VDE für WR mit Netzvorrangschaltung

  • Moin,

    immer wieder gerne diskutiert, die Elektrik im Womo. Und regelmäßig gleiten diese Themen in unsachliche Diskussionen ab. Ich überlege mir daher, die Normen einmal direkt zuzulegen. Bevor ich aber auch noch unnötig Geld investiere. Kann mir bitte jemand bestätigen (oder auch korrigieren):

    - Die allgemein gültige Norm für die Elektrik im Fahrzeug ist die 0100-721

    - Die für den Anschluss des WR mit Netzvorrangschaltung ist die 0100-717?

    Besonders bei der -717 bin ich mir nicht ganz sicher.

    Danke und Gruß

    Nils

  • Zitat

    die Frage verstehe ich nicht so ganz. Zum Einen ist mein Womo in D zugelassen

    Ne die Frage dazu ist ernst gemeint ... darf ich mein WoMo mit einer VDE-Konformen Installation in anderen Ländern am Netz betreiben,

    oder muss man EU-Vorschriften oder Länderspezifische Vorschriften erfüllen ...

    "Nationaler Anhang NA (informativ) Konkordanzliste der nationalen, internationalen und europäischen Publikationen" ... Inhalts-Verzeichnis "DIN VDE 0100-717"

  • Hallo Ralf,

    natürlich kann ich dir diese Frage nicht mit Sicherheit beantworten. Ich glaube aber schon, dass dies auch grundsätzlich so ist, vielleicht gibt es einige Ausnahmen.

    Nichts desto trotz ist es doch aber so, dass die VDE Norm direkt aus der Europanorm abgeleitet ist und sich Inhaltlich nicht unterscheidet, eventuell nur ergänzt ist. Somit würde dies zumindest in ganz Europa gelten (und weiter will ich eh nicht).

    Gruß

    Nils

  • für eine Netzvorrangschaltung (230V), benötigt man ein zweipoligen Umschalter mit Zwangstrennung und nacheilendem Null,

    oder der Umschalter muss in einer gewissen Zeit (einige mS) umschalten dann dürfen wohl auch beide Kontakte zur gleich Zeit schalten ...

    ein einfaches Schütz / Relais (2xUM) ist deswegen nicht zulässig, weil im Fehlerfall (klebender Kontakt) eine Rückeisspeisung erfolgen könnte ...


    Beim häufig gerne verwendeten "Umschaltstation WT-US230/12" steht zum Beispiel in der Beschreibung ; "Die Umschaltstation ist nicht für den professionellen Dauereinsatz geeignet."

    3 Mal editiert, zuletzt von FeuerRing (24. September 2018 um 13:51)

  • Zitat

    In jedem Fall hat die 2 Relais und entspricht den Anforderungen

    würde mir mal die VDE-Zulassung zeigen lassen, wenn es die überhaupt gibt ... hat nur ein CE Zeichen ... ( China-Export )

    die Gefahr bei solchen Teilen ist die Rückspeisung bei hängenden Kontakt, wie wollen die das auch mit zwei Relais denn realisieren und sicherstellen ...

    Einmal editiert, zuletzt von FeuerRing (24. September 2018 um 16:39)

  • habe mir mal Gedanken gemacht und eine Schaltung erstellt, die weitgehend VDE konform sein sollte ...

    wobei das umschalten von TN/TT auf ein IT(WR) so nicht vorgesehen ist ... wäre das WoMo stationär, wäre alles kein Problem ...

    ELESTA baut Relais mit Zwangsführung, in der Power Ausführung mit 4 Kontakten ...

    LINK

    Zitat

    Aber prinzipiell ist es doch ganz einfach: AC1 mit R1 ausschalten, Spannungsfreiheit messen und dann mit R2 AC2 einschalten.

    wenn man zweipolig schaltet und nur ein Kontakt hängt würde das so zu Fehlinterpretation führen.

    3 Mal editiert, zuletzt von FeuerRing (25. September 2018 um 16:27)

  • Hier mal eine schematische Zeichnung,

    wie man einen Umschalter mit einem SIR222P bauen könnte:

    (A) zwei SIR222P und gegenseitiger Verriegelung

    (B) nur einem SIR222P und einem steuer-Relais für den WR zum automatischen einschalten,

    bin mir dabei aber nicht sicher ob die Ruhekontakte des SIR222P den gleichen Strom vertragen,

    denn im Datenblatt sind diese als Steuerkontakte bezeichnet ... musste man vorher nachfragen.

  • Mal abgesehen, dass dies gerade nichts mit meiner Eingangsfrage zu tun hat ;). Hat der Umschalter eine CE Kennzeichnung. Somit ist bei dem rechtlich schon mal sichergestellt, dass er in ganz Europa eingesetzt werden kann. In der BA wird ausdrücklich die Verwendung im Caravan benannt und auch die prinzipielle Verschaltung. Somit ist das Gerät für mich rechtlich einwandfrei. Wenn etwas nicht stimmt, hat der Hersteller ein Problem.

    Um dies allerdings abschließend beurteilen zu können, interessiert mich ja nun gerade was genau die Norm hierzu sagt.

    Gruß

    Nils

  • Zitat

    interessiert mich ja nun gerade was genau die Norm hierzu sagt.

    Dazu müsste man jemand haben der auch auf die aktuellen zugreifen kann,

    dem normal Bürger sind die aus kosten technischen Gründe mehr oder weniger verwehrt ...

  • Hallo,

    die CE-Zertifizierung ist in der gesamten EU sowie in allen EWR-Staaten gültig, auch in Deutschland. Auf die CE-Kennzeichnung kommt es an, das VDE-Zeichen ist genau genommen ein Relikt aus grauer Vorzeit.;)

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Mit dem CE Zeichen sichert nur der Hersteller zu, das alle Vorschriften eingehalten werden, wird aber von keinem Überprüft,

    ist so wie mit dem Abgaswerten bei bei Autoindustrie ... Da sichern auch diese zu das die Abgasnormen eingehalten werden und gut ist ...

    Die besagten Umschalter, gibt es in verschiedenen Brandings und werden vermutlich in China für alle hergestellt ...

    deswegen ist das CE-Zeichen für mich, auch nur Augen-wischerei und wird von Fernost auf allen Produkten geklebt ... eben China-Export

    Schaut mal in den Bedienungs-Anleitungen ob da der Hersteller vermerkt ist, nicht die Handelsgesellschaft und versucht mal entsprechende

    Unterlagen zu dem Gerät zu bekommen ... viel Spaß

    Wie gesagt wenn Ihr eine E-Anlage ändert ,umbaut und Komponenten verbaut, seit Ihr der Errichter dieser Anlage und für die Einhaltung aller Vorschriften letztendlich verantwortlich.

    Wenn man nicht die entsprechende Fachkenntnis hat, handelt man letztendlich Fahrlässig ... Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

    4 Mal editiert, zuletzt von FeuerRing (25. September 2018 um 10:04)

  • Das zum Thema CE-Zeichen ... Quelle : https://www2.vde.com/de/institut/te…ce_telefon.aspx

    Zitat

    ... Bei der CE-Kennzeichnung handelt es sich um ein Verwaltungszeichen, das vom Hersteller selbst angebracht werden darf und Behörden lediglich die EG-Richtlinienkonformität des jeweiligen Produktes anzeigt. Obwohl es sich nicht an den Endverbraucher richtet und nicht als Qualitätsnachweis dient, wird das CE-Zeichen in der Praxis oft missverständlicher Weise als eine Art Prüfzeichen gewertet.

    Für den Nachweis der Gesamtsicherheit eines Produktes durch die Einhaltung der Sicherheitsnormen ist jedoch weiterhin dessen freiwillige Prüfung und Zertifizierung durch unabhängige Institutionen wie das VDE-Prüfinstitut notwendig. Nur Sicherheitszeichen und Qualitätsnachweise wie das VDE-Zeichen geben dem Unternehmer Rechtssicherheit hinsichtlich der Produkthaftung und der Anforderungen des Umweltschutzes sowie dem Endverbraucher die Gewissheit, dass Produkte den anerkannten Regeln der Technik entsprechen.

  • Das zum Thema CE-Zeichen ... Quelle : https://www2.vde.com/de/institut/te…ce_telefon.aspx

    Das dürfte im Wesentlichen VDE-Eigenwerbung sein.

    Tatsache ist: Für den Betrieb (und Vertrieb) innerhalb der gesamten EU und des EWR - und das war die ursprüngliche Frage! - ist die CE-Kennzeichnung ausreichend, ein zusätzliches VDE-Zeichen ist auch in Deutschland nicht (mehr) zwingend notwendig. Ob die CE-Kennzeichnung vom Hersteller in Eigenregie vergeben werden darf oder ob eine Prüfung durch eine sog. Benannte Stelle (engl: Notified Body) nötig ist, das hängt von der jeweiligen Produktgruppe ab. Zum Beispiel bei medizintechnischen Produkten - ich arbeite in dieser Branche - ist eine Prüfung durch eine Benannte Stelle zwingend notwendig. Bei den hier diskutierten elektrischen Anlagen, die unter die Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU fallen, meines Wissens nach nicht.

    Der VDE ist eine solche Benannte Stelle, aber nicht die einzige. Und auch wenn die Prüfung durch eine Benannte Stelle notwendig sein sollte, so reicht es aus, diese von einer Stelle in einem EU-Land machen zu lassen, sie gilt dann automatisch im gesamten EU/EWR-Gebiet. Der Hersteller kann sich also Land und Benannte Stelle frei aussuchen, er kann dabei den VDE wählen, so dieser Zertifizierungen für die entsprechende Produktgruppe anbietet, er muss aber nicht.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Moin, mit dem CE Zeichen sichert der Hersteller die Übereinstimmung mit den genannten Normen rechtsverbindlich zu. Da es sich bei IVT um eine deutsche Firma handelt, kann ich schon mit einer relativen Sicherheit davon ausgehen, dass die das auch einhalten. Ich habe im Zuge meiner beruflichen Tätigkeit in meiner ehemaligen Firma, diese Konformitätsprüfungen begleitet (ist allerdings schon 12Jahre her). Ich begleite immernoch Zulassungsprüfungen, allerdings jetzt für Luftfahrt Geräte und da ist alles viel komplexer ;) Deswegen habe ich aber auch keine aktuellen VDE Normen mehr.

    Gruß

    Nils