Diesel-LPG Mischbetrieb

Die Möglichkeit zur Neuregistrierung wird am 2.04.2024 wieder frei gegeben.
Frohe Ostern uns ALLEN
  • Hallo zusammen,

    Seit wir unser Womo haben, ja es ist noch immer nicht auf der Strasse, trage ich mich mit dem Gedanken das Womo im Diesel-LPG Mischbetrieb laufen zu lassen.

    Die Gedanken dahinter sind folgende:

    -Es gibt einen großen Unterflur-Gastank für die Gasgeräte sowie den Motor.

    -Man kann ähnlich wie mit der Gastankflasche sein Gas einfach an der Tankstelle auffüllen.

    -das zusätzliche Eindüsen von LPG sollte dem Motor legal zu einem Stück mehr Leistung (ohne die Notwendigkeit einer Eintragung) verhelfen und zu wesentlich weniger Ruß führen (also geht noch mehr Leistung, dann mit Eintragung,...wenn man das will)

    -Beim 280er/290er ist das Eintragen Mangels EUR-Schadstoffklasse auch kein Problem, da sich das Abgasverhalten im Rahmen der Einstufung gar nicht ändern kann.

    -Beim 280er lässt sich das LPG zentral einblasen und die Ansteuerung sollte auch recht simpel sein.

    Falls nicht, kann man bei dem Fahrzeug relativ einfach selbstgebaute Elektronik nachrüsten um evtl. etwas zu korrigieren(vor EZ1999 braucht die Elektronik keine EMV Prüfung um verbaut werden zu dürfen)

    -Das Nachrüsten einer Autogasanlage sollte im Sinne der Oldtimereinstufung keine Rolle spielen.

    Ein guter Freund von mir vertreibt Autogaskomponenten, so sollte es auch möglich sein die richtigen Komponenten zu finden & zu verbauen.

    Kostentechnisch bleibt das Ganze dann auch überschaubar.

    Klar gibt es auch Herausforderungen:

    -z.B. muss fürs Fahrzeug das Gas flüssig entnommen werden und für den Aufbau muss die Entnahme in der Gasphase erfolgen.

    -Die Gaseinblasung muss, zumindest ein Stück weit, der Dieseleinspritzung entsprechen, so dass ein einigermaßen konstantes Verhältnis gewahrt bleibt. (z.B. muss evtl. eine Unterscheidung zwischen Warmlauf, Leerlauf, Vollast,..etc. sollte getroffen werden)

    Der 280/290er bietet dafür nicht allzu viele Sensorik, die sich anzapfen lässt.

    -Wer kann/darf die Anlage am Ende prüfen?

    Rechtlich müsste das ganze etwas einfacher sein, als bei neueren Autos, da es keine zu (ernstzunehmende) erfüllende Abgaseinstufung gibt.

    Billiger als im Dieselbetrieb wird es sicher nicht. Aber das ist auch gar nicht das Ziel.

    Auch wenn wir noch ganz am Anfang sind, halte ich euch auf dem Laufenden.

    Viele grüße,

    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    die einfache Einblasung in den Ansaug wird zu verschiedenen Problemen führen. Da die Zündung weiterhin durch den Dieselkraftstoff erfolgt und zur Zeit der Zündung das gesamte LPG im Brennraum vorhanden ist, wird es, abhängig von der Gasmenge, einen sehr rapiden Druckanstieg geben. Dieser Druckanstieg kann die Kolbenringe mechanisch beschädigen, durch die entstehenden Druckschwingungen können auch Teile des Brennraums thermisch beschädigt werden. Weiterhin kann es durch das brennbare Gemisch im Ansaug zu Rückzündungen im Ansaug kommen, dabei könnte das Luftfiltergehäuse explodieren. Wenn die Dieseleinspritzmenge in der Vollast nicht herabgesetzt wird, fehlt es an freiem Sauerstoff für die Verbrennung des Dieselkraftstoffes, der Motor wird mehr rußen. Eine Eintragung beim TÜV wird ohne umfangreiche Prüfungen - auch bei einem älteren Baujahr - nicht möglich sein. Es kann sich Leistung, Abgasverhalten, Geräusche und Höchstgeschwindigkeit ändern, das kann nur durch umfangreiche Prüfungen nachgewiesen werden. Nebenbei wird sich vermutlich die Abgastemperatur ändern, schlecht für die Lebensdauer aller abgasführenden Bauteile.

    Grüße aus dem hohen Norden

    Kal

  • Bei einem Diesel ist die LPG Geschichte wesentlich aufwändiger als bei einem Benziner. Einfach irgendwas reinbasteln funktioniert nicht. Die kosten sind enorm, das rechnet sich nur für vielfahrende Lkw.

    LG Frank
    Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!!!

  • Macht euch da mal keinen Stress.

    Das System Selbst wird mich grob um die 500 EUR kosten.

    Der Kumpel, der die Komponenten vertreibt hat auch selbst schon einige Anlagen verbaut, zwar in Benzinern aber auch da hatten wir schon abenteuerliche Diskussionen wie man z.B. bestimmte Signale emuliert oder gewandelt bekommt, damit die Anlage stabil läuft.

    Wahrscheinlich wird es ein einfaches Venturisystem als Basis.

    Bezüglich Abgasverhalten: Vor EUR2 ist das alles wesentlich einfacher.

    Hymer & Co hatten sicher ein Interesse daran aktuelle Fahrzeuge umzubauen. Das ist eine ganz andere Nummer.

    Das man bei der Umsetzung ein paar Parameter zu beachten hat, ist klar.

    Mir geht es dabei nicht um Kosteneinsparung & wenn am Ende rauskommt, dass auch nur mit 20% LPG fahren kann ist das auch kein NoGo.

    Ein bisschen belesen kann man sich ja auch noch;)

    Ich denke, so lange ich die Flamstartanlage nicht mit LPG im Ansaug laufen lasse, habe ich schonmal die halbe Miete ;)

    Viele Grüße

  • -z.B. muss fürs Fahrzeug das Gas flüssig entnommen werden und für den Aufbau muss die Entnahme in der Gasphase erfolgen.

    Das hatte ich -TÜV-genehmigt- bei meinem vorletzten Auto (Benziner/Gasanlage) so gelöst, daß ich einen Tank, der noch das 80%-Peilventiil hatte, benutzt habe und in den Einfüllstutzen das neuere automatische Füllstopventil eingesetzt habe. Dann den Tank etwas verdreht eingebaut, damit das alte Peilventil immer in der gasförmigen Phase war und daüber dann für Kocher und Heizung entnommen. Hat problemlos funktioniert, nur durch das Verdrehen des Tanks passten ein paar Liter weniger rein.

    Nachtrag

    Du kannst einen Diesel mit max. 30% LPG fahren - die Zumischung ist aber sehr aufwendig und "instabil": Stark temperatur- und lastabhängiges "Eigenleben" (seinerzeit Auskunft vom Sachverstädnigen). Wurde sehr von abgeraten.

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    Viele Grüße aus dem Westerwald
    Alfred

    3 Mal editiert, zuletzt von AlfredWH (7. November 2019 um 20:40) aus folgendem Grund: Fehlerkorrektur

  • In den LLK-Winkeln gibts doch schon mal einen Anguss, der sich für ne Monoeinblasung eignen würde. Steuerung, keine Ahnung :(

    Mit dem Gasförmig, flüssig, hab ich grad ein Problem, ausser zB LPI, brauchens alle Gasförmig, egal ob Kocher oder Kolben :klatsch

  • Mit dem Gasförmig, flüssig, hab ich grad ein Problem, ausser zB LPI, brauchens alle Gasförmig, egal ob Kocher oder Kolben

    Bei einer übliche Benzin- / Gasanlage wird aus der Flüssig-Phase entnommen und im Verdampfer dann zu Gas. Danach geht's über den Mischer in den Ansaugtrakt, Regelung über den Unterdruck im Ansaugrohr - ob das beim Diesel auch so läuft - keine Ahnung

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    Viele Grüße aus dem Westerwald
    Alfred

  • Hab gestern nochmal mit meinem Kumpel gesprochen:

    Die Einblasung würde an den Rohrbogen vor den Ansaugkrümmer kommen. Für einen Mischer ist kein Platz

    Das Gemisch wird wahrscheinlich über Lambda ausgeregelt. Dazu kommt eine Breitbandsonde ins Auspuffrohr.

    Sonst brauchen die Anlagen (wie z.B. die KME Bingo) nicht allzu viel.

    Wenn es noch weitere Elektronik braucht, kann ich die auch irgendwie selbst basteln. Bei den alten Kisten braucht es für sowas keine EMV Prüfung.

    Das Gemisch bleibt immer in dem Bereich, wo es allein nicht zündfähig ist. Damit gibt es auch keine Probleme mit Backfire & der Ausbreitung der Flammfront im Zylinder.

    Wegen der ganzen Abnahme & H-tauglichkeit rede ich sowieso noch mit meinem Prüfer.

    Ich denke prüftechnisch wird die doppelte Entnahme aus dem Gastank das größere Thema sein, da wir klären müssen mit welcher Prüfung 'beide Gasanlage' zusammen auf Dichtigkeit geprüft werden können.

    Kostentechnisch haben wir es gestern mal grob überschlagen:

    Die Hardware wird 2..300EUR kosten zzgl. Tank.


    Grüße,

    Sebastian