Ladegerät unbedingt mit Temperaturfühler für LiFePO4 Batterie?

  • Moin, da ich jetzt von Blei auf LiFePO4 umrüste, hab ich mal eine Frage.

    Müssen für die LiFePO4 Batterie unbedingt die Temperaturfühler vom

    Solarregler und Landstrom-Ladegerät an die Batterie angeschlossen werden?

    Die LiFePO4 Batterien haben ja ein BMS eingebaut, der die Ladung und auch

    die Temperatur der Batterie überwacht und bei überhöhter Temperatur abschaltet.

    Wären da nicht die extra Temperaturfühler doppelt gemoppelt?

    Schönen Gruß

    Andreas :wink

  • Das mit dem Temperaturfühler am Minuspol funktioniert nur bei Bleibatterien, nicht bei LiFePOs. Nur bei Bleibatterien, egal ob nass, Gel oder AGM, ist der Minuspol direkt mit einer Zellenelektrode verbunden. Bei LiFePOs sitzt da in der Regel noch Elektronik dazwischen. Wo man, wenn überhaupt(!), außen an der Batterie einen Temperaturfühler anbringen kann, um auch nur einigermaßen realistisch die Zellentemperatur zu messen, das weiß nur der Hersteller der Batterie.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Das mit dem Temperaturfühler am Minuspol funktioniert nur bei Bleibatterien, nicht bei LiFePOs.

    Das wollte ich wissen.

    Danke schön

    Die Akkus von LIONTRON haben sogar eine App, bei der man die

    Temperatur ablesen kann.

    Dann brauche ich die Fühler nicht anschließen.

    Schönen Gruß

    Andreas :wink

  • Hallo,

    ein Temperaturregler verhindert eine falsche Ladung des Akkus. Auch wenn bei LiFePo4 Akkus noch einiges an Elektronik (BMS, Balancer) integriert ist, kann es durch überhöhte Temperaturen beim Laden zu Defekten kommen. Der Temperatursensor muss ja nicht umbedingt die Temperatur der einzelnen Zellen überwachen, hilfreich ist schon die Überwachung des Akku im Allgemeinen und je nach Art des Akkus kann man den Sensor auch an einer einzelnen Zelle anbringen. Das geht aber wahrscheinlich nicht bei Fertigakkus, sondern eher bei Bausätzen oder selbst aufgebauten gebauten Akkus. Ein gutes BMS hat sogar einen eigenen Temperaturfühler und überachte darüber das Ladeverhalten des Akkus, sowohl bei niedriger wie auch bei höheren Temperaturen (bitte an dieser Stelle keine Diskussionen über das Laden von LiFePo4 ab 0ºC).

    Für mich gibt's keinen wirklichen Grund einen Temperatursensor doppelt anzuschließen, denn ein Sensor wird auch nur das Ladegerät beeinflussen an dem er angeschlossen ist. Wenn z.B. der Sensor am Solarregler angeschlossen ist, aber gerade über das Ladegerät geladen wird, wie soll der Sensor dann helfen?

    Hier auch noch einmal ein Auszug aus der Anleitung eines Votronic Ladeboosters (auch wenn hier nicht direkt nach dem Sensor des Boosters gefragt wurde):

    • Bei eingestelltem LiFePO4-Ladeprogramm: Keine Funktion des Lade-Wandlers ohne Temperatur-Sensor (Sicherheit)!
    • Der Batterie-Temperatur-Sensor muss an der Batterie (am Minus-Pol anschrauben) montiert und am Gerät angeschlossen sein; er dient dem Schutz der Batterie. Keine Funktion ohne Temperatur-Sensor.

    Beim Umrüsten auf LiFePo4 kommt es unter Umständen auch an anderer Stelle zu doppelten Schutzmassnahmen, ich denke da z.B. nur an die Abschaltung der Wohnraumbatterie/Akkus bei Unterspannung durch den EBL, auch das BMS überwacht eine Unterspannung. Vielleicht hält doppelt gemoppelt ja besser? :)

    Freundliche Grüße, Harald

    (Alles in Ordnung, deshalb all_clear)

  • Zitat

    wird durch den Fühler die Ladespannung bei niedriger Temperatur erhöht?

    Nein, bei zu niedrigen Temperaturen wird das Laden verhindert.

    Freundliche Grüße, Harald

    (Alles in Ordnung, deshalb all_clear)

  • dann verstehe ich nicht wieso es hochwertige Ladegeräte gibt, wo sich die Lifepo Kennlinie nur einstellen lässt wenn ein Temp. Fühler angeschlossen ist.

    Eventuell ist es wichtig für den Sommer.

    Bei Bleiakkus wird das die Spannung abgesenkt, was bei LiFe(Y)PO4 nicht notwendig ist.

    Viele Solarregler machen das im Sommer eigenständig und laden dann nicht zuverlässig die LiFe(Y)PO4 voll.

    z.B.: der Soltronic MPPT 320, da fällt die Spannung bis auf 13,4 V im Sommer ab.

    Gruß Uwe.

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  • Zitat

    dann verstehe ich nicht wieso es hochwertige Ladegeräte gibt, wo sich die Lifepo Kennlinie nur einstellen lässt wenn ein Temp. Fühler angeschlossen ist.

    Weil (wieder Auszug aus Votronic Ladebooster Anleitung):

    Bei Blei-Batterien (Säure, Gel, AGM) erfolgt die automatische Anpassung der Ladespannung an die Batterie-Temperatur, bewirkt bei Kälte eine bessere Vollladung der schwächeren Batterie, bei sommerlichen Temperaturen wird unnötige Batterie-Gasung und -Belastung vermieden.

    LiFePO4-Batterien: Batterieschutz bei hohen und insbesondere angepasste Ladung bei tiefen Temperaturen unter 0 °C.

    Und bei Nutzung LiFePo4 Programm:

    Wirkung: Bei abnormen Batterietemperaturen z.B. < -20°C, >50 °C wird die Ladespannung zum Schutz der Batterie stark auf die Sicherheitsladespannung ca. 12,80 V abgesenkt und der maximale Ladestrom halbiert (Sicherheitsmodus, LED „Charge“ blinkt), alle bisherigen Ladedaten bleiben gespeichert. Eine Batterieladung findet dann zwar nicht mehr statt, jedoch werden die eventuell angeschlossenen Verbraucher weiter vom Gerät versorgt bis die Batterie wieder im zulässigen Temperaturbereich liegt, dann wird automatisch weitergeladen.

    Unter 0 °C wird der Ladestrom zum Schutz der Batterie deutlich reduziert, LED „Charge“ erlischt kurz alle 2 Sekunden, es ist dann mit längeren Ladezeiten zu rechnen, siehe auch „Ladeprogramm 4 für „LiFePO4-Batterien“, Ladespannungen und Temperatur-Überwachung“

    Zugegeben, ein gutes BMS wird bei LiFePO4 die Ladung von sich aus regeln.

    Freundliche Grüße, Harald

    (Alles in Ordnung, deshalb all_clear)