Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz beim Neuwagen

  • Hallo

    Tja, da ist sie wieder die Diskussion Seilfett oder Mike Sanders ( oder anderes Zeugs). Bevor ich mich selbst an den Untebodenschutz machte, habe ich mich im Netz " blöd gelesen " ^^. Jeder hat da sein Geheimrezept . Entschieden habe ich mich für den Sanders. Dazu braucht man aber das Fett selbst ( 4Liter haben da 50 Euro gekostet) ,eine Heizplatte um das Fett auf ca 120 Grad aufzuheizen, weiterhin eine Spezialspritzpistole welche für Heißfett verwendet werden kann, doppelte Handschuhe ( denn das Fett ist wirklich SEHR heiß wenn es durch den dünnen Schlauch mit 360 Grad Düse spritzt) und am allerbesten wäre eine Hebebühne um besser arbeiten zu können. Die hatte ich leider nicht und mußte mit einer " russischen Rampe " vorlieb nehmen.

    Für die Radläufe ( natürlich erst nachdem die Kunststoffteile entfernt wurden ) benutzte ich Presto Unterbodenwachs, empfohlen vom Ortsansässigen Lackiermeister der nebenbei Oldtimer restauriert.

    Bevor ich mit der Arbeit anfing, wurde erst mit dem Hochdruckreiniger alles gereinigt und ganz trocken werden lassen.

  • Mein Ducato hat das direkt bekommen. Also Unterboden und Hohlraumversiegelung. Waren zwar 4 Tage Werkstattaufenthalt, aber das hat sich wirklich gelohnt. Meine Werkstatt hat Seilfett dazu genutzt. Sowohl für Unterboden, als auch die Hohlräume. In 2 Jahren soll ich mal zu Kontrolle kommen, ansonsten soll das wohl ewig halten. Da ich im Winter durchfahre und der Ducato ganzjährig draussen steht, war es mir das Wert.

    BG Fritz

  • Also die Hohlräume meines Ducatos sind mit Wachs behandelt worden. Dies wurde besonders für die Hohlräume, welche offen zum Kasteninneren sind empfohlen.
    Der komplette Unterboden wurde dann auch mit transparentem Wachs behandelt und alle 1- bis 2 Jahre wird der Unterboden und die Rahmenversteifungen mit Seilfett von mir selbst nachbehandelt. Außerdem sprühe ich von Zeit zu Zeit in die Türen und auch in die Schraubenlöscher der Einstiegsverkleidungen Balistol. Raten kann ich auch zum Einbau von Radhausschalen.

    meine Zuvor beschriebenen Schutzmaßnahmen wende ich auch für einen kleinen Geländewagen an. Hier habe ich auch nach der Demontage der Innenseitenverkleidungen großzügig Seilfett genutzt. Die Abgasanlagen decke ich nicht ab. Riecht zwar beiden ersten ein-, zwei Fahrten, dann ist es gut eingebrannt. Der Endschalldämpfer hat nach 6 Jahren seine äußere Hülle fast komplett eingebüßt. Die komplette Abgasanlage des Kleinen ist schon 13 Jahre alt und hier mußte lediglich mal ne Dichtungsscheibe getauscht werden, weil drei Befestigungsschrauben weggerostet waren und ersetzt wurden.

  • Seilfett hat mE den großen Nachteil, das es dauerhaft unendlich klebrig bleibt. So sammelt der Unterboden im Laufe der Zeit Unmengen an Staub und Dreck auf.

    Und wehe, man muss mal was unterm Auto machen.....endlose Sauerei. Hab da schon zwei Kunden weggeschickt, weil die Kisten mit dem klebrigen Zeugs zugemörtelt waren.

    Hab unseren t67 mit Wachs von Teroson behandelt (Sanders voodoo Goldstaub überlass ich Gläubigen. Gut, ja aber unnötig teuer)

    Dazu sieht es der TÜV immer ungerner, wenn tragende Teile mit undurchsichtigem Matsch (wie eben Seilfett) übertüncht sind, weil sich so Korrosion nicht erkennen, bzw schön verdecken lässt.

    Aber bleibt Jedem überlassen wie er meint. Soll ja auch immer noch die Altöl/Kiesweg Fraktion geben....

    Viele Grüße

    Oliver

  • Hallo

    Die Tage kam ein Bericht im Fernsehen, wo bei einem Kranhersteller das neue Seil auf die Trommel gewickelt wurde. Die haben da nur mit Bienenwachs gearbeitet und besonderst den Korrosionsschutz angepriesen. Ich habe gespannt auf den Begriff Seilfett gewartet, der aber nicht kam.

  • Seilfett hat mE den großen Nachteil, das es dauerhaft unendlich klebrig bleibt. So sammelt der Unterboden im Laufe der Zeit Unmengen an Staub und Dreck auf.

    Der erste Satz stimmt so nicht. Das Seilfett wird nämlich grad in Verbindung mit Schmutz und Staub von der Straße nach einiger Zeit zu einer eher sich trocken anfühlenden Schicht, sodaß Reperaturarbeiten kein Problem sind. Und genau dieses Ergeniss will man erreichen: Es ist trocken, bleibt trotzdem dauerelastisch.

    Der Tüv hat damit dann auch keine Probleme. Keinesfalls sollte man aber so eine Behandlung machen, wenn der TÜV Termin kurz bevor steht.

    Die Werkstatt die das gemacht hat, ist ein großer Betrieb für LKW, Busse und Wohnmobile. Die haben 2 mal die Woche TÜV / Dekra im Haus.

    BG Fritz

  • Dazu sieht es der TÜV immer ungerner, wenn tragende Teile mit undurchsichtigem Matsch (wie eben Seilfett) übertüncht sind, weil sich so Korrosion nicht erkennen, bzw schön verdecken lässt.

    Also Seilfett ist kein Matsch, auch nach der Behandlung nicht. Es wird im mm Stärke aufgebracht und auch nicht „getüncht“

    Ich selbst wende Seilfett seit Jahren an, ohne die von Dir beschriebenen Probleme dabei zu haben.

    Mein 244er ist nun 17 Jahre alt und gerade TÜV neu…

  • Seilfett hat mE den großen Nachteil, das es dauerhaft unendlich klebrig bleibt. So sammelt der Unterboden im Laufe der Zeit Unmengen an Staub und Dreck auf.

    Und wehe, man muss mal was unterm Auto machen.....endlose Sauerei. Hab da schon zwei Kunden weggeschickt, weil die Kisten mit dem klebrigen Zeugs zugemörtelt waren.

    Hab unseren t67 mit Wachs von Teroson behandelt (Sanders voodoo Goldstaub überlass ich Gläubigen. Gut, ja aber unnötig teuer)

    Dazu sieht es der TÜV immer ungerner, wenn tragende Teile mit undurchsichtigem Matsch (wie eben Seilfett) übertüncht sind, weil sich so Korrosion nicht erkennen, bzw schön verdecken lässt.

    Aber bleibt Jedem überlassen wie er meint. Soll ja auch immer noch die Altöl/Kiesweg Fraktion geben....

    Also seit Jahren werden meine Fahrzeuge bei den wiederkehrenden HUs gelobt. Egal ob TÜV, GTÜ, Dekra oder wie auch immer. Außerdem, nichts auf diesem Planeten ist eine Einbahnstraße.

  • Habe nun auch schon mein drittes Wohnmobil mit Seilfett erfolgreich behandelt. Nach einer gewissen Zeit wird die Oberfläche ähnlich wie Teroson relativ fest , allerdings dabei trotzdem immer noch Dauer elastisch. Dreck und irgendwelche Anhaftungen kann ich (nur minimal und durchaus vertretbar ) überhaupt feststellen im direkten Wurfbereich der Reifen.

    Aber selbst da hält sich das ganze in Grenzen. Also für mich immer wieder Seilfett oder Mike Sanders, wobei das ja letztlich nahezu identische Zusammensetzungen sind.

    Der Preis ist halt hier beim Sanders ein wenig höher.

  • Habe nun auch schon mein drittes Wohnmobil mit Seilfett erfolgreich behandelt. Nach einer gewissen Zeit wird die Oberfläche ähnlich wie Teroson relativ fest , allerdings dabei trotzdem immer noch Dauer elastisch. Dreck und irgendwelche Anhaftungen kann ich (nur minimal und durchaus vertretbar ) überhaupt feststellen im direkten Wurfbereich der Reifen.

    Aber selbst da hält sich das ganze in Grenzen. Also für mich immer wieder Seilfett oder Mike Sanders, wobei das ja letztlich nahezu identische Zusammensetzungen sind.

    Der Preis ist halt hier beim Sanders ein wenig höher.

    Bei mir nicht anders und das Problem ist ja die Unterwanderung der Feuchtigkeit, wenn die Beschichtung zu sehr austrocknet. Da finde ich das Seilfett sehr geeignet, weil es lange elastisch bleibt.

  • Das Seilfett wird nämlich grad in Verbindung mit Schmutz und Staub von der Straße nach einiger Zeit zu einer eher sich trocken anfühlenden Schicht, sodaß Reperaturarbeiten kein Problem sind.

    Man merkt, du musstest noch nie wirklich etwas an einem, bzw unter einem Fz reparieren, das so "behandelt" wurde....sobald du mit dem Zeugs in Berührung kommst , verlierst die Lust :)

    Aber wie gesagt - jeder wie er möchte.

    Viele Grüße

    Oliver

  • Nachtrag.

    Ich habe mich mit einem Bekannten unterhalten der auch Mike Sanders benutzt und davon überzeugt ist. Der einzige Nachteil ist halt, dass bei hohen Außentemperaturen sich das Zeugs wieder selbst verflüssigt ( was ja auch zur Selbstheilung so gewollt ist ) und dann leicht aus den Entwässerungslöchern der Holme etc. auf das Pflaster oder Teerdecke tropft.

    Ich bin der Meinung, dass man überhaupt etwas gegen Rost unternimmt. Was man da benutzt soll jeder selbst entscheiden. Jeder hat da wohl seine bevorzugten Produkte die er benutzt.

    Gruß Marko

  • Ich habe meinen Ducato-8 (Ganzjahresfahrzeug) sofort nach der Lieferung auf Empfehlung meiner Karosserie-Werkstatt mit Teroson-Wachs für HV und US behandeln lassen.

    Laut dem Test einer Oldtimer-Zeitschrift haben Fette (außer TimeMaxx) bei Neuwagen das Problem, dass Sie in den Hohlräumen von den noch glatten Flächen leichter abfließen und deshalb nicht so gut schützen wie eine Wachskonservierung.

    Bei evtl. notwendigen Schweißarbeiten zur Behebung von Unfallschäden sieht mein Karosseriebetrieb Fettversiegelungen auch nicht so gerne.

    VG Armin