Bauanleitung für eine LED Lichtleiste

  • Mit dieser Anleitung möchte ich Euch zeigen wie man sich mit geringen Mitteln und etwas bastlerischem Geschick eine LED Lichtleiste selbst bauen kann.

    Der Grundgedanke der zu diesem Ergebnis führte war ganz einfach:
    Wie erhalte ich bei für wenig Kosten eine Lichtleiste die mit einem Minimum an Energie auskommt.
    Deshalb wird – ganz bewusst und obwohl alle Fachleute sagen „das geht so nicht“ - auf jegliche Vorschaltgeräte verzichtet.
    Nachteil dieser einfachen Bauweise ist, dass die LEDs beim Einschalten eines größeren Verbrauchers (z.B. der Wasserpumpe) auf den Dadurch verursachten Spannungsabfall reagieren und etwas flackern. Auch wird die Lichtleistung bei abnehmender Batteriespannung etwas geringer. Dies ist allerdings nur recht gering und wenn ich es merke ist höchste Zeit für's nachladen.

    Also: Eigentlich ist der Aufbau so nicht richtig, die älteste von mir so gebaute Leuchte funktioniert aber nun schon mehr als 3 Jahre problemlos. Der Nachbau erfolgt aber natürlich auf eigenes Risiko.


    Was benötigen wir für den Bau?

    an Werkzeug:
    Säge, Bohrmaschine, Lötkolben, Seitenschneider Bohrer und Senker.
    Der Bohrer muss zum Kopfdurchmesser der LEDs passen, 0,1mm kleiner als der Kopf ist ideal. Meiner hat 4,7mm ist aber für die hier verbauten LEDs ein wenig klein, weil diese 4,9mm Kopfdurchmesser haben. Funktionierte zwar auch, aber das Eindrücken ging schon recht schwer.

    und

    Kabelkanal in den Abmessungen 15x10 (größer geht natürlich auch, kleiner wird seeehr fummelig)
    Kabel, beim Stromverbrauch der LEDs genügt ganz dünner, ich verwende 0,25mm2
    einen Schalter (hier recht klein weil er mit in die Leiste soll)
    etwas Lötzinn
    und natürlich die LEDs, zu welchen es ein wenig mehr zu sagen gibt:
    Ich verwende so genannte Strawheads in Warmweiß mit 3500K Farbtemperatur, wegen des großen Abstrahlwinkels von 120Grad und dem für mich angenehmsten Farbton.
    Ich verwende LEDs mit einem Kopfdurchmesser von 5mm (effektiv 4,8mm oder 4,9mm je nach Charge) und einer Strohmaufnahme von 0,020A (20mA). Diese relativ schwachen LEDs haben den Vorteil, dass sie nicht gekühlt werden müssen, wodurch sich die Montage recht einfach gestaltet.
    Ein weiterer Vorteil ist: man bekommt sie für ganz wenig Geld.

    Damit die fertige Leuchte auch nach etwas aussieht habe ich mir eine Bohrschablone gemacht.

    Ja, ich bohre auch bei nur 5mm vor – wird einfach sauberer. Die Abstände der Löcher sind eigentlich egal, man sollte nur so dicht zusammen bleiben, dass man die „Beine“ der LEDs noch ohne zusätzlichen Draht verbinden kann.
    Die Aufnahmen für die LEDs bohren wir in den abnehmbaren Deckel des Kabelkanals, den wir natürlich zuvor auf das benötigte Maß zugeschnitten haben.
    Sieht dann etwa so aus:

    ja, ist etwas ausgefranst... deshalb benötigen wir ja den Senker

    Einfach auf das Loch setzen (innen und außen) und mit den Fingern drehen. Verwendet man hierzu die Bohrmaschine ist die Gefahr sehr groß, dass man zu viel Material abnimmt und die LEDs nicht mehr halten.
    Fertig sieht es dann so aus:

    Das etwas größere Loch ist das für den Schalter

    Hier eine LED im Detail:

    Das längere Bein ist an + das kürzere also logischerweise Minus... Damit man auch noch erkennt wo + und – ist wenn man die Beine gekürzt hat, ist zusätzlich der untere Rand am Kopf der LED an der Seite des – Beines abgeflacht. Sieht man am Foto etwas schlecht – einfach mal die LED genau angucken.

    Die LEDs von hinten durch die Löcher im Deckel des Kabelkanals stecken

    Alle mit dem + Bein in die gleiche Richtung, dann geht das Verbinden leichter und man muss nicht überlegen welche Beine jetzt verbunden gehören.

    So sollte es aussehen wenn alle drinn sind

    Jetzt geht es an den fummeligsten Teil der Arbeit: die Löterei.
    Zuerst die Beine der LEDs verbinden. 4 LEDs bilden jeweils eine Gruppe, die in Reihenschaltung verbunden werden muss. Dazu biegen wir einfach die Beine der LEDs zueinander, das erste und das letzte Bein jeder 4er Gruppe lassen wir stehen.

    so sieht das dann aus.
    Die sich berührenden Bein miteinander verlöten wie auf dem Bild bei der linken Gruppe bereits geschehen.

    Ist dies erledigt werden die einzelnen 4er Gruppen miteinander verbunden – dieses mal allerdings parallel.

    Dazu alle + Beine mit einem Stück Kabel verbinden und zuletzt am Schalter anlöten - am zweiten Anschluss des Schalters das Kabel das zur Anschlussstelle im Auto gehen soll.
    Das gleich jetzt mit den – Beinen, nur hierbei ein längeres Kabel verwenden, da es ja direkt bis zur Anschlussstelle im Auto reichen muss.




    So sieht's dann fertig aus.

    Jetzt noch ein kleiner Funktionstest

    wenn alle LEDs brennen – ab ins Auto.
    Sollte eine 4er Gruppe nicht leuchten, so hat man in dieser Gruppe irgendwo schlecht gelötet – da ist dann nachbessern angesagt.

    Zur Montage im Auto sag ich jetzt nichts weiter – wer das nicht ohne Anleitung auf die Reihe kriegt sollte eh besser die Finger von so was lassen... ;)

  • Deshalb wird ? ganz bewusst und obwohl alle Fachleute sagen ?das geht so nicht? - auf jegliche Vorschaltgeräte verzichtet.


    Hallo Herbert,
    so etwas hatte ich im alten Mobil als Lichtleiste eingebaut, aber in grün, da diese, wenn noch jemand hinten mitgefahren ist, während der Fahrt an war.
    Zu beachten ist nur, dass man als Grundspannung 14,4 V oder mind. 13,8 V annehmen sollte. Jetzt die 14,4 V ( 13,8 V ) durch die zulässige Spannung der LED teilen und die Anzahl aufrunden. Bei meinen grünen LED's waren es 6 in Reihe. Das Ganze dann 4 Mal. Mit dem Licht konnte man aber auch abends gemütlich sitzen, natürlich ging Lesen nicht.
    Würde ich auch immer wieder so bauen. Hat ausserdem 8 Jahre gehalten, dann wurde das Mobil verkauft. Kabelkanal war ein 10*10.

    Also geht nicht, gibts nicht. :klatsch

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Ich verwende LEDs mit einem Kopfdurchmesser von 5mm (effektiv 4,8mm oder
    4,9mm je nach Charge) und einer Strohmaufnahme von 0,020A (20mA). Diese
    relativ schwachen LEDs haben den Vorteil, dass sie nicht gekühlt werden
    müssen, wodurch sich die Montage recht einfach gestaltet.

    Hallo Herbert,
    sehr schöne Anleitung. Gratulation. :klatsch

    Als Elektronikfachmann muss ich allerdings sagen, es kommt nicht auf die Stromstärke an, sondern auf die sogenannte Flussspannung, und die sollte nicht überschritten werden.
    Ich zitiere mal aus einem Datenblatt:
    Die Flussspannung Uf (für englisch forward voltage) hängt von der Lichtfarbe ab und liegt zwischen 1,3 Volt (Infrarot-LED) und etwa 4 Volt
    Bitte mal in das Datenblatt deiner LEDs schauen, was dort steht.
    Sollte da z.B.1,5 Volt stehen, so ergibt sich für eine deiner Gruppen 4 x 1,5 Volt = 6 Volt. Die LEDs würden also überfahren und der angegebene Strom (20mA) wäre wesentlich höher.
    Bitte mal mit einem Multimeter messen.
    Sicher können die LEDs bis ca. 5 Volt vertragen, dann arbeiten sie aber nicht im Sollbereich.

    Du schreibst auch:
    Deshalb wird – ganz bewusst und obwohl alle Fachleute sagen „das geht so nicht“ - auf jegliche Vorschaltgeräte verzichtet.

    Nachteil dieser einfachen Bauweise ist, dass die LEDs beim Einschalten eines größeren Verbrauchers (z.B. der Wasserpumpe) auf den Dadurch
    verursachten Spannungsabfall reagieren und etwas flackern.

    Das Flackern kann man etwas unterdrücken wenn man einen kleinen Vorwiderstand vor jede Gruppe setzt.
    Die Widerstandsgröße hängt vom benötigten/ verwendeten Strom ab und schützt sogar die LEDs vor Spannungsspitzen (durch magnetische Verbraucher - Wasserpumpe).

    Gruß Lothar

    Gruß Lothar

    #NochSimmaDahom#

  • Hallo WOMOfrank,

    die LEDs aus deinem Link sehen für die Anwendung sehr gut aus.
    Technische Daten:
    Anschlussspannung: 3,2V
    Strom: 25 mA.

    Das heißt bei nominell 12 Volt-> 12V : 3,5V = 3,428, aufgerundet 4 Stück.
    Dann passiert auch bei voll geladener Batterie/ angeschaltetem Ladegerät bei 14,5V max. nichts.
    Als Schutz- und Vorwiderstand einen kleinen 22 Ohm 1/4 Watt Widerstand vor die 4er-Gruppe (in Reihe) setzen (wegen evtl. Spannungsspitzen).
    Dann passiert ebenso nichts, falls eine LED mal einen Kurzschluss bekommt (ist ja ein kleiner Chip).
    Ansonsten so bauen wie Herbert es beschrieben hat. :klatsch

    Los geht´s ..... :daumen

    Gruß und viel Erfolg
    Lothar

    Gruß Lothar

    #NochSimmaDahom#

  • Ja, das sind solche LEDs wie ich sie verwende.
    Ein kleiner Vorwiederstand wird wohl das kurze Flackern bei Einschalten eines Verbrauchers auftritt dämpfen, kostet aber - auch wen's nur gaaanz wenig ist - Energie.

    Vor Spannungsspitzen hab ich keine Angst (mehr) - wie Eingangs gesagt hält jetzt schon 3 Jahre. Kommt dazu, dass alle Spitzen ja auch auf 4 LEDs verteilt werden.

    Weiße LEDs haben immer eine nenn Flussspannung von 3,0 bis 3,6 Volt (zumindest hab ich noch keine anderen gesehen) deshalb hab ich dazu weiter keine Angabe gemacht, aber stimmt für's intime Rotlicht muss man neu rechnen...;-)

  • Sehr schöne und ausführliche Anleitung, Herbert,

    :klatsch :klatsch

    Wer das mit einem Aluprofil bauen möchte kann zur Isolation sicherheitshalber auf die Unterseite einfach noch einen Streifen Gewebeband kleben, am besten noch vor dem Bohren ;)

    Grüße
    Christian

    Für Eile fehlt mir die Zeit (Horst Evers) :wink

  • Moin Lothar,

    Zitat

    für welches WOMO soll das sein?

    Soll ich Dir eine Adresse sagen? - ich glaub' da hätte Deine Frau was dagegen... ;) :P ;)

    @ Christian:
    Wer das mit einem Aluprofil bauen möchte muss
    größer bohren weil die LEDs sich nicht "einrasten" lassen - elastizität des Trägers fehlt.
    die LEDs kleben weil sie in den Größeren Löchern nicht von selbst halten
    sich Gedanken machen wie er die Aluleiste befestigt
    und das Klebeband (wenn er den unbedingt einshaben möchte) erst nach dem Bohren aufbringen - wenn er's vorher macht ist nach dem Bohren und Senken eh das Meiste wieder weg... :rolleyes:

    Nichts gegen Verbesserungsvorschläge, aber wenn schon dann bitte komplett und am besten vorher ausprobieren ob's auch so geht wie man sich das vorstellt ;) ;)

  • Bei Lidl gibt es gerade eine 3-geteilte LED Leiste für 15€.

    Die habe ich mir gestern gekauft.

    Hat ein 12V Netzgerät. Kann man das einfach abschneiden und die Leisten im WoMo nutzen?

    Link

    Gruß aus Bremen,
    Heiko,

    Hymer B 774 auf Ducato 244, Bj 2005, 94 KW / 128 PS, 2,8 JTD,

  • tut mir leid, aber ich verstehe den ganzen Aufwand nicht....es gibt doch für wenig Geld selbstklebende LED-Bänder als Meterware, 5cm-weise kürzbar und dazu noch einfach dimmbar,
    wo liegen also die Vorteile dieses "Selbstbaus" ?

    welcome

  • Kann man das einfach abschneiden und die Leisten im WoMo nutzen?


    Hallo Heiko,
    Ja, kann man. Hatte ich im alten Mobil im Bad eingebaut: 2 senkrecht neben dem Spiegel und eine oben in die Lampe. Dann getrennt ( die Senkrechten zusammen und die Wagerechte einzeln ). Befestigt mit Sikaflex.

    Habe noch einen Satz aus dem letzten Angebot bei Lidl hier liegen. Bin nur noch nicht zum Einbauen gekommen.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • tut mir leid, aber ich verstehe den ganzen Aufwand nicht....es gibt doch für wenig Geld selbstklebende LED-Bänder als Meterware, 5cm-weise kürzbar und dazu noch einfach dimmbar,
    wo liegen also die Vorteile dieses "Selbstbaus" ?

    welcome


    Sehe ich auch so - habe alle Leuchten im WoMo durch mehr oder weniger lange, selbstklebende LED-Bänder ersetzt. Funktioniert einwandfrei - Nutze so die alten Lichtschalter und die alten Sicherungen, die vorher für die Halogenspots zuständig waren.

  • Habe auch die Ledbänder verarbeitet, diese allerdings als Lichtvorhänge und nicht immer direkt anstelle der alten Lampen sondern ich habe mir was Neues einfallen lassen. Die Led sitzen alle verdeckt. Geschaltet wird aber auch teils mit den vorhandenen Schaltern, teils mit neu verlegten Schaltern dann wenn die Originallampe den Schalter eingebaut hatte.

    Als Träger für die LED- Streifen habe ich L- oder U-Alu-Profile verwendet und den Streifen dort innen eingeklebt. Anschließen, fertig.

    Gruss Sven

  • Zitat

    Als Träger für die LED- Streifen habe ich L- oder U-Alu-Profile
    verwendet und den Streifen dort innen eingeklebt. Anschließen, fertig.

    Das habe ich auch so gemacht, dafür habe LED-Stips mit 120 LEDs / Meter (5W / Meter) verwendet.
    Die Helligkeit kann bei mir über einen 12V Dimmer entsprechend angepasst werden, so halten die LEDs zusätzlich noch um ein vielfaches länger.
    Am ALU-Winkel kleben die Strips super und die Wärme wird dabei auf eine größere Fläche optimal verteilt.