Amperemeter "durchgebrannt"? - Kein Aufbauverbraucher funktioniert mehr.

Die Möglichkeit zur Neuregistrierung wird am 2.04.2024 wieder frei gegeben.
Frohe Ostern uns ALLEN
  • Moin Moin allerseits,

    nachdem ich mein Wohnmobil erfolgreich aus dem Winterschlaf geweckt habe und die gepflegten Batterien wieder eingebaut hatte, muss ich scheinbar etwas kaputt gemacht haben... ...zumindest bei der Aufbaubatterie.

    Zum Problem: Nichts geht mehr. Zumindest fast. Das Autoradio, welches ebenfalls über die Aufbaubatterie gespeist wird, leuchtet zumindest kurz auf, sofern ich versuche es einzuschalten.

    Alles funktioniert, wenn der Motor läuft. Natürlich nur dann, wenn ich den roten Hauptschalterschlüssel eingesetzt habe.

    Allerdings schnellt dann mein Amperemeter im Heck direkt bis Anschlag. Man hört es richtig deutlich klacken.
    Das Voltmeter zeigt dann eine niedrige Spannung, bei der Aufbaubatterie (roter Bereich). Die Starterbatterie ist im grünen Bereich bzgl. Spannung.

    Ein direktes Messen an der Aufbaubatterie mit einem Multimeter: 12,7V ohne Last. Auch das externe Ladegerät mit Chip vom Discounter merkt keinen Defekt oder Ähnliches der Batterie an.

    Im Sichtfenster des Amperemeters scheint sich von innen "Magischer Rauch" oder ähnliches abgesetzt zu haben. Als wäre dort etwas durchgebrannt.

    Da ich nicht wirklich weiss wo ich anfangen soll zu suchen: Hat jemand Ideen was es sein könnte? Kurzschluss in der Batterie, Sicherungen, Shunt, Relaise oder Ladegerät defekt?

    Der Gezeigte Messwert auf dem Amperemeter ist keiner, dass ist mittlerweile die Stellung des Zeigers, wenn ich den roten Hauptschalter ausgeschaltet habe und der Aufbau keinen Strom bekommt.


    Danke im Voraus für jede Hilfe, Lösung oder Anregung!

    Beste Grüße aus Flensburg! :)

  • Hallo Schleicher,

    ich hätte gleich mehrere Theorien zu Deiner Situation, allerdings widersprechen die sich in Teilen und gehen auch nicht 100% mit Deinen Beobachtungen konform:

    1. Du hast einen Plattenschluß in der Aufbaubatterie. Die hat damit nur noch 5/6 ihrer Soll-Spannung von 12,6(?) V, also ca. 10,5V und damit zu wenig für den Batterie-Wächter, weshalb der Aufbau elektrisch totgeschaltet wird. Wenn der Motor läuft bei eingeschaltetem Nato-Knochen schaltet das Trennrelais durch und versorgt den Aufbau über die LiMa mit 14,x V und alles funktioniert. Das Ampere-Meter schlägt kräftig aus, weil die Batterie nun mit ihren noch fünf Zellen 2,8-2,9V je Zelle bekommt, was eigentlich zu viel ist und versucht, die Batterie ordentlich zu laden. Offensichtlich ist es mal soweit ausgeschlagen, dass dieser magische Rauch entstanden ist. Auch das Discounter-Ladegerät tut seinen Dienst einwandfrei, da es eine ladungsfähige Batterie erkennt. Dagegen spricht Deine Messung von 12,7V an der Aufbau-Batterie.

    2. Der Batterie-Wächter in Deinem ELB ist so verstellt, dass er nicht mehr bei 11,8?V sondern schon bei über 12,7V abschaltet. Das kann bei Elektronik aus den 1990ern schon mal sein, ist aber nicht mein Fachgebiet. Auf der Platine sehe ich mindestens zwei Potis, die zur Justierung dienen könnten(!). Aber auch die leicht korrodierten Kabelschuhe mit erhöhten Übergangs-Widerständen könnten dafür verantwortlich sein.

    3. Der Shunt hat einen weg und einen deutlich erhöhten Widerstand gegenüber seinem Soll-Wert. Deshalb läuft mehr Strom über das Messgerät und das hat es übel genommen. Der erhöhte Widerstand schluckt derart viel Spannung, dass der Batteriewächter trennt, aber wieder schließt, wenn LiMa-Spannung anliegt.

    4. Du schreibst, Du hättest die Batterien ausgebaut. Da könnte sich Korrosion an den Batteriepolen ergeben haben, was für Übergangswiderstände wie in 3. sorgen könnte. Damit ist aber das Verhalten des Messgeräts und die 12,7V an der Batterie nicht erklärt. Die Klemmen von den Pole mal lösen und mit 200er Schleifpapier Pole außen und die Klemmen innen blank machen. Erst nach dem Befestigen Polfett drauf.

    Ich denke aber, da ist ein Fachmann gefragt. Da wir vom gleichen Ort sind könnte ich Dir auch einen empfehlen.

    Grüße
    McFly

    Der Mensch ist ein zielstrebiges Wesen. Meist strebt er zuviel und zielt zuwenig.

  • Hallo "Schleicher",


    mein Messinstrument sieht ähnlich
    angebrannt aus und bewegt sich nicht mehr. Ich wollte vor langer zeit
    mal ein neues einbauen, bin aber davon abgekommen.
    Habe damals nach
    der Ursache recherchiert.
    Wenn ich mich recht erinnere gibt es einen
    50A-Shunt, der sich hinter dem Sicherungsfach für den Aufbau
    befindet (Sicherungen im Fußbereich Fahrerseite). Der Shunt brennt
    wohl manchmal durch, bei Manipulationen bei denen große Ströme
    fließen (Starthilfe, Batterie anklemmen unter Last etc.). Falls
    dieser Shunt durchgebrannt ist, gibt es im Aufbau keinen Strom mehr.
    Falls das bei dir der Grund sein sollte -> Shunt überbrücken mit
    min. 6mm2 Kabel oder Shunt ersetzen (wobei es schwierig sein wird an
    die Daten zu kommen). Es wurden damals 50A 0,0015
    Ohm (-0,0025 Ohm) gehandelt.


    Gruß
    Torsten

  • Hallo Schleicher,
    was zeigt denn Dein Multimeter für eine Spannung der Aufbaubatterie an, wenn kein Landstrom angeschlossen ist und kein Motor läuft und keine Verbraucher eingeschaltet sind?
    Nun die gleiche Messung mit eingeschalteten Verbrauchern, z.B. Licht. Wie viel Volt hast Du dann an der Aufbaubatterie.

    Gruß Lothar

    #NochSimmaDahom#

  • Respekt!

    in Stromsachen bin ich max. halbwissend, aber schon die detaillierte Fragestellung und dann noch bebildert, gepaart mit den Versuchen der Problemfindung bis hierhin ist in Foren leider selten geworden.

    Also echt toll von Euch!
    An der Lösung bin ich interessiert.

  • Danke für die bisherigen Vorschläge und Anregungen.
    Ich werde Euch auf dem Laufenden halten! :)

    Leider ist meine Zeit etwas knapp derzeit. Aber Dienstag sollte ich wohl mal wieder meinen alten Hymer besuchen. :)

    Beste Grüße!

  • Nachdem ich den Sicherungskasten mal ganz rausgezogen habe, konnte ich erkennen, dass der besagte Shunt komplett "verpufft" zu sein scheint.

    Hier mal ein Foto wie es aussehen sollte, wenn er noch existiert (die halbrunde Leitung ganz rechts):


    Und hier ein Foto wie es bei mir aussieht (Bloß noch die Stumpen...):


    Ich habe übrigens meine Aufbaubatterie nochmal gemessen, nachdem ich das Fahrzeug jetzt etwa 3 Wochen nicht betreten hatte: 12,66 Volt.


    Was würdet Ihr jetzt machen?

    Vielen Dank im Voraus und beste Grüße aus Flensburg! :)

  • Probier doch mal den Shunt durch eine 50A Sicherung zu ersetzen. Sollte eigentlich gehen und die Anzeige wieder funktionieren. Das Instrument zeigt nur den Spannungsabfall des Shunts an. Der sollte so 125mV sein.

    Viele Grüße
    charly49

  • Ich habe heute, da ich drei Stunden fahren musste, einfach nur eine Kabelbrücke dazwischen geschraubt. Immerhin funktionierte somit das Radio wieder. :D

    Das Amperemeter habe ich noch nicht getestet.