Gel- und Blei_Akkus Frage

  • Hallo ans Forum

    Kurz zur Erklärung. Unser Ducato hat für Fahrzeug und Aufbau normale Bleibatterien verbaut, verbunden über ein Trennrelais und bei Landstrombetrieb über ein „normales“ Ladegerät für Bleibatterien geladen.

    Die Aufbaubatterie hat jetzt ihr Leben ausgehaucht.

    Ich habe hier eine Gel-Batterie HAZE HZY12-100 bekommen (war kostenlos).

    Mit meinem normalen Ladegerät konnte ich diese Gel-B scheinbar Problemlos laden.

    In dem Betrieb aus dem der Akku kommt wurden auch keine extra Ladegeräte für Gell-Akkus benutzt, dort werden die Akkus aber auch immer nur für 12 Monate genutzt und dann entsorgt.

    Habe jetzt aber in diversen Beiträgen schon gelesen daß Die Kombination Blei/Gel/normales Ladegerät problematisch sein kann ohne aber herausgefunden zu haben was genau die zu erwartenden Probleme sind und woher diese rühren.

    Kann mir jemand dazu eine Erklärung liefern? Ich bin Elektrofachkraft, habe nur mit Batterietechnik wenig zu tun.

    Also Danke für jede Erklärung

    Gruß Heiko

  • Hallo Heiko, hier in Kurzfassung:

    Die üblichen Versorgungsbatterien (richtiger: Akkus) in Wohnmobilen sind:

    • Nass-Batterien
    • Gel-Batterien
    • AGM-Batterien

    Blei-Säure-Batterien sind alle drei.

    Zu Nass-Batt.: Sind am billigsten u. robustesten hinsichtlich der Ladetechnik; man muss halt immer mal nach Flüssigkeitsstand schauen u. evtl. dest. Wasser nachfüllen. Wenn Batterien im Wohnmobil platziert sind, muss beim Laden entstehendes Knallgas mit einem Schlauch nach außen geführt werden.

    Zu Gel-Batt.: Schwefelsäure durch Zusatz von Kieselsäure zu Gel erstarrt; sind zyklenfest, wartungsfrei und auslaufsicher, aber auch am teuersten und am empfindlichsten bzgl. falscher Ladespannung; daher sollte ein Elektroblock mit IUoU-Kennlinie und Temperaturkompensation verwendet werden (IUoU = IUU); wenn EBL nicht temperaturkompensiert, nicht bei Temperaturen über 30 Grad laden.


    Zu AGM-Batt.: (= Absorbent-Glass-Mat-Akku oder MF-(Maintenance Free-)Akku = Vliesakku: Zwischen Elektroden Mikro-Glasfasergewebe, das Elektrolyten vollkommen aufsaugt; wartungsfrei und auslaufsicher; großer Vorteil: hohe Ströme bei Entladung u. bei Ladung; Lebensdauer am höchsten; Ladung muss im Zyklenbetrieb meist mit 14,7-14,8 Volt und Temperaturkompensation erfolgen; das können die wenigsten der Elektroblocks.

    Die Ladephasen:

    Haupt-Ladephase = I-Phase = Bulk-Phase: ist für alle Akkus gleich; Ladeschlussspannung ist für Nass u. Gel 14,4 V, für AGM meist 14,8 V.

    Wenn 14,4 Volt erreicht sind, kommt die zweite Phase Uo (einstellbar auf Gel, Nass oder AGM-Batterien). Abhängig von der Batterietemperatur (da sitzt ein Fühler drauf) wird weitergeladen, bis der Strom unter einen bestimmten Wert gefallen ist oder bis eine bestimmte Zeit abgelaufen ist.

    Absorptionsphase = Uo-Phase: konstante Spannung von etwa 14,4 Volt; Uo-Phase ist bei Nass beträchtlich kürzer (2-3 h) als bei den verschlossenen Akkus (Gel/AGM: 8-12 h).

    Erhaltungsphase = U-Phase: meist 13,6-13,8 V, damit die Batterie nicht gast.

    Gruß, Gizmo

  • Tach

    Und noch eine kleine Erläuterung dazu.

    Gel Akkus die in einem echten zyklischen Betrieb benutzt werden profitieren von dieser Ladeart.Die Batterien werden bis zum Erreichen ihrer Ladeschlußspannung (diese 14,4 V) geladenab, dann wird diese Spannung zeitgesteuert für ca. 10 Stunden gehalten.Danach gilt die Batterie als vollständig geladen,und die Batterie wir ihrer Nutzung zugeführt ,etwa Warnlampen in einer Baustelle.

    Will man diese Prozedur im WoMo durchführen ,mit einem Gerät das auch diese Spannung über die Zeit einhalten kann .Dann darf man als Nutzer diesen Vorgang nicht abbrechen indem man durch Einschalten von Verbrauchern für einen Spannungseinbruch sorgt.Der zum Abbruch der Zeitsteuerung führt.Wenn ein Ladegerät nach erreichen der 14,4V umschaltet auf Erhaltugsladung etwa13,8 V so reicht das allemal aus.Selbst wenn das Gerät einfach nur abschaltet,so wie ich es einmal hatte, tauchen keine Probleme auf.

    Gruß roma

  • Ladeschlußspannung (diese 14,4 V) geladenab, dann wird diese Spannung zeitgesteuert für ca. 10 Stunden gehalte

    CBE macht das so

    Wenn die Ladeschlussspannung erreicht ist, lädt das Batterieladegerät 90 Minuten lang weiter 14,1 V

    (Nass-Batterie) oder 8 Stunden 14,3 V (Gel-Batterie), bei konstanter Spannung.

    Gruß Uwe.

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  • Dann darf man als Nutzer diesen Vorgang nicht abbrechen indem man durch Einschalten von Verbrauchern für einen Spannungseinbruch sorgt.

    Ein gutes Ladegerät mit ausreichend Leistungsreserve kann die Spannung halten, auch wenn man Verbraucher einschaltet. Man darf es natürlich nicht übertreiben mit dem Verbrauch.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Was für ein leistungsstarkes Ladegerät hast Du?

    Im jetzigen Womo 40 Ampere, für 2x90Ah-Batterien. Im alten Womo hatte ich ursprünglich ein 10-A-Ladegerät, das war tatsächlich ein bisschen mager. Das war noch so ein schweres CBE-Teil mit richtig brummendem Trafo drin. Habe ich dann nach einigen Jahren durch ein 20-A-Gerät von Votronic ersetzt.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

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