Zylinderkopfdichtung wechseln am 2L-Benziner! Motorcode 170B/XN1T

Die Möglichkeit zur Neuregistrierung wird am 2.04.2024 wieder frei gegeben.
Frohe Ostern uns ALLEN
  • Liebe Gemeinde,

    ich stehe gerade vor dem Problem, die ZK-Dichtung an einem Bürstner A570 zu wechseln.

    280er, Bj 6.88, 2L Benziner, 55KW/75PS, Motor von PSA Typ 170B bzw. XN1T.

    Der 2L Benziner ist so selten, dass es bei Fiat noch nicht einmal eine entsprechende Schlüsselnummer für diese Variante gibt.

    Normalerweise ist das einfach, aber der Benziner ist so eingebaut, dass man nicht mit dem Drehmomentschlüssel rankommt, weil der Zylinderkopf im Gegensatz zum Diesel sehr nahe an der Rückwand liegt.

    Wie bekomme ich den Motor nach vorne?

    Kippen scheidet aus, da die Motoraufhängungen rechts und links fix sind, und das Getriebe im Bereich der Drehmomentaufhängung nach hinten-hoch gedreht werden müsste, und das geht nicht wegen dem Rahmen.

    Der Zylinderkopf ist schon ausgebaut. Das ging, da zum Lösen der ZK-Schrauben kein Drehmomentschlüssel angesetzt werden muss.

    Ich bin gerade dabei, auch die fahrerseitige Motoraufhängung zu demontieren, um dadurch den Motor oben nach vorne kippen zu können.

    Hat jemand schon mal so einen Motor überhaupt gesehen und wenn ja, auch schon die ZK-Dichtung gewechselt, und wenn ja, eine andere Idee, mit dem Drehmomentschlüssel an die Schrauben ranzukommen?

    Die Kopfdichtung wechsle ich, weil der Motor Kühlwasser im Öl hat und zudem auch Öl verbraucht.

    Ich dachte, Kopfdichtung und Ventilschaftdichtungen.

    An der Kopfdichtung hatte ich aber nichts Gravierendes erkennen können, woraus ich hätte schließen können, dass an genau dieser Stelle Wasser in den Ölkreislauf kommen kann.

    Der Motor hat eingesetzte Laufbuchsen.

    Weiß jemand, ob es denkbar sein könnte, dass bei diesem Motortyp das Wasser im Bereich des "Fußes" der Zylinderlaufbuchsen in den Ölkreislauf eindringen kann?

    Ich weiß, dass es sehr viele Fragen sind, aber vielleicht kann mir jemand einen Hinweis geben.

    Gruß Bernhard

    Zylinderkopfdeckel

    Zylinderlaufbuchsen

    Auspuff Detail

    Zylinderkopf (Ventile schon ausgebaut)

    Zylinderkopf mit eingebauten Ventilen, wobei zu erkennen ist, dass zwei der Einlassventile dunkler sind vom Öl, was für Ventilschaftdichtungen spricht.

    Übrigens verbrennt der Motor nach meiner Meinung super gut, d.h. der Vergaser und Zündung sind perfekt eingestellt.

    Oder ich bin als Dieselfahrer einfach andere Bilder gewohnt.

  • Hallo

    Feine Baustelle.

    Wenn der Kopf abgeschraubt wurde (hast du nach Abbauvorschrift gearbeitet ?) Wird doch Raum für Schraubwerkzeug gewesen seinDann kann man wohl auch mit nem Drehmoment Maulschlüssel ansetzen ,evtl ausleien .Wird ja nur einmal mit 50Nn dann nach lösen mit 20 Nm (kommt auf das Bj des Motor an) angezogen dann nach Winkel.

    Es sei denn du hast schon die Torxschrauben.

    Gruß roma

  • Nein, ich hab noch die Sechskantschrauben.

    Wie ich schrieb, zum Ausbau musste ich den Drehmomentschlüssel nicht ansetzen.

    Ich wusste gar nicht, dass es einen Drehmoment-Maulschlüssel gibt.

    Ja, ist eine schöne Baustelle. Ich hoffe nur, dass der Kurbelwellen-Simmering noch ok ist.

    Die Kiste ist unten voller Öl, das habe ich noch nie gesehen.

    Der braucht keinen Unterbodenschutz, da ist komplett ein Ölfilm drauf.

    Aber was solls, zuerst mal das Wasserproblem lösen und dann hoffen, dass der Ölfilm vom danebengeschütteten Öl war, denn das Öleinfüllen geht da eigentlich gar nicht ohne zu verschütten.

    Gruß Bernhard

  • Tach

    Auch Ringschlüssel sind mit verschiedener Kröpfung im Angebot schauen was benötiugt wird,mal im Umfeld nach einem Werkzeugverleiher umsehen.Der Satz kostet ca/ab 200 €

    Du hast die Anzugswerte ??? Der Motor soll da pingelig sein,selbst beim Lösen ist die Reihenfolge vorgegeben,ob das zwingend ist ???

    Gruß roma

  • Wenn mein aktueller Drehmomentschlüssel mal zu ungenau wird, dann hol ich mir diesen (Link ist ein Beispiel, vielleicht gibt’s den noch günstiger). Kann man immer mal brauchen, gerade für solche Sachen. Werte sollten für den Normalgebrauch reichen. Gutes Teil, wird auch von den Mechanikern bei uns in der Arbeit genutzt.

    Wäre meiner nicht so neu, dann würde der dieses Jahr bei mir unterm Baum liegen.

  • dann hol ich mir diesen (Link ist ein Beispiel, vielleicht gibt’s den noch günstiger).

    Hab den normalen Proxxon 1/2 Zoll. Bin damit nicht so richtig zufrieden. Der erste Proxxon ist irgendwann verreckt, ok. Den dann nach Rücksprache mit Proxxon eingeschickt, da wurde mir ein Angebot gemacht den neueren zuzuschicken gegen Aufpreis (halber Neupreis? Weiß es nicht mehr)

    Hab dann den genommen.

    Bei diesem ist mir vor kurzem der Vierkant gebrochen, der ist mit dem Zahnrad fest verpresst. Das Teil gabs zum Glück als Ersatzteil, auch nicht so teuer. Also wieder repariert. Dann spinnt ab und zu die Ratsche. Aufschrauben, nachfetten.

    Obwohl ich das Teil fast nur zum Räder anziehen nutze, also nicht täglich in Gebrauch finde ich den nicht so zuverlässig.

  • O.k.. Das ist mir neu, hab da noch nie Beschwerden gehört. Danke für die Info, ich frag mal bei den Schlossern nach.

    Der ist halt im Gegensatz zu Hazet usw. preislich interessant. Gibt auch einen von STIER, etwa gleiche Preisklasse wie Proxxon, hatte den schon mal in der Hand, ist gut verarbeitet. Allerdings weiß ich nicht wie der sich in der Praxis macht.

    Aber ist ja eigentlich OT. Sollte nur ein Tip sein, da der TE ja die Drehmomentschlüssel mit Gabel nicht kannte.

  • Hallo Bernhard

    Die Zylinderkopfkopfschrauben sind kein Problem, einfach Motor absenken.

    ABER dein Wasser/Öl Gemisch deutet auf defekte Zylinderfussdichtungen hin.

    Dieser Motor MUSS einen Büchsenüberstand von 0,07-0,14 mm aufweisen.

    Die beste Lösung ist, Ölwanne runter u. Büchsendichtungen erneueern, der Zeitaufwand ist gering (ca 1,5-2 Stunden).

    Die Unterlagen für eine "fachgerechte Reparatur" sind doch sicher vorhanden.

    mfG

  • Danke für die rege Beteiligung!

    Das Problem mit der Zugänglichkeit für den Drehmomentschlüssel habe ich zuwischenzeitlich gelöst.

    Wenn die Motoraufhängung an der Beifarherseite entfernt bleibt, kann der Motor hier so weit vorgedrückt werden, dass es mit dem normalen Drehmomentschlüssel gerade so reicht.

    Beim Ausbau war die Halterung noch an der Wasserpumpe befestigt gewesen, und daher war der Motor nicht verschiebbar.

    Übrigens, mit den Gabeleinsätzen käme ich ja auch nicht ran, da die Schraubenköpfe hinter der Kipphebelwelle etwas tiefer liegen.

    Ideal wäre so ein Oldschool-Drehmomentschlüssel, der sich verbiegt und mit Zeiger. (War nicht wirklich ernst gemeint, da diese Teile eher als Schätzeisen zu gebrauchen sind).

    Jetzt habe ich immer noch die Frage, ob der Wassereintritt ins Öl möglicherweise an der Basis der eingesteckten Zylinderlaufbuchsen erfolgen könnte?

    Wenn da etwas undicht ist, dann habe ich das Wasser sofort in der Ölwanne.

    Da das mein erster Motor mit eingesteckten Zylinderlaufbuchsen ist, habe ich diesbezüglich Null Erfahrung und bitte um Hinweise.

    Ich warte immer noch auf die Ventilschaftdichtungen, da die im Dichtsatz mitgelieferten Teile nicht gepasst haben.

    Und auch die Wapu-Dichtung passte nicht, die kann ich aber selbst aus Dichtungspapier zuschneiden.

    Gruß Bernhard

  • Hallo

    Mein voriges Womo hatte auch diesen Motor.War mir aber zu umständlich bei jedem tanken Zusatz beizumischen.Hab's nicht mehr.Hatte damals ein hitzeproblem. Bei längerer Bergfahrt im Roten Bereich. Hatte alles mögliche erneuert bzw. gereinigt ( Kühler,Tempfühler, Wapu,) Der Vorbesitzer hatte daher einen Schalter für den Lüfter eingebaut. Hat nur ein wenig geholfen. Nach einem Jahr den Zylinderkopf runter und siehe da die ZDK war verkehrt herum eingebaut worden( hinteres Ende der Dichtung nach vorn). Einige Bilder davon kann ich noch einstellen, wenn ich sie noch finde. Schrauben hab ich damals durch Torx ersetzt.

  • Genau diesen Motor kenne ich nicht, aber gleich aufgebaute von Renault hatte ich schon auf dem Bock.Es ist nicht selten, dass Motoren mit nassen Büchsen nach dem Ersetzen der ZKD über den Zylinderfuss Wasser in den Ölsumpf durchdrücken. Wichtig bei den nassen Büchsen ist, dass die bei der Demontage des Kopfes nicht bewegt werden. Bei den Franzosen gabs zwei Ausführungen, eine mit O-Ring am Durchmesser des eingesteckten Teiles der Büchse, die andere mit Flachdichtung unter dem Bund. Die Version mit O-Ring war etwas weniger heikel beim ZKD-Wechsel, aber verhärtete O-Ringe konnten schon mal undicht werden. Bei der Version mit Fachdichtung ist darauf zu achten, dass es unterschiedlich dicke Dichtungen gibt, womit dann bei der Montage jede Büchse auf das vorgegebene Überstehmass eingestellt werden muss.

    Ich persönlich würde die Fussdichtungen auch machen.

    Gruss aus der Schweiz

  • Schön mal zu sehen wie die "nassen Zylinderbüchsen" aussehen. Kannte das zwar in der Theorie, allein gesehen hatte ich das noch nie.

    Hoffentlich bekommst das dicht. Viel Erfolg.

    Gruß Dietmar

  • Hallo Hbert,

    das mit der verdreht eingebauten ZK-Dichtung muss natürlich zu Temperaturproblemen führen, da auf der WaPu-Seite ein breiter Schlitz im Zylinderkopf ist, durch den das gesamte Kühlwasser gepumpt wird, und da hat die ZK-Dichtung auch genau die passende große Aussparung.

    Wenn man die ZK-Dichtung verdreht einbaut, dann ist da nicht mehr die große Aussparung, sondern nur noch ein 8mm Löchlein in der ZK-Dichtung.

    Und da soll dann alles Kühlwasser durch!

    Jetzt habe ich aber ein Problem.

    Wie Rheintaler schrieb, und was ich durchaus für möglich halte, können O-Ringe nach 31 Jahren durchaus nicht mehr so elastisch sein, wie sie es mal waren.

    Das ist sogar wahrscheinlich.

    Nun denn, ich werde die ZK-Dichtung wieder montieren -richtig herum- und hoffen und beten, dass das Problem dann beseitigt ist.


    Die Laufbuchsen würde ich nur beim ausgebauten Motor ziehen, da dann auch neue Kolbenringe usw. fällig sind, und ich bei der Gelegenheit dann auch gleich den Simmerring an der Schwungradseite wechseln möchte, der möglicherweise an dem Ölverlust beteiligt ist.

    Denn der Motor verliert auf 100 Km ca. 1L Öl!

    Da ich den ZK nicht nach Anweisung ausgebaut habe -1. Zylinder auf OT- ist mir das sowieso jetzt zu riskant.

    Da möchte ich nichts verdrehen.

    Also jetzt wieder zusammenschrauben und hoffen, dass alles dicht ist, und wenn nicht, dann eben die große Aktion.

    Danke für die Tips, und wenn ich die Laufbuchsen ziehen muss, dann werde ich mich wieder vertrauensvoll hierher wenden.

    Gruß Bernhard

    Übrigens, hab mir grad ein Set von diesen wasserdichten Steckverbindungen gekauft, zum sagenhaft supergünstigen Preis von 1,26€ pro Set!!!!!

    Hier

  • Moin Bernhard,

    gibts es ggf. am Motor einen Ölkühler ect, als Verbindungsglied zw. Motoröl und Kühlwasser?

    Ansonsten, probieren geht über studierenn, sagt ein Sprichwort,

    Denk da sind Nullringe stirnseitig verbaut. Jedenfalls wird im Eper keine Dichtungsauswahl angezeigt, was dafür spricht.

    Gutes Gelingen :wink

    wünscht Emil