ist sollte hier kein ölverlust sein , das problem mit der ölförderden welle sollte mit einer neuen mit dichtring behoben sein . Möglicherweise aber hat die fixierschraube bereits ein loch in den gehäusedeckel innen gedrückt , die gehört nur minimal zugeschraubt und erlaubt dem öl somit den weg nach draussen , zum problem der schnecke , ich hab keine ahnung wie die mit montiertem getriebe wieder zu montieren , reinplumsen is nicht , fällt die daneben wars das , die muss gerade präziese rein und unten in die Bohrung eingeführt werden , bei montiertem getriebe mit dem platzmangel würd ich mich das nicht trauen . Gruss Karl

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • Moin,

    ich ergämnze.

    Zum korrekten Sitz der Tachowelle, wenn die Welle nicht richtig eingesteckt ist, ist das mittig im Fürungsteil zu sehende Loch nicht frei, keine Nutdeckung, die Stiftschraube wird beim Einschrauben seitlich weggedrückt.

    Man sollte beim Einschrauben beachten, dass die Haltestift-Schraube per Hand bis hinten eingeschraubt werden kann, dann mit einem Werkzeugschlüssel leicht anziehen.

    Wenn das Loch bereits vorhanden ist, versuche die Kunststoffummantelung der Tachowelle am unteren Ende weg zu schneiden, um aufsteigendes Öl zurücklaufen zu lassen.

    Für den vorgesehenen Olrückfluß, ist die Rücklaufschnecke im Ritzel zuständig.

    Bert. Ritzel einsetzen, Du könntest das Ritkel in der Führung festsetzen, ein Tropfen Kleber, dann das Ritzel samt der Führung einfädeln.

    Vorher ausprobiert,wird es den Klebepunkt abreißen, wenn das Differential sich bewegt.

    Zweite Möglichkeit, einen Plastikschlauch von ca 10 cm Länge aus das Tachowellenende des Ritzel klemmend aufstecken und das ganze einfädeln, dann das Ritzel mit einem Draht im Schlauch in der Einbaustellung herunterdrücken, den Schlauch nach oben abziehen.

    Ein wahrer Spass wird das nicht werden ... und, wenn reingefallen, dann urgh

    Gruss Emil

  • Danke erstmal!

    Ich habe hier im Forum das Foto einer Hülse gefunden, in die unten ein Schlitz eingesägt ist, durch den das Öl ablaufen kann. Ich denke, das könnte das Ergebnis des Rückrufs in die Werkstätten sein, den es Anfang der 90er Jahre gegeben hat.

    Um das Problem mit der zu fest angezogenen Halteschraube geht es da ebenfalls, der gelbe Pfeil zeigt darauf.

    Meine Hülse hat im unteren Bereich keinen Schlitz. Innen läuft der Fortsatz der Schnecke, der dort als Ölpumpe funktioniert. Ich denke, das kann man oben abdichten, wie man will - solange das Öl hochkommt, findet es seinen Weg nach draußen. Irgendwo stand sogar zu lesen, dass heisses Getrieböl über die Welle bis zum Tacho und von da in den Innenraum gelangt ist.

    Ganz toll finde ich, dass ich den Wagen 2014 in einer offiziellen Peugeot-Werkstatt hatte, in der sich ein Mann an der Grenze zum Ruhestand noch an das Ganze erinnern konnte und angeblich wusste, was zu tun ist.

    Bei der ersten längeren Fahrt , viele Wochen nach dem Termin dort, war der Unterboden aber wieder voller Öl. So wie ich das nun sehe, hat man dort mal eben garnix gemacht.

    Ich werde die Hülse nun mit mindestens einem Schlitz versehen.

    Zum Einbau werde ich die Schnecke in der Hülse mit einem starken Neodym-Magneten von oben festhalten und kann dann (hoffentlich) alles von an Ort und Stelle platzieren..

    LG Volka

  • Hallo Emil,

    Dir auch vielen Dank, unsere Einträge haben sich überschnitten. Die Idee mit dem Tropfen Kleber an der Schnecke, der sich später schnell lösen sollte, hatte mein Schwiergervater auch ;-).. ich werde beides machen, Kleber und Magnet, dann sollte sich die Schnecke hoffentlich platzieren lassen. Wenn ich das nicht versuche, kann ich das (an sich ja wieder funktionierende :-(( Getriebe ja gleich ausbauen..

    LG

    Volka

  • Für den geneigen Leser..

    ich habe in die Hülse/Führung des Tachoantriebs im unteren, schmalen Teil einen Schlitz eingesägt (wie auf dem Foto weiter oben) und dazu noch ein Kreuz von ca. 4mm Tiefe in das untere Ende eingesägt.

    Nachdem ich die Schnecke (oder das Ritzel) mit Pattex und einem Neodym-Magneten in der Hülse fixiert hatte, konnte ich heute zum Glück alles von oben erfolgreich wieder ins Getriebe einführen. Tacho funktioniert, 5. Gang lässt sich nach dem zuvor erfolgten Tausch des Synchronkörpers wieder schalten. Nach einer ersten kurzen Probefahrt auf der Autobahn blieb das Getriebe trocken.

    Ob die Bearbeitung der Führungshülse des Tachoantriebs wirklich erfolgreich war, weiss ich allerdings erst nach einer längeren Fahrt auf der Piste. Aber schlimmer sollte es dadurch wohl kaum geworden sein.

    Anbei noch ein Foto der kaputten Synchroneinheit des 5.Gangs. Die Mutter auf der zugehörigen Getriebwelle hatte sich trotz Verstemmung gelöst. Die obere Hälfte der Verzahnung hat es komplett weggeraspelt. Links das Neuteil, der verzahnte Rand schaut oben heraus.

    Grüße,

    Volka