Wachsende Ölmenge mit honigartiger Konsistenz / Festsitzende Injektoren

  • Hallo zusammen,
    zunächst danke für den persönlichen (telefonischen) Empfang im Forum. Zu vielem, was wir mit unserem Fahrzeug erlebt haben, gibt es hier bereits sehr versierte Informationen - klasse. Aber vielleicht erst noch kurz zu uns - nach 20 Jahren VW-Bus sind wir seit 03/2008 (noch) stolze Besitzer eines Peugeot Boxer 3,0 HDI mit inzwischen knapp 25.000km. Wir hoffen auch als "Artfremde" hier vielleicht Hilfe zu finden, da es sich ja um weitestgehend gleiche Technik handelt.

    Wir sind nach unseren letzten Schwierigkeiten total verunsichert und unglücklich:

    1.) in der letzten Kälteperiode lies sich der Motor nur noch mit maximaler Batterieleistung starten, mit sofortiger Fehleranzeige, den Motor sofort abzustellen und nicht mehr zu starten. Diagnose: 3 Liter zuviel Öl (oder was auch immer) mit honigartiger Konsistenz im Motor. In Verbindung mit einem Ölwechsel wurde der Motor so gut es ging gereinigt.
    Was kann Motorenöl derart verändern?
    Wie kann es zu einer solchen Erhöhung der Menge kommen? Nach dem letzten Service wurde kein Öl nachgefüllt.
    Aktuelle Maßnahme: ca. 500km fahren und Ölstand kontrollieren.

    2.) nach kurzer Fahrzeit jetzt unser aktuellstes Problem: ein hörbar undichter Injektor. Vorgeschlagene Maßnahme: "nur" einfacher Austausch einer Kunststoffdichtung. Mit der Werkstatt wurde vereinbart, dann auch die Dichtungen an den anderen 3 Injektoren zu tauschen. Jetzt zweite Diagnose: Injektor lies sich nur mit roher Gewalt entfernen (handgeschweisste Werkzeuge und Gabelstapler), was ihn auch zerstörte (Kosten nur der Injektor ca. 600€). Die anderen Injektoren werden nicht demontiert, um weiteren Schaden zu vermeiden, was zusätzlich auch noch einen zerstörten Zylinderkopf bedeuten kann (Schaden dann mind. 3.000€).
    Kann es sein, dass nach so kurzer Laufzeit ein Injektor nicht mehr entfernt werden kann bzw. bei Demontage des Injektors sogar der Zylinderkopf zerstört werden kann?
    Nach meiner Recherche verwendet man bei hartnäckigen Fällen hydr. Handpressen (5to ?) mit Sonderwerkzeugen. Wie werden Injektoren fachmännisch am vorliegenden Motor entfernt?

    Da es sich um BOSCH-Injektoren handelt - macht es Sinn sich in solchen Fällen an einen BOSCH-Dienst zu wenden - oder gehe ich besser in eine FIAT-Werkstatt?
    Laut Werkstatt werden die Dichtungen nach kurzer Zeit spröde. Der Austausch ist nicht Bestandteil bei den Serviceintervallen. Müssen diese Dichtungen trotzdem regelmäßig getauscht werden?

    Wir haben jetzt natürlich ein Vertrauensproblem ins Fahrzeug - wie hoch ist das Risiko das weiter Injektoren undicht werden + was dann? Sollen wir doch noch versuchen die anderen 3 Dichtungen zu tauschen und falls ja, wie und wo?

    Ist jetzt ein bisschen viel geworden. Ich hoffe der eine oder andere hat genug Geduld sich einzulesen und kann uns helfen...

  • Zu 1 ist es vermutlich ölverdünnung, passiert meist beim kurzen Strecken. Die Abhilfe hierzu ist meist ein Ölwechsel und eine geänderte Software die dein Dpf nicht mehr so oft regenerieren lässt.

    Zu 2 Die Injektionen sollen alle raus und neu abgedichtet werden. Lass es von einer Werkstatt machen die sich mit sowas auskennt und die nötigen Werkzeuge besitzt, denn die gibt es speziell hierfür.

  • Moin,

    der Ausbau von Injektoren, kann sich schon mal schwierig gestalten.
    Warscheinlich hätte Dir ein Fiat Service sofort einen neuen Kopf mit neuen Injektoren verkauft.

    Es gibt jedoch verschiedene Alternativen zum Gabelstapler :thumbup: .

    Presse oder originale Abzieher versagen bei solchen Aktionen auch häufig. besser wie Druck oder Zug sind Schwingungen in Verbindung mit
    Rostlöser ( ist ein Krichöl und kein Rennöl).

    Ich würde die drei letzten Injektoren sitzen lassen und erst eindicht, wenne´s undicht wird.

    Das Anspringverhalten könnte ein Pumpenproblem sein. Mann müßte einen Injektoren-Vergleich durchführen.

    Ich hoffe, daß ich Dir ein wenig helfen konnte - sonst ruf mich einfach an.

    Grüße
    Martin

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  • Moin, nur als Verständnisfrage: Was könnte drei Liter Flüssigkeit in die Ölwanne eintragen und dann auch noch zu einer honigartigen Konsistenz führen? Was macht die Regeneration des DPF und welcher Zusammenhang besteht zur Ölfüllung?
    Gruß, Burgfried

  • ...zum Beispiel ein nachtropfender Injektor, der Diesel sammelt sich dann im Öl. Die Konsistenz des Öls könnte auch auf Wasser im Öl deuten - möglicherweise dem Eintrag von Kühlwasser ins Öl (Kopfdichtung, Risse im Kopf). Daher sollten die Injektoren auf Dichtigkeit und das Öl auf Wassergehalt geprüft werden.

    Gruß Sven

  • Hallo,

    die Undichtigkeit am Injektor führt zu einer Vermischung von Öl, Russ und Kraftstoff:

    -Öl über Ventildeckel bis in die Ölwanne
    -Ruß aus dem Brennraum am Injektor vorbei
    -Kraftstoff aus dem Injektor.

    Grüße
    Martin

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  • Kenne das Problem von den Injektoren von verschiedenen Motoren -selbst bei Mercedes passiert das. Vor lauter Dreck gehen die wirklich nur noch mit purer Gewalt. Der Ruß und die Ölkohle kleben die Düsen richtig fest. Die Dichtung sind oft ganz einfache Kupferscheiben. Das Problem ist den Sitz der Düse wieder richtig sauber zu bekommen. Auf das Öl kann ich mir echt keinen Reim machen. Wenn es eine schaumige Konsistenz hätte könnte es Wasser im Öl sein??

  • Zu 1 ist es vermutlich ölverdünnung, passiert meist beim kurzen Strecken. Die Abhilfe hierzu ist meist ein Ölwechsel und eine geänderte Software die dein Dpf nicht mehr so oft regenerieren lässt.

    Zu 2 Die Injektionen sollen alle raus und neu abgedichtet werden. Lass es von einer Werkstatt machen die sich mit sowas auskennt und die nötigen Werkzeuge besitzt, denn die gibt es speziell hierfür.

    Hallo Thomas, was sind das für Unternehmen, die sich auf Injektorenprobleme spezialisiert haben? BOSCH-Dienst?

    ...zum Beispiel ein nachtropfender Injektor, der Diesel sammelt sich dann im Öl. Die Konsistenz des Öls könnte auch auf Wasser im Öl deuten - möglicherweise dem Eintrag von Kühlwasser ins Öl (Kopfdichtung, Risse im Kopf). Daher sollten die Injektoren auf Dichtigkeit und das Öl auf Wassergehalt geprüft werden.

    Gruß Sven

    Hallo Sven, müssen die Injektoren zum testen raus? Falls ja - dann haben wir da ja unser kleines Problem.... dass die nicht raus gehen bzw. die Werkstatt aus Sorge vor totaler Zerstörung da freiwillig keine Hand mehr anlegen.

    Eigentlich hätte sich die Werkstatt heute auch melden sollen, was bis jetzt nicht passiert ist - das kann ja alles heissen - bin gespannt auf morgen.

    Grüsse aus dem schönen Remstal
    Thomas & Karin

  • Die Injektoren müssen in einem Prüfgerät abgedrückt werden, also müssen sie raus. Irgendwann müssen sie sowieso mal raus, wenn du sie jetzt drinläßt, verschiebt sich nur das Problem. Normalerweise würde ich die gut mit Rostlöser einsprühen, einige Tage immer wieder nachsprühen und dann mit einem Schlagschrauber ausdrehen, nicht mit einem verlängertem Werkzeug. Denn damit kann man sie famos abreißen. Die Impulse vom Schlagschrauber sind dafür nciht lang genug. Wenn es immer noch nicht geht, einsprühen, wirken lassen und nochmal.

    Frage, läuft bei Deinem Peugeot auch Wasser vom Ablauf da hin, dann hast Du die Erklärung für das Festrosten. Bei fiat gibt es dafür Abhilfen (und ggf Kulanz) vielleicht gilt das für Deinen Peugeot auch...

    Gruß Sven

  • Warum willst Du mit einem Peugot in eine Fiat Werkstatt ?

    Hallo Jochen, ich dachte, da es sich um FIAT-Technik handelt, ist man dort vielleicht näher an der Quelle oder eventuell besser ausgestattet? Insgesamt habe ich außerdem keine besonders große Bindung mehr zu Peugeot Werkstätten - nach 2 "Totalausfällen" bin ich inzwischen in der dritten Fachwerkstatt. Insgesamt hat sich bei mir die Markenbindung bisher auch nicht gelohnt - ich blieb auf allen meinen Schäden bisher selbst sitzen (zu den oben beschriebenen - undichter Scheinwerfer, defekte Ersatzradhalterung), einer baute Fremdfabrikate ein und berechnete Originalteile, das grösste - man wollte mir eine neue (natürlich kostenpflichtig) Frontscheibe einbauen mit geänderter Beschichtung, damit mein Regensensor den Regen besser sieht und mich die regelmäßigen Fehlermeldungen des Sensors nicht mehr in die Werkstatt zwingen...

    Gruß
    Thomas

  • Die Injektoren müssen in einem Prüfgerät abgedrückt werden, also müssen sie raus. Irgendwann müssen sie sowieso mal raus, wenn du sie jetzt drinläßt, verschiebt sich nur das Problem. Normalerweise würde ich die gut mit Rostlöser einsprühen, einige Tage immer wieder nachsprühen und dann mit einem Schlagschrauber ausdrehen, nicht mit einem verlängertem Werkzeug. Denn damit kann man sie famos abreißen. Die Impulse vom Schlagschrauber sind dafür nciht lang genug. Wenn es immer noch nicht geht, einsprühen, wirken lassen und nochmal.

    Frage, läuft bei Deinem Peugeot auch Wasser vom Ablauf da hin, dann hast Du die Erklärung für das Festrosten. Bei fiat gibt es dafür Abhilfen (und ggf Kulanz) vielleicht gilt das für Deinen Peugeot auch...

    Gruß Sven

    Danke für den Hinweis - Ja, ja - aber auch diese Story hat schon nen Bart - bereits nach 3 Monaten war trotz Abdeckung alles schon kpl. verrostet - entgegen meiner obigen Aussage gab´s da doch tatsächlich mal was im Rahmen der Gewährleistung - mit Drahtbürste entrosten, Rostschutz auftragen und Kunststoff an an der Überlappung kleben (was nur kurze Zeit hielt). Insgesamt ist die Abdeckung 3cm zu kurz. Bin insgesamt dran geblieben - sieht also momentan noch relativ gut aus - die Schwierigkeit kommt eher aus dem Innenraum - der Motor sieht innen wohl aus wie nach 100.000km - total verkokt
    Gruß
    Thomas

  • Moin,

    also die Ducatos sind im Preis-/Leistungsverhältnis echt gut. Und eine freie Werkstatt KANN besser sein als eine markengebundene.
    Die Markengebundene DARF vom Hersteller her nicht schlecht sein.

    @ Sven, warum willst Du Injektoren drehen? Es sind keine Einspritzdüsen mit Gewinde.

    Macht Euch bitte keine Sorgen um ungelegte Eier - mach nur den einen Injektor und eine Rücklaufmengen-Vergleichsmessung im eingebauten Zustand.

    Ich denke Dein Duc hat ADHS und nach ein wenig Fürsorge trägt er Dich wieder wohin Du willst :thumbup:

    Gruß
    Martin

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  • Mit den Injektoren seit ihr am besten bei den Lkw Werkstätten aufgehoben. Die haben fast Täglich damit zu tun. Wir sprühen die auch mit Krichöl ein Lösen den Halter und lassen ihn Stundenlang laufen. Und immer nach sprühen mit wd40 oder so. Oft ploppen die auch von alleine raus. Dann hat mann Glück. Die Verkohlung im Motor wird mann nie wieder Los. Selbst mit Hammer und Meissel ist das eine Schw... Arbeit.
    Aber ich würd die anderen 3 auch drin lassen und beim Starten auf ein deutliches Geräusch achten, oder bei jedem Tanken Oel peilen reicht auch.
    Oft reagirt der Bordcomputer nicht gleich aber das öl wird sofort mehr.

  • was gibt`s neues:
    Fahrzeug wurde deshalb nicht fertig, weil ein zweiter undichter Injektor bei Probefahrt entdeckt wurde? Der Austausch gestaltete sich wohl etwas einfacher. Er traut sich jedoch weiterhin nicht an die anderen beiden, die wohl auch bereits eine Undichtigkeit aufweisen. Entgegen der o.g. Schätzungen für einen Schaden, falls der Zylinderkopf bei Demontage zerstört wird, ist mit ca. 8.700€ zu rechnen.
    Weitere Korrektur - es handelt sich natürlich nicht um die aussen erkennbaren Kunststoffdichtungen bei der Injektorabdichtung, sondern Metallkegel auf Metallkegel im inneren Bereich. Der Injektor wird von aussen mit einem Metallbügel nach innen verspannt.
    Rechnung habe ich noch keine bekommen...
    Weiteres Vorgehen: 2 Wochen fahren...

    Ich melde mich wieder

    Grüße
    Thomas