Komplettausfall Elektrik - Vermutlich Masseproblem / Zufälliges Auftreten

    Hallo zusammen,

    nachdem ich mir alle Beiträge zu Thema Masseproblem im Detail durchgelesen habe muss ich mich doch melden. Auf einem Parkplatz in Portugal versagt der Ducato jeden Dienst.

    Hintergrund:
    290er / Bj. 93 / 2,5l Diesel 177.000km / Anlasser im Juli neu / Starterbatterie neu / Kühler neu / etc.. Das Fahrzeug hat in der Vergangenheit (die bei mir bis April zurückreicht) immer mal wieder Probleme mit der Elektrik gehabt.

    1. Ausfall: Anfang August. Fahrzeug geht komplett aus ohne Vorwarnung. Nichts tut sich mehr. Keine Leuchte in der Instrumententafel an bei Zündung an - auch keine Anzeige. Auch kein Geräusch des Anlassers. Kein Geräusch des Vorglührelais. Beim erstmal Mal hat ein einfaches Ruckeln am Vorglührelais scheinbar das Problem gelöst. Nachdem das Fzg. dann wieder lief wurden die Masseverbindungen zwischen Batterie und Karosserie und das Masseband zwischen Geriebe und Karosse getauscht. Später wurde auch die Masserverbindung oberhalb des Wischwasserbehälters mit Kupferpaste eingeschmiert und geschmirgelt. Eine Zeit lief alles super mit den erneuerten Masseverbindungen.

    2. Ausfall: Anfang September in Frankreich
    Wagen geht während der Fahrt aus mit vorherigem Aufleuchten der Batterieleuchte. Danach, keine Reaktion bei Drehung des Zündschlüssels. Dann dem üblichen Wackeln an Kabeln ging der Wagen nach drei Stunden wieder an. Abschleppdienst, der dann nicht mehr notwendig war hat die Lima Ladespannung gemessen. Alles i.O. Die Werte weiß ich leider nicht mehr. Danach habe ich alle Kabel an der Lima abgeschraubt, ebenfalls geschmirgelt und mit Kupferpaste eingeschmiert. Lima wegen der Ladeleuchte, die sonst nicht vorher geleuchtet hat.

    3. Ausfall: Mitte September / Spanien
    Fehlerbild - siehe 1. Ausfall. Direkt wieder angesprungen.

    4. Ausfall: Heute / Portugal
    Fehlerbild - siehe 1. Ausfall. Letzte Masseverbindung auf der Beifahrerseite am unteren Bereich der A-Säule wurde abgeschraubt, gereinigt und mit Kupferpaste eingeschmiert. Sicherungen im Sicherungskasten alle i.O.. Eine Sicherung im Motorraum 15A durchgebrannt. Ich habe sie getauscht. Leider ist die Funktion dieser Sicherung nicht bekannt. Dann, tadaa beim Drehen des Zündschlüssel geht alles wieder. Vorglührelais klackt und alle Leuchten und Anzeigen. Leider habe ich den Motor nicht direkt gestartet. Haube zu ein erneutes Drehen des Zündschlüssels und jetzt wieder nichts -.-

    Da ich entspannt auf einem Parkplatz eines Supermarkts stehe, ist es nicht weiter dramatisch, aber der Hobel geht einfach nicht an. Ich bin am Ende mit meinem Latein. Bitte helft mir!

    Was könnte es sein? Kann das Zündschloss einen Massefehler haben? Wie kann ich das feststellen? Habe auf der Reise alles dabei: Multimeter, Kontaktspray, Klemmen, Kabel, etc.. Ich habe mir das meiste angelesen. Habe damals Industriemechaniker gelernt. Leider ist Elektrik nicht mein Hauptthema.

    Liebe Grüße und vielen Dank,
    Michael

    Hallo Michael.
    Hast du einen Stromlaufplan? Und kannst ihn lesen? Und hast was zum messen dabei?
    Ich schick dir mal was per PN und hoffe du hast Internetzugang.
    Das klingt sehr nach einem dicken Masseproblem, oder sogar die Plus-Leitung von Batterie angefangen (da gibt es etwas oberhalb der Batterie einen Verteiler nennt sich Leitungsabzweigdose im Plan) Zünschalter könnte das auch sein, sollte man aber messen können.
    Problem ist nur, dass der Fehler sporadisch auftaucht, und du genau in diesem Moment tätig werden müsstest. Wenn alles funktioniert findest du auch keinen Fehler.

    Gruß
    Werner

    Hallo Werner,

    habe diese Antwort erst jetzt gesehen. Ja, ich habe die Stromlaufpläne und kann diese sehr rudimentär lesen. Mithilfe der Legende klappt es grob, da aber bei der Zündung verschiedene Schalterstellungen zu beachten sind bin ich mir ziemlich unsicher.

    Was könnte ich jetzt messen?

    Viele GRüße,
    Michael

    Über das Zündschloss (Zündanlassschalter ) läuft keine Masse . Im Prinzip ist alles daran PLUS
    Habe jetzt bei Fiat noch keinen Zündanlasschalter in der hand gehabt, aber im Prinzip gibt es 3 wichtige Klemmen (Kabel)
    Klemme 30 ist das Dauerplus von der Batterie sollte gegen Masse gemessen immer (Batterie-) Spannung haben.
    Klemme 15 das "Zündungsplus" hier "geht" die Spannung zu deinen Kontrolleuchten im Tacho und steuert das Vorglührelais an (bei Schlüsselstellung Zündung an und Anlassen)
    Und die Klemme 50 die zum Anlasser geht (nur Spannung bei Schlüsselstellung anlassen)
    Kann man alles gegen Masse messen und sollte immer annähernd Batteriespannung haben (ausser dein Dicker glüht gerade vor :)

    Problem das ich schon mal bei einem PKW hatte war bei einem Bekannten dass der Schlüsselteil ausgenudelt war, weil er immer an seinem Zündschlüssel noch tonnenweise andere Schlüssel dran hatte. War ein Bund wie die Schlüsselsammlung einer Haftanstalt (Kino)

    Durch das Gewicht der Schlüssel und unebener Fahrban kam es dann immer wieder zu aussetzern... kann auch ein loser Stecker am Zündschloss sein. Gruss J.

    Denke daran: Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic!!!

    Hallo Michael.
    Hier mal die Klemmen einses Zündschalters:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%BCndschloss
    Klemme 30 Dauerplus von Batterie (Könnte auch sein, dass der sporadisch nicht sauber kontaktiert ist, würde auch deine Symptome erklären)
    In Stellung 1 sollten da +12V sein für Radio...
    In Stellung 2 geschaltetes Plus vom Zündschalter gleichzeitig alle Kontrolllampen an (Könnte sein bei deinem Fehler, dass der sporadisch nicht durchgeschaltet ist, soll er aber)
    In Stellung 3 kurz solange man den Schlüssel festhält +12V Startinformation für Starter (Magnetschalter)

    Unter dem Armaturenbrett gibt es auch eine Flachsteckverbindung zum Zündschloss, bei dem auch schon häufiger zu lesen war, dass die Kontakte verbrutzeln. Must du hier im Forum mal suchen, da gab es was zu.
    Gruß
    Werner

    Hallo ihr Beiden,

    vielen Dank für eure Hilfe. Werde die Messerwerte versuchen aufzunehmen. Hoffentlich komme ich an die Kontakte ohne das Lenkrad komplett abzubauen. Schaue mal, dass ich den Stecker finde.

    Folgendes werde ich zeitnah erledigen:

    1. Überbrückung von Batterie (-) auf Getriebe und Karosse
    2. Messen von Spannungen bei verschiedenen Schlüsselstellungen
    3. Ggf. Überbrückung von Zündschloss, um das auszuschließen
    4. Prüfung Flachstecker Zündschloss

    Viele Grüße,
    Michael

    An die Steckkontakte vom Zündschloss kommt man eigentlich ganz gut dran. Lenksäulen- Verkleidungen (sollten 4 Kreuzschrauben sein) runter und man hat fast alles im Blick.
    Lenkrad muss nicht runter.
    Gruß
    Werner

    Auf dem Bild findest du direkt nach dem +Pol Batterie das >Ding 59001 (Anschlußdose heißt das bei Fiat) . Das ist auch noch ein heißer Kandidat. Das gehen jede Menge + Verbindungen ab.
    Auch bitte mal kontrollieren, hängt etwas über der Batterie.
    So und nun hast du ja erst mal genug zu tun, gelle? :D
    Ich hoffe, dass dein Supermarktübernachtungsplatz wenigstens ruhig und friedlich ist.
    Gruß
    Werner

    Jetzt habe ich in der Tat erstmal genug zu tun. Ja, hier ist es ruhig und sicher :)

    Die (+) Leitungen dann vielleicht vorsichtshalber auch mal reinigen und mit Kupferpaste behandeln? Wenn ich die entsprechenden Klemmen gefunden habe, soll ich dann zur Spannungsmessung auch eine Widerstandsmessung mit Batterie (+) machen, sodass hoffentlich nur wenige Ohm zu messen sind?

    Kupferpaste wäre jetzt nicht so meine erste Wahl. Ich würde Kontaktspray zur Not auch WD40 nehmen, schmirgeln bzw. im Zweifel neue Stecker dran.
    Wird aber auf nem Parkplatz wohl nicht so gut gehen.
    Den Widerstand der +-Leitungen solltest du wenn aber nur bei abgeklemmter Batterie messen. Dazu musst du natürlich auch wissen wo die hingehen.
    Das würde ich erst mal hinten anstellen.
    Ich hoffe eigentlich, dass du bei den ganzen Ideen einen Treffer erlangst.
    Gruß
    Und Gute Nacht
    Werner

    Moin Michael,

    der Leitungsverbinder 59001, siehe Werners Tip, wäre auch mein Verdächtiger Nummer 1.
    Da sind 4 Anschlüsse, Flachstecker 6,3mm, dran, er ist chremefarben und sitzt zwischen Batterie und Wischermotor, seitlich an der Schottwand.
    Alle 4 Anschlüsse sind H-förmig miteinander verbunden.
    Bis auf den Anschluss B+ zum Anlasser, läuft alle Plusversorgung des Basisfzg. über diesen Verbinder.
    Bitte prüfen, instandsetzen :wink

    Gruss Emil

    Hallo Emil,

    habe die Dose schonmal aufgemacht - voher, unabhängig von diesem Fehler. Werde mir die Dose nochmal genau anschauen und schmirgeln und morgen berichten.

    Viele Grüße,
    Michael

    Hallo, bei meinen 290er war es nicht die Masse , hier die Erklärung : ich fahre damals mit meinen 290er durch die Gegend , auf einmal geht nichts mehr , kein Strom , keine Beleuchtung , keine Warnblinkanlage , nichts geht mehr , womo bleibt stehen , wollte schon einen Abschleppdienst anrufen , habe aber zuletzt doch noch den Fehler gefunden ,


    also bei meinen Womo war der Fehler unter der Verkleidung unter dem Lenkrad, diese abgebaut und es kam ein relativ großer Stecker ( Steckverbinund ) zum vorschein ( glaube es waren 4 Leitungen im Stecker, weißer Stecker ), ca 20-30 cm vom Lenkradschloß entfernt zu Tage , da war der dicke Plus Pol verkohlt , habe den Stecker entfernt und die Leitungen direkt durch verbunden , Zündschlüssel umgedreht und er lief wieder , bis zum Verkauf keine weiteren probleme.

    gutes Gelingen , Klaus

    Beim 244 hatte ich es mal, dass die Polklemmen direkt an der Starterbatterie keinen Kontakt mehr machten.
    Pol und Klemme geschmirgelt . Klemme aufgebogen, dass sie ohne Gewalt wieder richtig draufgeht, gefettet und richtig festgezogen. Danach war Alles wieder gut.

    Mit Kupferpaste hätte ich Angst, dass ich Kurzschüsse/Kriechströme produziere.

    Mit einem einfachen Vielfachinstrument kannst Du keine Leitungswiderstände messen. Auch wenn so eine Verbindung viel zuviele mOhm hat zeigt das 0Ohm an.

    Wenn Du die Spannung am Ende einer Leitung mit der am Anfang vergleichst ( wenn Strom fliesst ).
    kannst Du einen zu grossen Übergangswiderstand leicht erkennen.

    Ich hatte vor 2 Jahren genau den selben Fehler. Auf einem Autobehnparkplatz plötzlich kein Strom mehr, alles dunkel. Wurde dann zu einer großen Fiatwerkstatt geschleppt. Die haben am Zündschloß einige Kabel und stecker erneuert - überbrückt und seither läuft er wieder fehlerfrei.
    Ich würde erst einmal am Zündschloß suchen, sehr warscheinlich liegt dort der Fehler.

    Gruß
    mowgli

    Hallo,

    mit frischem Elan wieder ans Werk.

    1. Ansatz: Masse überbrücken. Batterie (-) auf Karosse und Getriebe. Keine Abhilfe

    2. Ansatz: Spannungen im Zündschloss messen:
    1. Messung komplett ohne Schlüssel. Braunes Kabel (Klemme 30 = ca. 13,27 V). Alle anderen 0V
    Messaufbau: Krokodilklemme an Batterie (-) an Schwarz (rechts neben Multimeter) / roten Messfühler in Stecker
    2. Messung mit Schlüssel - gleiches Ergebnis wie bei 1.
    3. Messung mit Schlüssel (Stellung 1 - Kontrollleuchten sollten leuchten) keine Spannung auf keiner Leitung
    4. Messung mit Schlüssel (Stellung 2 - Starten) keine Spannung auf den Leitungen

    Während ich in den verschiedenen Kontakten den Messfühler anbrachte ging kurzzeitig die Kontrolleuchte an. Wie ich das geschafft habe weiß ich nicht. Bei einem erneuten Versuch wieder Ruhe...

    Zusammenfassend: Klemme 30 wird mit Spannung versorgt. Alles andere ist spannungsfrei, unabhängig von der Schlüsselstellung.

    Als nächstes schaue ich mir alle Stecker in dem Bereich an. Einen ungewöhnlichen Kontakt konnte ich auf den ersten Blick nicht feststellen.