Kleine "Starthilfe" in Sachen Umbau: Meinungen zu Solaranlage, Tipps für Kabel

Hallo liebe Community,

bisher nur als stiller Mitleser, heute als angemeldeter Fragesteller: Wir haben vor einigen Tagen unseren Fiat Ducato L4H2 (EU6) abgeholt und wollen zeitnah mit einem Ausbau zum Campingmobil starten. Wir haben zwar schon erfolgreich ein Haus gebaut, kennen allerdings das Thema Camper-Umbau bisher nur aus Videos und Foren wie diesem hier.

Wir würden uns sehr freuen, wenn jemand – gerne auch nur zu gewissen Teilbereichen – hilfreiche Kommentare, Kritik oder auch nur kurze Zustimmung gibt. Ich gehe mal auf unsere Planung ein und splitte der Ordnung halber die Themen etwas.

Los geht’s!

Batterie:

Gerne würde ich im Heck linksseitig eine Versorgerbatterie einbauen (natürlich entsprechend gesichert gegen Unfall oder herumfliegende Teile – versteht sich). Wir haben uns für eine AGM-Batterie von Ective (Typ EDC230) mit 230Ah entschieden. Damit wir bei schlechtem Wetter auch ein wenig laden können, soll ein Ladebooster eingebaut werden. Dafür würden wir den Votronic VCC 1212-30 einsetzen. Nach meinem Verständnis verbinden wir das PLUS der Starterbatterie mit dem Ladebooster, klemmen D+ (evtl. aus Simulator) mit an das Gerät an und führen vom Ladebooster die entsprechenden Kabel weiter zur Versorgerbatterie. An beiden Enden zwischen Starterbatterie und Ladebooster würde ich eine entsprechende Sicherung im Kabel einsetzen.

Hier unsere Fragen zum Teilbereich Batterie:

Wie stark sollten die Sicherungen in den Sicherungshaltern am Kabel gewählt werden?

Ich hätte noch ein 16mm²-Kabel übrig. Kann ich das für den Anschluss von der Starterbatterie an den rund 5 Meter entfernten Ladebooster und anschließend einige Zentimeter weiter an die Versorgerbatterie verwenden, oder muss ich ein stärkeres kaufen? Klar: Mehr Querschnitt ist immer besser… Aber falls mehr Querschnitt wirklich erforderlich ist, wie stark sollte dieser dann gewählt werden?

Und: Welchen Querschnitt sollte das etwa 6 Meter lange Kabel von D+ zum Ladebooster haben? Hier fließt vermutlich nur ein schwaches Signal und ich hätte wohl ein gewöhnliches 1,5mm²-Kabel verwendet.

Solaranlage:

Die Versorgerbatterie würde ich bei vorhandener Sonne über zwei Solarpanele mit jeweils 150W laden wollen. Dafür hatte ich die Panelen aus dieser Auktion hier vorgesehen: KLICK). Ich würde aber die beiliegenden Teile sicherheitshalber gegen hochwertigere bzw. intelligentere Bauteile ersetzen. Genauer gesagt würde ich gerne den Votronic MPP350 Solarladeregler mit Votronic Solarcomputer S verwenden.

Fragen:

Ich habe von einem Bekannten bisher nur Gutes über die Qualität der Panelen gehört. Würde hier im Forum jemand explizit (bitte mit Begründung) davon abraten?

Würdet ihr die beiliegenden Kabel (2x5m Verbindungskabel 4mm² und das 6mm² Anschlusskabel für die Batteire) aus dem Set verwenden oder lieber einen größeren Querschnitt einsetzen? Ich würde die volle Länge der Kabel in meinem Fall nicht ausreizen, erst recht nicht vom Laderegler zur Batterie.

Beleuchtung:

Wir verwenden sechs kleine 12V-LED-Einbaustrahler mit maximal 5W. (Dieser Typ hier würde uns gefallen: KLICK). Etwa vier Meter entfernt sitzt die Versorgerbatterie. Vorger gibt es noch einen Abzweig zum Lichtschalter. Insgesamt sind die Strecken hier nicht länger als 7 Meter.

Fragen:

Ich habe noch jede Menge 1,5mm² Litzenkabel. Durch die geringe abgenommene Leistung sollte es hiermit keine Probleme geben, oder?

Erfolgt eine Erdung im Regelfall immer zentral am Massepunkt im Fahrzeug (in meinem Fall an einer blank geschliffenen Stelle Nähe Versorgerbatterie) oder ist eine Erdung direkt am Verbraucher (z.B. blanke Stelle neben den Einbaustrahlern) in irgendeiner Weise besser?

Dämmung:

Wir verwenden Armaflex, das wir auch schon aus anderen Bereichen kennen.

Würdet ihr allerdings darunter noch teilweise Alubutyl aufkleben, damit die Entdröhnung besser ist? Man hört hier viele unterschiedliche Meinungen. Ich kenne das Material und die Sinnhaftigkeit bisher nicht aus eigener Erfahrung. Also kurz und knapp: Reicht Armaflex oder würdet ihr zusätzlich Alubutyl einsetzen?

Ich hoffe, jemand hat Spaß am Helfen und kann uns einige Antworten auf die noch offenen Fragen liefern.

Liebe Grüße,

Anja und Tom

Hallo Anja und Tom,

Beleuchtung:

1,5mm2 sind ausreichend. Bei elektronischen Steuergeräten nehme ich einen zentralen Massepunkt, bei einfachen Verbrauchern ist Chassismasse ausreichend. Bitte immer an entsprechende Absicherung denken. ZB kleiner 10 Fach Sicherungsblock.

Dämmung:

Zur Dämmung gibt es 2 Typen, Schall- und Wärmedämmung. Jeweils kann ein Produkt eine davon. Geräuschdämmung aufgrund von "Dröhnen" funktioniert mit Masseerhöhug, somit das Aufkleben von Schwerdämmfolien oder spritzbarem Material. Somit, bei großen Flächen Alubutyl und dadrüber Armaflex ( es gibt auch genügend andere Produkte die das gleiche Resultat bringen).

Das Schalldämmaterial muss nicht bis in die letzte Ecke gekelbt werden, man kann die Wirksamkeit selbst durch "Klopftests" herausfinden und sich so seine Klebetechnik aneigenen.

Viel Spaß euch beiden

Hey ihr beiden,

ich stehe soeben vor ähnlichen Entscheidungen, deswegen mal hier die Links zu Videos bzw. Homepages, die ich super hilfreich finde.

Dann könnt ihr euch selbst ein Bild machen, was ich wiederum das wichtigste finde - sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe.

Denn alle Tipps hier basieren ja meist auf der Meinung von anderen und diese schwanken deshalb oft hin und her

Zuerst Kabelquerschnitt:

https://campofant.com/kabelquerschni…nitt-berechnen/

Super Hilfestellungen und dabei die Technik/Physik auch gut und verständlich erklärt.

Solaranlage:

Kenne diese nicht, wenn ihr aber schon die Erfahrung eines Bekannten habt, hilft das viel. PWM in MPPT wie schon vorgeschlagen und ihr liegt gut damit.

Zum Querschnitt siehe oben.

Beleuchtung:

Siehe Kabelquerschnitt oben. Achtet auf die Masse und Absicherung wie Michael geschrieben hat.

Batterie:

Eure wird es bei mir auch, ebenso der Ladebooster. Den Kabelquerschnitt könnt ihr mit der Seite oben berechnen. Unbedingt auf die von Michael genannte Masse-Absicherung achten! Ein Chassis-Punkt reicht hier nicht, ein "Shunt" mit ausreichend Querschnitt sorgt hier für Abhilfe (siehe Votronic Bedienungs/Installationsanleitung).

D+ ist bei Votronic mit 0,75mm² und 3A Absicherung angegeben.

Elektrik allgemein:

Ich empfehle folgende Blogs zum Durchstöbern, hier steht meistens sehr viel über allgemeine Tipps wie Kabelquerschnitt, verwendete Bauteile, Verbindungsmöglichkeiten, etc.

https://campofant.com/tag/solar-elektrik/ oder https://passport-diary.com/wohnmobil-elek…ohnmobil-strom/

Dämmung:

Ich war lange bei Alubutyl kombiniert mit Armaflex, nach diesem Video werde ich aber nur noch Armaflex (bzw. ähnliches Produkt) verbauen:

https://youtu.be/hbuduMU5wVg

Ich habe den test selbst bei uns in der Arbeit gemacht, dort arbeiten wir auch mit Armaflex und 1,5mm Blech. Alubutyl ist auf allen großflächig gedämmten Flächen eigentlich nicht notwendig. Aber entscheidet selbst.

Viele Grüße

Sebi

Zitat von Claus aus Kaki

Moin

und bei MPPT gleich 24V Panele nehmen, bringen bei weniger Sonne schon besseren Ertrag (Herbst / Frühjahr)

Viele Grüße aus dem Norden, Claus

oder 2..3..4 Paneele in Reihe schalten.

Dabei auf die Ampere-Zahl der Paneele achten, die Spannung/Leistung ist dabei egal.

So können auch kleinere Dachflächen noch sinnvoll genutzt werden.

Zitat von sebi988

...

Batterie:

Eure wird es bei mir auch, ebenso der Ladebooster. Den Kabelquerschnitt könnt ihr mit der Seite oben berechnen. Unbedingt auf die von Michael genannte Masse-Absicherung achten! Ein Chassis-Punkt reicht hier nicht, ein "Shunt" mit ausreichend Querschnitt sorgt hier für Abhilfe (siehe Votronic Bedienungs/Installationsanleitung).

D+ ist bei Votronic mit 0,75mm² und 3A Absicherung angegeben.

...

Danke an euch für die kompetenten Antworten! Wie machst du das mit D+? Hast du das Glück, auf der Beifahrerseite den kleinen Schaltkasten mit anliegendem D+ zu haben oder verwendest du einen Simulator (welchen?)?

Über den Anschluss bin ich mir ehrlich gesagt noch nicht ganz im Klaren.

Wie Sebi schon schrieb.... Schalldämmung ist nicht so einfach.

Alles was auf ein schwingendes Blech geklebt wird, bringt eine Beruhigung mit sich. Je nach Masse und Geometrie in anderen Frequenzbereichen.

Dann stellt sich die Frage ob über der Dämmung noch weiter aufgebaut wird, oder nicht.

Bei mir...nicht. Ich lasse die Flächen nach dem Armaflex so.

Die Metallflächen klingen jetzt so, wie Verbundmaterial ( zB ein alter Renault Espace). D.h. es klingt durchweg dumpf. Wunder darf man sich keine erwarten

Aramflex kommt jetzt gerade drauf. Die Schwerdämmfolie kann man auch weglassen. Ist Geschmackssache. Mal einen Selbsttest machen. Eine Fläche nur mit Armaflex, die andere mit Alubutyl und Armaflex...und Klopfprobe. Je nach eigenem Empfinden...sucht man sich seine Variante aus. Besser als das blanke Blech......ist beides

Danke für eure hilfreichen Antworten!