Über das lange Wochenende ergab sich jetzt endlich mal die Zeit das Projekt Kupplungswechsel anzugehen.
Für mich persönlich war es der erste Kupplungswechsel und das ganze dann auch noch nur mit Unterstellböcken bzw. Wagenheber. Daraus ergab sich eine effektive Arbeitszeit von knapp 10 Stunden.
Manche Arbeiten wie das einsetzen des Getriebes, muss ich echt nicht nochmal machen müssen. Es wurde viel geflucht...
Dennoch hat der Wechsel ganz gut funktioniert. Eigentlich hatte ich auch vor den KW-Simmerring und Pilotlager zu wechseln. Nachdem wir das Schwungrad runter hatten sahen wir allerdings, dass die bestellten Ersatzteile falsch waren. Da es hinter dem Schwungrad allerdings furztrocken war und der Simmerring gut aussah, wurde alles so belassen. Kleine Fragezeichen gab es noch als auf der Mitnehmerscheibe keine Markierung war, welche Seite die Motorseite war. Nach kurzem googlen haben wir uns dazu entschieden die "flache" Seite Richtung Motor zu verbauen. Neues Ausrücklager sowie Druckplatte und alles wieder zusammenbauen. Das einsetzen der Antriebswelle Fahrerseite hat nochmal ein wenig Kraft abverlangt. Beifahrerseite flutschte ins Differentialgetriebe aber die Fahrerseite muss mit dem Hammer "überredet" werden. Neue Dichtringe und Sicherrungsringe wurden verbaut.
Nach einstellen der Kupplung packt sie jetzt auch gut zu. Anfangs rutschte sie noch. Kupplungspedal ist jetzt allerdings die gleiche Höhe wie Bremspedal und so funktioniert sie auch am besten.
Aufgefüllt wurde mit mineralischem GL5 80W Getriebeöl.
Blöde Sache: Als ich in die Halle fuhr zum Kupplungswechsel bildete sich eine nicht unerhebliche Öllache unter dem Womo. Beifahrerseite. Bestimmt 1-2 Liter. Nach dem Kupplungswechsel widmeten wir uns dem Ölverlust. Der Unterboden war getränkt in Öl. Das erschwerte die Lecksuche. Nachdem wir viel gereinigt hatten zeigte sich, dass das Öl aus Richtung Turbo kam. Na Toll. Nach weiterem reinigen und laufen lassen, kam das Öl jedoch aus einer Öffnung am Motorblock. Siehe Foto. Das erschien mir allerdings als sehr merkwürdig. Es zeigte sich, dass sich dort nur noch altes Öl gesammelt hatte und durch die Vibrationen rauslief.
Das Öl kam aus dem 90° Winkel der Ölzulaufleitung des Turbo. Das Metallrohr war regelrecht gebrochen am Anfang. Beim demontieren riss es noch weiter ein. Das alte Rohr wurde dann abgeflext und ein neues Rohr inkl. Klemmverbinder angelötet. Schweissen war hier aufgrund der geringen Wandstärke nicht möglich. Montiert --> laufen lassen --> Motor dicht! YES!
Gott sei Dank ist das Leck SO aufgefallen. Bei einer mehrstündigen Autobahnfahrt wäre mir das wohl erst aufgefallen wenn der Turbo sich verabschiedet hätte. Im schlimmsten Fall hätte es aufgrund des Ölverlustes dann auch den Motor gehimmelt.
Jetzt fährt er sich wieder sehr geschmeidig ganz ohne Kupplung rupfen.